Anke Merzbach nennt sich selbst Bildermacherin, denn den Begriff Fotografin hält sie für ihre Bilder nicht für den richtigen. Und ihre Fotos wirken durch ihre Ideen und starke Bearbeitung auch eher wie Gemälde. Eines dieser Gemälde ist „Der Traumexpress.“
Eine junge Frau sieht wehmütig aus dem Bild, am Betracher vorbei, aus einem Zugfenster hinaus. Sie trägt ein antikes Kleid und einen alten Hut. Auch der Zug scheint älter, denn die Farbe um das Fenster herum blättert hier und da langsam ab. In den geschlossenen Zugfenstern spiegeln sich gespenstisch Winterbäume, deren Äste sich beim näheren Betrachen auf seltsame Weise mit den Kabeln um das Fenster verbinden und so in das offene Fenster hineinwachsen.
Das Bild könnte einem alten Gruselfilm entsprungen sein und ich frage mich, wie die Geschichte weitergeht. Wohin fährt diese Frau oder kommt sie gerade an, in diese finstere Gegend mit den Gespensterbäumen? Wohin sieht sie? Der Titel Traumexpress gibt einen kleinen Hinweis. Vielleicht zeigt das Bild einen Albtraum, ist nicht real.
Die Bilder von Anke Merzbach sind alle sehr surreal und erzählen kleine Märchen, werfen Fragen auf und sind nicht einfach zu verstehen. Aber das müssen sie auch nicht, denn es würde doch schnell langweilig werden.
Das Modell im Bild ist die schöne Alice Grinda. Mehr über die Fotografin könnt Ihr auf ihrer Homepage erfahren. Das Buch ist über sie für 32,50 € inklusive Versand erhältlich.
kwerfeldein – Fotografie Magazin
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