Heute möchte ich Euch ein Bild vorstellen, das ich von und mit einem Freund aufgenommen habe. Na, wer kommt auf seinen Namen? Platzierung des Modells, Lichtsituation und Bearbeitung – auf all das werde ich im folgenden Artikel eingehen.
Mein innerer Drang, mich zu verbessern, brachte mich dazu, einen guten Freund zu fragen, ob er mir als Modell zur Verfügung stehen würde. Er wollte und es gab von mir erst einmal nur die Anweisung: „Zieh Dir mal was Schickes an.“ Und so trafen wir uns bei mir zu Hause in meinem kleinen „Heimstudio“ und ich überlegte, was ich mit den vorhandenen Mitteln für ein Foto machen könnte.
Es sollte ein Low-Key-Foto werden, bei der die eine Gesichtshälfte im Schatten liegt. Es war also wichtig, dass ich das Licht nur von einer Seite auf die Person werfe.
So sah der Aufbau aus. Für das Licht zur Aufhellung des Gesichts nutzte ich einen weißen Stoff, um es etwas weicher zu gestalten. Das andere, von rechts oben kommende Licht setzte ich ein, um die Haare etwas aufzuhellen. Das war auch ganz gut so, weil das Endresultat doch sehr dunkel wurde und das Portrait dann doch nicht komplett absäuft.
Damit die Pose halbwegs natürlich wirkt, bat ich Thomas, sich schräg hinzusetzen und den Blick leicht über die Schulter schweifen zu lassen. Ein Blick in die Kamera wäre unpassend gewesen, weil ich nicht mit dem Modell interagieren, sondern aus der Rolle eines stillen Beobachters heraus das Bild aufnehmen wollte.
Da mich der feine Anzug und die dunkle Stimmung an einen Mafiosi erinnerten, bat ich Thomas noch, eine Zigarette zu rauchen, um diese Assoziation ein wenig zu befördern.
Da ich bei meiner Kamera grundsätzlich alle internen Einstellungen wie Kontrast, Sättigung und Farbton auf 0 gesetzt habe, sieht das Ausgangsbild für die spätere Bearbeitung sehr flau aus.
Leider habe ich die genauen Arbeitsabläufe zu dem Bild nicht mehr im Kopf, aber in der Regel fange ich immer damit an, das Bild nachzuschärfen. Für diesen Arbeitsschritt habe ich vor einiger Zeit eine sehr nützliche Photoshop-Aktion gefunden, die ich seitdem immer benutze, da sie mir bei der Bearbeitung Zeit spart und sehr gute Ergebnisse liefert.
Danach habe ich mich der Farblichkeit gewidmet. Hierfür nutzte ich die Werkzeuge Farbbalance und die selektive Farbkorrektur. Die Anpassung der Kontraste realisiere ich immer mit Gradationskurven. Bei vielen meiner Portraits nutze ich Dodge & Burn, um damit markante Stellen im Gesicht hervorzuheben. Bei Männern lässt sich so mittels Abdunkeln etwa die kantige Gesichtsform etwas herausarbeiten.
Zum Abschluss habe ich den noch sichtbaren Hintergrund abgedunkelt, sodass alles um Thomas herum schwarz ist. Als Bonbon gab es am Ende dann noch etwas Qualm für die Zigarette, hierfür nutzte ich einen Rauchpinsel, den ich auf einer separaten Ebene eingefügt habe.
Hier das fertige Bild:
Am Ende bin ich mit dem Ergebnis zufrieden und es zeigte sich einmal mehr, dass es gut ist, sich etwas vorzunehmen, anstatt auf der Couch zu lümmeln.
kwerfeldein – Fotografie Magazin
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