In the beginning of time, the skies were filled with flying elephants. Too heavy for their wings, they sometimes crashed through the trees and frightened other animals.
In „Ashes and Snow“ eröffnen mehrere Serien mit Elefanten das Buch. Es folgen Wale, mit denen Gregory Colbert taucht, sowie verschiedene Vogelarten, Giraffen, Zebras, Großkatzen und Affen. Manchmal allein, manchmal mit Menschen. Auf Dünen, Bäumen, im Wasser oder tempelartigen Gebäuden.
Kein Bild hat einen eigenen Titel, die Serien fließen, gehen ineinander über, wechseln sich ab. Es war nicht leicht, ein Bild auszuwählen, das für mich das Bild dieses Buches ist. Vielleicht ist das das hier gezeigte, es vereint fast alles, was mich an Gregory Colberts Arbeiten berührt: Tiere, Menschen, Natur gehören zusammen, passen genau ineinander, sind ein Ganzes.
Die Fotos sind klar und gleichzeitig surreal. Warm und erdfarben, trotzdem mit einem Hauch von Blau. Sie wecken die Sehnsucht nach ursprünglicher, sicherlich aber auch romantisch verklärter Ursprünglichkeit in mir (wieder).
Gregory Colbert wurde 1960 in Toronto, Kanada geboren. Seine Karriere begann 1983 in Paris, wo er Dokumentarfilme über gesellschaftliche Probleme drehte. Über die Filmemacherei kam er zur Fotografie und stellte erstmals 1992 aus.
In den folgenden zehn Jahren stellte er nicht aus, sondern startete über vierzig Expeditionen in entlegene und exotische Ecken der Welt, um dort die wundersamen Beziehungen zwischen Mensch und Tier zu fotografieren.
2002 präsentierte er seine Arbeit der zurückliegenden Dekade unter dem Titel „Ashes and Snow“ in Venedig als eine der größten Einzelausstellungen Europas. Diese wird seitdem ständig erweitert, während Colbert die Welt bereist, neue Länder, Menschen und Tiere fotografiert.
Seine Ausstellung „Ashes and Snow“, die neben Fotos auch Filme zeigt, ist als reisende Ausstellung angelegt. Die Räume, in denen sie präsentiert wird, werden „Nomadic Museum“ genannt, dessen Architektur als das Äquivalent offener Arme konzipiert ist. Das Museum kann zerlegt und einfach andere Orte der Welt gebracht werden, um dort präsentiert zu werden.
Überhaupt ist dieses Buch eines der schönsten, die es gibt. Ein haptisches Erlebnis. Dickes, weiches Papier in einem warmen Weiß, groben Schnittkanten, eingebettet in einen stark strukturierten braunen Umschlag. Mit einem Band verschlossen.
„Ashes and Snow“* in die Hand zu nehmen, das Band zu lösen, den unvergleichlichen Umschlag aufzublättern, mich nach einiger Zeit der Kontemplation wieder aus den beruhigenden Serien zu lösen und das Band wieder ums Buch zu wickeln, ist jedes Mal wieder etwas Besonderes.
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kwerfeldein – Fotografie Magazin
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