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Fotogenes Deutschland – Eibsee

17 Apr

Ein Beitrag von: Stefan Gerzoskovitz

Ein kalter Herbstmorgen, Nebel wabert knapp über die Wasseroberfläche. Das frühe Aufstehen ist schon längst vergessen und ich warte auf die ersten Sonnenstrahlen, die sich über den noch mit Schnee bedeckten Bergkamm kämpfen müssen.

Sobald die ersten Strahlen auf die Inseln treffen, löse ich die Kamera aus. Mit einem neutralen Graufilter will ich den Nebel zu einem seidenen Teppich verschwimmen lassen. Ich warte gespannt auf das Ende der Aufnahme und schaue erwartungsvoll auf das Display meiner Kamera.

So oder so ähnlich ging es mir schon einige Male an einem der schönsten Bergseen Deutschlands, dem Eibsee. Der glasklare Gebirgssee liegt ca. 9 km südwestlich von Garmisch-Partenkirchen direkt am Fuße der Zugspitze auf knapp 1000 hm und ist bequem mit dem Auto zu erreichen.

Zu Fuß kann man den See in etwa zwei Stunden komplett auf einem einfachen und breiten Fußweg umrunden. Gerade der Weg am Nordufer mit mehreren kleinen Buchten eröffnet immer wieder freie und traumhafte Blicke auf das Wettersteinmassiv mit Zugspitze und Riffelgrad.

© Stefan Gerzoskovitz

© Stefan Gerzoskovitz

Der See bietet zu jeder Jahreszeit reizvolle Motive. Im Frühjahr sorgt das frische Grün der Laubbäume für einen schönen Kontrast zu den noch schneebedeckten Gipfeln.

Im Sommer sind die Ufer an warmen Tagen oft bis spät abends mit Sonnenanbetern überflutet. Deshalb bieten sich zu dieser Jahreszeit eher die frühen Morgenstunden mit schönem, seitlichem Streiflicht an, um in Ruhe fotografieren zu können.

Im Herbst braucht der Eibsee keinen Vergleich zum Indian Summer in USA oder Kanada zu scheuen. Das türkisfarbene Wasser, die gelb und rot verfärbten Laubbäume und die gewaltige Bergkulisse im Hintergrund bieten Motive, die sich jeder Landschaftsfotograf in seinen Träumen erhofft.

Im Winter kehrt am Eibsee Ruhe ein. Obwohl die Wintersportler die nahen Parkplätze überfüllen, um zum Skifahren auf die Zugspitze zu fahren, herrscht am Eibsee besinnliche Ruhe. Hier lassen sich, je nachdem wie stark der See zugefroren ist, schöne Wintermotive finden.

© Stefan Gerzoskovitz

© Stefan Gerzoskovitz

© Stefan Gerzoskovitz

© Stefan Gerzoskovitz

© Stefan Gerzoskovitz

Ich kann nur jedem raten, sich mal weit vor Sonnenaufgang zum Fotografieren auf den Weg zu machen. Neben dem oft besten Licht hat das frühe Aufstehen auch noch einen weiteren Vorteil: Man kann die Natur mit allen Sinnen in Ruhe erleben und genießen. Für mich gibt es nichts Schönere, als auch mal längere Zeit an einem Ort zu stehen, die Lichtstimmungen zu beobachten und dann im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken.


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