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Einmal kulinarisch um die Welt

02 Sep

Die Lebensmittelkarten wurden von Caitlin Levin und Henry Hargreaves erstellt und sind inspiriert von der Leidenschaft des Reisens. In ihrer Serie haben sie die typischen, kulturell wichtigen Nahrungsmittel der jeweiligen Länder undKontinente genommen und zu Landkarten geformt. Es ist eine spielerische Darstellung und ihre ganz eigene Interpretation der jeweiligen Esskultur.

Einen Ort durch das Essen, das man dort isst, zu erkunden, ist oft die Tür zur kulturellen Komplexität dieses Ortes. Wir wissen natürlich, dass die Tomate ursprünglich aus den Anden in Südamerika kommt, aber heute ist Italien König der Tomaten.

Diese Karten zeigen, wie unsere Nahrungsmittel um die Welt gereist sind – und schließlich zu einem Teil der kulturellen Identität neuer Orte wurde. Wer geht nach Frankreich, ohne Baguette und Käse zu essen? Und wer macht eine brasilianische Caipirinha ohne eine Handvoll Limetten?

Dieses Projekt spricht die Universalität an, mit der Essen die Menschen eint, uns zusammen bringt und Konversationen anregt – genau wie wir hoffen, dass es diese schönen Landkarten tun werden.

Karte von China aus Lebensmitteln

Karte von Frankreich aus Lebensmitteln

Karte von Afrika aus Lebensmitteln

Karte von Indien aus Lebensmitteln

Karte von Italien aus Lebensmitteln

Karte von Japan aus Lebensmitteln

Karte von Australien aus Lebensmitteln

Karte von Neuseeland aus Lebensmitteln

Karte von Südamerika aus Lebensmitteln

Karte von Großbritannien aus Lebensmitteln

Karte der USA aus Lebensmitteln

Henry Hargreaves und Caitlin Levin teilen nicht nur die Leidenschaft des Kochens und Reisens, sondern fotografieren beide unglaublich gern. Die Lebensmittelkarten sind nur eines ihrer Projekte. Mehr von den beiden findet Ihr auf ihrer Webseite. Die Typografie auf den Lebensmittelkarten stammt von Sarit Melmed.


kwerfeldein – Fotografie Magazin | Fotocommunity

 
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Auf einmal war alles anders

21 Jan

Ein Beitrag von: Marius Vieth

Was war das denn bitteschön? Da fotografiert man 285 Tage lang die Straßen von Düsseldorf, packt voller Stolz seinen mühevoll entwickelten eigenen Street-Photography-Stil ein, fliegt hocherkältet 9000 Kilometer nach Süd-Korea, nur um voller Euphorie festzustellen: Der funktioniert hier gar nicht.

Ich habe den Großteil meines 365-Tage-Projektes in Düsseldorf verbracht. Es ist zwar eine Großstadt, aber trotz der üblichen Lamborghini-Burnouts und Champagnerduschen geht es hier sehr gemächlich zu.

Übersichtliche Szenerien, wenige Menschen und Lichter bilden die typischen Bühnen für meine Helden des Alltags. Daraus ist ein sehr sanfter, aufgeräumter und intensiver Stil entstanden.

© Marius Vieth

Vor Seoul war ich bereits in Städten wie New York, Bangkok und Shanghai, allerdings nie mit der Absicht, ernsthaft zu fotografieren. Als ich in den ersten Tagen die Straßen von Seoul fotografieren wollte, fiel es mir schwerer denn je zuvor. Alles war so unaufgeräumt, pulsierend und unruhig.

Ich war völlig in Trance. Das liegt bestimmt an meiner Erkältung, dachte ich mir. Lag es aber nicht, das war wirklich so. Ich versuchte anfangs, Seoul erst einmal auf mich wirken zu lassen. Ganz ohne Hintergedanken. Also ab in die nächste Seitengasse, einen Sochu trinken und etwas auf der Straße essen.

© Marius Vieth

Selbst um 5 Uhr morgens an einem Montag war in der 27-Millionen-Metropole noch so viel los, dass man kaum einer einzelnen Person eine große Bühne wie in Düsseldorf geben konnte. Also versuchte ich nach zahlreichen Versuchen, meinem Stil ein Update zu verpassen: Bühnen kleiner machen, all die störenden Elemente als Ganzes reduzieren und trotzdem einem Menschen unwissend sein Rampenlicht geben.

© Marius Vieth

Irgendwo schwirrte in meinem Kopf immer der Gedanke herum, im Sinne einer Reisedokumentation typische Szenen aus Seoul fotografieren zu müssen. Ich hab’s versucht mit den Sehenswürdigkeiten und Postkartenmotiven, aber es ging und wollte einfach nicht.

Dafür liebe ich diese unscheinbaren, intimen Momente in all der Großstadthektik einfach zu sehr. Im Laufe der Reise begriff ich, dass meine Fotos nicht Seoul sind, sondern ich in Seoul. Und das ist okay so.

© Marius Vieth

Auch, wenn ich die meiste Zeit nachts fotografiert habe, weil die Seele Seouls für mich erst nachts so richtig zum Vorschein kommt, wollte ich trotzdem versuchen, auch tagsüber etwas zu entwickeln. Bei meinem Rundgang durch das entzückende „Bugchon Hanok“-Dorf entdeckte ich eine tolle Bühne mit natürlichem Rampenlicht.

Während der nächsten 40 Minuten wartete ich nervös auf meinen persönlichen Star des Moments und musste permanent an diesen einen Satz denken, den man immer von Regisseuren hört: „Leute, wir verlieren Licht!“ Kurz bevor der Vorhang sich zuzog, erschien dann doch noch meine Traumbesetzung. Puh!

© Marius Vieth

Nachdem ich bereits Thailand und China gesehen hatte, war Korea nun mein drittes asiatisches Land. Eine komplett neue Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann. Unglaublich leckeres gegrilltes Essen, abgedrehtes Karaoke, wunderschöne Parkanlagen, bezaubernde Natur und wirklich liebenswerte, höfliche Menschen haben diese Reise zu einer der schönsten meines Lebens gemacht.

Na gut, wenn ich schon Werbung für dieses tolle kleine Land hier mache, dann aber auch richtig – mit Postkartenmotiv. Aber pssst.

© Marius Vieth

Rennen, Blau, Weitwinkel, Dunkel, Nacht, Marius Vieth

Seoul war für mich eine riesige Herausforderung. Selten hatte ich das Gefühl gehabt, so viel geschafft zu haben und doch erst ganz am Anfang zu stehen. Ich habe gelernt, dass es kein Ziel gibt. Es gibt nur einen Weg, der mal steinig, mal traumhaft schön ist und in der Regel keine Wegbeschreibung hat. Obwohl das manchmal etwas beängstigend ist, weiß ich eines ganz sicher:

Diesen Weg will ich jeden Tag mit einem Lächeln bestreiten, wo auch immer er mich hinführen wird.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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