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Posts Tagged ‘Skandinavien’

Ein Roadtrip durch Skandinavien

11 Nov

© Foufinha

Ein Beitrag von: Foufinha

Der Tag danach. Post-Urlaubsdepression. Es sind die kleinen Dinge, an denen man merkt, dass man wieder Zuhause ist. Zu viele Menschen. Autolärm. Ein Handtuch nach dem Händewaschen. Händewaschen überhaupt. Oh, und natürlich die vier Wände um einen herum. Wir waren doch nur zwei Wochen weg.
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Von Frankreich über Spanien nach Skandinavien – Teil 2

08 Feb

Ein Beitrag von: Ronny Behnert

Die Sonne hatte den Horizont noch nicht erreicht und ich machte mich nach meiner Reise durch Frankreich auf den Weg durch die Dunkelheit zu meinem neuen Ziel: Bilbao. Oder viel mehr dem architektonischen Glanzpunkt dieser Stadt: Dem Guggenheim Museum.

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Bilbao, die größte und wichtigste Stadt im Baskenland genießt leider einen zweifelhaften Ruhm als eine der unattraktivsten Städte Spaniens. Das Guggenheim Museum, das sich mir schon von Weitem zeigte, machte dieses Negativurteil aber nach Erblicken wieder wett.

Die Sonne ging gerade auf, als ich mich an die Arbeit machte und die fast organischen, glänzenden Formen dieses architektonischen Meisterwerkes fotografierte. Frank O. Gehry hat sich, und das behaupte ich ruhigen Gewissens, mit diesem Gebäude selbst übertroffen. Mit etwas Geduld und Umblick habe ich mir weitere interessante Standorte gesucht, um das Museum aus ein paar anderen Blickwinkeln zu portraitieren.

Die lebendigen Formen ließen mich das Gebäude als eine Art „schwarze Königin“ erleben, die sich unter ihrer dunklen Krone mit der Sonne erhebt und im heller werdenden Sonnenlicht erstrahlt, um sich abends dem immerwährenden Zyklus hinzugeben und die Krone im Akt einer architektonischen Inthronisation im Dunkel der Nacht abzulegen.

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Um die Mittagszeit machte ich mich – wieder im strahlenden Sonnenlicht – auf den Weg in den Küstenort Zumaia, nördlich der Stadt Bilbao, kurz vor der französischen Grenze. Zumaia ist bekannt für einen schmalen, kurzen Küstenabschnitt, der so abenteuerlich zerklüftete Felsen aufweist, die sich wie Speere in den Atlantischen Ozean schneiden, dass man meinen könnte, man befände sich auf dem Mond.

Nach einer längeren Suche hatte ich den kleinen Abschnitt dann entdeckt und wurde nicht enttäuscht. „That’s one small step for mankind, one giant leap for me“, um dabei an Neil Armstrong zu denken.

Die vom Wasser geschliffenen, spitzen und teils merkwürdig geformten Vorsprünge zogen sich weit in den Ozean und es war möglich, auf ihnen zu klettern, um gute, eher seltene Blickwinkel dieses Phänomens zu erhalten. Mit nassen (wirklich sehr nassen) Füßen machte ich mich anschließend auf den Weg zurück nach Biarritz, um mich auf meine Rückreise gen Deutschland vorzubereiten.

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Ein paar schöne und vor allem eindrucksvolle Tage gingen zu Ende und ich flog trotzdem mit zwei lachenden Augen zurück in die Heimat. Kopenhagen und Malmö standen kurz bevor und ich freute mich auf ein spannendes Äquivalent zu Frankreich.

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So ging es nur kurze Zeit später mit dem Flieger in die dänische Haupt- und Hafenstadt Kopenhagen, die mich in herrlichstem Sonnenschein empfing. Wer meine Arbeiten schon eine Zeit lang verfolgt, wird mittlerweile wissen, dass ich selten bei hartem Sonnenlicht fotografiere und strenge Licht- und Schattenbildungen vermeide, um meinen Arbeiten ein homogenes, weiches Äußeres zu verleihen.

Der Tag verging also, indem ich mir geeignete Orte zum Fotografieren suchte, um bei geeignetem Wetter direkt dort beginnen zu können. Am nächsten Morgen war das Wetter so, wie ich es bestellt hatte! Wolken. Graue, dicke, schnell vorbeiziehende Wolken.

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Mein erstes Ziel, auf das ich mich festgelegt hatte, war die Øresundsbron zwischen Dänemark und Schweden, mit fast 8 Kilometern Länge die weltweit längste Schrägseilbrücke. Die einfachste Möglichkeit, in die schwedische Hafenstadt Malmö zu gelangen, ist die Fahrt mit einem der stündlich abfahrenden Züge vom Kopenhagener Hauptbahnhof oder direkt vom Flughafen Kastrup. Weitere Möglichkeiten bestehen darin, die Brücke mit dem Auto zu überqueren oder eine etwas längere, dafür aber idyllischere Fahrt mit der Fähre über den Øresund.

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Ausgestiegen am ersten Bahnhof auf dem schwedischen Festland und euphorisiert von der Tatsache, dass ich die Brücke in nur wenigen Minuten fotografieren könnte, lief ich flotten Schrittes in Richtung Küste. Der Bus benötigt vom Bahnhof bis zur Brücke etwa acht Minuten. Da kann ein Fußmarsch nicht ewig dauern.

Der Schein trügte, denn nach zwei Stunden Marsch durch die schwedische Einöde war ich noch immer nicht am Ziel und hatte mich trotz GPS im Telefon verlaufen. Die Schweden – und diese Tatsache finde ich ausgesprochen vorbildlich – sprechen ein perfektes Englisch und sind sehr hilfsbereit, so dass man einen zufällig vorbeikommenden Radfahrer oder Fußgänger einfach fragen kann, wie man auf schnellstem Wege zur Brücke kommt.

Nach zweieinhalb Stunden mit kiloweise Gepäck auf dem Rücken, gelangte ich zur Öresundbrücke. Das Wetter war noch immer perfekt. Graue, dicke Wolken zogen sich über den Horizont, der Wind blies mäßig, die See war ruhig. Den Bogen, den die Brücke an der höchsten Stelle bildet, fand ich ausgesprochen fotogen.

Auch hier, wie schon bei der Pont de l’Île de Ré, erinnerte mich das Bauwerk aufgrund der vier Pfeiler in der Mitte der Brücke an ein gigantisches, versteinertes Urgetüm, das sich streckt und spannt, um die Weite der Bucht zu überwinden. Überwältigend! Ein Meisterwerk, das sich vor meiner Linse räkelte und mir die Chance gab, meine Langzeitbelichtungen zu machen.

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Malmö bietet aber auch sonst ein paar absolute Highlights: Der Turning Torso von Calatrava und das westliche Hafengebiet mit vielen Motiven und Objekten, die sich gerade für Langzeitaufnahmen eignen, so dass ich ein paar Tage später beschloss, ein zweites Mal nach Malmö zu fahren.

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In Zentrum Kopenhagens locken Gebäude wie der Rundetårn, der das älteste Observatorium Europas beherbergt. Über einen in Spiralen nach oben gezogenen Gang gelangt man nach siebeneinhalb Drehungen im Zentrum des Turms auf eine Plattform und kann von dort einen wundervollen Blick über Kopenhagen und Umgebung genießen. Erst von oben kann man erkennen, wie weitläufig sich diese Stadt in die Breite zieht und dass zahlreiche interessant verzierte Kirchtürme zwischen den sonst eher flachen Gebäuden aufragen.

Im „runden Turm“ hielt ich mich vergleichsweise lang auf, da Licht und Kontraste in dort schwer zu bewältigen waren. Verfügbares Licht fällt ausschließlich durch winzige Fenster nach innen, so dass der Gang des Turms meist im Dunkeln liegt und teilsweise eine ungünstige Schattenbildung produziert.

Das Licht der Fenster reflektierte an den weißen Wänden allerdings so stark, dass eine harmonische Belichtung viel Zeit in Anspruch nahm. Hat man den perfekten Standpunkt gefunden, hieß es nur noch, auf den passenden Moment zu warten, um Architektur und Leben in Form einer sich im Bild bewegenden Person miteinander in Verbindung zu bringen. Ein Statist, der die sonst eher statische Dynamik des Turm aufhebt, aber nicht unterwirft.

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Ein eher ungeplantes Motiv befindet sich ständig vor den Augen vieler Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel, wird aber wohl eher unbemerkt hingenommen: Die Kopenhagener Metro hat den Vorteil einer führerlosen Fahrt, so dass es dem Fahrgast ermöglicht wird, von vorn nach hinten durch die Bahn zu schauen und den Transport durch die Tunnelsysteme unterhalb der Stadt – nur durch eine Front- und Heckcheibe getrennt – zu genießen.

Mit etwas Geschick und Geduld schafft man es, freihand so nah an die Scheibe zu gelangen, dass die Spiegelung der Beleuchtung im Sucher verschwindet und eine Aufnahme von 1/5 oder 1/6 s möglich wird, die eine spannende Dynamik mit scharfen Linien im Foto zeigt und den Tunnel, der hinter einem verschwindet, zusätzlich in die Länge zieht.

Man hat schnell den Dreh raus und ist meist ungestört, da ein Großteil der Kopenhagener Bevölkerung eher auf das Fahrrad als allgemeines Transportmittel zurückgreift und die Metro somit zum Glück mäßig besetzt ist.

Mein Fazit des fünftägigen skandinavischen Besuchs, dessen Fotos in der Werkgruppe Øresund zusammengefasst wurden: Lohnenswert! Weitere Fotostrecken und Werkgruppen befinden sich gerade in Planung, also haltet Ausschau nach weiteren Håggards, die Euch hoffentlich genauso gefallen.


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Von Frankreich über Spanien nach Skandinavien – Teil 1

06 Dec

Ein Beitrag von: Ronny Behnert

„Auch die Verzweiflung hat ihre Ekstase.“
(Victor Hugo, Französischer Schriftsteller)

Kurzerhand entschloss ich mich, mich auf die Französische Atlantikküste mit ihren vom Wasser zerklüfteten Felsen und ihren romantischen Fischerhütten einzulassen. Also flog ich über Paris nach Nantes, um von dort, unterhalb der Bretagne, meine Reise zu starten.

Das Wetter war perfekt. Dicke, graue Wolken, die mich seit Paris begleiteten und den ersten Wunschort „Saint Michel Chef Chef“ in ein fabelhaftes Licht tauchten. Die Besonderheit dieses Ortes besteht darin, dass sich die urtypischen Cabanes, die französischen Fischerhütten, mitten auf dem Meer befinden und nicht über Stege direkt vom Festland erreichbar sind. Sie wirken wie verwunschene Schlösser, die dort auf ihre Erlösung warten. Auf ihren Prinzen, der sie wachküsst…

Die abenteuerlichen Strukturen der Felsen taten ihr Übriges und ich war verzaubert von dieser wunderbaren Landschaft. Das Stativ wurde aufgebaut und ich verbrachte Stunden damit, die Wellen, das Wasser und die Wolken im Foto festzuhalten, bis die Sonne unterging und die Fischerhütten langsam in der Dämmerung verschwanden.

Am nächsten Tag ging es mit dem Auto weiter Richtung La Rochelle zu einem beeindruckenden Monument, wie ich es so noch nicht gesehen habe. Die Île de Ré ist mit dem Festland durch eine 2,9 km lange, sehr interessant gewölbte Brücke, der Pont de l’Île de Ré verbunden, die sich wie ein riesiger Dinosaurier über den Atlantik streckt.

Beide Seiten des Bauwerks sind ausgesprochen fotogen und so beschloss ich, aufgrund des Sonnenstandes die Brücke morgens von der einen und abends von der anderen Seite zu fotografieren, was perfekt gelang. Das Wetter war ideal, um den Dichtefilter zu nutzen und die langen Belichtungszeiten auszunutzen. Gerade abends stand die Sonne gut im Rücken und warf ein tolles Licht auf dieses architektonische Meisterwerk.

Im Laufe des Tages verfolgte ich das Ziel, die berühmten Muschelbänke des Bassin d’Arcachon zu fotografieren. Das Wetter machte mir jedoch einen dicken Strich durch die Rechnung. Sonne, Sonne und nochmals Sonne und dazu kam, dass bereits Ebbe herrschte als ich ankam und die Muschelbänke somit trocken lagen und von den Fischern und Arbeitern geleert wurden.

An sich sind diese Bänke ein wunderschönes Motiv, nur im grellen Sonnenlicht verliert der Ort seine Ausstrahlung. Ich beschloss, die Kamera nicht aufzubauen und fuhr enttäuscht zurück. Manchmal muss man nachgeben und wissen, wann es sich lohnt, Fotos zu erstellen – und wann nicht.

Abends ging es trotz des unfotogenen Wetters zur Wharf de la Salie, einer überdimensionalen Rohrkonstruktion, die weit ins Meer ragt. Dort genoss ich den Sonnenuntergang und wartete, bis die Sonne hinter dem Horizont verschwand, um mit dem Fotografieren zu beginnen. Das war Entspannung pur – und für mich die schönste Art zu fotografieren. Erst beim Erstellen von Langzeitbelichtungen lerne ich, was Ruhe wirklich bedeutet und fühle mich mit meiner Umgebung verbunden. Verschmolzen mit Mutter Natur.

Fortgesetzt wurde die Reise über die romantischen kleine Fischerorte Port des Barques und Saint Palais sur Mer nach Bordeaux, das mich stark überraschte. Die Mischung alter Bausubstanz mit modernen Elementen macht Bordeaux zu einem tollen Reiseziel.

Der absolute Höhepunkt war der Miroir d’Eau gegenüber des Place de la Bourse. Die Sonne kam auch hier immer wieder zwischen den wenigen Wolken hervor, was mir aber bei diesem Motiv wenig ausmachte, da sie mir im Rücken stand und somit die Gebäude des Place de la Bourse wunderschön beleuchtete.

Der Miroir d’Eau (übersetzt: „Wasserspiegel“) erstreckt sich auf einer Fläche von 3.450 m² und ist somit der momentan größte Wasserspiegel der Erde. Er wird von einem 2 cm hohen Wasserfilm gebildet, der auf Granitplatten von Pumpen aufgebaut wird, die das Wasser aus einem unterirdischen, 800 m³ fassenden Reservoir holen. Nach einer computergesteuerten Zeit werden elektrische Ventile geöffnet und das Wasser läuft wieder ab in den Untergrund, wo es wieder abgekühlt wird. Dann kann ein feiner Nebel entstehen, dessen Intensität abhängig ist von der Lufttemperatur.

Dieser Nebel tritt dann aus 900 Öffnungen aus. Er kann bis zu zwei Meter hoch aufsteigen, auch das abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen dem Wasser und der Luft. Ein leichter Wind herrschte, der es dem feinen Nebel ermöglichte, höher in die Luft zu steigen und den Menschen, die augenscheinlich extra deshalb kamen, viel Freude bereitete. Die Luft war sehr warm, so dass das Wasser den Besuchern eine willkommene Abkühlung bot.

Zirka zwei Stunden verbrachte ich damit, auf den immer wiederkehrenden Nebel zu warten und die Personen beim Spaß in dem Dunst zu fotografieren. Auch hier galt es, einen tollen Moment zu erwischen und ich konzentrierte mich vor allem auf die Kinder, die sich im Nebel vor Freude fast überschlugen. Was für ein tolles Bauwerk.

Das nächste Ziel war Biarritz, im Süden der Französischen Republik. Biarritz ist ein sehr beliebtes Reiseziel für alle Franzosen und auch hier stand die Sonne fast wolkenlos hoch am Himmel, was das Fotografieren und das Erstellen von Langzeitbelichtungen stark erschwerte. Dazu kam eine unerwartete Hitzewelle, die den eigentlichen Beweggrund der Reise, das Fotografieren, zusätzlich behinderte.

Da ich drei Tage in Biarritz verbrachte, nahm ich mir vor, gerade morgens und abends auf die Pirsch zu gehen, da der Wetterbericht für die Tageszeiten herrlichstes Sommerwetter versprach. „Auch die Verzweiflung hat ihre Ekstase“ – dieses Zitat Victor Hugos schoss mir bei diesem Wetter immer wieder durch den Kopf. Ich wollte brauchbare Fotos produzieren, doch die Sonne war in diesen Tagen nicht meine Freundin.

Gerade morgens funktionierte das Fotosschießen jedoch sehr gut. Das Licht und der Dunst über dem Atlantischen Ozean bildeten eine tolle Kulisse, der man sich schwer widersetzen konnte.
Da es trotz fotountauglichen Wetters funktionierte und ein paar gute Aufnahmen erstellt wurden, beschloss ich, mich weiter gen Süden nach Spanien zu bewegen.

Von Spanien und wie es mich von dort nach Skandinavien verschlagen hat, erzähle ich Euch im zweiten Teil meines Reiseberichts.


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