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Varieté: Die wichtigsten Fotos der Redakteure 2014

17 Jan

Vaters Hände © Marit Beer

Noch ist es keine Tradition, aber wir sind auf dem besten Weg dahin, eine daraus zu machen: Inspiriert von den großartigen und vielfältigen Geschichten zu den wichtigsten Fotos unserer Leser haben auch die Redakteure von kwerfeldein in ihre Archive des letzten Jahres geschaut und stellen hier ihre wichtigsten Bilder vor.

 

Ein Mädchen aus Togo schaut in die Kamera.

Martin Gommel

Mitte Dezember 2014 war ich unzufrieden. Ich hatte genug von den Schlagzeilen über Flüchtlinge in Deutschland gehört, von den politischen Debatten und den Demonstrationen. Ich wollte aber keine Zahlen mehr. Ich wollte Menschen zu den Zahlen.

So schnappte ich mir meine Kamera und lief zur Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) hier in Karlsruhe. Vor dem Gebäude habe ich in den letzten Wochen viele Menschen kennengelernt, die aus Verzweiflung, Hungersnot, Krieg und vielen anderen Gründen zu uns nach Deutschland geflohen sind.

So traf ich auch das kleine Mädchen Nadia. Sie kam mit ihrer Mutter und ihrem Onkel auf mich zu und ich begann, mich ein wenig mit ihnen zu unterhalten. Ich hieß sie willkommen in Deutschland, stellte mich und mein Vorhaben vor.

Mit ein paar Gesten, ein wenig Englisch und der Hilfe des Onkels konnten wir gut kommunizieren. Nadias Mutter erzählte mir, dass ihr Heimatland Togo in Westafrika ist und sie war sofort damit einverstanden, als ich fragte, ob ich paar Aufnahmen von Nadia machen dürfe.

Nadia hatte mich seit des Beginns meiner Unterhaltung mit ihrer Mutter und ihrem Onkel nicht aus den Augen gelassen und die ganze Zeit über fixiert. So tat sie es auch, während ich in die Knie ging und durch den Sucher blickte. Dieses Verhalten überraschte mich, weil ich das von keinem anderen Kind ihres Alters kannte.

Wie ich von Nadias Mutter erfuhr, ist sie zwei Jahre alt. Sie hat in ihrem kurzen Leben sicherlich schon einiges erfahren, was nicht zu den schönsten Momenten eines Kinderlebens zu zählen ist.

Ich werde Nadia nie wieder sehen, da Flüchtlinge in der LEA nur für sehr kurze Zeit sind. Ich wünsche ihr das Beste und hoffe, dass sie in Deutschland ein neues Zuhause findet, das ihr Sicherheit gibt und sie wohlbehütet aufwachsen kann.

 

Eine Frau mit bunten Haaren im Gras liegend.

Katja Kemnitz

Ich fand es unglaublich schwer, dieses Jahr das für mich wichtigste Foto zu wählen, denn ich mag viele meiner Bilder ganz gern, aber wirklich wichtig ist mir kaum eines. Warum kann ich nicht so genau sagen. Es war einfach ein schweres Jahr mit Monaten, in denen ich mich schon fast in die Fotografie flüchtete und Monaten, in denen ich die Kamera nicht berührte.

Ich habe mich am Ende für das Portrait von Paula entschieden, denn es entstand in einer Zeit, die schön und wichtig für mich war. Ein Meet-up mit vielen Fotografen aus ganz Deutschland, Österreich und Luxemburg. Paula ist eine dieser Fotografen. Ich kannte sie vorher nicht und auch jetzt weiß ich noch viel zu wenig über sie, habe viel zu wenig mit ihr gesprochen. Aber das Bild verspricht mir, dass ich noch viele tolle Menschen kennenlernen werde, wenn ich möchte und dass es sich lohnt, auf andere zuzugehen.

 

Doppelbelichtung mit Orchideenblüten.

Aileen Wessely

Gefühlt habe ich noch nie so viel gearbeitet wie im letzten Jahr. Entsprechend wenig habe ich fotografiert und wenn, dann waren es meistens Polaroids. Gedanken dazu möchte ich seit Längerem schon aufschreiben und schaffe es hoffentlich auch noch, sie in eine sinnvolle Form zu bringen.

Bei einem Job im April war ich überfordert und unzufrieden mit der Vorbereitung und Kommunikation mit meinem Kollegen. An einem Tag hat er meine geballte Wut abbekommen; wobei ich so zorngeladen auch entsprechend schlecht darin bin, sinnvoll zu kommunizieren. Nach einer Aussprache haben wir uns aber doch wieder vertragen.

Mit der Orchidee, die zu der Zeit zuhause bei mir geblüht hat, hat das inhaltlich wenig zu tun, doch hat meine Stimmung zwischen aufgestauter Wut und freudiger Entspannung nach der Versöhnung dazu geführt, dass ich den Wunsch hatte, sie assoziativ in ein Bild zu bannen. So entstand ohne rationalen Zusammenhang, sondern geleitet vom Bauchgefühl eine vierteilige Serie von Doppelbelichtungen der Pflanze.

Ich möchte nicht sagen, dass das zweite Bild mir am besten gefallen würde, aber ich betrachte es seit der Entstehung der Bildreihe als den Höhepunkt: Während das erste Bild noch den chaotischen Zustand des Konflikts zeigt, bebildern die beiden letzten Bilder schon das Sich-Ausbreiten und langsame Abklingen nach der Auflösung. Dazwischen der Moment – geradezu Augenblick, Sekundenbruchteil – der Versöhnung, Synchronisation.

 

Vogelperspektive auf ein Meer aus Häusern zu Beginn der Abenddämmerung.

Robert Herrmann

Im Frühling 2014 verbrachte ich einen Monat in Istanbul. Es war mein erster Besuch in der türkischen Metropole und sehr schnell begann sie, mich zu faszinieren.

Große, laute, volle Städte üben eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Es steckt so viel Anmut in ihrem komplexen Durcheinander. Immer wenn ich eine Stadt besuche, die ich noch nicht kenne, versuche ich, die ihr zugrunde liegenden Muster zu entschlüsseln und zu verstehen.

Ich nutzte jeden Tag, um so viele Ecken Istanbuls wie möglich kennenzulernen und besuchte neben den touristischen Hotspots auch weniger attraktive Gegenden. Ziemlich schnell stellte ich fest, dass Istanbul in jeder Hinsicht unglaublich vielschichtig ist: strukturell, historisch, geografisch, kulturell, ethnisch, sozial.

Die Stadt scheint aus allen Nähten zu platzen. Überall wird hastig gebaut, immense Infrastrukturprojekte greifen tief in die Topografie und in die gewachsene Bau- und Gesellschaftsstruktur ein.

Byzantinisches Erbe und informelle Bauten teilen sich das Stadtbild mit neuen Wolkenkratzern, Symbolen für die Macht des Kapitals. Dass es in diesem wachsenden Konglomerat von inzwischen 14 Millionen Menschen zu Spannungen kommt, liegt da nicht fern.

Schnell entdeckte ich die Möglichkeit, vom höchsten Gebäude der Stadt, dem Istanbul Sapphire, einen Blick von oben auf den brodelnden Kessel zu bekommen.

Wie sich dieser gigantische Teppich dicht aneinander stehender Gebäude über die Topografie legte! Nirgends zuvor habe ich solch eine Stadtstuktur gesehen, die so organisch gewachsen und landschaftlich wirkte, obwohl doch allein von Menschenhand erschaffen.

 

Alte Hände berühren Pflanzen.

Marit Beer

Wenn ein Foto das wichtigstes des Jahres sein soll, dann kann es nur ein emotional gefärbtes Bild sein. In meinem Fall war die Wahl nach zwei Sekunden schon getroffen. „Fathers Hands“ ist natürlich das wichtigste Bild für mich.

Diese Hände brachten mir das Laufen bei, hielten mich, wenn ich taumelte, zogen mich aus allerlei Unsinn wieder heraus und gaben mir das Schönste, was ich heute besitze: die Fotografie.

Als letztes Jahr meine Mutter starb, da hatte ich große Angst um meinen Vater. Ich realisierte plötzlich, wie alt er geworden ist und wie nah wir alle dort am Abgrund stehen, wo wir all unsere Lieben niemals stehen haben wollen.

Das eindrucksvollste Bild, das ich bis heute im Kopf habe, ist, als er die Urne in den Händen hielt und als gebeugter Mann die Asche seiner Frau zu Grabe trug, während sich hinter ihm der Trauermarsch wie eine schwarze Blüte auffächerte. Und jetzt fangt bitte nicht alle an zu heulen!

Aber diese Hände, schaut sie Euch genau an. Vielleicht werden Eure Hände eines Tages auch so zerfurcht sein, alt und zerissen von Erinnerungen. Ich wünsche es Euch.

 

Diptychon zweier Baumstämme im Wald

Sebastian Baumer

Das Dyptichon mit den beiden toten Bäumen ist mein wichtigstes Foto des letzten Jahres. Es trägt keinen Titel im eigentlichen Sinne, hat aber einen kurzen Dialog, vielleicht einen Untertitel, der dazugehört, der lautet: „Vater, wo gehen all die toten Bäume hin?“ – „Ich weiß es nicht, mein Sohn.“

Die beiden Aufnahmen aus den Wäldern von Schweden sind nicht die besten Bilder im technischen Sinne, die ich letztes Jahr gemacht habe. Auch nicht im atmosphärischen, inhaltlichen oder sonstigen Sinne. Aber ich verbinde mit ihnen eine Richtung, in die meine eigene Fotografie im letzten Jahr gewandert ist: Eine Art konzeptuelle Naturfotografie. Ich mache derzeit Serien, die die Natur nicht einfach nur im Sinne einer Beobachtung dokumentieren, sondern eine Geschichte hineinlegen und/oder herauslesen wollen.

Die Intention dieser Art von Fotografie ist es, näher an die Natur heranzurücken und sie gleichzeitig mehr aus der Perspektive eines Geschichtenerzählers als eines Dokumentars zu betrachten. Und die zwei toten Bäume, von denen wir nicht wissen, wo sie hingehen, sind ein gutes Beispiel dafür.

 

Ein Mann steht vor einem Kaktus

Kat Kapo

Im Sommer 1987 saß ich mit meiner Großmutter im Garten. Vor uns aufgereiht war eine Artillerie an Schneckenhäusern. Nach einer Weile krochen die von der Sonne Gepeinigten aus ihren bunt gefärbten Häusern. So und mit anderen kleinen Zaubermitteln hat mir meine Großmutter die Natur näher gebracht. In Erinnerung bleiben mir diese gemeinsamen Erkundungen, Geheimnisse und Scherze.

Ich kannte meine Großmutter in gewisser Hinsicht halb und ganz. Einiges von ihr kenne ich nur aus Erzählungen. So auch die Zeit in ihrer Heimat Ostpreußen und die Flucht nach Deutschland nach dem Krieg; sie verbleibt viel mehr als trübe Erinnerung im Fotoalbum meiner Großmutter. Ich habe dieses Familienfotoalbum nach ihrem Tod erhalten, das Erlebnisse ab 1900 bis circa 1970 umfasst und das, wie ich finde, ein wahrer Schatz ist.

Letztes Jahr habe ich begonnen, zu einigen Bildern Geschichten zu schreiben und in einem Buch zu sammeln. Bei der Niederschrift lieh ich mir die Stimme meiner Großmutter. Alles in diesem Buch ist so wahr wie es wahr sein soll, doch vor allem sind Humor und Ernsthaftigkeit wichtige tragende Elemente.

Eine dieser Fotografien ist das Bild von Albert, dem älteren Bruder meiner Großmutter, auf einer Reise in Südamerika und im süffisanten Gespräch mit einem dort einheimischen Kaktus. Albert war ein Weltenbummler und schickte ihr Fotografien und Briefe von fremden Orten in die DDR. Meine Großmutter war dafür bekannt, dass sie diese und andere Geschichten regenbogenfarben und theatralisch nacherzählte.

Dieses Foto ist das erste gewesen, zu dem ich einen Text („Post von Albert“) schrieb. Es bildet somit auch den Auftakt zu einer Erzählreihe, die mich angeregt hat, über die Bedeutung kollektiver Erinnerungen und über Fotografie als Mittel zu deren Zementierung zu forschen. Die Bilder meiner Großmutter und Texte sind bis zum 7. Februar in einer Gruppenausstellung über das Zusammenspiel von Bildern und Worten in der Galerie imago fotokunst in Berlin zu besichtigen.

 

Eine Hand und ein Gesicht in einer Spiegelung

Chris Hieronimus

„Guilt“ ist für mich das wichtigste Foto des letzten Jahres, weil es ein sehr persönliches ist. Es ist ein Teilaspekt meiner Sicht auf die Welt. Der Begriff der Schuld steht stellvertretend für die Unfähigkeit der Menschen, mich eingeschlossen, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Im Blick auf Umwelt und Mitmenschen führen uns unsere Gedanken nur zu uns selbst zurück.

Oft nicht in der positiven Art und Weise, in unserem Gegenüber uns selbst zu erkennen, sondern letztlich in der Entscheidung, unser Selbstverständnis auf andere zu übertragen. Es fällt mir oft schwer, in der Menschheit mehr als nur den Kreislauf von Gewalt und Diskriminierung zu sehen.

Das Foto ist somit ein Appell an mich selbst, die guten Seiten menschlicher Gemeinschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Als Selbstportrait nimmt das Bild mich selbst in die Verantwortung.

 

Schwarzweißfoto einer Berglandschaft mit Löchern im Foto

Anne Henning

Letzen Sommer hatte ich endlich genug Zeit und Mittel, um zu reisen. Dieses Foto ist in Siglufjörður, einem kleinen Fischerdorf in Island entstanden.

Wir standen vor dieser gewaltigen und unwirklichen Bergkette, um uns herum nur Wind, Nebel, Eis, krächzende Möwen und die totale Freiheit. Es war kalt und diesig, die Wolken standen dicht und der Regen nieselte auf uns herab. Ich hatte keine Idee, wie ich mit dieser Lichtsituation umgehen sollte und habe einfach zweimal die Kiev mit offener Blende in diesen wahnsinnigen Himmel gerichtet.

Wochen später zuhause dann dieses Foto in den Händen zu halten, war ein wunderschönes Gefühl. Auch wenn es ganz anders aussieht, als der Himmel in diesem Moment eigentlich war, hat es dennoch diese kalte Stimmung und die unwirkliche Weite, die ich in dem Moment der Aufnahme gespürt habe.

Við bedeutet „wir“. Wir beide, zwei kleine Menschen, warmer Atem in kalter Luft, vor diesem rauhen Gebirge.


kwerfeldein – Fotografie Magazin | Fotocommunity

 
Comments Off on Varieté: Die wichtigsten Fotos der Redakteure 2014

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Varieté: Eure wichtigsten Fotos 2014

10 Jan

Gleise, die über ein struppiges Feld in den Nebel führen.

Vor einer Woche hatten wir an dieser Stelle zum alljährlichen Zeigen Eurer wichtigsten Bilder des vergangenen Jahres aufgerufen. Wie man an der Größe unserer Auswahl erkennen kann, wurde die Redaktion von vielen verschiedenen Arbeiten und Geschichten angesprochen.

Gefühlt waren dieses Mal besonders viele sehr persönliche Arbeiten darunter. Dass Ihr die auch immer wieder traurigen, sehr intimen Entstehungsgeschichten, Gedanken und Hintergründe mit uns und der Öffentlichkeit geteilt habt, zeugt von Vertrauen, dem wir uns in diesem Umfang gar nicht bewusst waren. Herzlichen Dank dafür!

 

Zwei Jungen spielen mit zwei Reifen am Strand.

Georgie schrieb:

Auch einfache Dinge können Freude bereiten; mich hat bewegt, wie wenig die Kinder in Afrika haben und mit wie viel Fantasie sie spielen können. Das Bild wurde aufgenommen auf Zanzibar, im Dorf Nungwi im Juli 2014.

 

Stadtarchitektur mit einer Person.

Dirk schrieb:

Die Kurz-Doku „One Roll of Film“ hatte ich über Euch entdeckt – „One Day, One Roll“ habe ich daraus gemacht und bin am 2. November mit ein paar anderen Fotografen, die ich auch für diese Idee begeistern konnte, losgezogen und habe eine Rolle mit meiner Kiev 88 belichtet.

Es war ein Projekt, das sehr viel Spaß gemacht hat und nicht nur mir den bewussten Prozess des (analogen) Fotografierens einmal mehr anschaulich vor Augen geführt hat. Es war ein schönes Erlebnis, von der Planung bis hin zu den Resultaten. Auch, weil mein Vater Teil davon sein konnte und ich ihn kurzerhand zum Thema meiner 12 Aufnahmen gemacht habe. Danke an dieser Stelle an Euch für den Anstoß dazu!

 

Ein junger Mann geht an einer Reihe Kühe entlang.

Roland schrieb:

Mein wichtigstes Bild von diesem Jahr, weil es absolut nicht gestellt ist. Ich war an der Viehschau, einer Art Misswahl für Kühe in Heiden, einem Dörfchen in der Ostschweiz. Normalerweise ist der Hintergrund nicht so schön, weil die Bauten recht modern sind. Dieses Mal hatte es Nebel, was mir den Hintergrund ausblendete.

Weil es ein Volksanlass ist, hat es immer sehr viele Menschen, die im Weg rumstehen und so mit auf’s Bild kommen. Ich laufe also so die Reihen Kühe runter und sehe, wie dieser einzelne Knecht die eine Reihe raufgelaufen kommt. Ich habe sofort reagiert, mir die ideale Position gesucht und im richtigen Moment ausgelöst.

 

Gleise, die über ein struppiges Feld in den Nebel führen.

Alexander schrieb:

Mein Bild 2014 ist dieses hier. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass das das beste Bild ist, seit ich 2012 angefangen habe zu fotografieren. Es entstand gerade in einer Zeit, in der ich an einem fotografischen Tiefpunkt stand. Ich war unzufrieden mit mir selbst, da ich einerseits eigentlich gern Portraits mache würde, ich aber ziemliche Schwierigkeiten habe, Ideen zu finden und das Modell (in der Regel Freundinnen) anzuleiten. Mir das einzugestehen, war wirklich schwer. (Aileen, Du erinnerst Dich vielleicht an unseren E-Mail-Verkehr.)

Des Weiteren habe ich angefangen, analog zu fotografieren. Ich denke, dass die Qualität meiner Bilder erst einmal abnahm, da ich mit meiner angeeigneten digitalen schludrigen Arbeitsweise in die analoge Welt hüpfte. Das Ergebnis waren Fehlbelichtungen, keine EXIFs. Also habe ich Ansel Adams „The Negative“ gelesen und Excel-Tabellen auf dem iPhone erstellt, wie und wo ich belichtet habe und wie ich korrigiert habe. Dieses Bild steht repräsentativ für eine Art Neuanfang. Ein fotografischer Frühling Anfang Dezember.

 

Hinter einer Frau, die durch ein Fernglas schaut, steht ein Mann und schaut seltsam zu ihr.

Matthias schrieb:

Nein, kein Rückblick! Es ist ein Ausblick, ein Aufbruch zu neuen Ufern, die Ent-Deckung neuer Möglichkeiten. Ein Bild entstanden am Ende des Jahres, wohl sorgenvoll, darum: Lasst das Alte hinter Euch!

 

Am Horizont ein Deich, auf dem eine Person läuft, davor Strand und Wasser.

Stefan schrieb:

Die Lücken, die ich dieses Jahr in meinem Blog und in meiner Fotografie zugelassen habe, waren kein „kreatives Loch“ (das ich zunehmend für eines dieser Mysterien halte, die es vor der Erfindung des Internets nicht gegeben zu haben scheint). Sie waren eher organisatorisch bedingt. Unsere Abläufe in der Familie haben sich geändert, zum Kindergarten der einen kommt nun die Schule des anderen dazu. Das war ohne Einschränkung eine positive Zeit.

Die längste Lücke, die sich dabei fotografisch auftat, war im Oktober und November. Ende November flog ich dann für ein Wochenende nach Sylt. Mein Bild für Eure Leseraktion steht also für das Ende des vorangegangenen „Lochs“: Es waren nur drei Tage auf Sylt. Nur zwei lange Spaziergänge. Die Fotografie eigentlich Nebensache. Aber ich hatte das Gefühl, mein Speicher war leer und meine Augen waren wieder offen.

Sand wie Schnee, Wasser wie Eis.

 

Eine Frau mit Kamera, überlagert von Lichteinfall auf das Filmbild.

Dani schrieb:

Mich bewegt dieses Holga-Foto am meisten, weil ich es durch Alex, die hier abgebildet ist, geschafft habe, fremde Menschen um ein Foto zu bitten. Wir waren gemeinsam an der Ruhr-Uni-Bochum, weil ich ein neues Projekt ins Leben rufen wollte: „Ruhrzucker“. Unter diesem Titel will ich zukünftig immer wieder Menschen ablichten und auf Facebook veröffentlichen, die im Ruhrgebiet leben und den Pott zu dem machen, was er ist, einfach Zucker!

Ich hätte mich das allein nie getraut, aber mit Alex an meiner Seite hat es wunderbar funktioniert und während wir da am Uni-Center standen und auf fotowillige, interessante Menschen warteten, machte ich dieses Foto. Das war einer der schönsten Tage im Jahr 2014 und deshalb ist dieses Foto mein persönlicher Favorit.

 

Fotokollage eines Mannes mit chaotischen Überlagerungen.

Jürgen schrieb:

Meine Bilder sind immer mal wieder durch Literaturvorlagen inspiriert, so auch „Der Idiot“, ein Selbstportrait nach Dostojewski, das das irritierende Gefühl der Isolation und die dieses Gefühl begleitende tosende Stille verhandelt. Ich habe es deshalb nicht nur – mit mäßiger Resonanz – veröffentlicht, sondern auch vergeblich bei zwei Wettbewerben ins Rennen geschickt.

Es hat also meine Frustrationstoleranz auf eine ziemliche Probe gestellt und mich gelehrt, meine eigenen Argumente auch gegen starke Widerstände zu verteidigen und dabei z.B. das Gefühl der Isolation zu ertragen. Diese „Loyalität“ zum eigenen Schaffen empfinde ich mittlerweile als wichtigen Fortschritt.

 

Einige Personen an der Küste zum offenen Meer, an der ein Wald beginnt.

Hagen schrieb:

In einer Mitfahrgelegenheit gab mir Künstlerin Nina den Tipp, den Gespensterwald zu besuchen. Verraten hat sie nicht viel, zwei Tage später übertrafen die Steilküste, wunderschöner lichter Wald und saubere Strände meine Erwartungen. Ich war frisch verliebt in eine Yashica TLR, hatte den Belichtungsmesser neu justieren lassen und kämpfte noch motorisch mit dem spiegelverkehrten Bild auf der Mattscheibe.

Überall sah man Fahrräder und alte Menschen. Ich nahm diese Szene schnell von einer Bank aus auf, wartete kurz, bis der Mann im Hintergrund wieder die Kamera hob. Es war für mich einer dieser schrägen deutschen Momente: Graue Haare und abgerissene Bäume, kurze Hosen und lange Socken, sehen und gesehen werden. Übertroffen wurde das allerdings, als mich der Ruf »Hagen!« aus den Gedanken riss und Nina auf dem Gepäckträger eines jungen Burschen sitzend und winkend an mir vorbeirauschte. Sowas passt in kein Foto.

 

Eine in ein wehendes Tuch gehüllte Person vor Meer und Himmel.

Carsten schrieb:

Das Jahr 2014 hat für mich eine Sonderstellung, nach allem, was passiert ist. Es gab so viele Schatten, die von etwas Licht durchdrungen wurden. Eigentlich ergibt das ein schönes, stimmungsvolles Bild, würde man es malen.

Dunkelzeit

Eine der intensivsten Zeiten des Jahres hatte ich im Frühjahr. Nachdem meine Frau vor nun sieben Jahren nach langem Kampf an Krebs verstorben war – und ich seit dieser heftigen Zäsur in meinem Leben immer wieder mit Depressionen und Überlastungssymptomen zu tun habe – wurde bei meinem Kleinen ein Tumor am Hals diagnostiziert, der operiert werden musste.

Gleichzeitig wurde sein großer Bruder wegen dem gleichen Thema präventiv operiert, indem in einer großen und schweren Operation der komplette Dickdarm entfernt wurde. Ich hatte also gleichzeitig beide Kinder mit Krebsthema ergebnisoffen im Krankenhaus. Wieder einmal wurde mir vor Augen geführt, wie fragil das Leben ist und natürlich kamen all die Gefühle von vor sieben Jahren wieder. Es war eine emotionale, aber auch logistische Achterbahnfahrt.

„After­math“ bedeu­tet die schwere Zeit nach einem Ereig­nis oder auch Nach­wir­kung. Das ist eines mei­ner zen­tralen The­men, das ich auch immer wieder fotografisch berühre: Wie gehen wir mit den dunk­len und schwe­ren Kapi­teln unse­res Lebens um?

Das Bild ist in Herbst entstanden, während einer wunderschönen Zeit auf einer Insel. Es symbolisiert für mich alles: Das Gefangen-sein, den aussichtslosen Kampf gegen das Unvermeidliche, die Hoffnungslosigkeit, Liebe, Verzweiflung, Einsamkeit, Hoffnung, Atemlosigkeit, Schmerz. Eine endlose Liste. Aber es zeigt mir auch wieder einmal, dass auf die längste und schwärzeste Nacht irgendwann ein wundervoller Tag mit fantastischen Möglichkeiten folgt. Habt eine schöne Zeit!

 

Wasser fließt durch eine Schleuse, an und vor deren Wand eine Leiter und eine Straßenlaterne zu sehen sind.

Ariane schrieb:

Ich fuhr ein wenig lustlos nach Hirschhorn/Neckar, eine der Perlen des Odenwaldes. Aber so richtig beeindruckte mich weder der Ort mit seinen Fachwerkhäusern noch das schöne Wetter. Es gibt bekanntlich solche Tage, an denen einem nichts so recht gefällt.

Bei der Schleuse änderte sich das allerdings schlagartig, plötzlich flogen mir die Motive nur so zu. Bei dem hier gezeigten Bild habe ich nur oben ein Stück beschnitten und den Rest leicht mit Snapseed bearbeitet. Es brauchte nicht viel, um den malerischen Touch zu erzeugen, der mir immer ein wichtiger Aspekt in meiner Fotografie ist.

 

Eine geisterhafte Figur in einer Türöffnung, sonst Dunkelheit.

Sebastian schrieb:

Hmm, ist schwer, aber es ist dieses hier. Seit ein paar Jahren leide ich an Depression und die Fotografie ist ein Mittel gegen die Angst. Ichversuche, das wiederzugeben, was ich fühle und denke; es ist schwer. Seit einer gewissen Zeit kommt auch Schizophrenie dazu. Ich habe mit dem Bild versucht, das wiederzugeben, was ich sehe, es ist eine Art Spiegel für mich.

 

Ein Mann und eine Frau gehen vor einer knallroten Wand mit etwas Efeu vorüber.

Klaus schrieb:

Frühmorgens an einem heißen Sommertag. Karlsruhe, Nähe Messplatz. An diesem Samstag großer Flohmarkt und ich war schon seit 5.00 Uhr morgens vor Ort. Irgendwie hatten meine Augen von dem vielen Eindrücken eine Pause verdient. Ich stellte mich vor diese Wand und wartete.

 

Eine Frau wirft vor einer weißen Wand ein rotes Tuch in die Höhe.

Carla schrieb:

2014 war ein Jahr, das mich sehr verändert hat. Begonnen hat es mit einer großen Enttäuschung, einer Erkenntnis, die mich sehr verletzt hat. Die Erfahrung hat mich dazu gebracht, viele der Werte zu hinterfragen, die mir bis dahin sehr wichtig waren und bewegte mich dazu, meine Heimat Berlin für einige Zeit zu verlassen, um zu fliehen vor den Gedanken, die mich so traurig machten.

Doch was durch diesen Fluchtversuch passierte, war das Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte: In Paris, der Stadt, die ich mir als Ort für den Neustart erwählt hatte, verbrachte ich viel Zeit allein und wurde so von den Gefühlen, die ich bis dahin erfolgreich verdrängt hatte, eingeholt. Es war keine einfache Zeit. Ich habe viel nachgedacht, bin ich dunkle Löcher gefallen.

Doch eines Tages verwandelte sich die Trauer in eine Wut und ich hatte den starken Drang, etwas kaputt zu machen. Dinge durch die Gegend zu schmeißen. In der selben Zeit hatte ich begonnen, mich intensiver mit meiner Leidenschaft der Fotografie zu beschäftigen. Also nahm ich die Kamera in die Hand, bastelte mir aus einem Stuhl und ein paar Büchern ein Stativ, begann mich auszuziehen und die Klamotten und Tücher, die um mich herum lagen, durch die Gegend zu schmeißen und machte davon Bilder.

Das Foto, ich nenne es schlicht „La toile rouge“, „Das rote Tuch“, ist mein Lieblingsfoto aus der Serie, die dabei entstanden ist.

Es ist nicht nur die erste Serie an Selbstportraits, die ich gemacht habe, sondern beinhaltet auch das Element der durch Bewegung verschwommenen Bildabschnitte, die seitdem immer mal wieder in meinen Fotos auftauchen. Im zweiten Teil des Jahres 2014 ging alles wieder bergauf.

Warum? Vor allem, weil ich verstanden habe, dass Du selbst es bist, der darüber entscheidet, was negative Erfahrungen mit Dir machen. Sie können Dich zerstören und für immer unglücklich machen. Oder aber sie können Dich auch stärker machen als zuvor und Dir die Chance für einen Neuanfang geben, eine neue Liebe. Dieses Foto zeigt dieses Gefühl besser als es Worte je könnten.

 

Ein Bild mit einer sitzenden Person im Museum, im Hintergrund sind die Beine eines sitzenden Besuchers zu sehen.

Hans-Jörg schrieb:

Ich habe dieses Foto von außen durch die Fenster einer Galerie gemacht. Für mich ist es wichtig, da ich die Szene so einfangen konnte, wie ich sie beim Vorbeigehen im Augenwinkel wahrgenommen habe. Das Bild erinnert mich an einen Tag, an dem ich entspannt durch die Straßen gelaufen bin und gleich mehrere Aufnahmen gemacht habe, die mir gut gefallen.

 

Eine blau gekleidete Frau liegt im Wasser einer blauen Badewanne.

Jonas schrieb:

Dieses Foto entstand auf einem Fotografentreffen im Sommer. In einer abgeschiedenen Hütte in Bayern verbrachte ich eine Woche mit vielen bekannten und einigen neuen Gesichtern. Nachdem ich zuvor monatelang vor Büchern saß und für mein Examen lernte, symbolisiert dieses Bild für mich, wieder in die wirkliche Welt eintauchen zu können, den Kopf klar zu bekommen und mein Leben zu genießen.

 

Ein Kind spielt mit einem roten Plastikkorb und freut sich.

Sascha schrieb:

Ich habe im vergangenen Jahr viele tolle Sachen erleben und fotografieren dürfen. Ich hatte wundervolle Menschen vor der Linse, die ich portraitieren durfte. Ich konnte tolle Konzerte miterleben und dokumentieren und war auch auf mehreren Festivals unterwegs. Ich durfte VIPs und einen Helikopterflug mit Paul Kalkbrenner begleiten und Per Mertesacker auf dem Polizeipferd knipsen.

Ich war ein bisschen in Europa unterwegs und habe tolle Motive im Bereich der Straßenfotografie einfangen können. Und aus all den wundervollen Momenten im Jahr 2014 schießt mir sofort ein Bild in den Kopf, wenn Ihr nach dem Bild fragt. Dieses Bild steht für mich für vieles:

Es steht für meine erste Reise ausserhalb der EU. Es steht für meine inzwischen minimale Ausrüstung, für meine fotografischen Vorlieben und es steht für eine tolle Zeit. Es steht für Freiheit und die unbefangenen, vorurteilsfreien Augen der Kinder. Es steht für die Lebensfreude, unabhängig von den Lebensbedingungen. Es steht für Glück, Unbeschwertheit und Offenheit. Es steht für die wichtigen Dinge im Leben: Familie, Freunde und Freude.

Entstanden ist das Bild auf Bali. Meine Freundin und ich sind für einige Wochen mit dem Rucksack durch Indonesien gereist. Kurz bevor wir Bali verließen, um mit dem Schiff zu den Gilt-Inseln überzusetzen, machte ich die Aufnahme des jüngsten Familienmitglieds unserer Gastfamilie. Wir spielten nach dem Frühstück einige Zeit mit ihm, es war gar nichts Besonderes und doch war es in dem Moment die pure Lebensfreude für uns alle!

 

Ein Schloss ragt aus einem Wolkenmeer.

Niko schrieb:

Mein wohl wichtigstes Foto 2014 erinnert mich immer daran, den inneren Schweinehund zu überwinden und dass man dafür immer belohnt wird: Es war früh morgens und ich wollte einfach nicht aus dem Bett kommen, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, die Stadt oder besser gesagt die Nebeldecke über Salzburg im Herbst fotografieren zu wollen. Zehn Minuten nachdem der Wecker geläutet hat und ich nach langem Hin- und Herwälzen meinen inneren Schweinehund überwunden hatte, bin ich doch schließlich auf den Gaisberg gefahren.

Oben angekommen, traf ich noch weitere Fotografen, machte ein paar Langzeitbelichtungen und schoss dieses wunderschöne mystische Foto der Festung Hohensalzburg, die aus der Nebeldecke hinausragte. Zuhause angekommen, habe ich das Bild auf meine Facebookseite hochgeladen und habe dabei den Nerv vieler Salzburger getroffen. Oben war strahlender Sonnenschein und die Stadt versank den gesamten Tag über im Nebelmeer. Nur zu einer bestimmten Uhrzeit war die Festung zu sehen und ich durfte den Moment festhalten und wurde belohnt.

 

Portrait eines alten Mannes in Seemannskleidung.

Marcus schrieb:

An einem verregneten Dienstagmorgen wurde ein kleiner Traum für mich wahr. Das Telefon klingelte und ein kurzes Treffen mit dem berühmten Seemann aus Leipzig wurde zugesagt. Ich fuhr hin und der Seemann war kurz angebunden und hatte nur wenige Minuten Zeit. Ich stellte ihn in einen Hausflur und ließ ihn warten und warten, ohne ihm irgendwelche Anweisungen zu geben.

Endlich langweilte er sich und schenkte mir einen sehr unverfälschten, rauen Gesichtsausdruck. Für mich war dieses Foto ein Schritt in die richtige Richtung. Endlich weg von Modellen und oberflächlichen Beauty-Fotos hin zu den Straßen der Stadt und ihren gezeichneten Menschen darin. Und damit ist das Foto mein Lieblingsbild aus dem Jahr 2014!

 

Langzeitbelichtung von fliegenden Vögeln über einer Wasserfläche.

Christiane schrieb:

Ich bin immer wieder in den Mooren hier in der Umgebung unterwegs, Graugänse und Kraniche haben es mir angetan, aber es ist mir nie gelungen, die startenden Vögel so zu erwischen. Im November dann bin ich eines Morgens früh zu den Teichen in der Nähe unseres Hauses marschiert, laut schnatternde Gänse hatten mich gelockt. Ich habe mit Stativ und Kamera gewartet.

 

Langzeitbelichtung eines Bootes, das am Ufer eines Sees liegt.

Pete schrieb:

Das Foto ist Mitte des letzten Jahres entstanden und hat endgültig meine Begeisterung für Langzeitbelichtungen am hellichten Tage manifestiert. Die Ergebnisse meiner Langzeitbelichtungsexperimente hatten mich bis dato immer eher enttäuscht und ich war schon kurz davor, mich wieder anderen – in meinen Augen weniger experimentellen – Techniken zuzuwenden und dann kam dieses Foto.

Erstmals war es mir gelungen, dass Bild vor meinem geistigen Auge mithilfe der Mittel meiner Wahl auf eine Art und Weise real werden zu lassen, die mich wirklich begeistern konnte. Ein erhebendes Gefühl.

 

Zwei mit bunten, im UV-Licht strahlenden Punkten übersähte Personen, die sich küssen.

Franziska schrieb:

Mein wichtigstes Foto 2014 ist ganz zum Schluss des Jahres, im Rahmen meiner „Galaxy“-Serie entstanden. Für diese Serie habe ich mit Schwarzlicht experimentiert und es sind viele Fotos entstanden. Dieses jedoch ist so wichtig für mich, da ich nie gedacht hätte, dass es so sinnlich und ausdrucksstark wird.

Ich wollte unbedingt dieses Motiv fotografieren und einen Tag vor dem Shooting hatten wir erst ein Modell. Daher kannten sich die Modelle dann nicht und ich war wirklich überrascht, dass sie vor der Kamera so toll harmoniert haben und alles mitgemacht haben! So ist mein wichtigstes Foto 2014 entstanden.

 

Affe im Zoo, vor dem sich viele Besucher drängen.

Christoph schrieb:

Ihr habt nach dem wichtigsten, nicht nach dem besten Foto gefragt. Daher habe ich eines ausgewählt, das weder gestalterisch noch technisch perfekt ist, das aber für mich sehr viel der Ambiguität und Komplexität unseres Verhältnisses als Mensch zu unserer Umwelt und unseren Mitgeschöpfen ausdrückt.

Es ist im August im Berliner Zoo entstanden und zeigt einen Menschenaffen, der sich seiner ausweglosen Situation vollständig bewusst war, dessen Stolz es ihm aber nicht erlaubt hat, zu resignieren und seine Pflichten als Clanchef und Beschützer aufzugeben. Menschen, die sich so verhalten, ehren wir gelegentlich mit bewegenden Artikeln, Fotoreportagen oder gar Preisen.

 

Feldweg im Nebel.

Daniel schrieb:

Im September paddelte ich mit zwei großartigen Freunden den Krutynia Kajak Trail in Masuren (Polen). 140 km trieben wir auf dem Fluss durch dichte Wälder, Sümpfe und bäuerliche Landschaften. Immer wieder mündete die Krutynia in mächtig große Seen, in deren Mitte die Weite der Landschaft körperlich erfahrbar wurde. Als ich am vierten oder fünften Tag gegen sechs Uhr morgens aufwachte, war meine Laune jedoch im Keller.

In der Nacht waren die Temperaturen weit in den einstelligen Bereich gefallen und der Nebel hatte sich schwer in die Senke gelegt, in der wir unser Zelt aufgeschlagen hatten. Nach gefühlten zwei Stunden Schlaf und bis ins Mark durchgeforen, entschloss ich mich, aufzustehen und gegen die Kälte anzuwandern. Packte die Fotoausrüstung zusammen und machte mich auf den Weg in die Dämmerung des Morgens.

Immer tiefer führte mich ein sandiger Pfad in einen dichten Wald. Links und rechts des Weges röhrten die Hirsche, die sich gerade in der Brunft befanden. Nach einiger Zeit lichtete sich der Wald und führte an ein paar Feldern vorbei, auf denen die Silhouetten von Pferden zu erkennen waren. Ein alter Holzzaun, der beinahe zusammenfiel, rahmte den Weg ein, der geradewegs auf eine Art Tor aus Büschen zulief.

Ich stellte meine Kamera auf das Stativ und machte das Foto. Etwa eine Stunde später erreichte ich wieder die Krutynia, die Sonne kam heraus und tauchte diese großartige Landschaft zuerst in ein tiefes Rot, dann in die schönsten Pastelltöne und schließlich in ein hartes Tageslicht.

 

Ein am Tisch sitzender Mann mit nacktem Oberkörper.

Manuel schrieb:

2014 war zweifellos das Jahr, in dem meine meisten Bilder entstanden sind. Ich habe so viel experimentiert wie noch nie und wagte endlich den (für mich) großen Schritt hin zur analogen Fotografie. Worüber ich besonders froh bin, ist die Tatsache, dass ich wieder öfter vor meine eigene Kamera getreten bin, eine Besinnung zurück zu den Wurzeln sozusagen.

Nach einer langen Zeit in der ausschließlich mein Partner mein Modell der Wahl war, fühlte sich das nahezu befreiend an. Dieses Selbstportrait vereint meine Wurzeln mit meinem derzeitigen Stil, der sich durch deutlich minimalistischere Kompositionen von meinen früheren Arbeiten abhebt.

 

Verschlungene Äste eines Baumes.

Seitdem der Baum mir aufgefallen ist, habe ich ihn mehrfach fotografiert. Mir gefallen die wirren Richtungswechsel seiner Äste und seine Narben vom Beschneiden. Er zeigt sehr schön, dass das Leben nicht geradeaus verläuft. Um die Äste besser freistellen zu können, habe ich für dieses Bild neun Aufnahmen bei offener Blende zu einem Panorama zusammengefügt.

 

Welche Arbeiten haben Euch besonders gut gefallen? Wenn Ihr nicht genug bekommen könnt, dann gießt Euch einfach noch eine weitere Tasse Tee oder Kaffee auf und schaut noch einmal in den Kommentaren zum Aufruf vorbei.


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Varieté: Eure geliebten ungeliebten Bilder

21 Jun

Vor einer Woche haben wir Euch dazu aufgerufen, uns Eure geliebten, aber viel zu wenig beachteten Bilder zu zeigen. Wir Redakteure haben uns all Eure Kommentare angesehen und unsere persönlichen Lieblinge herausgesucht. Herausgekommen ist eine Auswahl, bei der wir uns wirklich fragen: Wie können diese Fotos denn nur so wenig Beachtung gefunden haben?

Oft sind es Bilder, die durch Zufall entstanden; ungeplant und ohne Konzept, aber an denen Emotionen hängen. Gefühle, die wir zum Teil sehr gut nachempfinden konnten und weshalb uns die Auswahl alles andere als leicht von der Hand ging. Denn unter den Kommentaren sind noch einige weitere Perlen, die wir nicht alle zeigen können.

Deshalb wie immer der Aufruf: Schnappt Euch eine Tasse Tee und seht Euch alle Einreichungen an.

Eine Katze sitzt auf einer Mauer und schaut durch ein Gitter.

Anette Siegelwachs schrieb:
Auf Reisen liebe ich planlose Spaziergänge, sich treiben zu lassen und überraschen zu lassen von dem, auf was ich treffe. An dem Tag, als das Bild entstand, zog es mich in enge Gassen, die wie leergefegt vor mir lagen. Ein Teil der Häuser zerfallen. Dann, ganz plötzlich, fiel mein Blick auf zwei Katzenaugen hinter Gittern und mit einem Mal, als sich unsere Blicke trafen, hatte ich das Gefühl, die Zeit bleibe stehen. Nichts rührte sich. Stille. Eins. Ein Moment, der mich ungemein fesselte und für mich so vieles zum Ausdruck brachte.

 

Ein Mann steht auf der Straße, den Rücken zur Kamera. Er hält einen Koffer in der Hand.

Florian Wenzel schrieb:
Das Foto ist bei meinem 52 Wochen Projekt entstanden. Das Bild passt nicht so gut zu meinen restlichen Fotos, was wahrscheinlich ein Grund dafür ist wieso es weniger Beachtung bekommen hat. Für meine Verhältnisse habe ich in dem Foto auch mehr auf die Symetrie geachtet, als ich das in meinen anderen Bild mache. Mir ist dieses Foto wichtig, weil es meine derzeitige Situation beschreibt. Ich weiß nicht wohin mich mein Weg führen wird, ich habe keinen Plan. Diese Ungewissenheit ist das, worüber ich mir tag täglich den Kopf zerbreche.

 

Durch ein Autofenster sieht man einen Stier.

Christiane schrieb:
Das Foto ist im letzten Jahr auf der Autobahn zwischen Madrid und Málaga entstanden. Für mich ist das Bild der Ausdruck des Gefühls, auf fremden Straßen unter heißer Sonne ins Ungewisse und Neue unterwegs zu sein, kurz gesagt von (Urlaubs)Freiheit und Glück. – Dazu kommt sicher auch, daß der Osborne-Stier auch Erinnerungen an wunderbare große Ferien in meiner Schulzeit weckt.

 

Zwei Pferde stehen auf einer Wiese und sehen in entgegengesetzte Richtungen.

Oliver schrieb:
Als ich die Szene sah, dachte ich sofort: Das wird ein spannendes Bild. Ich bin von größerer Entfernung auf die beiden Pferde zugelaufen und habe immer wieder abgedrückt, weil ich Sorge hatte, die beiden könnten sich durch meine Annäherung gestört fühlen und ihre Position ändern. Haben sie aber zum Glück nicht. Es war das erste und einzige Mal in meinem Leben, dass ich schon vor dem Abdrücken wusste, wie das Ergebnis aussehen sollte.

Es konnte jedoch niemand bisher meine Begeisterung darüber teilen. Ich glaube, dass ich Dinge in die Szene hineininterpretiere, die andere nicht sehen oder für unspannend halten. Zudem ist das Bild evtl. zu undramatisch – kein HDR, kein schwarz-weiß, kein spektakulärer Himmel … Mir gefällt es jedoch in seiner Symmetrie und Undramatik.

 

Eine Person am Meer steht klein am Horizon zentriert im Bild.

Kati schrieb:
Ich war das erste Mal alleine im Urlaub, in Belgien und habe auch einen Tag in Oostende am Strand verbracht. Es war Mai, nicht das beste Wetter und deshalb waren ziemlich wenig Leute unterwegs. Dieses Bild entspricht auch genau meiner damaligen Stimmung: nach einigen Tagen allein unterwegs habe ich mich doch ziemlich klein, verlassen und verloren gefühlt…

Vielleicht mögen es die meisten Menschen deswegen nicht, weil sie mit etwas konfrontiert werden, worüber man nicht so gerne redet oder nachdenkt, was aber genauso zum Leben gehört.

 

Eine Frau hält einen Tierschädel vor ihre Brust.

Lisa-Marie Kaspar schrieb:
Es war ein kühler Tag im März als ich mit meiner kleinen Schwester zu den Magnolienbäumen gegangen bin. Sie waren teilweise schon geöffnet, aber nicht ganz. Der Frühling hatte gerade erst angefangen. Wir haben viele Bilder gemacht, später hat uns auch noch eine Katze zugesehen und sich auf das ein oder andere Bild geschlichen. Besonders dieses hier liegt mir am Herzen. Ich weiß nicht mal genau warum. Ich liebe das schwarz-weiß, die Körnung, die Dunkelheit darin. Womöglich ist das aber genau das, was die meisten Menschen nicht mögen. Es ist kein gestochen scharfes Bild, das vor Farben und Leben sprüht. Aber für mich ist es genau das, was es ausmacht.

 

© Armin Oehmke

Armin Oehmke schrieb:
Dieses Bild ist vor gar nicht so langer Zeit entstanden, und ich weiß, dass es völlig unscharf ist. Für mich transportiert es gerade deshalb fast ausschließlich Emotionen, man wird nicht so sehr von kleinen Details abgelenkt, da diese fast vollkommen verschwimmen.

Entstanden ist es an einem Wundervollen Frühlingsnachmittag, an dem schon sommerliche Temperaturen herrschten. Eigentlich waren wir mit Shooten schon fertig, doch auf dem Rückweg entdeckten mein Model und ich eine winzige Lichtung in der sich nur ein einziger dicker weicher Lichtstrahl bündelte. Wir beschlossen noch ein paar Bilder zu machen, um den Film voll zu bekommen, worauf ein zweiter und noch ein dritter Film folgte. Doch leider scheint außer mir dieses Bild niemandem so recht gefallen zu wollen.

 

© Jonas Hafner

Jonas Hafner schrieb:
Mein geliebtes ungeliebtes Bild entstand im Oktober letzten Jahres. Ich hatte mir an jenem Tag vorgenommen einige Ganzkörperportraits auszuprobieren. Für das Bild band sich das Model die Haare zu einem Zopf zusammen, der anschließend ihr Gesicht verdeckte. Das Sonnenlicht traf vor allem ihre Hände und so entschied ich mich in der späteren Nachbearbeitung für die farblose Variante, um den Kontrast noch zu verstärken.

Warum die Resonanz auf dieses Bild so gering ausfiel, lässt sich nur vermuten. Vielleicht ist das Bild zu trist, zu dunkel, zu still oder einfach langweilig? Vielleicht verbinden die Leute mit meiner Fotografie auch schlicht und ergreifend etwas anderes und vielleicht ist genau das der Grund, warum ich dieses Bild so mag. Es ist einfach anders.

Irgendwie ist es trotzdem ein schönes Gefühl, wenn ein Bild nicht den Erwartungen gerecht wird. Man hat gerade deswegen das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein…

 

© Alexander Görisch

Alexander Görisch schrieb:
Mir gefällt an diesem Bild das Zusammenspiel von dem Namen des Geschäfts ‘Denkstein’ die Tatsache das sich die Person auf den Kopf greift (denken) und noch dazu eine Glatze hat (Stein). Ich denke das dieses Zusammenspiel vielen nicht auffällt, für mich sind das die interessanten Zufälle der Street-Fotografie.

 

Wir denken, die Auswahl zeigt wieder, dass es nicht auf Likes ankommt. Viel positives Feedback heißt nicht gleichzeitig, dass ein Bild gut ist. Und keins nicht, dass es schlecht ist. Es heißt einfach nur, dass es manchmal weniger Menschen auf den ersten Blick anspricht. Auf den zweiten würden sie sich vielleicht auch verlieben, aber oft klicken auch wir einfach viel zu schnell weiter.


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Varieté: Eure wichtigsten Fotos 2013

19 Jan

Vor einer Woche haben wir zum Abschluss unserer verschiedenen Jahresrückblicke Euch befragt: Zeigt uns Euer wichigstes Foto 2013. Fast 200 Fotos und Geschichten habt Ihr eingereicht, die wir angeschaut und gelesen haben.

Das hat nicht nur an sich schon Spaß gemacht, sondern es war auch spannend, in der Masse der Einsendungen bestimmte Themen immer wieder zu finden, die Ihr auch in der finalen Auswahl unserer zwölf Favoritenbilder entdecken könnt: Familie, Freunde, Reisen.

Eure wichtigsten Bilder sind oft gar nicht die, die Ihr für die gelungendsten oder perfektesten haltet. Sondern sie sind Euch wichtig, weil sie mit Freunden und Familie entstanden sind oder auf sinnstiftenden, den Horizont erweiternden Reisen.

Von Euren warmen Worten schneiden wir uns gern eine Scheibe ab: Besinnt Euch auf das, was wirklich wichtig ist, umgebt Euch mit Menschen, die Ihr liebt, schaut Euch unsere wunderbare Welt an und haltet diese wertvollen Momente in Fotos fest.

 

© Robert Mehlan

Robert Mehlan schrieb:

Ich war wieder mal mit meiner Fotoausrüstung zum Oktoberfest-Shooting unterwegs. Karussell, Achterbahn, Zelte und die üblichen Motive. Eigentlich war ich mit der Ausbeute total unzufrieden, denn es waren mal wieder Bilder nach dem Motto „Mutti knipst…!“ Alles schon da gewesen, alles schon gesehen. Ein Freund von mir machte noch kurz vor Schluss eine paar Bilder, ich hatte eigentlich schon eingepackt.

Dann sah ich diese Szene kurz vor Ende des Oktoberfestabends. Aus der Hand mit meinem 70-200mm IS II. Absoluter Treffer. Und dieses Bild wird durchweg positiv aufgenommen. Ende kommenden Jahres wird es sogar zentraler Bestandteil einer Oktoberfestdekoration in einem der führenden Modehäuser in Salzburg. Habe dann gleich mit ein paar weiteren Kassenhäuschen eine tolle Serie machen können. Ist alles innerhalb von 15 Minuten entstanden.

 

© Marijan

Marijan schrieb:

Zur richigen Zeit am richtigen Ort: Diese Militärparade anlässlich des 25. Jubiläum der „Maldives National Defence Force“ entdeckte ich nur durch Zufall. Als ich die Soldaten marschieren sah, rannte ich ein paar Meter voraus und suchte eine geeignete Stelle, um sie in Szene zu setzen. Ich wählte eine untersichtige Perspektive und drückte ab.

Nach ein paar Sekunden war alles vorbei. Als ich auf das Display der Kamera schaute, wusste ich, dass da ein tolles Bild entstanden ist. Durch die offene Bildgestaltung und die kleine zierliche grüne Palme wirkt das Bild für mich perfekt. Zur richtigen Zeit eben am richtigen Ort!

 

© Normen Gadiel

Normen Gadiel schrieb:

Hallo ihr Lieben, also dies ist mein wichtigstes Foto zum einen, weil die Menschen auf dem Foto zu meinem Freundeskreis gehören und es deshalb persönlich eine hohe Bedeutung hat und zum anderen, weil es für mich nur so vor Lebensfreude strotzt. Der Moment hätte für mich kaum besser sein können und ich kann mich auch nach langer Zeit an diesem Foto sattsehen, was bei mir nicht sehr oft vorkommt. Deshalb ist dies mein Foto 2013.

 

© Martin Kaluza

Martin Kaluza schrieb:

Dieses Bild entstand bei einer Exkursion in den Nationalpark De Hoge Veluwe. Wir hatten viel Bewegung an der frischen Luft, tolles Wetter und ich hatte einen kreativen Flow und Austausch mit den anderen Fotografen. Zudem hatte ich ausgiebig die Gelegenheit, meine frisch umgebaute Infrarot-Kamera zu testen. Es war ein rundum perfekter Tag mit sehr gelungenen Infrarot-Fotografien. Der „Astronaut“ hinten rechts ist übrigens ein anderer Teilnehmer dieser Exkursion.

 

© David Uzochukwu

David Uzochukwu schrieb:

Mein wichtigstes Bild letztes Jahr war dieses hier. Es hat mir gezeigt, dass die Bilder, die mir am besten gefallen werden, ungeplant entstehen – dann, wenn ich einfach aus einem Gefühl heraus zur Kamera greife und nicht einmal darüber nachdenke, was ich eigentlich mache.

 

© Robert Brodatzki

Robert Brodatzki schrieb:

Nachdem ich euren Artikel gelesen habe, war mir sofort klar, welches mein persönlich wichtigstes Foto im letzten Jahr war. Es entstand im November im Rahmen eines Gruppenprojekts mit meinem Pfadfindertrupp.

Das Foto ist angelehnt an das bekannten Motiv „Raising the Flag on Iwo Jima“, welches 1945 von den Amerikanern für Kriegspropaganda benutzt wurde. Unsere Nachbildung dreht die ursprüngliche Botschaft des Originals um. Wir wollen nämlich ausdrücken, dass wir GEGEN Krieg sind und Pfadfinder sich FÜR den Frieden einsetzen.

Dieses Bild erinnert mich an eine sehr intensive Woche und den starken Teamgeist, der sich in dieser Woche in unserer Gruppe gebildet hat. Ohne diese Truppe wäre dieses Foto nie entstanden.

 

© Jonas Hafner

Jonas Hafner schrieb:

Für das letzte Jahr hatte ich mir vorgenommen, ein paar neue Dinge auszuprobieren. Ich hatte immer ein bisschen Angst vor Ganzkörperportraits und so habe ich mich Monat für Monat ein bisschen näher an dieses Thema rangetastet.

Auf einem sommerlichen Meet-Up in Österreich, wo ich zusammen mit vielen wundervollen Menschen eine Woche lang in den Bergen fotografierte, entstand schließlich dieses Bild. Ich verbinde mit diesem Foto eine wirklich schöne Zeit und sehe darin zugleich die Fortschritte, die ich dieses Jahr gemacht habe.

Für mich zeigt dieses Bild, dass der Mensch zwar die Natur verändert, aber auch seinen Platz in ihr hat. Titel: Aufbäumen

 

© Resa Rot

Resa Rot schrieb:

Dieses Bild entstand an einem warmen Oktobernachmittag in einem kleinen, verlassenen Waldstück. Ich beschäftige mich seit letztem Jahr mehr und mehr mit Aktaufnahmen und suchte nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, den Körper zu inszenieren, ohne den Menschen bloßzustellen und eben „nur“ auszuziehen. In diesem Bild fand ich eine für mich gelungene Umsetzung, die mich motivierte, auf diesem Weg zu bleiben. Daher ist es meine persönlich wichtigste Fotografie des Jahres 2013.

 

© Stefan Stammbach

Stefan Stammbach schrieb:

Ich weß nicht, ob es mein wichtigstes Bild ist, aber es ist im Moment mein liebstes. Ich war im Sommer für fünf Wochen in Island unterwegs und dieses Bild war eines der ersten Bilder, welches ich nach der Ankunft mit der Fähre schoss.

Ich war bei einem Freund von einem Freund, welcher mir auf meiner Karte alles markiert hatte, was ich besuchen soll. Er meinte dann, ich solle noch rasch ans Ende der Halbinsel fahren, da habe es eine Vogelwarte. Da entstand dann das Bild. Das war erst der Anfang meiner Reise und ich war vom ersten Tag schon komplett weggeblasen von dem Land.

 

© Petra Holländer

Petra Holländer schrieb:

Ich weiß nicht, ob ich EIN wichtigstes Foto habe, aber dieses hier bedeutet mir auf jeden Fall viel. Es entstand spontan auf einer Fototour mit Freunden und ich mag es besonders gern, weil es einerseits so gelungen ist, wie ich es im Sinn hatte und anderseits weil das Bild mehr für mich verkörpert, als zu sehen ist.

Es ist die Art von Fotos, die ich öfter machen möchte. Ich will öfter hinaus in die Natur, ich möchte die Verbindung von Mensch und Natur abbilden, spontan eine gute Idee haben, etwas erschaffen und einfach nur leben, die Natur atmen.

 

© Steffen Fischer

Steffen Fischer schrieb:

Dies ist mein wichtigstes Foto im Jahr 2013. Das Bild entstand ziemlich spontan in unserem Hausflur mit natürlichem Licht, das durch die Fensterscheibe kam. Mir bedeutet dieses Bild sehr viel, weil es zeitlos schön ist und in unserer perfekten Welt durch seine Unschärfe zu etwas Besonderem wird. Die auf diesem Bild abgebildete Person ist im übrigen die Frau, der ich im Jahr 2013 mein Eheversprechen gab.

 

© Jürgen Adorf

Jürgen Adorf schrieb:

Warum dieses Bild für mich wichtig ist, erklärt sich schon durch den Titel „Vater“ und steht auch im Bildtext beschrieben. Wirklich überraschend war allerdings die überwältigende Resonanz auf dieses Werk und erst dieses Feedback hat es zu meinem „wichtigsten“ Foto des vergangenen Jahres gemacht.

Es hat mich diese Amsel ein Jahr lang begleitet, nachdem mein Vater verstarb. Sein größter Wunsch war gewesen, einmal ohne jedes Fluggerät fliegen zu können, und ein einziges Mal, in einer vom Glück begünstigten Nacht, hat er im Schlaf genau diesen Traum geträumt, und zwar so unmittelbar, dass er das sehnlichste Gefühl fortan aus eigenem Erleben kannte. Was für eine Gnade! In meinen Träumen begegne ich ihm gelegentlich. Aber nur ganz, ganz selten in seiner menschlichen Gestalt.

 

Nach diesem Rückblick mit Euren wichtigsten Fotos des letzten Jahres freuen wir uns umso mehr auf ein fotografisch produktives 2014.


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Varieté: Eure wichtigsten Fotos 2012

20 Jan

Am Ende sind es 20 Bilder geworden, die in der Redaktion jeweils mehrere Fans gefunden und sich so für die heutige Präsentation im Varieté qualifiziert haben. Jeder Redakteur hat dabei einen eigenen Geschmack und eine eigene Gewichtung zwischen Bild und Geschichte. Sozusagen die Schnittmenge daraus seht Ihr nun hier.

~

Dennis schrieb:

Dieses Foto war reines Glück. Da der Wetterbericht schon seit Tagen Sonne angesagt hatte, außer Nebel aber nichts zu sehen war, beschloss ich eines frühen Morgens, auf „meinen Hausberg“ zu steigen, um ein bisschen die Aussicht oberhalb der Nebelobergrenze zu genießen und möglicherweise auch ein paar schöne Fotos der Milchstraße zu schießen.

Am Ausgangspunkt angekommen, konnte man schon sehen, dass die Wolkendecke nicht mehr besonders weit über mir endete und als ich mich fertig gemacht habe zum Aufstieg, war die Nebelobergrenze schon auf Augenhöhe. Ich beschloss deshalb, mit der Stirnlampe auf dem Kopf ein paar Fotospielereien zu machen und da entdeckte ich, wie wunderbar das Licht dieser Natriumdampflampe (Straßenlaterne) auf den Fotos wirkt.

Dieses Foto ist für mich etwas ganz Besonderes, weil es mich an einen fantastischen Morgen erinnert, an dem einfach alles stimmte.

~

Marcel schrieb:

Dies ist mein wichtigstes Foto aus 2012, da es eins der ersten Fotos ist, die ich unter dem Begriff „Streetphotography“ bewusst gemacht habe. Ich werde in diesem Jahr sicherlich versuchen, mehr aus dem Straßenleben zu fotografieren, da es eine Menge Spaß macht, Situationen wie diese auf den Sensor zu bannen.

~

Tomsen schrieb:

Entstanden in Barcelona Anfang November mit einer X100. Obwohl der Abend zuvor ziemlich lang ging, bin ich morgens recht früh aufgestanden, um am Strand ein paar Impressionen einzufangen. Zur gleichen Zeit waren Metall- und Flaschensucher, Sportler, Angler und Radfahrer unterwegs. An einigen Stellen an der Küste befinden sich Fitness-Stationen, an denen sich die Frühsportler austoben.

Eine dieser Stationen habe ich eingefangen. Das Foto ist fast genauso aus der Kamera gekommen, ich habe nur wenige Entwicklungsschritte in Lightroom vorgenommen. Die Aufnahme hängt als DIN-A3-Ausdruck bei mir an der Wand und hat irgendetwas Magisches für mich, ich mag die Stimmung sehr.

~

Bastian schrieb:

Dieses Foto ist im letzten Jahr in Hamburg, am Rande eines Workshops entstanden. Viele meiner Fotos zeigen alltägliche Situationen, meist auf der Straße. Ich versuche, auf meinen Fotos Geometrie und Ästhetik in Zusammenhang mit dem Alltäglichen und Normalen zu bringen. Die Menschen in diesem und in vielen anderen meiner Fotografien sind nur zufällige, beliebig austauschbare und ungefragte Darsteller.

Wann ist ein Bild wichtig? Persönlich wichtig sind für mich persönliche, festgehaltene Momente, die aber nicht oder nur sehr selten veröffentlich werden. Ein veröffentlichtes „wichtiges“ Foto ist für mich eher ein geglücktes. Ein Moment, den ich als perfekt empfand und schnell genug war, diesen festzuhalten.

~

Martin schrieb:

Dubai ist wohl für die meisten Fotografen ein wahrer Traum, so auch für mich. Im März 2012 habe ich mir den Traum erfüllt und war für eine Woche dort. Es gibt so viele schöne Motive, dass man sich schwer für „das“ beste Foto entscheiden kann. Daher mache ich es mir leichter, indem ich das Bild mit den meisten Reaktionen auswähle.

Es entstand in der Dubai Marina zur Abenddämmerung. Weil ich nicht mein schweres Stativ mitschleppen wollte, habe ich in dem Fall meine Kamera mit dem Gorillapod an einem Brückengeländer fixiert, um eine etwas längere Belichtung zu ermöglichen. Die Nachbearbeitung bestand dann vor allem in der Korrektur des Weitwinkels, Farbanpassungen und vor allem dem künstlichen „silky“-Effekt der Wasseroberfläche, den ich für diese Aufnahme sehr passend fand, weil er das Surreale von Dubai Stadt noch mehr unterstreicht.

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http://kwerfeldein.de/2013/01/12/expose-zeig-dein-wichtigstes-foto-2012/#comment-193123″>Sabine schrieb:

Mein für mich wichtigstes Foto aus dem vergangenen Jahr 2012 ist aus einer Idee entstanden, die erst einmal sehr lange Zeit auf die Umsetzung warten musste. Objektiv betrachtet erkennt man darin wohl weniger Emotion, sondern eher die Anatomie, die Halswirbelsäule, wie sie da so zwischen Kopf und Körper mutig und entblättert steht, kraftvoll, als das wohl interessanteste und komplexeste „Verbindungsstück“ unseres Körpers.

Ich sehe zwar diese wahrhaft geniale Komplexität und Kraft, aber ich habe bezüglich der Halswirbelsäule auch schlechte Erfahrungen gemacht. Sie ist mit all ihren Nerven, Arterien und Muskeln heutzutage scheinbar sensibler als jemals zuvor. Durch unnatürlich wenig Bewegung, langes Sitzen und eine falsche Haltung erfahren wir heute eine steigende Anzahl chronischer Erkrankungen, deren Ursache oft in der Wirbelsäule zu finden ist.

Wenn man erst mal Probleme speziell im Bereich der Halswirbelsäule hat, so meine Erfahrung, muss man sehr viel dafür tun, um dem Körper wieder das zu geben, was er braucht: Zum Beispiel den muskulären Ausgleich. Das Foto bekam den Titel ‚Break‘, der zum einen ‚Pause‘ oder ‚Ruhe‘ bezüglich der Therapie und zum anderen ‚Bruch‘ bedeuten kann, was auf die Sensibilität und den Schmerz hindeuten soll.

~

Tom schrieb:

Mir fiel die Wahl wirklich schwer. Da für mich meine Reise nach Myanmar eines der großen Highlights des letzten Jahrs war, habe ich mich für ein Foto, das bei dieser Reise entstand, entschieden. Da mich die Menschen in ihrer bescheidenen, durch Tradition und Glauben geprägten Lebensweise unheimlich beeindruckt haben, fiel meine Wahl auf das obige Bild, das in Mandalay in einem Tempel kurz nach Sonnenuntergang entstand.

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Thomas schrieb:

Solitude…

Der Chhatrapati-Shivaji-Terminus-Bahnhof in Mumbai zählt zu den größten und geschäftigsten Bahnhöfen der Welt. Ich habe es geschafft, eine einzelne Person unposiert ins Bild zu setzen und mit schönem Licht eine harmonische Szene zu schaffen. Zusammen mit der Stahlkonstruktion des Bahnhofs sowie des Fernzugs auf Gleis 8 bildet dieses Foto für mich eine sehr gelungene Einheit.

Es zeigt auch, dass man an einem noch so bevölkerten Ort Bilder von einsamen Personen machen kann. Für mich sind die großen Bahnhöfe dieser Welt ein Magnet, um mich da mit meiner Kamera herumzutreiben. Dieses Bild steht ganz vorn in der Ausbeute meines Langzeitprojekts „Grown up at a Railway Station…“.

~

Lukas schrieb:

Nicht, weil es doch einige Leute angezogen hat, sondern weil ich enorm viel lernen durfte. Wir waren zwei Wochen in Kroatien und ich dachte mir, ich würde von den neuen Orten dort inspiriert werden – Fehlanzeige – zumindest am Anfang.

Ich entdeckte eine einsame Bucht und wollte dort fotografieren. Drei Mal stand ich in aller Frühe – 5 Uhr ist für mich schon sehr früh – auf, um den Strand bei Sonnenaufgang zu erkunden. Jedes Mal scheiterte ich dann vor Ort an meinem Vorhaben. Kein einziges Foto oder Konzept wollte funktionieren – motiviert natürlich nicht sehr.

Eher aus Verzweiflung als aus Entdeckerdrang raffte ich mich ein letztes Mal auf und entdeckte diesen Stein im Wasser, der Rest spricht für sich. Dieses Bild ist meine Erfahrung, mit was man belohnt wird, wenn man tatsächlich dran bleibt und nicht aufgibt. Mal abgesehen vom Sonnenaufgang auf der Oberfläche des Ozeans im Pyjama.

~

Malte schrieb:

Mein wichtigstes Foto 2012 ist letzten September auf Island entstanden:

Zum einen ist es eines meiner Lieblingsbilder, zum anderen hat es mich jede Menge Zeit, Mühe und eine Stativtasche gekostet.

Ich liebe minimalistische Fotos in schwarzweiß mit einer surrealen Stimmung. Vor einiger Zeit habe ich Langzeitbelichtungen als eine Technik entdeckt, die meinem Wesen und meiner Art zu fotografieren entspricht und die gleichzeitig meine oben genannte Vorstellung von Fotos unterstützt.

Das Bild ist meine erste richtige Langzeitbelichtung, die ich auch veröffentlicht habe. Der Prozess des Fotografierens war sehr mühevoll, es hat immer wieder geregnet und gestürmt während der zirka zehn Minuten langen Belichtung. Ich musste einige Male versuchen, Regentropfen von der Objektivlinse zu wischen, ohne jedoch die Belichtung zu ruinieren. Aufgrund des Sturms wurde dann auch noch meine Stativtasche von den Klippen geweht.

Bei der Nachbearbeitung bin ich dann später an die Grenzen meines Könnens gestoßen und habe lange gebraucht, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Das war etwa anderthalb Monate, nachdem ich das Foto gemacht habe.

Das Foto war dann der Auftakt für eine kleine Serie von Langzeitbelichtungen, die jedoch noch nicht ganz fertig ist. Meine Liebe zur Langzeitbelichtung ist nun vollends entfacht und ich werde mich für die nächste Zeit ausschließlich auf diese Technik konzentrieren.

Und wie das mit einer ersten Liebe so ist, werde ich wahrscheinlich den Rest meines Lebens nie so richtig davon loskommen!

~

Jan schrieb:

Zuerst dachte ich, dass mir die Auswahl recht schwer fallen würde; als ich dann jedoch durch meinen Stream auf flickr geflogen bin, war es doch sehr schnell klar, welches Bild mein eindeutiger Gewinner ist.

Seit Ende Oktober befinde ich mich für ein Auslandspraktikum in Island und nutze die Chance, um verstärkt der Landschaftsfotografie nachzugehen. Ich fühlte mich seit der Ankunft schon recht wohl hier im Norden, aber nach rund zwei Wochen Aufenthalt sollte etwas passieren, was mich letztendlich so faszinierte wie sonst nichts anderes in diesem Jahr:

Ein Abend mit sehr starker Nordlicht-Aktivität. Dieses Erlebnis gab mir die Lektion, dass es Schönheit gibt, die weder auf Sensor noch Film abgebildet werden kann. Dieses Bild erinnert mich daher an ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.

~

nussundpoint schrieb:

Ich war im Sommer 2012 wieder in Thailand und wir haben ein paar Tage in einem Hotel am Strand verbracht. Dieses Foto ist eigentlich sogar in ziemlicher Hektik entstanden. Ich habe ja ein 365-Projekt gemacht und brauchte für diesen Tag unbedingt noch ein Foto, allerdings hatte ich in Kürze einen Massagetermin und anschließend würde es schon dunkel sein, also stellte ich mich kurz auf den Balkon und machte ein Foto von diesem wunderschönen Ausblick.

Schließlich war ich ganz entspannt und konnte den Tag richtig genießen und schätzen. Im Nachhinein ist es für mich jetzt das Bild, das die Ruhe vor dem Sturm zeigt. Wenn wenige Stunden nach der Aufnahme passierten einige sehr schlimme Dinge, woraufhin nichts mehr wie vorher war, als wäre man in einen anderen Film mit komplett anderer Handlung und Stimmung gerutscht. Dieses Foto hilft ein bisschen dabei, das alles zusammenzuhalten.

~

Erik schrieb:

Warum es so wichtig ist? Es wurde im März bei 500px als Editor’s Choice ausgewählt und war somit das erste meiner Fotos, das von irgendwem zu irgendwas ausgewählt wurde. Das hat einen immensen Anschub für mein fotografisches Selbstbewusstsein gegeben und mich letzten Endes überzeugt, mich auf einen Studiengang Kunst mit Schwerpunkt Fotografie zu bewerben. Heute studiere ich und bin sehr glücklich über diese Entscheidung. Das war nämlich zugleich auch das Beste, was mir 2012 passiert ist.

~

einfach mal so schrieb:

Jede Stadt hat wohl so seine bekannten Fotomotive, die schon zu Hauf fotografiert sind und an denen man sie sofort erkennt. In München ist das mit dem Brunnen am Karlstor wohl nicht anders. Wie also ein Bild hinbekommen, das etwas anders ist? Da half mir der glückliche Umstand mit den Tauben. Die gibt es in Berlin, Köln, Rom und Paris, sie sehen überall gleich aus und sind deshalb auch völlig städteneutral.

Im Nachhinein entschied ich mich für einen Bildausschnitt, auf dem keine Menschen zu sehen waren. Einer der lebhaftesten Plätze bei Tag und keine Menschen; nur die Tauben und ihre Stadt. Vor allem in schwarzweiß gefiel mir die Aufnahme sehr gut, weil zeitlos, ob in den 60ern oder eben in 2012, eine Hommage an meine Stadt.

Die Aufnahme entstand übrigens nicht mit der SLR Toy Lens, sondern mit dem Walimex 7,5 MFT Fisheye. Einer hervorragenden, scharfen Optik, leider muss man aufgrund des Weitwinkels sehr nah an das Motiv herangehen, das dürfte wohl die Tauben aufgeschreckt haben.

~

Laura schrieb:

Es ist wohl das persönlichste und das traurigste, das echteste Foto, das ich bisher dem Internet preisgegeben habe. Es erzählt von einem schmerzhaften Abschied von einem wunderbaren Menschen, der mein Leben bunter gemacht hat und mir gezeigt hat, was Lebensfreude ist. Von einem Menschen, der so unglaublich viel zu früh gegangen ist.

Ich bin kein Fan von Worten in Bildern, aber hier war es wie selbstverständlich, dass die Worte, die uns verbunden haben und immer noch verbinden, Teil des Bildes sein müssen. Ein Flüstern: „so close no matter how far“. Seit diesem Tag frage ich mich, ob ein Ende ein Anfang sein kann, ob man sich wiedersieht und ob etwas bleibt.

Das Bild erzählt von einem Lichtschimmer der Hoffnung und einem Verlangen nach einer Berührung, die keine sein kann, von einem Fenster, hinter dem man nichts sieht außer sich selbst und von einer Reflexion, die einem erst das Ausmaß der eigenen Trauer offenbart.

Dieses Bild ist eine kleine Truhe voller Trauer und immer, wenn ich es betrachte, nehme ich einen Teil der Trauer mit, die im Ganzen nicht zu ertragen wäre.

Am 5. Januar war das Bild und der Tod ein Jahr alt und noch immer verstehe nicht nichts.

~

Anton schrieb:

Dieses Foto entstand auf dem Feldweg direkt vor meiner Haustür. Es war ein herrlicher, schöner Wintertag. Also entschloss ich mich, mit meiner Canon AE-1 spazieren zu gehen, in der Hoffnung, ein schönes Landschaftsbild mit viel Sonne und noch viel mehr Schnee zu fotografieren.

Nach kurzer Zeit bildetet sich dichter Nebel und die Sicht war stark eingeschränkt. Da entdeckte ich die Fußspuren, die sich in den Schnee eingedrückt hatten. Durch den Nebel bekommt das Bild eine besondere Wirkung, da die Fußspuren im Nebel verschwinden.

~

Roland schrieb:

Definitiv „Mojave“?

Das Foto wurde nicht wie im Titel angedeutet, in der Mojavewüste aufgenommen, sondern auf Dungenesse, einer Halbinsel in England. Die Aufnahme entstand analog auf Film und wurde danach digital editiert.

Nikon f2 Photomic 1975
Nikkor 35mm f/2.0
Fuji Superia Reala 100

~

O. schrieb:

Weil es einfach herrlich gegensätzlich ist. Dunkles Holz gegen helles Licht, weiche Unschärfe gegen harte Struktur. Dabei wirken beide Seiten von Neigung und Wuchs her wie inszeniert.

~

Katrin schrieb:

Entstanden ist es auf Baltrum, wo ich bereits einige Male war und trotzdem jedes Mal wieder mit neuen Bildern zurückkomme. Im vergangenen Oktober habe ich zehn Bilder aus dieser Langzeitserie ausstellen dürfen – dieses war auch dabei.

Warum nun genau dieses mein Wichtigstes ist und nicht eins von den neun anderen? Es ist das erste Bild, das ich (jemals) verkauft habe. Ich habe mich irre gefreut und deshalb hat es diesen Status als mein wichtigstes Bild des letzten Jahres verdient.

~

Conrad schrieb:

Als reisender Spätzünder habe ich dieses Jahr meine erste Flugreise unternommen. Die typische Island-Rundreise mit den üblichen Motiven, an denen man sich schon sattgesehen hat. Dennoch, es sind meine und die halbe Wohnung ist damit zugepflastert und sie überbrücken die Wartezeit, bis es wieder dorthin geht. Kann man sich in ein Land „verlieben“? Ich denke ja…

Ich habe mich für diese Aufnahme entschieden, weil sie in meinen Augen gut die Kontraste zeigt, die das Land ausmacht. Licht und Wetter, grandiose Landschaft und ganz klein der Mensch darin.

~

Wer das Exposé verpasst hat, den laden wir herzlich dazu ein, dort noch einmal selbst in den Kommentaren nach persönlichen Lieblingsbildern zu stöbern. Welches sind Eure Lieblingsbilder?


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Varieté: Die wichtigsten Fotos der Redakteure 2012

20 Jan

Als wir in den letzten Tagen Eure wichtigsten Fotos 2012 durchscrollten, um unsere Lieblingsbilder zu finden, die wir Euch vor ein paar Stunden präsentiert haben, fiel uns auch der Kommentar von Martin auf, der schrieb:

„Interessant wäre jetzt noch jeweils das Bild des Jahres der Redaktionsmitglieder.“ Und da Laura dazu noch meinte, dass sie das auch interessieren würde, haben wir uns noch schnell in unsere eigenen Archive begeben, um Euch nun ebenso unsere persönlich wichtigsten Fotos vorzustellen.

~

Martin:

Diese Aufnahme entstand Anfang des letzten Jahres in Karlsruhe, als ich von Weitem Rauch aufsteigen sah. Ich ging schnurstracks darauf zu und fotografierte den Mann, der behände an diversen Hähnen drehte.

Nicht im Geringsten von meinem offensichtlichen Herumschleichen und Klicken irritiert, meinte er nur, ich solle nicht zu nah kommen, da meine Linse sonst im Nu kaputt wäre: „Stickstoff, keine Chance.“ Ein paar Aufnahmen später unterhielt ich mich mit ihm noch ein wenig und lief anschließend weiter.

Ich habe das Bild deshalb als mein wichtigstes Foto 2012 ausgewählt, weil es in seiner Wucht und Aussage sofort wirkt und auch die dezent gehaltene Farbigkeit dies unterstreicht. Es passiert sehr selten, dass in Karlsruhe Dampf in dieser Ausprägung zu sehen ist und das Bild ist somit auch ein Unikat für mich.

Der nette Mann mit der Borstenfrisur und Schutzkleidung passt perfekt zum aufsteigenden Dampf und die vorbeifahrende Bahn unterstützt meiner Meinung nach die Dichte des Bildes.

Ein ganz besonderer von vielen Glücksmomenten, die mir 2012 geschenkt wurden.

~

Katja:

Im September 2012 kam meine zweite Tochter zur Welt. Sie stellt mein Leben auf eine wunderbare Weise auf den Kopf und ich musste nicht lange überlegen, dass sie auf meinem wichtigsten Foto 2012 zu sehen sein muss.

Ich habe mich für dieses Bild entschieden, da es in einem schönen Moment entstand. Ich hatte mit ihr gespielt und als sie langsam müde wurde, griff ich zur Kamera und sie zu meiner Hand.

~

Holger:

Ich finde es schwierig, das wichtigste Foto auszuwählen. Ich kann aber sagen, dass mir dieses Foto mit am besten gefällt. Heute würde ich dieses Foto wahrscheinlich so nicht mehr machen. Aber es geht ja um 2012.

Entstanden ist das Foto bei einem Auftrag meines Arbeitgebers. Für die Flure des neues Büros sollten verschiedene Motive aus Kölner Parks fotografiert werden. Es hat mir großen Spaß gemacht, einen ganzen Tag lang Zeit zu haben, um verschiedene Motive nach bestimmten Vorgaben zu finden.

Dieses Foto entsprach zwar nicht den Vorgaben und wird somit nicht den Weg an eine Wand des Büros finden, ist aber dennoch eines meiner persönlichen Favoriten des letzten Jahres.

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Aileen:

Das Foto, das für mich im letzten Jahr am wichtigsten war, ist lustigerweise eines, das schon im Frühjahr 2010 entstanden ist. Zusammen mit den anderen 23 Bildern eines experimentellen Films, die ich allesamt für unbrauchbar hielt, hat es über zwei Jahre im Archiv geschlummert, bis ich im Juli anfing, den gesamten Bestand meiner analogen Fotos durchzusehen, um eine Auswahl für ein Buch zusammenzustellen.

Bei dieser Suche fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass es – allein betrachtet – wirklich gut war und auch hervorragend zu dem Gefühl passte, das ich in der Anfangsphase mit dem Buch verband: Es sollte sehr persönlich sein, ruhig, surreal, etwas mysteriös und auf jeden Fall nicht so leicht zu durchschauen oder klar wie etwa meine digitalen Portraits.

Da es noch dazu bisher unveröffentlicht war, war es der perfekte Kandidat, um dem Buch ein Gesicht zu geben, das sonst „nur“ aus bereits veröffentlichten Bildern besteht, die die Menschen alle schon kennen.

Nachdem mich die Auswahl der Bilder, das Layout, die Möglichkeiten der Herstellung des Buches mit hauseigenen Mitteln und das Schreiben der Texte etwa ein halbes Jahr lang beschäftigt haben, ist „still“ inzwischen erschienen und ich verbringe im Moment jede freie Minute mit dem Druck, der Bindung und dem Zuschneiden weiterer Exemplare.

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Robert:

Einige Tage bevor Supersturm Sandy die Ostküste der USA erreichte, hatte ein kleiner Verwandter dem Weimarer Land in Thüringen einen Besuch abgestattet, die Masten einer Hochspannungsleitung verbogen und zeitweilig die Stromübertragung unterbrochen.

Wenngleich in ihrem Ausmaß wenig vergleichbar mit ihren großen Geschwistern in Nordamerika, so sind Minitornados in Deutschland gar nicht selten.

Wichtig finde ich dieses Bild, weil mich die Situation zum Nachdenken darüber anregte, mit welcher technischen Fertigkeit wir Menschen Infrastrukturen erschaffen können, aber auch mit welcher Selbstverständlichkeit wir uns auf ihr ununterbrochenes Funktionieren verlassen.

Das Foto entstand an einem ruhigen Oktobernachmittag während der Reparatur- und Aufräumarbeiten nach dem Sturm.

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Marit:

Meine Eltern sind im letzten Jahr in den Norden gezogen. Für mich war damit mein Heimatort plötzlich nicht mehr so einfach erreichbar. All die Erinnerungen, die man an einen Ort knüpft; die alten Häuser und Höfe, in denen man als Kind spielte; der Wald in der Nähe, der im Kopf immer zum Märchenwald wurde; die bekannten Gesichter, deren Namen man zwar nicht immer wusste, denen man aber artig einen guten Tag wünschte, wenn man sie auf der Straße, auf dem Markt oder beim Bäcker traf. Das alles verschwand mit dem Umzug.

Da war plötzlich dieser neue Ort, der so grau und kalt wirkte mit seinen Backsteingebäuden und Einfamilienhäusern. Meine Eltern tauschten eine alte Fachwerkstadt gegen eine modernere Siedlung. Ich suchte nach dem Schönen und fand dann an der Elbe diesen Ort auf dem Foto.

Man kommt dort nur zu Fuß hin, muss sich oft durch eine Schafherde schieben und steht dann auf einer kleinen Sanddüne. Wir waren umgeben von alten Weiden, die aus dem Wasser herauswuchsen. Ich sage niemandem, wo sich diese kleine Idylle befindet und deswegen ist dieses Bild das wichtigste Bild 2012 für mich. Es zeigt den geheimen Ort, die neue kleine Zuflucht, wenn ich meine Eltern besuche.

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Michael:

Auch in diesem Jahr war ich wieder auf der Suche nach dem perfekten Licht. Erleben durfte ich es in Nordirland. Was diesen Foto für mich so besonders macht, sind zwei Dinge:

Zum einen hat dieser Abend mir wieder einmal gezeigt, wie schnell sich das Blatt in der Landschaftsfotografie wenden kann. Zwei verregnete Tage waren vorbei und auch an diesem Abend sah es nicht besser aus. Dann – von einem Moment auf den nächsten – plötzlich dieses Licht. Für jedes Mal, das ich im letzten Jahr vergeblich auf dramatisches Licht zu Sonnenauf- oder -untergang gewartet habe, war das die Entschädigung.

Was das Foto für mich außerdem besonders macht, ist ein zweiter glücklicher Umstand. Den ganzen Abend lang haben mich die Leute am Causeway genervt. Der Junge ist mir dann auch durchs Foto gerannt und ich habe mich erst geärgert. Als er sich dann aber vorn perfekt positioniert hat, habe ich schnell ISO und Belichtungszeit angepasst, um dieses Foto machen zu können. Das i-Tüpfelchen.

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Normen:

Ausgehend vom Gedanken, welches Foto aus 2012 mir am wichtigsten ist, komme ich um dieses Foto nicht herum. Da das Thema Weltkriege bei uns in der Region aufgrund von Familienursprüngen und einzelnen Tragödien immer wieder thematisiert wird, hatte ich die Idee, dies in einer fotografischen Form festzuhalten. Manchmal ist es meiner Meinung nach besser, an solche Geschehnisse zu erinnern, als sie zu vergessen, in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder passiert.

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Sebastian:

„Rise“ ist ein Bild, das im Rahmen eines der ersten Shootings unseres Findelkinder-Projekts entstanden ist. Wir kamen irgendwann auf die Idee, ganz normale Menschen in surrealen und experimentellen Bildern zu portraitieren, einfach so gut wie jeden, den wir finden, statt weiter mit den Leuten aus Modelkarteien und ähnlichem zu arbeiten.

Wir ließen uns ab dem Zeitpunkt einfach über das Internet finden und das funktionierte auf Anhieb ziemlich gut. Mit Nadina haben wir einen ganzen Nachmittag im Wald mit verschiedensten Motiven rumgespielt, alles mit wenig Technik, natürlichem Licht und wir hatten wahnsinnig viel Spaß dabei, so unverkrampft und locker zu arbeiten.

Am Ende machten wir noch eine kurze Serie mit fliegenden Haaren, sie trug dabei meine Lederjacke zu ihren fliegenden, dunkelroten Haaren. Ähnliche Bilderreihen habe ich schon oft gemacht, aber noch nie hat mich der Zufall in einem Moment auslösen lassen, in dem alles so gut zusammenpasste. Es wirkt fast, als hätten ihre Haare ein Eigenleben entwickelt.

Bis auf eine Schwarzweißkonvertierung musste ich an dem Bild nichts bearbeiten, ich mochte es auf Anhieb so, wie es war und nach diesem Shooting war mir das erste Mal richtig klar, dass ich momentan genau so mit Menschen in der Fotografie arbeiten will: Lieber mit Amateurmodels, mit viel Zeit und experimentell.

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Wir hoffen, der Blick in die redaktionseigenen Archive hat Euch gefallen.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Varieté am Dienstag: Unsere Auswahl Eurer Fotos

03 May

Am 7. Mai hatten wir Euch nach Eurem letzten Foto gefragt. Es sind seitdem einige Tage vergangen, aber Ihr habt uns die Auswahl auch nicht leicht gemacht. 364 Kommentare mit ebensovielen Bildlinks haben wir nun durchgesehen und präsentieren euch hier eine kleine Auswahl.

Wie immer ging es uns dabei nicht darum, Siegerbilder zu kühren, sondern einen Blick in die persönlichen Lieblingsbilder der Redaktion zu geben. Wir suchten nicht nach dem Besten der Besten und wenn wir könnten, würden wir hier alle 364 Fotos zeigen. Wer sich selbst einmal einen Überblick über alle Bilder machen möchte, ist herzlich eingeladen, sich ebenfalls durch alle Kommentare zu klicken. Mit einer Tasse Tee – wahlweise auch Kaffee – kann man sich so einen sehr gemütlichen Abend machen.

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Ambra schrieb:
Das Bild entstand während unseres Urlaubs in der Nähe von Sanremo in Italien. Unterhalb des Ferienhauses lag diese tolle Bucht mit ihren wilden Klippen. Die Tonenten in türkis, die ich im Haus fand, inspirierten mich zu diesem Bild mit märchenhaftem Touch. {Foto URL}

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Matthias Klupp schrieb:
Das Bild entstand vor Kurzem in Monaco, es war noch zu kalt zum Baden, aber ein paar Unverzagte sonnten sich schon am städtischen Betonstrand. Ein feines Beispiel dafür, dass man sich auch in einer beinahe unwirtlichen Umgebung nicht davon abhalten lassen muss zu genießen … {Foto URL}

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Martin schrieb:
Ich war vor kurzem in München unterwegs, um ein paar Treppenhäuser zu fotografieren. Das hier ist eines davon. {Foto URL}

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Ben schrieb:
Enstanden am Strand in Belgien. Kurz vor dem Weltuntergang… 😉 {Foto URL}

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Jan schrieb:
Das Foto wurde letzte Woche Samstag bei Muttern daheim aufgenommen,
eher ein spontaner Schnappschuss zum Thema Frühling. Leichte Nachbearbeitung anschließend mit CS4. {Foto URL}

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Martin schrieb:
Eigentlich hatte ich auf Wind und unruhiges Wasser gehofft um mit Langzeitbelichtung einen schönen Effekt zu erzielen…
Einer der kältesten Seen Österreichs, auch oft bei der Außentemperatur – weshalb ich nicht sehr lange durchgehalten habe 😉 {Foto URL}

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Steven schrieb:
Dieses Bild entstand gleich am ersten Tag als ich in Barcelona ankam und ist noch immer eines meiner Lieblingsbilder. Wahrscheinlich weil es meine ersten Eindrücke sehr gut wiedergibt. {Foto URL}

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Matthias schrieb:
Letztes Wochenende war hier in Schleswig Jahrmarkt, zum ersten Mal seit Jahren mit Riesenrad. Da hab ich dann mal dieses Klischee-Foto gemacht. {Foto URL}

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Laurenz schrieb:
Der vorläufig letzte teil meiner apulienserie. Entstanden ist die ganze geschichte auf einer studienreise. abends bin ich, wenn zeit war mit meiner hasselblad los gezogen. ab und zu versuche ich auch in meinem genre neue perspektiven zu entdekcken. diese vier palmen haben die stimmung gut wiedergegeben. {Foto URL}

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Der Point. schrieb:
Dieses 0815 Blumenbild habe ich in unserem Garten aufgenommen – und es signalisiert für mich Frühling und Sommer. Eine gewisse Leichtigkeit und Ruhe. Ich entkomme so langsam dem Abiturstress und danach steht ganz viel Neues für mich an, und ich habe mir auch fest vor genommen mehr raus zu gehen, um in der Natur zu fotografieren 🙂 {Foto URL}

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Stefan schrieb:
Konzept: Ein Portrait soll ja auch immer etwas von der Persönlichkeit der abgebildeten Person zeigen. Deswegen/Trotzdem will man auf Fotos gut aussehen: Man setzt ein möglichst vorteilhaftes Licht, macht viele Fotos, um einen guten Moment zu erwischen und später wird ordentlich retuschiert. So entstehen schöne, aber oftmals idealisierte Fotos, die nicht mehr viel mit der Realität zu tun haben. Oft sind die Gesichter so weichgezeichnet, dass sie wie Masken wirken.

Mein Bild stellt einen Gegenentwurf dar. Ich habe einen möglichst unvorteilhaften Moment festgehalten und das entstandene Foto dann richtig schön falsch “bearbeitet”. Herausgekommen ist eine Karikatur meiner selbst, die lustige Reaktionen bei meinen Verwandten und Freunden hervorgerufen hat. Trotz allem hat dieses Foto für mich auch etwas sehr Persönliches, weil ich mich manchmal wirklich so alt und kaputt fühle. {Foto URL}

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Itsi Bitsi schrieb:
Mein letztes Foto entstand im Rahmen meines Studiums an der FH Trier. In diesem Semester beschäftigen wir uns im Fach Foto-Grundlagen mit dem Thema Innenarchitektur. Dieses alte und schon etwas mitgenomme Klavier steht bei uns im Foyer und ab und zu hört man während der Vorlesungen sogar jemanden darauf klimpern… {Foto URL}

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DocMaowi schrieb:
meine story zu dem foto in kurzeform zu bringen wird schwer werden…die geschichte dahinter steht im link…nur soviel sei gesagt..es hat mich sehr bewegt und tut es immer noch denn ich liebe hamburg und jedesmal wenn ich an hamburg denke oder dort bin muß ich an alex denke..wie es ihm wohl geht und was er macht…. {Foto URL}

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Niels schrieb:
Eigentlich sind das zwei Bilder, denn die SchwarzWeissVersion ist bloss eine andere Variante der FarbVersion. 😉
Entstanden ist das Bild in der schönen Altstadt von Palma de Mallorca. Tolle Stadt auf einer tollen Insel, die leider oft zu unrecht ihren zweifelhaften Ruf aushalten muss. {Foto URL}

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Liebe Leute, das hat uns wieder richtig Spaß gemacht. Wir freuen uns auf’s nächste Exposé! 🙂


KWERFELDEIN | Fotografie Magazin

 
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