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Leseraktion: Dein hässlichstes Foto aller Zeiten

01 Apr

Es gibt eine Tatsache, die nicht sehr oft thematisiert wird: Die Fotoverbrechen von uns allen, die Grausigabscheulichzumweglaufenfotos.

Jeder Fotograf hat sie mindestens früher zu Hunderten oder Tausenden gemacht und jeder statistischen Wahrscheinlichkeit zufolge liegen auf Festplatten und Speicherkarten von Fotografen überall auf dem Planeten sehr viel mehr absolut beschissene Bilder als die vermeintlich guten, die es ins Netz geschafft haben.

© Katja Kemnitz
Foto: Katja Kemnitz

Auch wenn man sich bei manchen Fotografen zu Recht die Frage stellen kann, ob er das Prinzip wirklich verstanden hat, dass man tendenziell eher gute Bilder veröffentlicht, so wollen wir uns heute dennoch dafür einsetzen, diesen riesigen, verlorenen Bilderschatz zu heben, den man nie zu Gesicht bekommt.

Die Aufgabe der Leseraktion lautet: Setzt Euch ein für die Bilder, die normalerweise nie das dunkle Innenleben von Chipkreisen verlassen dürfen, die wegen ihrer Hässlichkeit brutal von gnadenlosen Fotografen wegdiskrimisortiertgelöscht werden und zeigt uns Euer schlechtestes Foto!

© Martin Gommel
Foto: Martin Gommel

Um Euch den Einstieg etwas zu erleichtern, haben wir hier schonmal angefangen, ein paar Bilder aus der Redaktion zu sammeln. Bitte helft alle ein Stückchen mit, an dieser Stelle die wirklich abscheulichste, von den Fotografen selbst erstellte Sammlung von Lichtbildverbrechen zu erstellen, die die Welt jemals gesehen hat!

Wenn’s es ein bisschen hübsch ist oder grade noch erträglich, dann denkt lieber noch einmal darüber nach und schickt uns ein anderes Machwerk, denn Ihr habt doch bestimmt noch etwas viel Scheußlicheres auf Lager. Wir sind uns ganz sicher und glauben an Euch!

Der Ablauf

  • Seid kreativ und durchwühlt Eure Archive! Auch extra erstellte Bilder zählen, aber eigentlich wollen wir die bereits existierenden Hässlichkeiten sehen, die Ihr sonst niemandem zeigen würdet.
  • Meldet Euch bei uns bis zum 16. April 2013 zur Aktion an, indem Ihr uns unter diesem Aufruf einen Kommentar mit einem Link zu Eurem wirklich außergewöhnlich miesen Foto hinterlasst.
  • Schreibt zu diesem Link in wenigen Sätzen etwas zu Eurem Bild. Zum Beispiel: Wie zum Teufel hast Du es hinbekommen, dieses Bild so schlecht aussehen zu lassen? Warum ist Dein Foto sogar in einer Sammlung von schlechten Lichtbildern eine absolute Beleidigung für jedes Paar normale Augen?
  • Ab dem 23. April präsentieren wir hier auf kwerfeldein unsere Auswahl Eurer Abscheulichkeiten.

© Aileen Wessely
Foto: Aileen Wessely

Hilfestellung

Wer noch nicht eine Kamera in der Hand hatte, der fragt sich jetzt sicherlich: Wie macht man eigentlich ein schlechtes Bild? Hat man als Fotograf mit Ausrüstung für viele Tausend Euro nicht quasi die Lizenz für gute Fotos schon mitgekauft? Wir geben Euch deshalb einige Tipps mit auf den Weg:

  • Bizarres Beschneiden hilft immer gegen alles bei allen Fotos, das lernt man in jedem Workshop. Das ist Kreativität, das ist Kunst!
  • Kunst ist außerdem natürlich auch alles, was komplett verrauscht, verwackelt, verwaschen oder ohne jegliches Konzept geknipst wurde.
  • Krasse Unterbelichtungen oder Überbelichtungen gehen immer.
  • Ein guter Indikator dafür, dass ein Bild in unsere Sammlung gehört, ist auch, wenn Du einer der ambitionierten Fotografen bist, die ausschließlich Familienmitglieder, ihre Partner und eigene Haustiere ablichten.
  • Wenn man nicht weiß, wie man mit Blitzen umgeht, dann sollte man sie unbedingt nutzen. Sie sind eine absolute Wunderwaffe beim Erstellen schlechter Bilder.
  • Wer das alles nicht hinbekommt, dem hilft schließlich nur noch Photoshop bei der Erstellung eines wirklich schlechten Fotos. Hier sind die Möglichkeiten im Grunde unbegrenzt: Vom Colourkey über Haut aus Wachs und brutal übertriebenem HDR bis zur schlechten Collage oder Montage ist alles drin für den ambitionierten Teilnehmer unserer Aktion. Echte Profis bearbeiten schlechte Bilder übrigens mit Photoshop Elements oder direkt mit MS Paint.

Wir sind gespannt auf Eure Beiträge und Geschichten!


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Exposé: Zeig Dein wichtigstes Foto 2012

12 Jan

Unsere Tradition, Euch nach Euren wichtigsten Bildern des jeweils vergangenen Jahres zu fragen, ist eine tolle Sache, auf die wir uns nach dem Trubel der Weihnachtstage und dem Rutsch ins neue Jahr immer wieder freuen.

Wir sind gespannt darauf, welche Bilder Ihr als Eure persönlichen Meilensteine der fotografischen Entwicklung, als Erinnerungen an ganz besondere Momente oder einfach als Lieblinge Eures Publikums ausgewählt habt.

Was dabei Eure Interpretation des Wortes „wichtig“ ist, ist dabei Euch allein überlassen. Jedes Jahr ist anders und jede Person, die eines gelebt hat, auch. Dieses ganz subjektive Empfinden der zurückliegenden 366 Tage darf und soll also auch in der Auswahl Eures persönlich wichtigsten Fotos mitspielen.

Teilnahmebedingungen

  • Suche Dein wichtigstes Foto heraus, das Du 2012 veröffentlicht hast.
  • Poste den Link dazu in einem Kommentar.
  • Beschreibe in ein paar Sätzen, warum Dir dieses Bild wichtig ist und wie es entstanden ist. Achtung: Fotos ohne Beschreibung werden nicht berücksichtigt.
  • Mit dem Kommentar stimmst Du einer möglichen Veröffentlichung auf kwerfeldein.de zu.
  • Einsendeschluss ist am Montag, den 14. Januar um 20 Uhr.

Wir freuen uns darauf, wieder mit Euch in diesen Fotos und ihren Geschichten schwelgen zu dürfen und in einer Woche hier eine Auswahl unserer – ebenfalls ganz subjektiver – Liebingsfotos und -geschichten präsentieren zu dürfen.

Wahrscheinlich wird die Auswahl wie immer ganz schön schwer werden. Deshalb laden wir Euch schon jetzt herzlich dazu ein, in den Kommentaren unter diesem Artikel zu verweilen und in den Fotos der anderen Leser zu stöbern. Viel Spaß dabei!


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Das erste Foto

10 Dec

Als ich vor ein paar Tagen ein Buch aus dem Regal holte, fiel mir ein Foto entgegen, das dort als Lesezeichen platziert war. Es zeigt den Rhein mit schiefem Horizont und einer Möwe im Zentrum.

Das Bild muss fünf Jahre alt sein. Es ist eines meiner ersten Fotos überhaupt, das ich mit dem Bewusstsein machte, Fotografie erlernen zu wollen. Mein Konzept: Möwen und Tauben mit altem Brot anlocken, um sie dann nach Möglichkeit scharf abzubilden.

Ich lieh mir dafür eine alte analoge Nikon von einem Bekannten. Er erklärte mir vorher noch die Blende, den ISO-Wert, die Belichtungszeit und schickte mich los. Dann stand ich da am Rhein und hatte alles wieder vergessen. Ich machte ein paar Aufnahmen, schmiss immer wieder Brot in die Luft und drückte auf den Auslöser. – Den hatte ich zum Glück nach kurzer Suche von allein wieder gefunden.

Voller Vorfreude lief ich nach dem 36. Klick zum nahegelegenen Schlecker, konnte drei Tage lang kaum schlafen, bis ich die Bilder abholen konnte und mein Ergebnis endlich in den Händen hielt.

Es war ernüchternd. Einige Bilder waren gar nicht erst entwickelt worden, da sie unter- oder überbelichtet waren. Auf der Hälfte der Fotos konnte man nichts erkennen, sie waren unscharf oder ich hatte es geschafft, meinen Ärmel irgendwie mit auf’s Bild zu bringen. Auf den wenigen, bei denen die Helligkeit passte, war kein Vogel zu sehen, weil ich nicht schnell genug war.

Von den 36 Bildern gab es genau zwei, auf denen man eine Möwe erkannte. Dies ist das eine. Wohin ich das andere in meinem Frust gesteckt habe, weiß ich leider nicht mehr. Ich weiß aber noch, dass ich mich herausgefordert fühlte. Ich wollte diese Kamera verstehen und damit die Bilder umsetzen, die mir vorschwebten. Heute bin ich froh über meinen Sturkopf.

Ich werde das – zugegeben – schon etwas zerkratzte und schmutzige Bild in ein Kästchen legen und mir immer ansehen, sobald wieder etwas nicht klappt und mich frustriert. Gerade freue ich mich über diesen wertvollen Fund unglaublich. Hätte ich damals geahnt, wie sehr ich dieses Foto später einmal zu schätzen weiß.

Könnt Ihr Euch noch an Euer erstes Foto erinnern? Zeigt und erzählt!


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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“Ich zeichne, wovon ich kein Foto machen kann und umgekehrt.” Im Gespräch mit Ekaterina Grigorieva

13 Dec

Ekaterina Grigorieva begeistert mich schon lange mit ihren verträumten, fantasievollen und sehr emotionalen Portraits. Viele ihrer Themen wie Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit von Mensch und Natur erkennt man in ihren Arbeiten ziemlich schnell.

Sie arbeitet in der Natur und im Studio und macht Künstlerportraits ebenso wie klassische Aktfotografie. Außerdem malt und zeichnet sie und setzt damit die Ideen um, die außerhalb ihrer fotografischen Möglichkeiten liegen. Im Gespräch erfahren wir mehr über diese und andere Aspekte ihrer Arbeit.

Hallo Ekaterina. Erst einmal danke, dass Du Dir Zeit für unser Interview genommen hast. Zuerst, erzähl uns doch mal ein bisschen über Dich: Wer bist Du, was machst Du?

Ich bin eine Fotografin und Grafik-Künstlerin und lebe in Moskau, Russland. In meinen Fotografien versuche ich, die menschliche Zerbrechlichkeit, innere Ruhe und Harmonie einzufangen. Denn ich glaube daran, dass der Protest gegen die Eitelkeit, Habgier und den allgemeinen Zeitmangel nicht ausgedrückt werden kann, indem man dem Publikum diese Dinge direkt demonstriert. Sehr wohl aber durch Schönheit.

Wie hat sich diese These als Grundlage Deiner Arbeit entwickelt, welche Erfahrungen hast Du gemacht, die Dich dazu geführt haben?

Ich weiß wirklich nicht, ob es nur eine Begebenheit war, die mich dorthin geleitet hat. Meine Wahrnehmung der Fotografie und wie ich sie benutze, hat sich durch eine Vielzahl von Faktoren geformt: Das Leben, das ich lebe; die Bücher, die ich lese; die Menschen, die ich treffe und vieles mehr.

Für mich ist die Moderne Kunst vollkommen belanglos. Wegen der Tatsache, dass sie exakt die Dinge demonstriert, gegen die sie sich eigentlich richtet. Aber wenn man etwas sieht, das wahrhaft schön ist, kann es irgendwie einen selbst und die eigenen Gedanken positiv beeinflussen.

Ein Einfluss war das Ballettstück “Por Vos Muero” von Nacho Duato. Die reine Schönheit der altertümlichen spanischen Musik des 15. und 16. Jahrhunderts. Diese Poesie und die Bewegungen inspirierten mich dazu, klare, einfühlende Portraits mit Schwarzweiß-Film zu machen.

Du bist nicht nur Fotografin, sondern auch Malerin und Zeichnerin. Was haben diese Ausdrucksweisen für Dich gemeinsam und wo sind sie gegensätzlich? Wann machst Du ein Foto und wann nimmst Du lieber einen Pinsel oder Stift zur Hand?

Der hauptsächliche Unterschied zwischen Kunst und Fotografie ist für mich, dass Fotografien mehr äußeren Einflüssen ausgesetzt sind. Die Stimmung wird durch das Zusammenwirken zweier Menschen kreiert – Fotograf und Modell. Darum erscheint mir Fotografie so viel schwieriger, obwohl man die ersten Resultate damit sehr viel schneller und einfacher erreichen kann.

Meine Aufgabe ist es dann nicht nur, dem Betrachter einen Blick auf die innere Welt des Modells zu ermöglichen, sondern auch, mich selbst nicht zu verlieren. Während ich im Falle von Zeichnungen oder Malereien immer mit mir selbst, meinen Gedanken und dem leeren Blatt Papier allein sein werde. In der Fotografie ist die Liste immer schon mit Informationen gefüllt, von der man die unnötigen Details wieder streichen muss.

Wie ich entscheide, wie ich mich ausdrücke: Ich zeichne, wovon ich kein Foto machen kann und umgekehrt. Es gibt Dinge, die man visuell nur auf dem Papier ausdrücken kann, die zu magisch und zu allegorisch sind. Für diese Dinge gibt es einfach keinen Platz in der Realität.

Aber ich hoffe sehr, dass ich im Laufe der Zeit und meiner weiteren fotografischen Entwicklung meine Fotos so werde gestalten können, dass sie meinen Zeichnungen näher kommen. Im Moment bereite ich ein fotografisches Projekt vor, das viel mehr eine Art Kunst-Fotografie ist als die Portraits, die ich normalerweise fotografiere.

Hast Du schon eine Stimmung oder das komplette Bild im Geiste, bevor Du ein Foto machst? Oder bist Du spontan, wenn Du mit Deinen Modellen arbeitest?

Manchmal planen wir, wie die Fotoserie aussehen könnte. Zum Beispiel, wenn wir gemeinsam mit einer Visagistin oder einem Designer arbeiten, dann denke ich über passendes Licht, einen geeigneten Ort und solche Dinge nach, sodass ich mir die fertigen Fotos beinahe vorstellen kann.

Wenn es ein ruhiges Portraitshooting ist, versuche ich, mich selbst nicht zu begrenzen, spontan zu sein und einfach dem Modell zuzusehen, wie es sich bewegt und irgendetwas tut. Aber ich entwerfe in meinem Kopf immer eine Stimmung, indem ich Musik oder so etwas benutze und dann versuche, sie auf das Modell zu übertragen.

Was inspiriert Dich, lässt Ideen in Dir entstehen?

Inspiration kann von überall herkommen, seien es Fetzen einer Unterhaltung oder ein Spaziergang im Wald. Meiner Meinung nach wird die Inspiration immer in Deinem Inneren sein, wenn Du die Welt interessiert betrachtest, fasziniert von den kleinen Dingen, Du einen guten Schlaf hast und ein volles Leben lebst.

Aber es ist wichtig zu verstehen, dass im Kontrast zur kreativen Arbeit bei Auftragsarbeiten die Inspiration nicht von selbst entspringen kann. Dann muss man lernen, sie in sich selbst zu erschaffen.

Vor einer fotografischen Aufgabe sitze ich oft für eine Weile allein und höre Musik, die ich mit der Szene, die ich einfangen will, assoziieren kann. Ich ziehe die Bilder, die in meinem Kopf dadurch entstehen, heraus und versuche, sie in Einklang mit dem zu bringen, was ich vorhabe.

Assoziationen können auch oft nützlich sein. Umso unerwarteter sie sind, desto besser sind sie. Zum Beispiel setzte ich einmal das Licht und dachte einen Moment lang, dass die Lichtflecken auf dem Hintergrund Papierkranichen sehr ähnlich wären. Ich zeichnete daraufhin eine ganze Serie von Assoziationen, die Auswirkungen auf die Stimmung und den visuellen Endzustand der Fotos hatten.

Gibt es bestimmte Themen in Deinen Arbeiten, die immer wieder auftauchen?

Ja, davon gibt es ein paar. Themen wie die menschliche Verletzbarkeit und die Zerbrechlichkeit der Natur. Und was die visuelle Seite der Fotografie angeht, verwende ich sehr oft Wind in meinen Bildern.

Abgesehen davon, dass es mehr Dynamik und Bewegung hineinbringt, fühlen sich Menschen oft beruhigt, wenn sie diese Fotos ansehen. Und ich denke, dass Gemütsruhe heutzutage etwas sehr Wichtiges ist. Es gibt auch viele Bäume in meinen Fotos und Bildern, ich mag das Grafische an den Zweigen der Bäume.

Ganz schön viel Natur – was ist Deine persönliche Verbindung zu ihr?

Ich denke, das kommt vom Leben in der Großstadt. Dadurch nehme ich die majestätische Schönheit und Stille der Natur sehr viel schärfer wahr. Und mir scheint, dass ich als Fotografin versuche, durch meine Arbeiten zu transportieren, was mir im Leben fehlt und was bestimmte Emotionen hervorruft.

In meiner Kindheit habe ich auch viel Zeit nahe am Wald verbracht und ich erinnere mich an das Flussufer bei Nacht, den Klang der Bäume vor einem Gewitter und das Geraschel der Blätter unter den Füßen beim Laufen. Diese Erinnerungen sind für mich einige der wärmsten.

Was sind Deine künstlerischen Ziele und Träume?

Ich wünsche mir, dass ich ein paar Portraits machen werde, die weltbekannt werden. Und ich hoffe auch, dass mein Projekt über kreative Menschen auch allgemein bekannte, interessante Menschen beinhalten wird, die ich immer schon einmal treffen wollte und auch solche, von denen ich noch nicht gehört habe. Es bedeutet mir sehr viel, Menschen kennenzulernen, Erfahrungen und Inspirationen mit ihnen auszutauschen.

Außerdem habe ich eine neue Kunstserie in Planung, die Kindheitserinnerungen gewidmet sein wird. Vielleicht Fotografien, begleitet von einem Kurzfilm. Ich hoffe, dass die Bilder in meinem Kopf in der nahen Zukunft schon Realität werden.

Na, dann wünsche ich Dir, dass all diese Träume für Dich wahr werden und freue mich schon darauf, von diesen vielversprechenden Ideen eines Tages die ersten Bilder zu sehen.

Vielen Dank für das Interview, Ekaterina!

~

Ekaterinas Arbeiten könnt Ihr via Flickr, 500px oder Google+ verfolgen.

Das Interview habe ich mit Ekaterina auf Englisch geführt und anschließend übersetzt.


KWERFELDEIN | Fotografie Magazin

 
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Benjamin Regali stellt ein Foto vor: Smart

30 Oct
Das ist ein Gastartikel von Benjamin Regali. Tagsüber arbeitet er als Screen Designer in München und in seinen freien Minuten fotografiert er so oft er kann, meist urbane Architektur oder Street. Seine Bilder findet man auf Flickr und seinem Fotoblog 10mmgalore. Wer mag kann ihm auf Twitter folgen.

Spontan oder Geplant?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten wie ich zu einem Bild finde: Entweder ich gehe gezielt los, bin dementsprechend ausgerüstet und konzentriere mich auf ein beziehungsweise mehrere Motive oder ich habe einfach meine Kamera ohne viel Schnickschnack dabei und versuche spontan etwas zu finden was ich in Szene setzen könnte. Letzteres geht natürlich öfters schief, manchmal findet man rein gar nichts. Aber hin und wieder kommen ein paar ganze gute Fotos dabei rum und genau so eins möchte ich hier vorstellen.

Die Entstehung

Ich war gerade fertig mit der Arbeit und auf dem Weg nach Hause. Eigentlich wollte ich nach getaner Arbeit unbedingt noch Fotos machen, aber das Wetter war ziemlich nass und trist, nicht unbedingt das was einen so direkt zum fotografieren einlädt. Also ab in die Strassenbahn Richtung Heimat. Die war menschenleer, ich setzte mich auf den hintersten Platz und schaute durch die riesige Scheibe auf die nassen Schienen hinter der Bahn.

Da dachte ich mir, so während der Fahrt nach hinten raus zu fotografieren, mit Bewegungsunschärfe, das könnte doch vielleicht ganz spannend werden. Passenderweise hatte ich ein Weitwinkel drauf, also zückte ich meine Kamera, stellte die kleinste Blende ein, ISO runter soweit es ging, damit ich möglichst lange belichten konnte. Die Kamera hinten auf die Ablage gelegt und alles halbwegs vernünftig ausgerichtet, Fertig!

Endlich fuhr die Strassenbahn los und ich hatte den Finger am Auslöser: Sobald irgendetwas interessantes auf und neben der Strasse zu sehen war, drückte ich drauf. Einige Autos fuhren hinter der Strassenbahn her und überholten sie, darunter auch ein Smart, der streckenweise wie auf Schienen im gleichen Tempo die Bahn verfolgte. Ich machte noch ein paar Bilder, packte die Kamera wieder ein und verließ wenig später zufrieden die Strassenbahn.

Die Bearbeitung

Zu Hause angekommen, wurden die Bilder zunächst einmal auf dem Rechner gesichtet. Eins von denen, auf dem der Smart verhältnismäßig scharf zu sehen war, stach mir dabei besonders ins Auge: Die Dynamik, die durch die Bewegungsunschärfe und durch das Weitwinkel entstanden war, gefiel mir dabei besonders gut. Nur war die ganze Szenerie irgendwie noch viel zu trist, der Himmel zu flau und die Farben irgendwie langweilig. Also ran an die Bearbeitung.

Als erstes habe ich in Camera Raw die Verzerrung des Objektives korrigiert und die Belichtung leicht angehoben. Die unterschiedlichen Bereiche wie Himmel, Häuserfronten links und rechts sowie die Strasse maskierte ich grob und erhöhte jeweils die Kontraste der einzelnen Bereiche mit Gradationskurven. Dann wurden noch die Farben etwas entsättigt, so langsam nahm Bearbeitung Form an.

Der Gesamteindruck war jetzt deutlich dramatischer, aber noch nicht wirklich homogen. Also sollte das Ganze ein passendes Toning bekommen, um es stimmiger wirken zu lassen. Auch hier kamen wieder die Gradationskurven zum Einsatz: Die einzelnen Farbkanäle angewählt, um den Tiefen einen bläulich-grünen Look und den Mitten einen leichten Gelbstich zu verpassen. Das passte nun besser zur Stimmung des Bildes, insbesondere zum düsteren Himmel. Zum Abschluss noch eine Vignettierung eingebaut und etwas nachgeschärft.

Das Ergebnis

Mit dem finalen Look war ich dann eigentlich ganz zufrieden. Es sah schon so aus, wie ich es mir vor meinem inneren Auge vorgestellt hatte. Natürlich ist es weit entfernt von Perfektion, der Smart könnte deutlich mehr Luft nach unten vertragen oder die Häuserschluchten noch imposanter sein, aber immerhin bin ich am Ende des Tages doch noch zu meinem Foto gekommen. Ab und zu lohnt es sich seine Kamera fast überall dabeizuhaben und sei es nur, um eine langweilige Strassenbahnfahrt zu überbrücken.

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Werbepause: Buchtipp – Vom Alltäglichen zum Besonderen!


KWERFELDEIN | Digitale Fotografie

 
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Foto Flare Photography | Wedding & Portrait Photographer in Hamilton Ontario

03 Sep

A promotional video created for fotoflare.ca Modern and artistic wedding photography for young and fun couples throughout southern Ontario.
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Ein Foto von Ancille

05 Apr
Simon Sticker Dies ist ein Gastartikel von Simon Sticker. Er arbeitet als freier Dokumentar Fotograf, Filmer und Multimediaproduzent mit einem Schwerpunkt auf Afrika. Mehr über Simon erfahrt ihr in unserem kürzlichen Interview hier. Seine Arbeit findet ihr unter www.simonsticker.com.

Heute möchte ich euch ein Bild vorstellen. Es ist Teil einer ganzen Serie, die an diesem Tag entstanden sind, die sich am Ende zu einem Fotofilm über Anziele Mugabisangwa zusammenfügten. Vielleicht zur kurzen Einordnung, die Geschichte ist Teil einer Reportage über Prostitution in Rwanda, die ich für eine NGO dort produziert habe.

Anziele Mugabisangwa, Fotografiert von Simon Sticker

Die Morgende in Rwanda fangen in der Regel sehr früh an. Um sieben ist alles schon sehr geschäftig und um acht hat man das Gefühl es hätte nie eine Nacht gegeben. Ancilles Hütte liegt in Tumba, einem, ja man könnte sagen, Vorort von Butare, einer Kleinstadt im Süden des Landes. Etwas abseits der Hauptstraße, hinter einem schmalen Durchgang befindet sich die kleine Hütte von Anziele, in der sie mit ihrer Tochter auf etwa 10 Quadratmetern lebt von etwa 12 Dollar pro Monat, wobei alleine 4 für die Miete der Hütte gebraucht werden.

Ancille begrüßt uns herzlich, bittet uns rein. Wir reden erstmal. Ich will herausfinden, wie sie ihr Leben sieht, um eine Idee zu bekommen, wie ich sie portraitieren werde. Es ist sehr dunkel in der Hütte. Als einzige Lichtquelle kann ich die Türe ausmachen, andere Möglichkeiten gibt es nicht. Meine Möglichkeiten sind also sehr eingeschränkt, gleichzeitig bietet das Licht, was durch die Türe kommt aber auch ein schönes Spotlight, was ich versuchen will zu nutzen, soweit es geht. Ich versuche den Einsatz von Blitzen weitestgehend zu vermeiden. Zum einen, weil für mich Available Light besser zu dem was ich dokumentiere passt, aber auch, weil das harte Licht des Blitzes, selbst mit Diffusor meist eine Atmosphäre erzeugt, die ich nicht möchte. Manchmal bringe ich noch eine Taschenlampe oder ähnliches mit, was mir in Notfällen hilft und wenn gar nichts mehr geht, muss der Off-camera-Blitz her.

Während wir uns unterhalten sitzt Ancille auf einer Bastmatte im Eingangsbereich. Das Licht kommt weich von der Seite (es ist ein leicht bewölkter Tag), gerade genug um ihre Augen dann und wann im Licht leuchten zu lassen. Ich setze mich etwas weiter in die Hütte rein. Ich versuche mich in solchen Situationen meist langsam vorzutasten, um einerseits nicht zu sehr in die Privatsphäre einzudringen, zum anderen auch um die Personen, die ich fotografiere mehr mit der Situation fotografiert zu werden vertraut zu machen. Es ist kaum Platz und Ancille hat die Hütte durch ein Tuch auch noch in zwei Räume aufgeteilt. Das ist etwas, was man sehr häufig in den kleinen Hütten in Slums findet. Es ist er Versuch ein klein wenig Privatsphäre herzustellen. Ich frage sie, ob es möglich ist die ganze Hütte zu sehen und das Tuch beiseite zu schlagen. Dadurch habe ich auch einen guten Meter mehr Spielraum bis zum Bett und damit etwas mehr Möglichkeiten Perspektiven zu suchen.

Mittlerweile bin ich mir sicher, dass sie nur in ihrer Hütte fotografieren will. Ich will die geschlossene Atmosphäre mit den wenigen Zukunftsaussichten zeigen, die sie mir mit ihren Worten vermittelt. Ich mache einige Portraits von ihr während sie redet, doch ich suche nach wie vor nach einem Bild, was ihre Geschichte erzählt oder für ihre Situation steht. Am Ende wähle ich den einzigen Stuhl in der Hütte als Rahmen für sie während sie ihren Kopf ins Licht gedreht hat. Der kleine Abstelltisch beherbergt dabei ihre wichtigsten Gegenstände – ein Topf, ihr Handy und ihre HIV-Medikamente. Ich baute das Bild bewusst so auf, dass man nicht weiß, wohin sie schaut, sondern in der geschlossenen Atmosphäre der Hütte bleibt. Es erzeugt zum einen Spannung im Bild, es ist aber auch ein Symbol für den Blick in eine Welt, die sie zwar zu sehen scheint, aber irgendwie nicht erreichen kann, was durch ihre passive Haltung noch verstärkt wird.

Das Bild wurde am Ende der Hookshot eines Fotofilms über Ancille. Nachbearbeitung geschah so gut wie keine. Ganz leichte Entsättigung und etwas Nachschärfen – und fertig. Ich hoffe, euch hat dieser kleine Einblick in die Entstehung des Bildes gefallen.

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Werbepause: Buchtipp – Vom Alltäglichen zum Besonderen!


KWERFELDEIN | Digitale Fotografie

 
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