Im südlichen China, in der Nähe von Kunming, der Stadt des ewigen Frühlings, existiert ein Themenpark, der Heimat von 70 kleinen Leuten ist. Die Bewohner präsentieren zwei Mal am Tag eine Gesangs- und Tanzshow. Gegründet wurde dieses Land von einem großen, reichen Mann, der meinte, etwas Gutes tun zu müssen. Chinesische Wohltätigkeit, verkleidet in kommerziellen Kleidern.
Sanne de Wilde ist groß, blond und kommt aus den Niederlanden. Sie hat diesen Park mit seinen Bewohnern dokumentiert. Sie begab sich auf ein Abenteuer mit einer Handvoll ethischer Fragen über die Kommerzialisierung der sozialen Betreuung.
Jede Geschichte hat zwei Seiten, aber an dieser Stelle schien jede Frage und jede Antwort widersprüchlich. Mein Abenteuer endete als modernes (Anti-)Märchen, eine Sammlung von Bildern, die ich gemacht hatte und die sie gemacht hatten. Mein eigener Trick wurde gegen mich selbst gewendet.
S. im Wunderland
Die Geschichte nahm eine plötzliche Wendung, die ich nicht vorausgesehen hatte. Ich konnte nicht unbemerkt Fotos machen. Bevor ich überhaupt beginnen konnte, scheiterte ich bereits. Eine Tür schloss sich, aber zur gleichen Zeit wurde ein Fenster geöffnet. Als ein blondes, blauäugiges Mädchen aus dem Westen, verwandelten mich die Menschen in einen Charakter in ihrer eigenen Geschichte. Ich wurde Teil einer voyeuristischen Show, in der der Fotograf und die Fotografierten die Plätze tauschen.
Nicht nur die Touristen, sondern auch die kleinen Menschen nahmen mich in das Thema ihrer Fotografie und in einen Teil der Show auf. Fotografieren war Teil ihrer täglichen Routine, so dass sie glücklich waren, sie zu übernehmen. Ich war nicht mehr eine bloße Touristen-Fotografin. Ich sah nun durch ihre Augen und sah meine eigene Reflexion. Da mein voyeuristischer Trick auf mich selbst angewendet wurde, sahen wir uns gegenseitig als Gleiche, zumindest für eine Fotoweile.
Ich versuchte, die „Untertanen“ des „Reichs“ zu verstehen. Bewaffnet mit westlicher Argumentation, dachte ich, dass ich dieses „unethisch Konzept“ angehen kann, wie ich es wahrnahm, aber der persönliche Kontakt mit den Parkbewohnern entwaffnete mich bald. Die Zimmer, die sie sich teilten, waren schäbig und fensterlos, aber es wurde härter und härter, den Park einfach abzulehnen. Klare Antworten bekam ich nicht und am Ende blieb nur Verwirrung in meiner Suche nach Wahrheit. Diese Geschichte hatte zwei Seiten, wie das Gezänk eines siamesischen Zwillingspaars.
Mehr der Bilder findet Ihr auf Sannes Webseite. Hier gibt es auch eine kleine Vorschau auf das Buch, das bei ihrer Reportage in China entstand.
kwerfeldein – Fotografie Magazin | Fotocommunity
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