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Posts Tagged ‘Idee’

Von der Idee zum Bild mit Aida Pascual

01 Dec

© Aida Pascual

Ein Beitrag von: Aida Pascual

Inspirationen kann man überall finden: in Büchern, Liedern, Filmen und Märchen. Mich inspirieren in den meisten Fällen Bilder und Texte aus der Romantik des späten 18. Jahrhunderts, vor allem David Caspar Friedrich. Wie seine Gemälde sind meine Fotografien von Landschaften dominiert und die Menschen stehen in Ehrfurcht vor der Weite der Natur.
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Von der Idee zum Bild mit Lauren Miller

19 Nov

Eine Frau sitzt in einer leeren Badewanne, die von Wassermassen umgeben ist.

Ein Beitrag von: Lauren Miller

Schon seit ich angefangen habe zu fotografieren, wurde ich immer wieder von Vintage inspiriert. Da ist etwas Magisches an diesen alten, zerfallenden Objekten oder Gebäuden. Vielleicht ist es ihre längst vergangene Geschichte, die sie in sich tragen, die Geschichten, die sie berherbergen oder das Gefühl von Zeitlosigkeit, das sie ausstrahlen. Ich liebe es, durch alte Gebäude zu spazieren, mir meine eigenen Geschichten dazu zu überlegen und diese dann mit der Kamera festzuhalten.
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Von der Idee zum Bild mit Martina Havlová

09 Jul

Ein Mädchen läuft über einen nebeligen Acker und zieht ein rotes Band hinter sich her.

Ein Beitrag von: Martina Havlová

Das Foto „Die Dinge, die wir hinter uns lassen“ ist ungefähr vor anderthalb Jahren entstanden. Die Fotosession ist damals sehr spontan abgelaufen. Eines Morgens bin ich aufgewacht und draußen war es eisig kalt und neblig. Als ich den dichten Nebel durch mein Fenster beobachtet habe, ist in meinem Kopf dieses Bild entstanden, wie ein Mädchen durch den Nebel schreitet, einen Koffer mit sich trägt und ein rotes Band hinter sich herzieht.
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Von der Idee zum Bild mit Sean Mundy

12 Feb

© Sean Mundy

Ein Beitrag von: Sean Mundy

Ich hatte die Idee für dieses Foto bereits vor zwei Jahren, zu einer Zeit, in der ich sehr daran interessiert war (und ich bin es immer noch) schwarze Flüssigkeit in Bildern mit minimalistischem Stil zu nutzen, um Ängste und Zweifel oder negative Gefühle im Allgemeinen darzustellen. Diese Idee findet sich also auch in anderen meiner Bilder im selben Stil. Der mit Flüssigkeit gefüllte Raum ist die physische Darstellung von eigenen Unsicherheiten, Ängsten und Zweifeln, die einen verschlingen.

Die meisten anderen Bilder mit schwarzen Flüssigkeiten waren relativ leicht zu fotografieren, aber diese Idee stellte mich vor ein neues Problem: Wie lasse ich ein Zimmer so aussehen, als sei es mit schwarzer Flüssigkeit gefüllt? So blieb die Idee gezeichnet eine lange Zeit in meinem Ideenbuch, in der Hoffnung, ich finde irgendwann eine Lösung dafür.

Diptychon eines Mannes in schwarzer Flüssigkeit stehend.

Ich reiste letzten Sommer entlang der Westküste Kanadas und der USA und war einige Tage bei Freunden in Oregon zu Besuch, die auch als Fotografen arbeiten. Einer von ihnen plante eine Serie, die überflutete Sets beinhaltete. Ich hatte meine Idee nun schon zwei Jahre mit mir herumgetragen und wusste, dass dies die perfekte Möglichkeit war, mein Bild endlich in die Tat umzusetzen.

Der Fotograf, der die Serie umsetzen wollte, war Kyle Thompson (unbedingt ansehen, seine Arbeiten sind fantastisch). Er baute dafür ein Set im Hinterhof auf, das für unsere beiden Zwecke passte. Die Wand, die als Hintergrund diente, malten wir grau an. Um das Wasser schwarz zu färben, nutzte ich Lebensmittelfarbe. Für die schwarze Farbe, die aus dem Mund kommen sollte, kaufte ich Schokoladensoße (für Eiscreme) und passte die Farbe nachträglich mit Hilfe von Photoshop an.

SkizzeMann steht in schwarzem Wasser mit schwarzer Flüssigkeit, die aus seinem Mund läuft.

Damit der Raum aussah, als würde er mehr und mehr mit der Flüssigkeit gefüllt werden, ließ ich mein Modell Brendon Burton (ebenfalls ein toller Fotograf) zunächst auf den Knien und für das zweite Bild normal sitzen. Damit sein Kopf und die Schultern auf beiden Bildern dennoch auf selber Höhe sind, stellte ich die Kamera beim zweiten Bild auch niedriger. So entstand der Eindruck, dass der Raum gefüllt wird, obwohl Brendon eigentlich nur tiefer sitzt.

Das Bild umzusetzen, war recht einfach, nachdem alles vorbereitet und gut durchdacht war. So läuft es bei den meisten meiner Bilder: Ich versuche, so viel wie möglich vorzubereiten, damit ich dann bequem und ohne in Stress geraten zu müssen, arbeiten kann.

Unbearbeitetes Bild von Mann im schwarzen WasserUnbearbeitetes Foto von Mann im schwarzen Wasser.

Unbearbeitete Aufnahmen

Ich habe Brendon die Soße ein paar Mal aus seinem Mund laufen lassen; wir nutzten einen ganzen Behälter und mussten anschließend alles aus dem Pool filtern. Und wir nahmen mehrere Fotos aus verschiedenen Sitzpositionen auf, damit ich später aus einigen Höhen wählen könnte.

Ursprünglich hatte ich drei Fotos geplant. Das dritte Bild sollte völlig schwarz sein, als sei der Raum komplett geflutet, aber als ich ein wenig darüber nachgedacht hatte, realisierte ich, dass es als Diptychon anstatt eines Triptychons stärker wäre. Es fühlte sich sehr gut an, das Foto nach all der Zeit endlich umsetzen zu können.

Die Nachbearbeitung des Fotos dauerte eine Weile. Die Lebensmittelfarbe, die ich für das Wasser genutzt hatte, funktionierte, aber sie machte es nicht ganz so dunkel, wie ich es wollte. Deshalb musste ich das Wasser etwas abdunkeln, ebenso wie die Schokoladensoße aus dem Mund, die ich zusätzlich noch entsättigte, was beides ziemlich genaue Maskierungen, weit ins Bild gezoomt, nötig machte. Besonders schwierig war das Maskieren in den Teilen der Wasserreflexion. Ansonsten war es eine recht einfache Bearbeitung im Bezug auf Farben und Kontraste.

Bildausschnitt.

Bildausschnitt vor der Maskierung.

Bildausschnitt

Bildausschnitt nach der Maskierung.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und würde nachträglich heute nichts anders machen. Es wäre vielleicht toll, ein Set zu bauen, bei dem das Wasser bis zum Hals geht, aber das würde noch schwieriger zu arrangieren sein, als das, was wir bei diesem Bild gemacht haben.

Redakteurin Katja Kemnitz hat Seans Text für Euch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.


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Von der Idee zum Bild mit Andrea Peipe

04 Feb

Ein Mädchen durchbricht die Wasseroberfläche mit ihrem Fernrohr.

Ein Beitrag von: Andrea Peipe

Meine Liebe zur Unterwasserfotografie war unmittelbar und eher unerwartet. Normalerweise plane ich meine Shootings sehr genau, aber unter Wasser ist das nicht wirklich möglich. Viel Zeit bis zum Ende des Sommers blieb mir auch nicht und so entstand beim zweiten und bisher letzten Fotoshooting unter Wasser dieses surreale Konzept.

Wenn man kein Auto besitzt, gibt es in der Nähe von München eigentlich nur einen See, der gut erreichbar und klar genug ist, um darin Unterwasserbilder zu machen – den Starnberger See. Meine gute Freundin Lisa (und das Modell auf diesem Bild) hatte mich ein paar Tage zuvor nach meinem ersten Unterwasser-Shooting angeschrieben und gemeint, sie würde so gern auch einmal Fotos unter Wasser machen und wäre bereit, dafür extra von Würzburg nach München zu kommen.

Zu einem solchen Angebot konnte ich natürlich nicht Nein sagen und so kam sie an einem erstaunlich kühlen Nachmittag Anfang August mit dem Bus nach München und wir sind von da aus gleich mit der S-Bahn zum See gefahren.

Ich hatte schon in den Wochen davor einiges an Ideen aufgeschrieben und skizziert, aber schon beim ersten Unterwasser-Shooting gemerkt, dass sich nicht alles so einfach umsetzen lässt. Die Idee für mein Bild „The way to the stars“ kam mir wie so oft eines Morgens im Halbschlaf.

Wenn ich in der Früh aufwache und mein Freund neben mir noch friedlich schlummert, kommen mir oft die besten Ideen. Das Schwierige daran ist, sie nicht zu vergessen! Deswegen habe ich angefangen, meine Ideen auf meinem Tablet zu skizzieren, damit ich diese dann, wenn alles passt, umsetzen kann.

Skizze eines Menschen mit Fernglas im Wasser tauchend

Meine ursprüngliche Idee sah einen Freund von mir als Modell vor, aber da Lisa nun schon unterwegs war, ich wusste, dass ich die nächsten Wochen in Südafrika unterwegs sein würde und dies somit mein zweites und für 2014 wohl letztes Unterwasser-Shooting sein würde, beschloss ich, das Konzept mit ihr als Modell umzusetzen.

Ich hatte mein Fernrohr (keine Sorge, es ist ein Faschingsartikel aus Plastik) und einiges an Kleidern sowie meine Fotoausrüstung in meine Tasche gepackt und war bereit für die Umsetzung des Konzepts. Die Idee hinter dem Bild war für mich eine bildliche (durchaus surreale) Darstellung des Blicks in die ungewisse Zukunft.

Was sich von Anfang an als schwierig gestaltete, war der dunkle Himmel und das somit unter der Wasseroberfläche fehlende Licht. Beim Unterwasser-Shooting eine Woche davor hatten wir strahlenden Sonnenschein und somit viel mehr Licht unter Wasser gehabt. In diesem Fall hatte der Autofokus unter Wasser große Probleme, etwas zum Fokussieren zu finden, wodurch alles viel länger als geplant dauerte. Lisa und ich fingen schnell an zu frieren und ich versuchte, mein Konzept so schnell wie möglich umzusetzen.

Ein fröstelndes Mädchen steht nass im Wasser.

Ich wusste vom letzten Mal, dass mein Objektiv mit 50mm f/1.4 im Unterwasser-Gehäuse zu sehr hin und her rutscht und mein Objektiv mit 17 – 55 mm f/2.8 von der Größe her am besten passt. Selbst bei diesem muss man aber aufpassen, dass es sich nicht verschiebt, weil man sonst später auf den Fotos leider einen schwarzen Rand in den Ecken hat. Als Einstellungen wählte ich anfangs 1/1000 s bei f/4.5, ISO 160, änderte dies aber nach dem ersten Test auf 1/800 s bei f/4.5, ISO 125.

Mit diesen Einstellungen fing ich an, mein Konzept umzusetzen. Nach den ersten paar Fotos realisierte ich, dass die Idee nicht mit nur einem Bild umzusetzen war, da die Verzerrung unter Wasser dazu führte, dass es aussah, als ob ein winziger Kopf auf einem riesigen Körper sitzt. Also musste ich das Bild in drei Teilen fotografieren: Einmal unter Wasser, einmal über Wasser und einmal auf der Wasserlinie.

Unterwasseransicht eines Frauenkörpers

Eine Frau schaut mit einem Fernglas aus dem Wasser

Eine Frau schaut mit einem Fernglas aus dem Wasser

Unterhalten wurden wir bei unserem Fotoshooting übrigens durch die vielen Menschen, die an diesem Tag auf dem Steg am Starnberger See saßen und uns zusahen (und teilweise Fotos von uns beim Fotografieren machten). Besonders lustig waren hier fünf kleine Jungs in einem Schlauchboot, die immer genau wissen wollten, was wir da machen und vor allem warum das Ganze! Als uns im Wasser immer kälter wurde, spornten sie uns an, weiterzumachen, indem sie von ihrem Boot ins Wasser sprangen, um uns zu zeigen, dass das Wasser doch so warm wäre!

Was mich beim Fotografieren unter Wasser immer wieder überrascht, sind die Farben der Fotos, die man unter Wasser aufgenommen hat. Eigentlich gibt es nur Grün- und Brauntöne, obwohl man ja mit Wasser immer die Farbe Blau verbindet. Und natürlich sehr wenig Kontrast. Ich wusste also, dass ich nach dem Zusammensetzen der drei Bilder hauptsächlich an den Farben und dem Kontrast arbeiten musste. Das Zusammensetzen (und generelle Bearbeiten des Fotos) erfolgte in Photoshop CC.

Eine Frau schaut mit einem Fernglas aus blauem Wasser

Nach dem Zusammensetzen hatte das Bild schon viel Potential, aber ich wusste, dass ich am Ende ein dunkles und surreales, ja fast mystisches Foto haben wollte. Ich tendiere in meiner Fotografie generell eher zu dunkleren Bildern. Also änderte ich noch das Licht und spielte an den Gradationskurven, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

Eine Frau schaut mit einem Fernglas aus dem Wasser

Und ich bin es immer noch. Das ist das Foto vom letzten Jahr, bei dem ich nach wie vor sagen kann, es ist so geworden wie ich es wollte und ich würde es heute nicht anders machen.


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Von der Idee zum Bild mit Laura Zalenga

20 Sep

Wie macht man ein Selbstportrait in einer Badewanne? Wie riecht Sojamilch mit Rote-Beete-Saft? Wird das vielleicht der neueste Hautpflegetipp? Überlebt mein Equipment diesen Versuch? Was sagen meine Eltern, wenn sie ins Bad kommen und ihre Tochter in einer Badewanne voll pinkfarbenem Wasser liegt, vor der ein Stativ mit Kamera steht? So viele Fragen und nur ein Weg, es herauszufinden.

Pink? Das war ganz sicher nicht mein Lieblingsfotothema. Zu Pink fällt mir Barbie ein und Glitzer und „Don’t let me get me“. Wenn ich mich anstrenge, fallen mir noch ein paar Lippenstiftnuancen und Blütenblätter dazu ein. Keines dieser Dinge hat mich inspiriert.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Idee zu meinem Bild dann beim Salatessen kam. Rote-Beete-Saft. Mir schwebte ein sehr ruhiges Bild vor, bei dem das einzig Sonderbare die Farbe der Flüssigkeit sein sollte. Wir sind Mädchenportraits in neblig-weißem Wasser gewohnt, aber pinke Brühe? Das erinnert doch eher an Chemielabor. Fand ich gut.

Sojawasser in der Rote Beete Saft geschüttet wird

Als Location hat sich außer der Badewanne nicht viel angeboten. Es war klar, dass ich eine Sauerei hinterlassen würde und eine Schüssel wäre einfach nicht groß genug gewesen, um das Bild umzusetzen, das ich im Kopf hatte.

Also Wasser marsch, dazu 400 ml Sojamilch und 150 ml Rote-Beete-Saft. Handtuch und Funkauslöser bereitlegen, Stativ aufbauen. Kameraeinstellungen so gut wie möglich ohne Objekt im Wasser vorbereiten. Rein in die Wanne und erste Testbilder schießen. (Sojamilch mit Rote-Beete-Saft riecht seltsam, aber weniger unangenehm als erwartet.)

Natürlich gab es von der Wanne aus keine Möglichkeit, die Bilder anzusehen, also raus aus der Wanne, pinke Spuren hinterlassen, Kamera nass machen und sehen, dass die Schärfe noch nicht passt und auch die Pose eher noch nicht so gelungen ist. Das ist ein Brathähnchen in rosa Soße. Also neu einstellen, zurück in die Wanne, nächster Versuch.

Mädchen in Badewanne mit pinker Flüssigkeit

Ich wollte das Bild direkt von oben aufnehmen, bin aber trotz Stativ schnell an Grenzen wie den breiten Badewannenrand gestoßen. Also musste ich mich zwischen einer schräg fotografierten Ganzkörperaufnahme und einem näheren Portrait frontal von oben entscheiden. Getestet habe ich beides. Aber die Ganzkörperaufnahme war mir viel zu unruhig.

Schließlich habe ich das Stativ so gegen die Wanne gelehnt, dass es nur noch auf zwei Beinen stand und die Kamera etwas über der Wanne hing, um wenigstens annähernd den richtigen Winkel zu erhalten.

Zurück in der Wanne halte ich kurz inne: Seltsamer Moment, wenn man so in der Badewanne liegt, mit dem Kopf am Fußende, pinkes Wasser schwabbt um einen herum und über dem Kopf hängt eine Kamera an einem Stativ, das nicht gerade beruhigend stabil steht. Welches andere Hobby muss man eigentlich haben, um so seltsame Sachen zu machen?

Mädchengesicht in pinker Flüssigkeit

Irgendwann war mein Funkauslöser nass und mir kalt und ich habe mich zufrieden gegeben.

Am Laptop war es spannend, die Fotos dann ohne nasses Kamera-Display und rosa Tropfen in den Augen anzuschauen. Schnell habe ich mich für die nahen Portraits entschieden und wusste aber auch sofort, dass ich den Badewannenrand und einige Spiegelungen im Wasser loswerden musste. Leichter gesagt als getan. Beinahe einfarbige Flächen lassen sich schwieriger „aufräumen“ als ich dachte. Nach einer Weile Stempeln und Pinseln hat es aber doch funktioniert.

Mädchengesicht in pinker Flüssigkeit

Mädchengesicht in pinker Flüssigkeit

Obwohl mich das Thema anfangs so gar nicht gereizt hat, bin ich mit dem Bild zufrieden. Und das, obwohl es pink ist. Die zufällig entstandenen Lichtspiegelungen am Hals, die ihn seltsam lang erscheinen lassen, passen für mich sehr gut zum Labor-Effekt. Ich mag die Ruhe, die es ausstrahlt und bin froh, dass ich diese am Ende doch noch erreicht habe.

Schade, dass ich keine zufriedenstellende Ganzkörperaufnahme zu meiner Idee machen konnte, vielleicht werde ich das irgendwann mit einem Modell nachholen. Aber das Bild als Selbstportrait zu wagen, hat mindestens die Hälfte des Spaßes ausgemacht.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Der Funkauslöser hat überlebt, aber Soja-Rote-Beete-Wasser wird nicht zu meinem neuen Pflege-Geheimtipp.


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Von der Idee zum Bild mit Helen Warner

24 Aug

Ein Beitrag von: Helen Warner

Ich habe dieses Foto nicht wirklich geplant. Die Location gefiel mir und ich beschloss, loszuziehen und sie mir genauer anzusehen. Ich packte einige Sachen ein, etwas Puder, Gurte, Farbe. Zudem nahm ich meine Freundin Dianne Campbell mit, falls mir dort etwas einfällt. Eine vage Idee habe ich meist, aber ich mag es auch einfach, Dinge geschehen zu lassen. Die Location begeisterte mich sehr und ich war sehr zuversichtlich, hier ein Foto improvisieren zu können.

Ich versuche, so oft wie möglich zu neuen Orten zu fahren, neue Locations zu entdecken und zu erkunden. Manchmal bin ich aber auch etwas faul und entscheide mich dann für eine „Google-Maps-Action“. Nach dem Zufallsprinzip schaue ich an verschiedenen Stellen in der Hoffnung, eine neue und aufregende Location zu finden.

Ich war überracht, dass ich bis dahin noch nicht von „St. John’s Point“ gehört hatte. Es ist ein abgelegener Ort an der Westküste von Irland. Er beginnt als grasbewachsene Landzunge und endet an einem Leuchtturm, der sich auf langen dunklen Basaltfelsen befindet. Dieser Ort ist wirklich der Traum eines jeden Fotografen!

Steiniger Pfad

Es gibt dort einen alten, zerfallenen Steinsteg, der wahrscheinlich früher dazu verwendet wurde, Boote vom Meer einzuholen. Es gelang mir, bis zum Ende des Stegs zu klettern. Mein Modell hatte es etwas schwieriger, bewaffnet mit Talkum-Puder und zwei Rauchbomben. Ich bringe nicht so gern noch Assistenten mit. Ich mag die Intimität, wenn ich nur mit einer Person arbeite. Auch wenn ich weiß, dass ich, um größere und bessere Dinge zu machen, bald eine Crew brauche.

Ein einziges kleines Probem war der starke Nebel, der vom Meer kam. Wir haben ihn selbstverständlich begrüßt, denn er brachte sehr viel Atmosphäre ins Bild, aber ursprünglich wollte ich mein Modell auf der anderen Seite des Stegs fotografieren. Der Nebel reflektierte hier jedoch zu viel Licht, sodass wir das Shooting auf einer etwas weniger interessanten Seite machen mussten. Diese ist auch spektakulär, aber auf der anderen gab es einige schöne Wasserpfützen.

Steiniger Steg mit Wasserpfützen.

Ich dirigierte mein Modell, geradeaus zu sehen, als würde sie diese tückische Landschaft durchqueren. Zudem sollte sie den Stoff des Kleides hinter sich werfen. Natürlich gab es dabei auch einige Pannen-Bilder, aber am Ende waren auch ein paar Fotos dabei, die perfekt passten und aussahen, als würde sie wirklich über die Felsen laufen und der Wind ihr entgegen wehen. Dabei war es an diesem Tag windstill. Für mich lässt die Bewegung die Atmosphäre kälter und alles etwas jenseitig erscheinen.

Spontane Fotos sind immer etwas Nervenkitzel, weil sie den Moment einfangen, in dem plötzlich alles zusammenpasst. Man arbeitet mit dem Wetter und der Landschaft und wenn dann alle Elemente passen, fühlt es sich wie ein Segen an.

Eine Frau auf einem Felsen im schwarzen Kleid.

Eine Frau in schwarzem Kleid.

Ich habe in der Nachbearbeitung nicht viel verändert, alle Details des Originalfotos blieben intakt. Jedoch entschied ich mich, alles etwas abzudunkeln, um das Kleid des Modells mit der Farbe der Felsen verschmelzen zu lassen. Ich wollte, dass es aussieht, als wäre sie Teil dieser Landschaft, als würde sie genau wissen, dass es gut ist und sie dort hin gehört.

Die Farben passten perfekt zusammen, mit ihrem schwarzen Gesicht und dem grau-schwarzen Stoff. Alles spiegelte die Farben der Basaltfelsen wieder. Alles, was ich tat, war, das Foto abzudunkeln und die Farben leicht zu verblassen, um eine kalte und feindseligen Atmosphäre zu schaffen. Ich beschloss zum Schuss noch, das Bild zu beschneiden, ihm so mehr Spielraum zu geben, Richtung Landschaftaufnahme, Panoramablick.

Eine Frau mit schwarz bemaltem Gesicht und schwarzer Kleidung geht über eine felsige Landschaft.

Das fertige Foto passt zu meiner ursprünglichen (vagen!) Idee. Ich wollte eine einsame Gestalt in dieser schönen Landschaft fotografieren und das Ergebnis übertraf meine Erwartungen.

Selbst wenn ich könnte, würde ich im Nachhinein nichts mehr verändern. Ich war glücklich mit diesem Shooting und bin begeistert davon, dass wir mit allem so viel Glück hatten: Das perfekte Licht, perfekter Nebel und diese großartige Location.


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Von der Idee zum Bild mit Aileen Wessely

23 Jul

Das ging mir schon sehr lange im Kopf herum: Mal nicht nur fotografieren und hinterher die Farben etwas verschieben, vielleicht einige störende Elemente wegstempeln, sondern das ganze Bild durch Collage selbst zusammenbauen. Als ich das Wacom Cintiq Companion getestet habe, hatte ich das Gefühl, endlich das Werkzeug für so ein Projekt in den Fingern zu haben.

Ich suchte mir also ein Modell, das offen für Experimente war, schleppte meinen Rucksack und einen Beutel voller getrocknetem Naturzeugs zu ihr und improvisierte einfach etwas rum. Anschließend ließ ich das aufgenommene Material auf mich wirken und zog nur noch einmal los, um ein paar Teile aufzunehmen, die ich für die Collage brauchte, als ich eine Idee davon hatte, was ich daraus machen wollte.

Das folgende Making-of habe ich hinterher zusammengestellt. Der eigentliche Arbeitsprozess lag also zwar ziemlich nah an dem, was man hier sehen kann, aber es gab auch ein paar Versuche und Herumprobieren, die ich nicht protokolliert habe, weil ich sie zwischendurch nicht gespeichert habe.

Ich habe tatsächlich die ganze Zeit mit Schwarzweiß-Bildern gearbeitet und erst am Ende etwas Farbe hinzugefügt. Damit wollte ich mal die Technik ausprobieren, die Anna „escume“ Dittmann vor einigen Wochen in einem Making-of beschrieben hat.

© Aileen Wessely

Für den Hintergrund habe ich ein paar Fotos der Steine in der Torburg am Kölner Rudolfplatz gemacht. Ich habe mir dafür solche herausgepickt, die möglichst interessante Strukturen hatten, ohne dabei zu kleinteilig zu sein.

© Aileen Wessely

Für jede der drei Arbeiten in der Serie „the bird catcher“ habe ich jeweils zwei dieser Steinfotos zu einem quadratischen Hintergrund zusammengesetzt. Dabei sind die Steinbilder um 90° gedreht, weil das Hauptlicht im Gesamtbild von links kommen soll.

© Aileen Wessely

Für die runden Fenster habe ich Aufnahmen der dekorativen Fenster an den Aufgängen des Kölner Südbahnhofs gemacht, an die ich mich erinnert habe. Zum Glück waren diese auch noch in der alten schlechten Verfassung und nicht erneuert – Glück gehabt!

Damit ich eine größere Auflösung bekomme, habe ich die Fenster jeweils in zwei Teilen fotografiert und diese hinterher zusammengesetzt. Deshalb sieht man hier im Hintergrund auch zwei verschiedene Perspektiven zusammenlaufen.

© Aileen Wessely

Das runde Fenster habe ich eingefügt, die Beleuchtung etwas angepasst und entsprechend meiner Hauptlichtquelle von links herumgedreht. Außerdem habe ich den Fensterrahmen etwas schmaler gemacht, um mehr Platz in der Mitte zu haben.

Da die Fenster an sich schon schief und durch die Aufnahme noch einmal etwas verzerrt waren, habe ich zusätzlich den inneren und äußeren Kreis begradigt bzw. zentriert, damit das Ganze ausgewogen ist und man – gerade bei einer mittigen, sonst exakt symmetrischen Komposition – nicht das Gefühl hat, dass irgendetwas leicht schief ist.

© Aileen Wessely

Damit der Steinhintergrund und das Fenster nicht einfach nur aufeinandergelegt aussehen, habe ich dem Hintergrund eine Einstellungsebene „Belichtung“ hinzugefügt, die stark abdunkelt und mit einem weichen Pinsel einige Bereiche sichtbar gemalt.

Dabei habe ich besonders auf die Struktur der Steine und die schon vorhandenen Schatten geachtet und davon abgeleitet, wo auf der Steinoberfläche das Fenster nun ungefähr Schatten werfen sollte. So fügen sich diese zwei Teile besser ineinander, als würde das Fenster auf einigen der Steinvorsprünge stehen.

© Aileen Wessely

Für das Innere des Fensters habe ich noch eine weitere Einstellungsebene „Belichtung“ hinzugefügt und diesen Bereich stark abgedunkelt. So entsteht das Bild eines Fensters, das den Blick in einen anderen Raum oder eine andere Dimension freigibt statt nur die dahinterliegende Steinwand zu zeigen.

Die noch sichtbare Textur ist trotzdem die der Steinwand, es war also nicht nötig, mich dort um einen eigenen Hintergrund zu kümmern.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Von der Session mit meinem Modell Miss Souls habe ich eines unserer Lieblingsbilder ausgewählt, von der Raw-Datei vier verschiedene Belichtungen exportiert und diese von Hand ineinander gearbeitet.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Das ist die beschnittene und retuschierte Version der vereinten Belichtungsversionen. Das Ergebnis zeigt auch den Grund, warum ich diese Technik gern anwende: Ich erhalte ein ziemlich kontrastreiches Bild ohne ausgebrannte Lichter und abgesoffene Tiefen.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Die Protagonistin ins Arrangement eingefügt. Das hat ein bisschen Herumprobieren erfordert, um die richtige Größe und Position zu finden. Eigentlich wollte ich einen markanten Punkt zentrieren, aber nach und nach hat sich herausgestellt, dass sich eine Drittel-Aufteilung am besten eignet, um das Modell im Bild möglichst groß darstellen zu können.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Zum vorherigen Zustand gibt es nur eine kleine, aber wichtige Änderung: Ich habe einen Schatten auf ihrer Haut unterhalb der Hand eingefügt. Dieser wird vom Fensterrahmen geworfen, sodass die beiden Bildteile zueinander in Relation gesetzt werden.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Das hier sind noch ein paar Nahaufnahmen des Gestrüpp-Kopfschmucks, die ich während der Session glücklicherweise gemacht habe, um etwas mehr Material zum Collagieren zu haben.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Diese Gestrüppteile habe ich dem eigentlich schön sehr netten Hauptgestrüpp auf ihrem Kopf hinzugefügt, um das Ganze noch größer und raumgreifender zu machen, sodass es an mehreren Stellen deutlich aus dem Fenster herausragt.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Da einige neue Gestrüppteile zu hell für ihre neuen Positionen in der Gesamtkomposition waren, weil sie jetzt hinter dem Kopf und von der Lichtquelle eher abgewandt liegen, habe ich auch für diese noch Belichtungsebenen angelegt und sie etwas abgedunkelt.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Da jetzt alle fotografischen Teile der Collage versammelt und mit Schatten schon stärker zueinander in Beziehung gesetzt waren, habe ich als nächstes eine Ebene mit Papierstruktur und zwei Layer (einen farbig, einen schwarzweiß) mit verschiedenen Wasserfarben-Kleksen eingefügt. Diese geben dem Schwarzweiß-Bild einen Hauch Farbe und Textur.

Als ich gemerkt habe, wir stark Texturen die verschiedenen Bildteile zu einem großen, funktionierenden Ganzen zusammenschweißen, war die Verlockung groß, sie entsprechend stark zu machen. Wahrscheinlich schaue ich in einigen Monaten auf die Bilder und finde die Texturen viel zu dominierend, aber ich habe versucht, sie so zurückhaltend wie möglich zu machen.

© Aileen Wessely

Nach einigem Kramen, Auswählen und Verwerfen hatte ich mich für eine Handvoll Seiten zerknittertes und abgenutztes Papier, das ich über die Jahre gesammelt habe, entschieden und es eingescannt. Ich wollte verschiedene, aber nicht zu verschiedene Strukturen einbringen.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Die Vogelsilhouetten eingefügt. Der zeitraubendste Teil dieses Schrittes war es natürlich, spannende Posen zu finden, die Größe und Position der Tiere im Bild festzulegen und sie so lange hin und her zu tauschen, bis ich mit der Gesamtwirkung zufrieden war, kein Tier überflüssig und keine zwei zu ähnlichen nebeneinander zu stehen schienen.

Im letzten Schritt habe ich dann die eigentlichen Vogelfotos entfernt und stattdessen die Papiertexturen eingefügt. Indem man die Ebenenmaske vom Papierbild trennt, war es ziemlich leicht, einen passenden Ausschnitt des Papiers zu finden, der die Vogelform füllt: Das Papierbild verkleinern und herumschieben, während die Ebenenmaske an ihrem Platz bleibt.

Jede Vogel-Ebene hat außerdem noch einen ganz feinen Schatten, damit es an dieser Stelle tatsächlich etwas mehr so aussieht, als läge ausgeschnittenes Papier auf dem Bild.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Jeder Papier-Ebene habe ich noch zwei bis drei Einstellungsebenen für „Gradationskurven“, „Farbsättigung“ oder „Belichtung“ hinzugefügt, deren Einstellungen dafür sorgen, dass die verschiedenen Papiersorten ein halbwegs einheitliches Farbschema sowie ähnliche Helligkeiten und Kontraste haben.

© Aileen Wessely; Modell: Miss Souls

Das abschließende i-Tüpfelchen war dann der ätherisch glühende dünne Farbring um das äußere Fenster. Die drei verschiedenen Farben in den drei Bildern ergeben übrigens einen farblichen Dreiklang im Farbkreis.

Die anderen zwei Bilder habe ich grundsätzlich genauso gearbeitet, obwohl es natürlich hier und da ein paar Abweichungen entsprechend dem Bildmaterial gab. Für den Hintergrund und das Fenster habe ich jedes Mal andere Aufnahmen verwendet, um es weniger langweilig zu machen.

Komplett recyclet habe ich allerdings die ganze Horde an Textur- und Farb-Einstellungsebenen, die für die Gesamtstimmung verantwortlich sind. So bleibt es eine einheitliche Serie, deren Einzelbilder aber jeweils eigene, spannende Details besitzen.

Am Ende bestand dieses Bild aus 42 Ebenen. 17 davon sind Bilder, während die anderen Einstellungsebenen sind. Insgesamt sind 12 Stunden dafür ins Land gegangen, während die zwei anderen Bilder mit je etwa acht Stunden schon etwas schneller realisiert waren.

Endlich einmal so zu arbeiten, war unendlich befreiend. Wahrscheinlich hätte ich es auch mit meiner bisherigen Ausrüstung hinbekommen, aber ich brauchte eindeutig einen Schubs dafür. Wenn Du auch so einen Anstoß brauchst, ist vielleicht unser aktueller Wettbewerb „Kreativität entfesseln“ mit Wacom der richtige für Dich. Mach mit!


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Von der Idee zum Bild mit Eva Gruber

17 May

Ein Beitrag von: Eva Gruber

Das Konzept für dieses Bild entstand sehr spontan, als wir bei dieser tollen Location ankamen. Die Stimmung dort war ruhig und hatte etwas von Vergänglichkeit. Ich wollte darstellen, dass alles endet, sogar die Sterne, die unendlich scheinen.

Ich war für ein Wochenende zu meiner Cousine gefahren und hatte alles, was sich irgendwie zum Fotografieren eignet, mitgenommen. Theresa hatte mir schon am ersten Tag gesagt, dass sie mir unbedingt dieses alte Freibad zeigen will und sie hat mit ihren Erzählungen nicht übertrieben.

Location © Eva Gruber

Schwimmbecken © Eva Gruber

An meinem letzten Tag hatten wir endlich Zeit und die richtige Motivation, um uns auf den Weg zu machen. Nachdem wir alle Hürden wie Brücken, Zäune und Unmengen an Sträuchern mit viel zu vielen Stacheln überwunden hatten, fingen wir gleich an, uns Dinge zu überlegen und nach möglichen Utensilien zu suchen.

Wir haben einiges fotografiert und viel Spaß gehabt. Die Sonne ging langsam unter und bevor wir uns auf den Weg gemacht haben, ist mir noch spontan dieses Konzept eingefallen. Wo hat man denn sonst schon die Möglichkeit, sein Modell von so weit oben zu fotografieren?

outtake © Eva Gruber

Nicht so oft! Und deshalb habe ich das auch gleich genutzt, obwohl ich große Höhenangst habe. Ich musste ganz an den Rand des Beckens, um die richtige Perspektive zu haben. Als ich ungefähr wusste, wo sich Theresa hinlegen sollte, hat sie sich ohne sich zu beklagen einfach umgezogen und auf den, wie ich danach erfahren habe, sehr kalten Boden gelegt. Ich habe ihr noch gesagt, wie sie ihre Hände und Füße positionieren soll und ab da ging es ziemlich schnell.

Die einzige Schwierigkeit war noch, dass ich nicht direkt durch den Sucher schauen konnte, sondern die Kamera von mir weg über Theresa halten musste. Aber mit ein bisschen Übung hat auch das gut geklappt und wir haben uns dann in der Dämmerung auf den Heimweg gemacht.

Einzelteil © Eva Gruber

Es war zwar das letzte Konzept, das ich an diesem Wochenende fotografiert habe, aber trotzdem das erste, das ich bearbeitet habe. Die Bearbeitung hat im Vergleich zu anderen Bildern wenig Zeit in Anspruch genommen. Ich habe das Bild als Expansion fotografiert und mir daher erst einmal alle Bilder, die ich brauchte, geöffnet und die ersten RAW-Einstellungen gemacht. Danach kam die Expansion, die hier sehr einfach war, weil es keine genauen Linien zu beachten gab. Zum Schluss habe ich nur noch Farben und Kontrast verändert.

before © Eva Gruber

after © Eva Gruber

Als Selbstportrait wäre dieses Bild wahrscheinlich fast unmöglich gewesen und darum bin ich froh, dass Theresa immer alles mitmacht, keine Fragen über die Sinnhaftigkeit meiner Vorhaben stellt, sich zum Beispiel auf den moosigen Boden zu legen und mich bei meinen Ideen unterstützt. Außerdem macht es zu zweit auch gleich doppelt so viel Spaß!


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Von der Idee zum Bild mit Katharina Jung

06 May

Ein Beitrag von: Katharina Jung

Die Idee: Mein erster Familienausflug. Endlich konnte ich mit Mama und Papa die Gegend erkunden, in der sie mich die letzten Wochen behutsam beschützt hatten. Noch holprig tapse ich ihnen hinterher und versuche, Schritt zu halten. Papa geht ein paar Meter voraus.

Er will sicher gehen, dass wir nichts zu befürchten haben. Wir wollen uns am Bach treffen. Ein lauter Knall. Ein lauter Schrei und sein Echo lassen die Vögel aufschrecken und davonfliegen. Papa. Papa liegt am Boden. Er ist stark am Kopf verletzt. Mama hält mich zurück, als ich zu ihm laufen will. Der Schreck lässt sie kurz einfrieren. Wir müssen fort. Ohne ihn.

Mir ist es wichtig, mit der Fotografie auszudrücken, was ich fühle und was mich persönlich bewegt. Die ständigen Qualen, die schutzlose Tiere erleiden müssen, nur um den Egoismus der Menschen zu stillen, beschäftigt mich nicht nur, es bewegt mich. Ich will mich in Zukunft auch fotografisch mehr mit diesem Thema beschäftigen und das Bild war sozusagen der erste Schritt.

Ich stellte mir eine dramatische Szene vor, in der Mensch und Tier gemeinsam leiden und trauern. Für mein erstes Bild dieser Art „Serie“ habe ich mir „Jagd“ ausgesucht. Mit diesem Bild vertrete ich eine starke Meinung und es war mir bewusst, dass ich nicht nur positives Feedback bekommen werde, sondern damit auch vielen auf die Füße trete.

Ich spreche mich ganz klar und deutlich gegen die Jagd aus. Sie ist für mich eine veraltete Tradition und Egoismus-­Befriedigung. Als ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe, bestärkte dies mich in meiner Meinung.

Wir sind alle mit dem Grundwissen aufgewachsen, dass es die Jagd braucht, um die Tierbestände zu regulieren. Die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig. Vielleicht ist das Foto nicht technisch perfekt, aber es bedeutet mir sehr viel und ich vertrete zu 100% die Botschaft, die dahinter steckt.

Als meine Idee feststand, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich es umsetzen kann. Ich überlegte, wie ich mich fotografieren kann, dass ich mich später an den erschossenen Hirsch anschmiegen kann. Und da kam mein Hund mit ins Spiel. Letztes Jahr habe ich ein freies Stockimage von einem weißen Hirsch gefunden, an das ich mich bei der Vorbereitung erinnerte und das gut in das Bild passte. Es fehlte nur noch ein langes weißes Kleid und ein schönes Plätzchen im Wald.

Making-Of © Katharina Jung

Bepackt mit Kamera, Stativ, Gummistiefeln und weißer Badematte ging ich mit Bonny, meinem Hund, in den Wald. Nicht einmal zehn Minuten später fand ich die perfekte Stelle. Bonny hat schwarzes Fell und da ich mir in der Nachbearbeitung die Arbeit etwas erleichtern wollte, habe ich eine dünne, weiße Badematte über sie gelegt. Mit ein paar Leckerlis hat das auch ganz gut geklappt.

Wenn ich Selbstportraits mache, arbeite ich mit einem Funkfernauslöser. Dadurch erspart man sich so manches Hin-­ und Herlaufen. Nachdem das Grundfoto im Kasten war, habe ich nochmals den Wald fotografiert, um diesen später als Hintergrund zu benutzen.

In der Nachbearbeitung lag der eigentliche Teil des Prozesses. Zunächst habe ich die Bilder ausgewählt, in denen ich am authentischsten gewirkt habe und mir dann das beste ausgesucht. Mithilfe des Zeichenwerktools und den Alphakanälen habe ich die einzelnen Elemente freigestellt und nach und nach in das Bild eingefügt. Bei den Rehen im Hintergrund habe ich die Sättigung runtergedreht und sie mit dem Gaußschen Weichzeichner unscharf maskiert.

Dann habe ich den Mittelpunkt des Bildes ausgewählt und ihn mithilfe des Weichzeichners hervorgehoben. Mit dem Verlaufswerkzeug und einer starken Transparenz habe ich einen Schein eingefügt, der von oben links bis zur Bildmitte verlaufen sollte. Zum Schluss wurden die Farben mit der selektiven Farbkorrektur und Gradationskurven angepasst.

Mourning © Katharina Jung

Die Bilder in meinem Kopf sehen meistens anders aus als das fertige Bild, weil sich während des Fotografierens und der Bearbeitung immer noch ein paar Spontanideen einschleichen. Bei diesem Foto hat sich ausnahmsweise nicht viel geändert. Im Nachhinein hätte ich aus den Rehen im Hintergrund vielleicht noch etwas mehr die Sättigung rausholen und vielleicht noch ein Eichhörnchen oder eine Eule eingefügen können, die die Szene beobachten.


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