Ein Beitrag von: Stefan Hefele
Als Landschaftsfotograf darf ich die schönsten Orte unseres Planeten besuchen. Seit einigen Jahren fotografiere ich aber auch die Heimat gleich vor meiner Nase. Wenig spektakulär liegen die im Volksmund Stauden genannte Gegend in Bayern, im südlichen Teil des Naturparks Augsburg Westliche Wälder.
Die Hochebene präsentiert sich mit bewaldeten Hügeln, dazwischen Feldern, Wiesen und verstreuten idyllischen Dörfern. Bäche winden sich durch die sanft-hügelige Landschaft und formen hier und da versteckte Weiher. In den Stauden liegt die Schönheit in der Einfachheit der Dinge.
Mit dem starken Einfluss der unterschiedlichen Jahreszeiten unserer Breitengrade verändert sich der Anblick dieser Landschaft ständig. Im Frühling verwandeln sich Laub- und Mischwälder in grüne Oasen und Felder und Wiesen beginnen zu erwachen. Nur wenige Zeit später hält schon der Sommer Einzug und alles blüht und gedeiht in prachtvoller Fülle. Im Wind wehende Gerstenfelder verwandeln sich von grünen zu goldenen Teppichen und werden schließlich geerntet.
Die Farben werden wärmer, das Licht sanfter und morgens ziehen Nebelschwaden über die Landschaft. Es ist die Zeit, in der die Natur sich auf einen rauen Winter vorbereitet. Noch bricht die tiefer stehende Sonne durch das wunderbar gefärbte Dach der Wälder, doch schon bald sind auch die letzten Blätter gefallen und der Winter hüllt das Land in prachtvolles Weiß.
Ich fühle ich mich in den kühleren und dunkleren Jahreszeiten am wohlsten. Der Herbst bietet eine atemberaubende Farbpalette und strahlt feierliche Ruhe aus. Das Licht wird interessanter, die Landschaft noch wärmer. Ist schon im Sommer früh morgens an einem Weiher keine Menschenseele zu finden, fühlt man sich dort im Winter bei -15°C wie auf einem einsamen Planeten. Ein Szenario, das ich absolut liebe.
Auch der Frühling hat fotografisch eine Menge zu bieten und am Sommer mag ich vor allem den Spätsommer. Dann, wenn im August die Landwirte ihre Ernte einfahren und über staubige Pisten zu ihrem Gold gelangen. Nicht selten bieten dann aufziehende Wärmegewitter äußerst dramatische Lichtstimmungen.
Wer gern selbst einmal die Landschaft in den Stauden besuchen möchte – sei es um zu wandern, zu radeln oder einen urigen Biergarten unter einem schattigen Kastanienbaum aufzusuchen – der kann das Kloster Oberschönenfeld als Ausgangspunkt und Informationsquelle nutzen. Für Freunde der gepflegten Musik sei noch zu erwähnen, dass das Musikgenie Mozart seine Wurzeln in den Stauden hat.
Alljährlich erscheint von mir ein Kalender mit dem Titel „Meine Heimat“, der in 13 Bildern meine Liebe zur Landschaft widerspiegelt. Wer allerdings nicht so lange warten möchte, kann sofort weitere Fotografien auf meiner Webseite ansehen.
kwerfeldein – Fotografie Magazin
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