Hamburg. Ferne Stadt. Ich hatte viel von ihr gehört. Und mich vorletztes Wochenende aufgemacht, meinen Freund Martin Wolf zu besuchen und mit ihm gemeinsam der Straßenfotografie zu frönen.
Mit meinem Namensvetter war ich 2011 schon einmal in einer Stadt. Der ganz großen, New York City. Das war so ganz anders und wir probierten uns daran, wie es ist, auf dem Big Apple Menschen zu fotografieren.
Doch das ist lange her. Mittlerweile hat mich Martin einmal in Karlsruhe besucht und vorletztes Wochenende war ich dann zu Besuch in Hamburg. Es war klar, was wir dort machen würden. Fotografieren, fotografieren und … Videos über Straßenfotografen angucken.
Bis uns die Beine fast nicht mehr tragen wollten, liefen wir Straße um Straße ab, immer auf der Suche nach einem Bild. Martin zeigte mir viele Ecken Hamburgs, wir beide hatten unsere Kameras um und ließen uns von Hamburg überraschen.
Witzigerweise waren wir beide recht frisch mit unseren Kameras bekannt. Martin hatte erst kürzlich seine Leica M9 bekommen und ich war gerade mal zwei Wochen mit der Fuji X100s unterwegs. So verglichen wir immer wieder die Funktionsweisen der Geräte, konzentrierten uns aber alle drei Tage lang voll aufs Fotografieren.
In kurz: Wir hatten eine gute Zeit. Abends bearbeiteten wir dann unsere Fotos und zeigten uns gegenseitig erste Ergebnisse. Schauten „The Bang Bang Club“* und suchten auf Youtube Gary-Winogrand- und Marc-Cohen-Videos. Schauten uns in-sight zum x-ten Mal an.
Und ich? War fast ein wenig überfordert mit der Größe Hamburgs. Den vielen Menschen an einem Ort, den schnellen Veränderungen von Begebenheiten, Gesten und Juxtapositionen. Ich bin doch so gewöhnt an Karlsruhe, sein übersichtliches Gelände und das langsame Treiben der Menschen.
So war Hamburg für mich wie ein Wasserfall voll Möglichkeiten. Und wir – mittendrin.
Bild oben: Die Silhouette Martins, umgeben vom Hauptbahnhof. Eines der wenigen Bilder, die ich von Martin machte und auch gelungen finde.
Foto oben: Dieser Junge spielte einen Fußballer kurz vorm Schuss. Eigentlich waren die beiden schon vorbei, ich haderte mit mir, ob sich ein Foto wohl lohnen würde und riskierte einen Versuch.
Bild oben: Etwas verdutzt sahen Martin und ich am Dom dieses Kind am Boden liegen, das sich aus Langeweile auf den Boden gelegt hatte. Ein etwas genauerer Blick auf das Bild (und die Reflexionen) verraten meinen kamerainternen Blitz.
Am Samstag gerieten wir in eine Demonstration und nachdem ich einigen Fotografen zugesehen hatte, wagte ich mich direkt vor die Menge und fotografierte drauf los. Mein allererstes Demofoto.
~
Gleich am Montagvormittag bestellte ich meine Fotos bei Saal Digital in 10 x 15 cm (matt) und Mittwoch trafen sie ein. Qualität: Sehr überzeugend.
I got prints! pic.twitter.com/YpUHUnrdRN
— Martin Gommel (@martingommel) August 21, 2013
Es ist ein gutes Gefühl, das Wochenende nun symbolisch auf Papier in den Händen zu halten. Und weil ich es so genossen habe, möchte ich in Zukunft jeden Monat meine Lieblingsbilder drucken lassen. Ist doch etwas ganz anderes, als sie „nur“ auf dem Bildschirm zu sehen.
Hamburg ist mir in drei Tagen ans Herz gewachsen. Ich hoffe, dass ich bald wieder dort sein und auf den Straßen Menschen fotografieren kann.
* Das ist ein Affiliate-Link zu Amazon. Wenn Ihr darüber etwas bestellt, erhalten wir eine kleine Provision, Ihr zahlt aber keinen Cent mehr.
kwerfeldein – Fotografie Magazin
You must be logged in to post a comment.