Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich vor über drei Jahren das erste Mal in den weiten Feldern des nördlichen Kraichgau stand. Selten hatte ich ein so fotogenes Fleckchen Erde gesehen. Nicht umsonst wird die Gegend zwischen dem Schwarzwald im Süden und Heidelberg im Norden auch badische Toskana genannt.
Am Tag zuvor schweifte mein Blick während der Fahrt nach Heidelberg kurz durch die Landschaft und ich sah einen schönen, freistehenden Baum. Gleich am nächsten Morgen fuhr ich eine Stunde vor Sonnenaufgang los, um mir diesen Ort genauer anzusehen: Der Auftakt zahlreicher Fotoausflüge.
Zwischen März und August verändert sich der Anblick der Landschaft fast täglich und es ist spannend, diese Veränderung fotografisch festzuhalten. Im Frühling sind die Felder überwiegend grün und früh am Morgen noch von Tau bedeckt. Ich kann nur erahnen, welche Getreidearten bis zum Sommer hier heranwachsen und die Landschaft in einen Mantel aus Gold hüllen werden.
Was die Felder für mich so zum perfekten Motiven macht, sind neben den vereinzelten Bäumen vor allem die Traktorspuren. Ich richte meine Kamera meist so aus, dass sie als Diagonalen oder Kurven ins Bild leiten und dem Foto so mehr Tiefe verleihen.
Nicht oft fällt es mir so leicht, einen geeigneten Vordergrund zu finden. Ich kann in jede Richtung fotografieren, zu Sonnenauf- oder -untergang, mittags, bei klarem oder bewölktem Himmel. Ich finde eigentlich immer eine Komposition, die mir gefällt.
Wer sich auch einmal in die Felder wagen möchte, der sollte vor allem im Sommer trotz Hitze eine lange Hose wählen und abends den Mückenschutz nicht vergessen. Gelegentlich musste ich während des Fotografierens kleine Tänzchen aufführen, um den Moskitos zu entkommen. Geholfen hat es meist wenig, aber die Fotoausbeute hat am Ende die vielen Stiche erträglich gemacht.
Der hier vogestellte Ort ist nur ein winzigkleiner Teil der Kraichgauregion. Jedoch repräsentieren die Felder bei Hoffenheim für mich genau das, was das Kraichgau ausmacht und ich muss sicher noch eine ganze Weile suchen, bis ich dort eine bessere Fotolocation gefunden habe.
kwerfeldein – Fotografie Magazin
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