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Posts Tagged ‘Veränderung’

Veränderung versteckt sich in der Stille

17 Sep

Natürlich bin ich eine ernstzunehmende Fotografin des 21. Jahrhunderts und natürlich bestätigen mich meine Facebook-Freunde und Flickr-Beobachter in meinem Schaffen. So läuft das heutzutage eben. Daran müssen sich auch die Älteren langsam mal gewöhnen.

Scherz beiseite. Auch wenn darin natürlich immer ein kleiner Funken Wahrheit, aber vor allem ein großes Blitzgewitter an Selbstironie liegt. Die Aufklärung dazu folgt später im Text.

Ich habe es wieder mal getan. Ich habe die Dunkelkammer aufgebaut. Es ist mühsam, aber ich beschwere mich nicht oft darüber. Nach dem ganzen Aufbau hat man oft schon gar keine Lust mehr, dann noch Negative auf Papier auszubelichten. Ich muss meinen inneren Schweinehund immer besänftigen oder ablenken.

Aber gesagt getan, da stand ich im Dunkeln und musste mir jeden Handgriff ins Gedächtnis rufen. Es war niemand da zum Fragen, zum Kontrollieren und Bestätigen. Die ersten fünf Abzüge gingen schief. Aber ich hatte genug Kaffee intus und vorher genug gegessen, so dass meine Energiereserven nicht sofort aufgebraucht waren.

Also forschte ich nach den Ursachen, immer mit dem Gedanken in meinem Kopf: „Du kannst die Duka gleich wieder abbauen; es hat keinen Sinn, du kannst es einfach nicht.“ Aber ich hörte meinen Gedanken einfach nicht zu und machte weiter.

Nach drei Stunden war mir dann klar, dass die Negative, die ich ursprünglich zum Lithen rausgelegt hatte, sich dafür nicht gut eigneten.

Eine Frau mit Punkten im Gesicht sitzt auf einem Tisch.

Hier ging eindeutig etwas schief. Ich hatte den Abzug im Entwicklerbad nicht genug bewegt. Es entstanden merkwürdige Streifen. Doch dann wuchs mir plötzlich Kreativität aus dem Kopf und ich malte einige Punkte.

Ich nahm mir eine Stunde Zeit und suchte mir neue Negative raus. Ich entschied mich für einen Film von 2011. Ich hatte sie noch nie abgezogen und war gespannt. Und tatsächlich: es erschien mir wie ein Wunder. Nach fünf Stunden Dunkelheit und dem Einatmen von Chemie kann man schon mal an Wunder glauben.

Da war es! DAS Negativ! Der Grund, weshalb ich das alles aufgebaut hatte und warum sich das alles lohnen sollte. Ansel Adams und Susan Sontag standen hinter mir und nickten anerkennend. Natürlich sind die beiden nicht gerade Lith-Experten, aber das sagte ich ihnen nicht.

Ich benötigte noch einmal zwei Stunden um vom perfekten Negativ auch einen perfekten Lithabzug abzuziehen – oder sagen wir eher – einen, mit dem ich zufrieden war.

Eine nackte Frau auf dem Tisch. Hinter ihr liegen kleine Knöchlein eines Fuchses.

Als sich das Bild langsam herausschälte, hatte sich der ganze Aufbau und die Mühe für mich gelohnt.

Aber das Spannendste an der Arbeit in der Dunkelkammer im Eigentlichen waren meine Gedanken während des Prozesses. Ich war fast sieben Stunden komplett allein in der Dunkelheit. Nur eine rote Glühbirne erleuchtete den Raum. Meine Gedanken und ich versammelt auf wenigen Quadratmetern.

Ich hinterfragte meinen Umgang mit meinen Bildern. Warum ich beispielsweise nach dem Entwickeln und Scannen meiner Negative, die gerade mal ein paar Tage alt sind, die Bilder immer schon gleich auf Flickr & Co hochladen muss?

Natürlich liegt eine Form der Selbstbestätigung darin, etwas zu können und sich von Anderen abzuheben, und gleichzeitig die Suche nach Gleichgesinnten. Also die Suche nach der fotografischen Identität.

Das ist nicht verwerflich. Aber als ich am Ende mit gerade mal einem wirklich, wirklich guten Abzug in der Hand da stand, wünschte ich mir auch Ruhe und Zurückgezogenheit. Ich wünschte mir fünf Jahre Leere, nur angefüllt mit Dunkelkammerarbeit, Essen und Trinken.

So eine Dukasession verändert Dich.


kwerfeldein – Fotografie Magazin | Fotocommunity

 
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Schrei nach Veränderung. Eine Wegbeschreibung.

30 Dec

Es ist Weihnachten 2005. Meine Freundin drückt mir ihre Digitalkamera in die Hand und bittet mich, ihre Familie zu fotografieren. Ab jetzt wird sich mein Leben von Grund auf verändern.

Die nächsten fünf Jahre lerne ich zu fotografieren. Ich möchte Landschaftsfotograf werden. Und die Bilder von David Nightingale und Kathleen Connally inspirieren mich dazu.

Meine Bilder werden stetig populärer. Auf Flickr und in meinem Fotoblog flattern die Kommentare nur noch so herein und 50 Favoriten pro Bild sind die unterste Grenze.

Ein Bekannter meint: „Dein Selbstbewusstsein muss ja von Tag zu Tag wachsen.“

Ich liebe das. Diese Dramatik. Der nicht abreißende Strom lobender Hymnen auf „meine“ Landschaften. Menschen schreiben mir, dass sie heute an mich gedacht haben, weil der Himmel so blau war wie auf meinen Fotos.

Doch ab 2009 werde ich dem überdrüssig. Ich hinterfrage das, was ich tue und merke, dass ich eigentlich gar keine Lust mehr auf Landschaftsfotografie habe. Und dass die Kommentare für mich nicht mehr das sind, was sie einst waren.

Die Situation schreit nach Veränderung.

2010 traue ich mich und beginne, mich ganz der Straßenfotografie zu widmen. Das fühlt sich richtig an. So angenehm alltäglich. Unaufgeregt. Doch ich hänge immer noch am Lob der anderen und reagiere verletzt, wenn mich jemand kritisiert.

Ich denke immer wieder über die Frage der Persönlichkeitsrechte nach, lese viele Artikel dazu und hole mir Rat von anderen Straßenfotografen. Obwohl es unpopulär ist, entscheide ich mich dafür, zu fotografieren. Menschen mit Gesichtern.

Ich möchte außerdem weg von all dem Aufgeregten. Ich habe mich satt gesehen an Bildern, bei denen alles stimmt und es sich gerade deshalb so anfühlt, als ob überhaupt gar nichts stimmt.

Und 2013 stelle ich fest, dass ich immer noch an den Sternen und Kommentaren der Leute hänge. Werden meine Bilder gemocht, geht es mir gut, wenn nicht, bekomme ich schlechte Laune.

© Martin Gommel

Irgendetwas mache ich falsch. Es kann doch nicht sein, dass ich mich bis zum Ende meines Lebens von den Vorlieben anderer Menschen derart kontrollieren lasse.

Dazu fühlt sich alles an wie festgefahren. Mir fehlen die Ideen. Die Wertschätzung der Fotografie.

Stopp. Halt. Momentchen, Martin. Mach Dich nicht verrückt. Wer sagt denn, dass Du bis in alle Ewigkeiten so weitermachen musst?

Also nehme ich mir eine Auszeit und veröffentliche drei Monate lang kein einziges Foto. Dem Hunger nach Liebe durch Bestätigung wird jetzt erst einmal ein Ende gesetzt.

Dabei bin ich noch genauso oft draußen. Und suche in der Stadt nach Motiven. Bearbeite Bilder, speichere sie ab und… lasse sie auf der Festplatte schlummern.

Entschleunigt. Ent-emotionalisiert. Entspannt.

Durch diese Arbeitsweise bin nicht sofort der Kritik anderer Menschen ausgesetzt. „Das schärft den eigenen Blick ungemein“, meint eine weise Person und ich spüre, dass sich das für mich als Wahrheit herausstellt.

So fotografiere ich in aller Seelenruhe vor mich hin. Und merke von Tag zu Tag, dass sich in mir etwas öffnet, das ich bisher gar nicht kannte. Es ist unendlich und irgendwie tief.

Und auf einmal sehe ich Möglichkeiten, die ich zuvor noch nicht einmal im Ansatz bedacht hatte. Ich wechsle meine Kameras, probiere jetzt mehr aus und hänge nicht mehr so sehr daran, meinen Stil zu finden.

© Martin Gommel

Meine Bilder verändern sich. Und: Ich verändere mich.

Und mir wird klar: Ob meine Bilder heute oder morgen gemocht werden, ist mir mittlerweile sehr, sehr unwichtig geworden.

Im Gegensatz dazu wird der Wunsch stärker, etwas Bleibendes zu schaffen.

Karlsruhe – meine Heimatstadt – zu dokumentieren und damit Menschen, die die Fotos in 30 Jahren sehen werden, das Gefühl zu geben: „Ah, früher sah Karlsruhe so aus. Siehst Du die Baustellen? Die Fußgängerzone? Die Pyramide? Schau mal hier, so haben sich die Menschen damals gekleidet.“

Ich möchte etwas tun, was über den jetzigen Moment hinaus geht. Darüber hinaus, ob Leute nun meine Fotos liken oder in der Luft zerreißen. Ob sie die Bilder loben oder sie grässlich langweilig finden.

Eine neue Vision

Es ist das Ende des unbewussten Tauschhandels: Ich poste ein geiles Bild und Ihr liket es dafür und schreibt mir, wie geil das Bild ist.

Nach den drei Monaten beginne ich erneut, Bilder zu posten.

Mein Kopf ist frei geworden. Frei vom Trubel des Internets. Frei von der Sehnsucht nach Dramatik und Anerkennung. Es ist etwas Neues entstanden. Eine neue Vision. Ein neuer Weg.

Jetzt ist Dezember und ein neues Jahr bricht an. Im Bauch kribbelt es, wenn ich daran denke, was ich noch alles entdecken kann.

Und wenn ich wieder bemerke, dass irgend etwas nicht stimmt, werde ich mich wieder zurückziehen. Vielleicht ist auch das meine Art, mit den Dingen umzugehen.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Mut zur Veränderung

02 Mar

Ein Beitrag von: Laura Callsen

Kommt Dir dieses Gefühl bekannt vor? Du sitzt vor Deinen letzten Fotografien und stellst fest, dass Du nicht zufrieden bist. Du betrachtest Deine Bilder näher, versuchst herauszufinden, was Dich stört, doch kannst nichts finden.

Das Licht ist gut, die Schärfe stimmt, der Ausdruck des Modelles passt, auch die Farben sind schön und harmonieren miteinander. Wieso also diese Unzufriedenheit? Fakt ist: Du hast ein gelungenes Bild, das vor den Augen anderer bestehen kann.

My Strawberry Summer © Laura CallsenRomantic Beauty © Laura Callsen

Aber ist Dir das selbst wirklich genug? Ich musste diese Frage für mich irgendwann mit einem klaren Nein beantworten. Lange Zeit reichte es mir, klassische, simple Portraits zu machen, wie die, die Du hier siehst.

Ich denke, dass ich mit dieser Art von Bildern durchaus zufrieden sein könnte. Ich finde sie immer noch gut und bin meinen Modellen sehr dankbar, dass ich sie fotografieren durfte und dass sie so viel von ihrem Wesen für meine Bilder gaben.

Schaue ich mir meine alten Fotos heute allerdings an, muss ich mir eingestehen, dass da nicht viel von mir selbst drin steckt. Meine alten Fotografien scheinen eine heile Welt zu zeigen, die in meinem Inneren so jedoch nicht existiert.

You Don't See The Heart © Laura Callsen

Ich hatte bereits seit etwa zwei Jahren fotografiert, als mir bewusst wurde, dass meine Bilder zwar hübsch, jedoch ohne großen Inhalt waren. Ich sehnte mich nach mehr Inhalt, nach tieferen Gefühlen für meine Fotografien.

Ich stand vor dem Problem, dass ich mich kaum mit meinen eigenen Bildern identifizieren konnte. Mir das einzugestehen war nicht leicht und ich wusste, dass ich so nicht weiter machen wollte. Veränderung musste her, dringend!

Wo wollte ich hin mit dem, was ich tat? Kunst und damit auch die Fotografie ist eine Möglichkeit, Gedanken zu verarbeiten und sie an die Oberfläche zu bringen, sie sichtbar zu machen. Das war es, was ich wollte.

Ich versuchte also, den Fokus mehr auf den Ausdruck des Modells und weniger auf Kriterien wie Schärfe und die generelle Bildqualität zu legen. Weg von der „technischen Perfektion“, um die es so oft zu gehen scheint, hin zum ganz und gar nicht perfekten Gefühl. Immer häufiger machte ich Selbstportraits, wie diese hier, bei denen ich mit meiner Mimik und meiner Körperhaltung experimentierte.

Gedankenwoge © Laura CallsenFeeling Empty © Laura Callsen

Aufwendige Bildbearbeitung nutzte ich dabei selten, viel wichtiger war es mir, allein über den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung Gefühle zu vermitteln. Nutzte ich mich selbst als Modell, funktionierte das auch relativ gut. Hatte ich jedoch ein anderes Modell als mich selbst vor der Linse, fiel es mir schwer, deutlich zu machen, dass ich einen anderen und vor allem neuen Weg einschlagen wollte.

Ich kam nicht richtig von bereits eingeschlagenen Wegen weg und rutschte immer wieder in alte Muster. Betrachtet man meine Bilder im zeitlichen Verlauf, wird dieser innere Konflikt sichtbar. Es lässt sich keine einheitliche Linie erkennen, was mich selbst manchmal sehr stört.

Der Prozess, in dem ich mich befand, zog sich hin, stagnierte zum Teil und machte an der einen oder anderen Stelle sogar kehrt. Ich stellte fest, dass ich Angst vor einer zu großen Veränderung hatte. Ich klebte förmlich an meinen alten Bildern fest, ohne mich lösen zu können.

Her Dance II © Laura Callsen

Es dauerte sehr lange, bis ich mutiger wurde und wirklich eine Veränderung in meinen Fotografien bemerkte. Eines der ersten Bilder, bei dem ich einen deutlichen Unterschied feststellte, kannst Du über diesem Absatz sehen. Ich entdeckte die Möglichkeiten, die einem die Bildbearbeitung schenken kann, für mich ganz neu.

Doppel-und Mehrfachbelichtungen mit Hilfe des PCs zu erstellen, fand ich dabei besonders spannend. Das war Anfang des letzten Jahres. Zum ersten Mal gelang es mir, ein Modell so einzufangen, wie ich es mir gewünscht und vorgestellt hatte. Dies war ein wichtiger Schritt für mich, der mir zeigte, dass ich auf dem richtigen Weg war.

Diese Bilder waren schon sehr viel näher an dem, was ich von der Fotografie wollte, als meine bisherigen Arbeiten, doch mein Prozess hatte gerade erst begonnen. Ich hatte viel zu lange Angst vor Experimenten gehabt, da ich bereits etwas gefunden hatte, das anderen Menschen gefallen hatte. Was, wenn meine neuen Bilder dies nicht täten? Was, wenn meine Bilder niemanden erreichen würden?

She Is Broken © Laura Callsen

Besondere Angst vor den Reaktionen anderer hatte ich bei diesem Bild. Es zeigt eine Idee, ein tieferes Gefühl und ist damit nicht mehr nur die simple Abbildung eines Gesichtes. Es ist in jeder Hinsicht unperfekt. Die Schärfe liegt nicht hundertprozentig auf den Augen und auch der Bildwinkel ist nicht grade schmeichelhaft, es ist kein wirklich hübsches Portrait. Doch: Es ist nicht uninteressant.

Natürlich kann man all die Dinge kritisieren, die ich eben erwähnte, doch nur weil Kritik berechtigt ist, zeugt sie noch lange nicht von Verständnis für den Gedanken, der hinter einem Bild steckt. Ich reichte dieses Bild, mit dem ich mir selbst so unsicher war, bei einem Wettbewerb zu Thema „Bewegung“ ein.

Ich entschloss mich, meine „Komfortzone“ zu verlassen, etwas zu wagen, auch wenn ich mir keine Chance ausmalte, zu gewinnen. Umso überraschter war ich, als mir mitgeteilt wurde, dass mein Bild zusammen mit 50 anderen in den Bildband kommen würde, der als Teil des Wettbewerbs geplant gewesen war.

Diese Angst hatte meine Kreativität blockiert. Ich wollte Veränderung, wollte mutig sein und blieb doch in Gewohnheiten stecken. Kunst ist immer mit Neuorientierung verknüpft. Man kann nicht ewig ein und demselben Weg folgen, da man früher oder später in einer Sackgasse endet.

Ging es auch anderen so wie mir? Es gibt diese Fotografen, die von Beginn an einen gewissen Stil zu haben scheinen. Manch einer hat einen schwermütigen, düsteren Stil, der andere einen leichten, anmutigen Stil, der voller Harmonie zu sein scheint. Kennst Du das Gefühl, dass jeder einen Stil zu haben scheint, doch wenn Du Deine Bilder betrachtest findest Du nichts Eigenes daran? Wo ist Dein eigener Stil?

Transmigration © Laura CallsenSeelentänzer © Laura Callsen

Seit ungefähr einem halben Jahr habe ich das Gefühl, eine gewisse Konstanz gefunden zu haben. Ich habe das Gefühl, in meinem Prozess einen großen Schritt weiter gekommen zu sein. Auf einmal habe ich viel mehr Ideen als früher, was für Bilder ich wirklich machen möchte.

Es ist, als wäre die Blockade, die so lange mein Denken gehemmt hatte, nicht mehr so groß, was, so glaube ich, auch auf meinen letzten Fotografien deutlich wird. Meine Fotografien sind düsterer geworden. Sie sind nachdenklicher, manchmal etwas unwirklich, aber doch so viel greifbarer als die Bilder, die ich vor zwei Jahren gemacht habe.

Vielleicht geht es auch nur mir so. Vielleicht sind sie nur für mich greifbarer geworden aber genau das ist es, was letztendlich zählt. Momentan sammle ich neue Ideen und warte darauf, sie umsetzen zu können. In der Hoffnung, endlich einen eigenen Stil zu entwickeln, mit dem ich selbst zufrieden sein kann.

Mut zu Veränderung allein reicht nicht, habe ich festgestellt. Wichtig ist vor allem, sich von Altbekanntem lösen zu können, wenn man sich nach Veränderung sehnt. Es ist wie mit einem Exfreund, der einen enttäuscht hat. Er ist nicht das, was man wollte, doch die Gefühle, die einmal da waren, verschwinden nicht von heute auf morgen.

Everything's Calm © Laura Callsen

Wichtig in der Kunst und im Leben ist es, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich immer wieder aufs Neue zu fragen, was man eigentlich möchte. Ich möchte Bilder machen, die ehrlich sind und die mehr sind als nur die Abbildung eines hübschen Gesichtes. Bilder, die vielleicht einen Gedanken bei einem anderen Menschen auslösen können, den es sonst nicht gegeben hätte. Das ist mein innerer Antrieb.

Mein Ratschlag für jeden, der das Gefühl kennt, etwas ändern zu wollen? Setze Dich nicht zu sehr unter Druck, lass Dich von Misserfolgen und Rückschlägen nicht entmutigen. Mach Dir selbst nichts vor. Wenn Du nicht zufrieden bist, dann hat das seine Gründe, egal was andere sagen.

Menschen, die Deine Arbeiten schätzen, werden dies auch noch tun, wenn Du etwas änderst. Versuche, den Bereich, in dem Du Dich am wohlsten fühlst, auch mal zu verlassen und finde Deinen eigenen Antrieb. Nimm Dir Kritik zu Herzen, aber lasse sie nicht Deine Arbeiten bestimmen. Suche nach etwas, das Dich im Leben bewegt.

Behalte Dein eigenes Glück und Deine eigene Zufriedenheit im Auge. Die einfache Wahrheit hinter all dem, die manchmal so schwer zu beherzigen ist, ist folgende: Du machst Deine Bilder für niemand anderen als für Dich selbst.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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