RSS
 

Posts Tagged ‘Wesen’

Interstellare Wesen teffen auf Schall & Schnabel

25 Mar

PD628 ist ein Sternenhaufen oder -nebel, der kürzlich von jungen Künstlern entdeckt und aufgezeichnet wurde. Seinen Ursprung hatte dieser angeblich in einem kleinen Hinterhofgebäude in Berlin-Kreuzberg, als die Fotografen von Schall & Schnabel mit der Künstlerin Diana Wehmeier den Skinwalker uraufführten.

Von Besuchern der Performance heißt es:

Plötzlich spaltete sich etwas ab, es war wie eine kleine Explosion. Wir dachten, es gehöre zur Performance und staunten nicht schlecht, als sich Energie bündelte, vor unseren Augen plötzlich in sich wieder verpuffte und Sternenstaub unsere Gesichter umnebelte.

Einer dieser Besucher der Skinwalker-Uraufführung war natürlich ich und was ich damals sah, war der Anfang einer wunderbaren Zusammenarbeit zwischen den Fotografen Eileen Huhn und Pierre Horn (Schall & Schnabel) sowie der Malerin Diana Wehmeier.

PD628 © Schall&SchnabelPD628 © Schall&Schnabel

Den aufmerksamenen Lesern unseres Magazins dürften Schall & Schnabel nicht ganz unbekannt sein. Mittlerweile sind seit ihrem ersten Artikel bei uns fast zwei Jahre vergangen. Betrachtet man nun die Arbeiten dieser letzten zwei Jahre, kann man durchaus anerkennend pfeifen.

Zwischen kommerziellen Arbeiten für verschiedene Modelabels finden sich immer wieder freie Arbeiten, in denen die Fotografen ihre Ideen sehr experimentierfreudig umsetzen. Und so scheint es, dass diese freien Arbeiten auch notwendig sind für die Entwicklung und Selbstfindung einer ganz eigenen Sprache.

PD628 © Schall&Schnabel

Ihre neueste Serie „PD628“ erinnert an interstellare Nebel aus Gas und Staub. Und auch eine neue Persönlichkeit hat sich aus diesem Sternenhaufen geformt: Elektra – geheimnisvoll, glitzernd und ihr Haar erinnert an einen Sternenschweif aus rotglühendem Glimmer.

Auch handwerklich ist diese Serie interessant. Denkt man doch zunächst, dass so groß angelegte Projekte immer viel Geld kosten müssen und eine ganze Schar an helfenden Händen benötigen, zeigen Schall & Schnabel, dass es auch anders geht.

PD628 © Schall&SchnabelPD628 © Schall&Schnabel

Farbige Blitze, Folien und Glitzer kamen zum Einsatz und eine helfende Hand in Form einer Praktikantin waren notwendig, um aus Diana Wehmeier das Sternenwesen zu extrahieren. Insgesamt drei Tage lang wurde gewerkelt, besprüht, experimentiert und festgehalten.

Die Serie ist bisher noch nicht abgeschlossen und man darf gespannt sein, was sich die drei Künstler noch alles ausdenken, um in unseren Köpfen kleine Explosionen auszulösen.

Artikelbild PD628 © Schall&Schnabel

PD628 ist eine nicht-kommerzielle Arbeit. Wer die Serie weiter verfolgen möchte, dem sei ein Blick auf das Blog von Schall & Schnabel nahe gelegt.

Außerdem sei an dieser Stelle auch auf die Gruppenausstellung „strange days“ hingewiesen, bei der die beiden Fotografen vertreten sein werden. Die Ausstellung beginnt am 5. April 2014 in der Galerie Irrgang, Friedrichstrasse 232, Berlin.


kwerfeldein – Fotografie Magazin | Fotocommunity

 
Comments Off on Interstellare Wesen teffen auf Schall & Schnabel

Posted in Equipment

 

Lebendige Geschichten über nicht lebende Wesen

31 Jan

Ein Beitrag von: Dina Belenko

Ich bin Autodidaktin. Meine erste Kamera kam durch Zufall in meine Hände, aber seitdem ich zum ersten Mal versucht habe, etwas Magisches mit Hilfe ganz gewöhnlicher Dinge zu erzählen, kann ich nicht mehr aufhören, zu fotografieren.

Ich glaube, einfache Dinge können genauso ausdrucksstark sein wie menschliche Gesichter. Sie besitzen meist Abdrücke unserer eigenen Emotionen, Erwartungen und Empfindungen. Sie altern und gehen kaputt, ganz genau so wie wir auch.

Pastry adventurer © Dina BelenkoUFO: kitchen thief © Dina Belenko

Jedes Ding, jede Sache trägt irgendein geschicktes Rätsel, ein Geheimnis in sich, das die menschliche Fantasie anregt. Ich liebe dies alles: Tassen, Puzzle, Glasstückchen, Papierflugzeuge, ich liebe all das, was sie mitteilen können. Dies alles ist unsere menschliche Welt, nur etwas langsamer, etwas ausgewogener, etwas harmonischer.

In Russland gilt das Stillleben als eines der eher unbeliebtesten Genres. Es wird lediglich als eine langweilige Anhäufung von Blumen und Früchten angesehen. Das ist etwas unfair, weil auch ein ganz anderes Stillleben als die genannten existiert: Ein metaphorisches, ein erzählerisches und ein interessantes Stillleben.

In solchen Aufnahmen gibt es meist eine wirkliche Geschichte. Diese schafft man dafür, um auch mal nicht schöne Dinge zu präsentieren und ihre Verbindung miteinander aufzuzeigen. Solche Stillleben erzählen Geschichten und ich glaube, dass solche das absolut Wichtigste in jedem Fotogenre sind.

The best coffee in the world © Dina Belenko

Ich bevorzuge das Stillleben, weil genau hier die Rolle des Zufalls unglaublich beschränkt ist. Jedes einzelne Detail kann aufs Genaueste kontrolliert werden. Man darf sich als Regisseur fühlen, dem alles, was sich auf der Fläche vor ihm befindet, unterliegt. Jeder Misserfolg ist nur sein eigener Misserfolg, aber dafür ist auch jeder Sieg komplett sein eigener Sieg.

Jedes einzelne Ding befindet sich in einem Knäuel aus Assoziationen, Erfindungen und Mythen. Man muss nur an einem einzigen Fädchen ziehen und schon eröffnen sich unglaublich viele Geschichten, die man mit anderen teilen will. Ich suche mir einfach die am besten gelungenste Geschichte aus und mache dann davon ein Foto.

Reindeer (Powdered sugar) © Dina BelenkoUnderground © Dina Belenko

Dieser Artikel wurde von Ljuba Gonchar für uns aus dem Russischen ins Deutsche übersetzt. Danke!


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
Comments Off on Lebendige Geschichten über nicht lebende Wesen

Posted in Equipment