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Ich sehe was, was du nicht siehst

23 Dec

Artikebild Manueal Tanner

Ein Foto ist erst ein Bild, wenn es jemand anschaut, sagte mal ein weiser Mann. Viele Bilder sehen wir oft nicht, weil sie in Alben stecken oder auf Festplatten versauern. Andere Bilder wiederum, die im Netz veröffentlicht werden, damit sie gesehen werden, werden nicht gesehen, weil sie sekündlich durch andere Bilder wieder verdeckt werden.

Unsere Ausblick-Gruppe ist mir daher ein wichtiges Werkzeug, um Bilder zu sehen, die mir sonst verborgen bleiben. Und hin und wieder erstaunt mich ein Bild so sehr, dass ich mehr wissen will.

So war es auch bei einem Bild von Manueal Tanner. Ich schaute mir seinen Stream auf Flickr an und fand mich in einer diffusen Gefühlswelt wieder. Irgendetwas an seiner Bildsprache fasste mir direkt in meine Vergangenheit. Als ich noch jung und stürmisch und schwer in Sophie Marceau verschossen war. Ich schaute mir damals fast alle ihre Filme an, ich sage nur „La Boum – Die Fete“.

Und seine Bilder formten in mir wieder diese unbeschwerte Leichtigkeit des Entdeckens, wie es damals nur französische Filme schafften. Aber schaut einfach selbst:

Eine schlafende Frau auf einem Kissen.

Ein Mann auf Asphalt, der Kopf ist nicht zu sehen.

Eine Frau, ein Mann, eine Straße, en Feuer.

Eine nackte Frau im Abendlicht.

In einem Zimmer stehen zwei Sühle an einer Wand.

Papierhandtücher aufgefächert liegen sie da.

Eine Frau in schwarzweiss schaut direkt in die Kamera.

Aus der Vogelperspektive ehen wir Menschen.

Ein Selbstportrait in einem Spiegel.

Licht, Häuser und blauer Himmel.

Licht und Schränke.

Ein Mann in Seitenansicht und einer Sonnenbrille auf.

Eine Frau schaut direkt in die Kamera und lächelt.

Manuel Tanner fotografiert gern auf Film und Fotos sind für ihn Erinnerungen, die er gern mit anderen teilt. Früher schaute er sich gerne Dias an der Wand an, heute nimmt er seine Kamera mit auf Reisen. Sein Vater zeigte ihm damals, wie man den ersten Film in die Kamera einlegt. Für ihn steckt noch immer Magie darin. Die hier gezeigten Bilder sind in den letzten zwei Jahren in Berlin, Kopenhagen und dem Iran entstanden.


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