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Posts Tagged ‘KWERFELDEIN’

Aperitif: Diese Woche auf kwerfeldein

29 Apr

Diese Woche erfahrt Ihr, warum unsere Redakteurin Laura einen Fisch im Gesicht hat, wie jemand stille, gefühlvolle Fotos mit Fremden macht und warum Redakteurin Marit gerne einmal Menschen versteckt. Hinter Büchern oder Bilderrahmen zum Beispiel. Nun aber mal ganz langsam und von vorn.

Beim Verstecken von Menschen geht es eigentlich darum, wie wichtig Gesichter sind. Und es stellt sich die Frage, ob Portraits auch ohne sie auskommen. Vergleichen kann man dann zum Beispiel mit den ausdrucksstarken Portraits (mit vielen Gesichtern) von Claudia Wycisk.

Neben diesen Artikeln rund um das Thema Portrait halten wir noch Beiträge zu weiteren Genres für Euch bereit. So gibt es zum Beispiel einen spannenden Blick auf die Straßen Italiens in den 80er Jahren. Und ungewöhnliche Landschaftsaufnahmen aus einer Gegend voller weißer Sanddünen.

© Alex Veledzimovich

© Marit Beer

Katja wirft außerdem einen Blick zurück auf einen weiteren Monat in ihrem 365-Tage-Projekt. In diesem hat sie sich unter anderem mit dem Kolorieren von Schwarzweiß-Fotos beschäftigt. Ihre bisherigen Erfahrungen mit dieser Technik stellt sie Euch auch gesondert vor.

Unser persönliches Highlight in dieser Woche – wenn wir einmal so parteinehmend sein dürfen und obwohl wir natürlich alles toll finden, was wir Euch vorstellen – ist die unglaublich kreative Foodfoto-Serie, die Vögel auf Teller zaubert. Aber wir wollen auch nicht zu viel verraten.

In die nächste Woche starten wir am kommenden Montag mit einer neuen Buchrezension. Martin hat sich einen konzeptuellen Streetfotoband vorgenommen, in dem nur Bilder von Menschen sind, die in ihren Haaren zwirbeln oder rennen. Klingt schräg? Ist es auch. Aber gut? Oh ja!


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Aperitif: Diese Woche auf kwerfeldein

22 Apr

In dieser Woche erwartet Euch, gut verteilt und zwischen anderen leckeren Happen eingestreut ein Schwerpunkt auf Straßenfotografie. Direkt morgen geht’s los, mit einer großen Sammlung von Martin, der sich den Kopf darüber zerbrochen hat, welche Tipps er Anfängern im Genre mit auf den Weg geben möchte.

Später geht es weiter mit der Vorstellung von herrlich skurrilen Straßenfotografien aus New York und einer Serie, die ins gleiche Genre fällt, aber einen ganz anderen Ansatz verfolgt. In diesem Fall wurde nämlich nicht auf der klassischen Straße fotografiert, sondern auf einer Veranstaltung, auf der alle weiße Kleidung tragen.

Straßenfotografie von Todd Gross: Ein Mann in gelbem T-Shirt schaut in einen Dohlen

Hier zeigt Otto Snoek Leute auf der Sensation in Prag - eine Nahaufnahme.

Außerdem vertreten: Architekturfotografie. Von außen sowie innen. Wir haben beinahe abstrakte, wie aufgeräumt oder künstlich wirkend abgelichtete Gebäude sowie mal wieder jemanden, der ganz fasziniert von Treppen, Treppenhäusern und Aufgängen ist, die mit Schwung nach oben führen.

In dieser Woche fangen wir auch noch eine neue Serie an, zu der es in loser Folge immer mal wieder Beiträge geben wird. Sie nennt sich „Von der Idee zum Bild“ und ihr Name ist natürlich Programm: Fotografen stellen ein Bild von vorn bis hinten vor, vom ersten Funken einer Idee bis zum letzten Stempeln in der Nachbearbeitung. Ja, wir lieben Blicke hinter die Kulissen.

Am Samstag gibt sich Reales und Surreales die Hand. Katja macht einen historischen Ausflug zum Mond, rund um den sie viele fotorafisch spannende erste Male zusammengestellt hat. Anschließend wird es weniger greifbar, wenn in der Gischt der Gezeiten Nebel die Sicht verschleiern und schemenhafte Momentaufnahmen im Mittelpunkt stehen.


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Aperitif: Diese Woche auf kwerfeldein

14 Apr

Wie Ihr wisst, versuchen wir immer mal wieder, neue Formate für unsere Artikel zu finden. Manchmal gelingen die Experimente und etwas wird fester Teil des Magazins und machmal müssen wir nach ein paar Monaten auch feststellen, dass es doch nicht so passt wie gewünscht.

So wird nun auch der Blickfang von letzter Woche erst einmal der letzte gewesen sein und wir konzentrieren uns wieder mehr auf umfassende Buchrezensionen, statt nur einzelne Bilder im Kontext ihrer Veröffentlichungen vorzustellen. Los geht’s schon diese Woche, Aileen stellt ein episches Werk zum Thema Licht und Bewegung der Gestirne vor.

Auch unsere jüngste Neuerung – Ausstellungstipps in Form von kurz vorgestellten, handlichen, persönlichen Empfehlungen der Redakteure – geht schon diese Woche in ihre zweite Ausgabe. Für unser „Fenster“ haben wir unter anderem Ausstellungen in Berlin, Köln und Wien aus der Masse aller Veranstaltungen für Euch rausgepickt.

© Andrea Hübner

© Oleg Opricso

Sonst bietet die neue Woche viel Portrait: Im Vollbild stellen wir zwei Serien deutscher Fotografinnen vor. Außerdem endlich auf kwerfeldein: Oleg Oprisco spricht über den hohen Anspruch, den er selbst an seine Bilder stellt. Und Schwarzweiß-Straßenfotografie mit Blitz.

Für alle, die sich nicht so sehr für Portraitfotografie interessieren, gibt es in der losen Serie „Fotogenes Deutschland“ ebenfalls einen neuen Teil. Dieses Mal wird ein ausgesprochen fotogener See vorgestellt. Und am Mittwoch haben wir genre-unabhängig eine Liste von 21 Tipps, um Eure Fotografie zu verbessern.

Zugegeben: Die Woche ist noch nicht ganz verplant. Ein paar freie Slots haben wir noch und wir sind selbst gespannt, was wir dort einfüllen werden. Manchmal kommen bei uns auch vollkommen unangekündigt beinahe perfekte Artikel reingeflattert, die wir in Wochen wie diesen kurzfristig veröffentlichen können.


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Aperitif: Diese Woche auf kwerfeldein

07 Apr

In der nächsten Woche geht es im weitesten Sinne um Landschaften. Solche, an die Ihr jetzt beim Lesen dieses Wortes denkt – Berge und Wälder – sowie solche im übertragenen Sinne, die Arrangements auf Tischen sind, gänzlich ausgedacht und in Bilder gefasst und Gedanken- oder Körperlandschaften.

Wir machen also Abstecher in ein paar spannende Ecken der Welt. Zum Beispiel war unsere Redakteurin Laura in Lappland unterwegs und hat von dort einen Techniktest ohne viel Technikgeschwurbel, sondern mit Eindrücken aus der Praxis mitgebracht. (Und Bilder mit Schlittenhunden, natürlich!)

Außerdem tummeln wir uns in den teilweise schneebeckten Bergen des Südtirol, schön großformatig im Vollbild. Und wir lassen uns in der Serie „Fotogenes Deutschland“ den Pfälzerwald vorstellen. Da gibt’s auch Berge, die sich aber mit allen Farben aus der Herbstpalette sowie in Nebelmeeren präsentieren.

Dann gibt es da noch diesen besonderen Mikrokosmos, den Martin für Euch aufgetan hat: Bushaltestellen in Wales. Klingt erst einmal langweilig. Dachte auch der Fotograf, der seit Ende 2011 damit beschäftigt ist, sie akribisch zu fotografieren und damit eine erstaunliche und skurrile Serie geschaffen hat.

Eine Bushaltestelle im Winter

still haunting me © Inpluvia Tenebrae

Körperlandschaften haben wir auch noch für Euch. Das klingt erst einmal furchtbar kitschig und abegriffen, aber keine Angst: Die Umsetzung ist sehr ästhetisch und angenehm nicht sexuell aufgeladen. Und für alle Freunde von Polaroids präsentiert Marit ein gerade abgeschlossenes Jahresprojekt.

Wir stellen Euch noch einen russischen Stilllebenfotografen vor, der fantastisch moderne und schön surreale, sehr unkonventionelle Arrangements erstellt. Und eine junge, polnische Künstlerin, die ebenso wundersame, aber wieder ganz eigene Welten in Schwarzweiß erschafft.

Morgen philosophiert unsere Redakteurin Aileen aber erst einmal darüber, wie sie versucht, aktiv die eigene Stilfindung voranzutreiben und was für persönliche Stolpersteine sie dabei gerade überwindet. Zu sehen gibt’s eine neue Serie, die dabei zwischen Momenten des Zweifelns entstanden ist.

Und am Samstag zeigen wir wie versprochen unserer Auswahl Eurer Taschenfotos. Wer jetzt denkt: „Hä? Taschen?“, bitte hier entlang, denn bis heute um Mitternacht könnt Ihr noch bei unserer kleinen, feinen, aktuellen Leseraktion namens „Wesentliches“ mitmachen.


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Aperitif: Diese Woche auf kwerfeldein

31 Mar

In der letzten Zeit hätte man hier und da meinen können, wir würden uns Themen für die jeweils nächste Woche überlegen, so schön konnten wir zusammenfassen, was vor uns liegt. Das war aber nur Zufall und jetzt sieht man das auch mal sehr deutlich.

Denn diese Woche gibt es eine gut durchgeschüttelte bunte Mischung von allem. Zum Beispiel: Große Männer, die an Maschinen hängen und direkt daneben kleine Plastikfiguren, die Filmszenen atemberaubend nachstellen. Und nach langem Warten die Bilder vom Weltenbummler „new legs“, die wir Euch schon letzte Woche versprochen hatten.

Katja blickt zurück auf den dritten Monat ihres 365-Tage-Projektes und Martin muss sich fragen lassen, ob seine Heimatstadt Karlsruhe für spannende Straßenfotografie taugt. Persönlich wird auch ein weiterer Bericht über ein 365-Tage-Projekt, der sich aber viel mehr ums Geschichtenerzählen und Seelenaufwühlen dreht.

© Lina Scheynius

© Marcel Pommer

Wir zeigen endlich mal wieder Aktfotografie. Viel gibt es ja nicht in diesem Genre, das uns begeistert, statt den Wunsch zu wecken, sich irgendwo zu verstecken und zu weinen. Wir haben zwei dieser Perlen für Euch gefunden, angehaucht und blank poliert. Nur im übertragenen Sinne natürlich: Gucken erlaubt, aber bitte nicht grabschen.

Und wir starten schließlich eine neue Leseraktion! Zum Warmwerden nach so langer Zeit beginnen wir mit einer einfachen Aufgabe, bei der jeder mitmachen kann, der beim Verlassen der eigenen vier Wände nicht nur den Schlüsselbund in die eine Hosentasche und das Portemonnaie in die andere stopft, sondern sich eine Tasche umhängt.


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Aperitif: Diese Woche auf kwerfeldein

25 Mar

Puh, wir müssen ganz schön ranklotzen, um unsere Woche zu füllen. Das geben wir gern zu: Auch, wenn auf der Magazin-Bühne die Show so gut wie immer reibungslos läuft, wird hinter den Kulissen ziemlich viel geschwitzt und im letzten Moment an Artikeln geschraubt.

Das lohnt sich dann aber auch. Wenn wir uns nach getaner Arbeit auf eine Woche schauen können, die so prall gefüllt ist wie diese, wischen wir uns mit dem Hemdsärmel über die Stirn und packen schon wieder die nächsten sieben Tage an. Was Euch diese Woche erwartet? Also, Folgendes:

Am Mittwoch haben wir etwas ganz Besonderes für Euch: Einen Gastartikel, der sehr ausführlich auf die aktuelle Lage von Fotos auf Facebook eingeht. Wie sieht diese verworrene Situation im Moment juristisch aus? Und was heißt das für die Praxis von uns allen, die wir unsere Arbeiten gern dort teilen würden?

Life © Lara Zankoul

© New Legs

Wasser in allen Formen: Wir zeigen Euch die fantastischen Konzeptfotografien der Libanesin Lara Zankoul, die mit Hilfe der Wasseroberfläche die Welt in zwei Teile teilt, die oft gegensätzlicher nicht sein könnten. Eis auf einem Berggipfel, bereist von einem mysteriösen Fotografen, der im Internet nur unter einem Pseudonym agiert. Und Wasserdampf aus den 80er Jahren in New York City.

Morgen geht’s aber erst einmal ins Weltall zu interstellaren Wesen. Und gegen Ende der Woche begeben wir uns auf zwei Reisen: Zum einen auf eine sehr persönliche, die die Findung eines eigenen Stils sehr spannend beleuchtet. Zum anderen in das ferne Land Nepal.

Außerdem freuen wir uns darauf, unsere Ausstellungstipps wiederzubeleben. Kürzer, knackiger, persönlicher – und gleichzeitig ausführlicher. Bleibt gespannt, während wir unsere Helmleuchten und Schweißerbrillen wieder aufsetzen, um in den Bastelkeller des Magazins hinabzusteigen.


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Aperitif: Diese Woche auf kwerfeldein

18 Mar

Es wird historisch, poetisch, fantastisch und atemberaubend. So sieht der Blick auf die Woche aus, deren Montag wir alle schon – hoffentlich! – erfolgreich hinter uns gebracht haben. Und nicht nur der Aperitif ist (noch) ziemlich neu, sondern auch die vielen, fast doppelt so vielen Artikel, die wir vorbereitet haben.

„Was, doppelt so viele?“, wird der eine Teil von Euch nun vielleicht mit einem Glitzern in den Augen denken, während der andere Teil in vorauseilender Überforderung eher schnauft. Keine Sorge, noch hat die Redaktion nicht so viel (Wo-)Manpower, dass wir mal eben doppelt so viel schreiben. Aber:

Doppelt so viele Bilder werden wir zeigen. Denn wir müssen zugeben, dass es da draußen so einige Serien und Gesamtwerke gibt, die bisher keinen Eingang in unser Magazin gefunden haben, weil es nicht so viel dazu zu sagen bzw. schreiben gibt, wie wir es für unsere normalen Artikel gern hätten. Also haben wir voller Freude unser wortkarges Genre „Vollbild“ reaktiviert, auf das Ihr Euch nun vier bis fünf Mal pro Woche freuen dürft.

© Martin Gommel

Außerdem tauchen unsere Gastautorin Aline und Redakteurin Katja in die historische Fotografie ab. Während Katja Euch wieder einen skurrilen Fund aus der Anfangszeit der Fotografie präsentiert, stellt Aline eine Künstlerin vor, die sich durch fotografisches Nachstellen Portraitmalereien der Renaissance nähert.

Und, ja, Poesie. Zum einen in fantastischen Selbstportraits unter anderem aus den Black Mountains in Wales, aber auch in bildbegleitenden Textfragmenten. Wie bei den Artikeln zur Straßenfotografie in der letzten Woche lohnt sich auch hier wieder der Vergleich zwischen den unterschiedlichen Herangehensweisen und Ästhetiken.

Unser Herausgeber Martin Gommel wagt einen fotografischen Rückblick. Und wir zeigen Euch Wüsten in Wohnungen. Und Traumbilder. Machen einen Abstecher nach Istanbul. Reisen in die Ferne, immer der Sonne entgegen. Stellen Euch unfassbar junge Menschen vor, die schon unfassbar stark fotografieren. Und dann sind da noch unsere heruntergeklappten Kinnladen.


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Aperitif: Diese Woche auf kwerfeldein

11 Mar

Fotografie entspinnt sich immer um den Menschen, auch wenn es sich nicht um Portraitfotografie handelt. Das sehen wir auch in der nächsten Woche auf kwerfeldein, die wir Euch hier in Form von kleinen Häppchen zum Appetit anregen schon einmal schmackhaft machen möchten.

Kennt Ihr zum Beispiel unseren Herausgeber Martin Gommel? So ein bisschen wahrscheinlich, durch seine Artikel. Morgen wird es allerdings Zeit, ihn etwas genauer kennenzulernen. Er stellt sich vor und folgt damit dem Vorbild aller anderen Redakteure, die das hier bereits getan haben.

Nicht nur Martin ist im Genre der Straßenfotografie unterwegs, sondern auch zwei Gastautoren, die im Laufe der Woche ihre Arbeiten vorstellen werden. Spannend wird es dann, die drei verschiedenen Stile miteinander zu vergleichen, die von Absurdität über Situationskomik bis zu Reportage reichen.

Mann, Fenster, Haare

Habt Ihr Euch schon einmal überlegt, woher Eure Kreatitivät kommt? Wann kommen einem besondere Ideen und wann nicht? Katja hat wissenschaftlichen Hintergrund sowie ganz praktische Tipps zur großen Frage der Kreativität zusammengetragen. Nicht nur für die Mädchen- und Märchenfotografie.

Außerdem haben wir noch Stillleben im wahrsten Sinne des ursprünglichen Wortes „nature morte“ – also „tote Natur“ – für Euch. Eine Dokumentation über das, was der Mensch dem Planeten als Parasit antut. Aber wir wollen nicht zu viel verraten – bleibt gespannt!

Natürlich haben wir am Sonntag wie gewohnt die browserFruits, einen bunten Früchtekorb mit leckeren Links und anderen Empfehlungen, für Euch. Und wer nun den bisher montäglichen Blickfang vermisst, sei getröstet: Er kommt! Ab jetzt immer freitags.


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kwerfeldein diskutiert: Neugeborenenfotos

05 Jan

Im Redaktionschat besprechen wir Artikel, zeigen uns Bilder und oft sind wir einer Meinung, was wir auf kwerfeldein zeigen wollen und was nicht. Manchmal entstehen aber auch Diskussionen. Die letzte Diskussion empfanden wir dabei als besonders spannend, weil wir sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema hatten.

Es geht um Neugeborenenfotografie. Alle, die sich bis jetzt noch nicht damit auseinander gesetzt haben, fragen sich jetzt sicher, was man an Babybildern diskutieren kann. Es geht uns hier vor allem um die Darstellungsweise der Neugeborenen. Es diskutieren Martin, Katja und Marit.

Katja: Martin, Du setzt Dich stark für natürliche Neugeborenenfotografie ein. Ich fände es gut, wenn Du anfängst und erst einmal definierst, was das für Dich genau bedeutet.

Martin: Das Wort „natürlich“ zu definieren ist gar nicht so einfach. Bezogen auf die Neugeborenenfotografie würde ich es so umreißen: Es handelt sich für mich um Bilder, bei denen Kinder so gezeigt werden, wie sie im ungeschönten Alltag aussehen. Wie sie schreien, krabbeln, weinen, bei Mama im Arm liegen oder gewickelt werden.

Natürlich heißt für mich: Nichts wird hinzugefügt, nichts arrangiert. Wer fotografiert, arbeitet mit dem, was da ist und setzt sein Handwerk ein, um die Momente kameraseitig glaubhaft, aber interessant und ansprechend auszukomponieren und festzuhalten.

Marit: Und im krassen Gegensatz zu dieser natürlichen Darstellung von Babys stehen Bilder wie sie beispielsweise die bekannte Fotografin Anne Geddes berühmt gemacht hat. Wenn ich so an die ersten Babybilder in meinem Leben denke, dann muss ich unweigerlich an genau diese Bilder denken. Babys in seltsamen Posen als Salatkopf, Sonnenblume, Kürbis oder weiß der Geier. Ich habe mich immer gefragt, ob das jemand ernst nimmt.

Und ja, es gibt Eltern, die einen Fotografen genau dafür bezahlen, ihr Kind oder besser ihr Baby zu inszenieren. Ich finde das sehr fragwürdig, weil es das Kind zum Dekorationsobjekt werden lässt.

Katja: Ich denke, Martins Vorstellung von guten Babybildern und den Inszenierungen von Anne Geddes sind zwei Extreme, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bei Neugeborenenfotos finde ich meist Bilder, die irgendwo dazwischen liegen. Ich verdiene ja selbst mein Geld mit Kinderbildern und weiß, dass es schwer ist, nicht zu inszenieren. Die Zeit ist knapp und die Eltern haben bestimmte Fotos im Kopf, die sie umgesetzt haben möchten: Ein Familienbild, auf dem alle in die Kamera sehen und lächeln, manchmal steht auch ein Weidenkörbchen bereit. Ich verstehe diese Wünsche.

Zusätzlich zu diesen Wunschbildern mache ich auch noch eine Handvoll dokumentarische Bilder, meist nachdem ich sicher bin, die typischen im Kasten zu haben. So versuche ich einen Kompromiss zu finden zwischen den altbewährten Inszenierungen und dem dokumentarischen Stil. Bei den Bestellungen der Prints werden jedoch fast immer die Inszenierungen ausgewählt. Die Frage ist für mich deshalb, ob es für wirklich natürliche Neugeborenenbilder einen Markt gibt. Gesehen habe ich sie bisher nur bei Fotografen, die ihre eigenen Kinder fotografieren.

Martin: Es gibt meiner Meinung nach für alles einen Markt. Es wird immer die Eltern geben, die Inszenierungen wollen, aber es gibt garantiert auch Eltern, die das nicht wollen. Diese müssen natürlich erstmal gefunden werden, aber ich glaube, dass das am besten geht, in dem erst einmal die ungestellten Fotos in einem Portfolio landen und publiziert werden. Dann melden sie diese Menschen garantiert. Da bin ich recht sicher.

Anne Geddes’ Fotos verkaufen sich ja auch. Und zwar deshalb, weil sie für etwas einen Markt geschaffen hat, was vorher noch nicht in dieser Weise zu sehen war. Diesen Spieß sollte man meiner Meinung nach umdrehen. Das dauert, braucht Zeit und Geduld. Aber ich bin mir sicher, dass es funktioniert. Wenn es um Neugeborene geht, sollte der Einfluss des „Marktes“ meiner Meinung nach eingedämmt bzw. umgekehrt werden.

Katja: Ja, das ist ein schöner Gedanke. Ich persönlich finde diese Bilder aus dem Geschehen heraus auch viel reizvoller und wenn sich dafür mehr Eltern finden würden, wäre das großartig.

Allerdings finde ich auch die gestellten Bilder interessant. Okay, Anne Geddes ist eine Nummer für sich, aber ich würde sagen, das sich aus den Inszenierungen eine Kunstform ergeben hat. Es gibt bestimmte Neugeborenen-Posen und die Kleidung, Tücher und Decken werden farblich aufeinander abgestimmt. Süß wirken diese Bilder, ohne Frage. Und wenn Eltern diese Fotos möchten, ist auch diese Art der Fotografie für mich legitim, wenn darauf geachtet wird, dass das Baby nicht in Gefahr gebracht oder gestresst wird.

Martin: Gerade dieser Tage bin ich über die Bilder von Jenny Lewis gestolpert. Sie fotografiert Neugeborene, die einen Tag alt sind immer zusammen mit der Mutter. Was mir persönlich sehr zusagt, denn so wird auch die Beziehung von Mutter und Kind dokumentiert und nicht nur das Kind selbst vorgestellt.

Man achte auch auf ihre Herangehensweise: Immer in Farbe, kein Studio, keine extra Decken oder Verzierungen am Kind, nicht einmal geblitzt wird hier. Und sie hat damit Erfolg, denn scheinbar findet sie genügend Mütter, die das wollen und wurde auf My Modern Net präsentiert.

Da braucht es meiner Meinung nach nur noch ein paar Fotografen, die diesen Stil übernehmen, dokumentarisch arbeiten und schon haben wir einen Markt. Das geht. Und es ist meiner Ansicht nach natürlicher.

Marit: Warum es vielleicht keinen Markt für natürliche Neugeborenenfotografie gibt, ist, dass es ein sehr intimer Moment ist und die meisten Mütter als letztes daran denken, ihr Kind einem Fremden vorzustellen. Außerdem besitzt heute doch fast jeder eine Fotoknipse und so entstehen die intimen Bilder wohl doch eher im familiären Rahmen.

Ich schließe die Neugeborenenfotografie aus der kommerziellen und dekorierenden Fotografie aus und sehe es eher wie Martin im Bereich der dokumentarischen Fotografie, wie beispielsweise bei Elinor Carucci.

Katja: Eure Beispiele sind mir persönlich zu dokumentarisch. Neugeborenenbilder sind für die Familien wichtig, weil sich der kleine Erdenbürger so schnell verändert und die Zeit so rasch vergeht. Nach den ersten zwei Wochen ist der Familienzuwachs schon so viel gewachsen, das ist unglaublich.

Ich selbst wollte bei meinen Kindern auch einfach nur festhalten, wie sie aussehen. Ich wollte die Bilder stolz Freunden und der Familie zeigen. Da habe ich als letztes an eine Dokumentation in dem Sinn gedacht. Aber ich wollte auch keinen Kitsch. Das Dazwischen fehlt mir etwas bei unserer Diskussion.

Marit: Ich empfinde die ersten 14 Tage als sehr geheimnisvoll. Es bedarf große Behutsamkeit in dieser Zeit, um Bilder zu machen. Meine Eltern haben beispielsweise sehr viele Bilder von uns auch in den ersten Tagen gemacht und ich bin froh, dass es Bilder sind, die mein Vater gemacht hat und keine fremde Person.

Ich denke einfach, dass nicht alles kommerzialisiert werden muss bzw. die ersten 14 Tage behutsam betrachtet werden sollten. Vielleicht gibt es ja Beispiele für gute Neugeborenenfotografie, die wir nur nicht im Netz finden, weil die Eltern due Veröffentlichung dieser Bilder untersagt haben. Was mich sehr beruhigen würde.

Martin: Gerade aus der Perspektive heraus, dass Neugeborenenfotografie sehr viel mit der reinen Dokumentation zu tun hat, finde ich, dass Kitsch nicht im Geringsten eine Relevanz hat. Natürlich dokumentiert ein kitschiges Foto auch, aber Kitsch addiert eine unrealistische Komponente, die bewusst gewählt oder abgelehnt werden kann.

Interessanterweise sind viele Neugeborene erst einmal nicht „schön“. Denn manchmal hat sich die Form des Kopfes nach der Geburt nocht nicht ganz gefunden und die Kleinen sind schrumpelig. Dass hier von fotografischer Seite quasi ein Ausgleich gesucht wird, ist nachzuvollziehen, aber meiner Meinung nach nicht verfolgenswert, da meines Erachtens zu viel egogetriebenes Wunschdenken hineinprojiziert wird.

Kinder sind, wie sie sind. Und das ist gut so. Wir müssen sie nicht noch süßer machen oder sie so drappieren, beleuchten und anziehen, dass jede Falte oder alles, was an die Geburt erinnert, nicht mehr zu sehen ist. Dagegen möchte ich in dieser Diskussion klar Stellung beziehen, denn so nehmen wir dieser Zeit genau das, was Marit eben angesprochen hat: Das Geheimnis.

Katja: Neugeborene sind wunderschön, vor allem für die Eltern. Du wirst nur schwer eine Mutter finden, die Dir sagt, wie hässlich ihr Baby doch ist. Und das nicht, weil man das vielleicht nicht sagt, sondern weil das Baby für die Eltern ein Wunder ist. Und als solches will man es doch auch abgebildet wissen. Diese Liebe, die man empfindet, soll sich im Foto wiederfinden. Das Bild soll warm und einfach etwas Besonderes sein.

Diesen Wunsch vieler Eltern so abzusprechen, halte ich für schwierig. Jeder mag andere Dinge und wenn die Wünsche der Eltern mit denen des Fotografen übereinstimmen – warum nicht? Noch einmal: Vorausgesetzt natürlich, man legt beim Shooting größten Wert auf Sicherheit und die Bedürfnisse des Babys.


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kwerfeldein diskutiert: Ein gutes Foto braucht ein gutes Motiv! Oder?

09 Jul

Ich (Normen) erlebte vor einiger Zeit eine Situation, in der eine Großmutter beim Betrachten eines Fotos ihres Enkels Folgendes äußerte: „Das ist aber ein schönes Foto!“ In diesem Moment wurde mir klar, dass die Großmutter nicht das Foto schön fand, sondern nur das Motiv. Aus dem schönen Motiv wurde ein schönes Foto.

Mir stellte sich dann die Frage: Kann man eigentlich in der Beurteilung von Fotografien eine Grenze zwischen dem Foto als Endprodukt und dem Motiv ziehen? Sicherlich, denn nicht jedes gute Motiv führt am Ende zu einem guten Foto. Wenn es so etwas wie ein gutes Motiv geben sollte, können dann dennoch gute Fotos aus einem scheinbar schlechten Motiv entstehen?

Ich möchte einfach mal die Runde eröffnen und frage Euch: Welche Voraussetzungen muss ein gutes Motiv erfüllen?

Martin: Ich finde es persönlich sehr schwer, ein gutes Motiv als solches zu definieren, denn so löse ich es zu sehr aus dem Kontext, in dem es steht. Ein Würfel mit einem Meter Kantenlänge wirkt vor einem großen Wasserfall ganz anders als in einem weißen Raum – und das ganz ohne Wertung. Außerdem spielen hier vor allem unsere kulturell und familiär geprägten Präferenzen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Und wie im obigen Beispiel zu erkennen, kann das einfach nur auf der Beziehungsebene passieren. So viel zur Theorie.

In der fotografischen Praxis auf der Straße erlebe ich jedoch täglich, wie ich aktiv selektiere. Wen fotografiere ich und wen nicht? Für mich sind meistens die Menschen am interessantesten (= ein gutes Motiv), die aus der Masse herausstechen und ungewöhnlich im Rahmen des Gewöhnlichen auf meine Sehgewohnheiten wirken.

Robert: Ein Foto kann technisch gut umgesetzt, aber inhaltlich banal sein und umgekehrt ist natürlich ein auffälliges Motiv allein noch kein Garant für ein gutes Foto.

Darüber, was ein Motiv sein kann, entscheidet zunächst einmal der Fotograf. Seine Motivation mag ein persönlicher Bezug zu dem sein, was er fotografieren möchte. Wer das Foto anschließend betrachtet, kann allerdings eine ganz andere Sichtweise haben, weil er eine andere oder vielleicht gar keine Beziehung zum Motiv hat. Insofern stelle auch ich es mir sehr schwierig vor, ein Foto und sein Motiv nach objektiven Gesichtspunkten als gut zu beurteilen.

Sebastian: Mit dieser allzu subjektiven Ebene wäre ich vorsichtig, Robert. Ein gutes Foto ist ein gutes Foto, ich glaube schon, dass man das halbwegs objektiv bewerten kann. Das Motiv ist einerseits eine ganz andere Ebene, andererseits aber auch nicht vom Bild zu lösen.

Ich denke da immer an Literatur bei dem Kontext. Die besten Bücher sind oft die, in denen oberflächlich gar nicht viel passiert und sich die Handlung eher in Gedanken und Assoziationen abspielt und sich um Dinge dreht, die jeder kennt wie etwa Liebe und Tod.

Soll heißen: Ich denke, das Motiv muss gar nicht spektakulär oder außergewöhnlich sein, um es in einem überraschenden und neuen Kontext zu zeigen, der beim Betrachter viel mehr auslöst als ein totales Actionsuperdupermotiv, das langweilig fotografiert ist. Insofern würde ich fast sagen: Eher banale Motive ergeben oft die stärksten Bilder, wenn sie gut fotografiert sind.

Normen: Da fällt mir sofort Andreas Gursky und seine Fotografie „99 cent“ ein. Vollgepackte Regale in einem Supermarkt würden die meisten Fotografen vermutlich nicht als lohnenswertes Motiv in Betracht ziehen. Gursky tat es und es entstand eine der berühmtesten Fotografien der Welt.

Ich würde deshalb sagen, dass, wenn in der Fotografie vom Motiv gesprochen wird, allein der Fotograf entscheiden kann, ob es gut ist oder nicht. Ohne eine positive Abwägung des Fotografen ist die Entstehung eines guten Fotos nicht möglich.

Martin: Moment mal. Im Falle des reinen Fotoliebhabers, der aus reiner Zuneigung zu seinem Sujet fotografiert, mag das stimmen. Steigen wir jedoch mal in die professionelle Ebene ein, in der Kunden ein ganz bestimmtes Motiv in einem ganz bestimmten Kontext haben. Dann entscheidet eben nicht mehr der Fotograf allein, was gut ist und was nicht. Und im Ernstfall gibt es eben keine Kohle.

Und wenn wir jetzt mal einen Schritt zurück gehen und noch einmal den Fotoliebhaber ansehen, dann hat auch er einen Kunden, denn niemand (bis auf ein paar Ausnahmen) fotografiert nur für sich. Jede und jeder hat eine Absicht und jeder möchte irgendetwas erreichen. Und sei es selbst eine schockierte Ablehnung seitens der Betrachter. Wenn der Fotograf oder die Fotografin exakt das erreichen wollte, dann war das Foto – und somit auch das Motiv – gut.

Sebastian: Sehe ich überhaupt nicht so. Da kommen wir aber jetzt schnell an die Trennung von künstlerischer und kommerzieller Fotografie und wie (wenn überhaupt) das am Ende wirklich gut zusammengeht. Im Gegenteil ist es meiner Meinung nach gerade in der künstlerischen Fotografie so, dass man den „Kunden“ (in dem Fall das Publikum oder die Galerie oder den Sammler) beim Machen des Bildes so weit wie möglich außen vor lassen sollte. Wenn Du Dein Publikum schon im Entstehungsprozess mit reinrechnest, dann geht das leider oft übelst daneben.

Bei der kommerziellen Fotografie ist es dann genau anders herum. Du kriegst Dein Motiv vorgegeben (oder hast ein Motiv, das Du immer fotografierst und von dem Du weißt, dass es das Publikum kauft) und tobst Dich eben anderweitig kreativ aus. Aber braucht ein gutes Foto jetzt eigentlich auch ein gutes Motiv? Ich denke das immer noch nicht, für mich kann man aus jedem Motiv ein gutes Foto machen.

Normen: Ich fasse das mal kurz zusammen: Wir müssen in unserer Diskussion zwischen verschiedenen Grundlagen der Beurteilung unterscheiden. Zum Einen gibt es einen Unterschied zwischen künstlerischer und kommerzieller Fotografie und zum Anderen die unterschiedliche Beurteilung des Motivs durch Fotograf und Betrachter.

Deshalb könnte man jetzt wieder den Geschmackshammer rausholen und die Diskussion an dieser Stelle beenden. Machen wir aber nicht, denn in der Beurteilung eines Fotos kann es meiner Meinung nach eigentlich immer nur eine Person geben: Den Betrachter, unabhängig davon, ob er Kunde, Fotograf oder was auch immer ist. Es kann ja schließlich nicht das Ziel sein, ein Foto für allgemeingültig gut zu erklären.

Wie ist das bei mir? Wenn ich ein Motiv nicht mag, dann kann die Fotografie zwar technisch sehr gut sein und ich kann auch der Allgemeinheit zugestehen, es gut zu finden, persönlich lasse ich es aber nicht an mich heran und demnach würde es bei mir auch nicht in die Kategorie „gut“ fallen.

Robert: Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb man fotografieren sollte, was man nicht mag. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.

Selbst, wenn es sich um einen schwierigen Auftrag handelt, muss man sich auf irgendeiner Ebene einen Zugang verschaffen, sonst produziert man doch für die Mülltonne und zur eigenen genauso wie zur Unzufriedenheit des Kunden.

Um mal auf die Beurteilung der Fotos zurückzukommen: Ich denke, man sollte im Blick haben, welchen Zweck das Bild erfüllen soll. Irgendeine Referenz braucht es für die Beurteilung doch immer, denn genauso wie ein Mensch ist auch ein Foto keine Insel.

Was mich sehr interessiert, ist, zu betrachten, wie und warum manche Bilder sich medial rapide ausbreiten und kollektiv anklingen.

Sebastian, was in Bezug darauf Deinen Standpunkt einer möglichen objektiven Bewertbarkeit angeht, möchte ich gern ein Beispiel für ein kollektiv als gut befundenes Bild herbeiziehen.

Manch einer kennt es sicher, die Rede ist von der Vogelperspektive von Iwan Baan hinunter auf das nächtliche Manhattan nach dem großen Sturm im vergangenen Jahr. Während die umliegenden Teile der Stadt noch aufleuchten, liegt der vordere Teil der Halbinsel aufgrund eines massiven Stromausfalls im Dunkeln.

Warum hat dieses Bild solch eine Durchschlagkraft entwickelt? Die Ursache liegt sicherlich darin, dass sich diejenigen, die es gesehen haben, sofort in irgendeiner Weise damit identifizieren konnten. Sagen wir, es ist vielleicht die natürliche Angst von uns Menschen vor dem Untergang oder vor etwas, das stärker ist als wir.

Das Foto hat also einen unverkennbaren Symbolcharakter, vielleicht auch, weil es schon vielmals vorher fotografiert wurde. Aber eben noch nie so und in diesem Zusammenhang.

Es ist unbestreitbar ein gutes Foto, weil es etwas anklingen lässt, was im kollektiven Gedächtnis steckt. Ich wäre hier dennoch vorsichtig, denn Konsens im kollektiven Gedächtnis lässt sich allzu leicht mit Objektivität verwechseln.

Genauso wie die Entscheidung für ein Motiv höchst subjektiv ist, bleibt meiner Meinung nach auch die Betrachtung und Beurteilung des Fotos eine höchst subjektive Angelegenheit.

Martin: Und ist genau diese Spannung nicht das, was es heute so schwer macht, zu beurteilen, was ein gutes Foto ist? Dieses Alles-oder-nichts? Die vielen verschiedenen Faktoren? In diesem Chaos wird es immer schwer bleiben, ein Foto und auch ein Motiv nach gut oder schlecht zu kategorisieren. Ich denke, wir sind in diesem Gedankenkarussell nicht allein, denn es wird sicher vielen anderen, die fotografieren so gehen wie uns.

Ein wichtiger Maßstab ist jedenfalls – und daran hat sicher niemand einen Zweifel – der eigene Geschmack. Doch mit jedem weiteren Maßstab, der unvermeidlich dazukommt – sei es nun ein Kunde, die Verwandtschaft oder die Community des Internets – wird es um ein Vielfaches komplexer.

Jedoch ist meiner Meinung nach ein einziger dieser Maßstäbe nicht per se als der entscheidende zu betrachten, denn immer dann fallen wir vom Pferd in die Drecksgrube namens Pauschalisierung, die stets ein Stück Kuchen für das ganze Ding hält.

Es kommen stets viele Faktoren zusammen und dazu gehört eben auch (nicht nur) das Motiv. Das Motiv entscheidet, was im Bild zu sehen sein wird und der Fotograf entscheidet, wie es zu sehen sein wird.

Robert: Aber machst Du denn ein Foto immer erst dann, wenn Du vorher abgewogen hast, ob es gut sein könnte? Da wirste ja verrückt! Ich denke, man muss einfach Lust auf das haben, was man fotografiert, das reicht schon völlig aus.

In sofern gebe ich Dir mit dem Geschmack ein bisschen recht, Martin, obwohl ich es lieber Interesse nennen möchte. Ob das eigene Interesse dann mit Bildern des kollektiven Gedächtnisses deckungsgleich ist (vorausgesetzt, dass einem das überhaupt wichtig ist), ist eine andere Frage – eine der richtigen Intuition.

Sebastian: Ich mache eigentlich auch die Bilder immer erst, wenn ich vorher abgewogen habe, ob es gut werden könnte, Robert. Ich verstehe aber auch die andere Richtung. Aber rumlaufen und Motive „entdecken“ und dann erst einmal überlegen und werten, ob und wie das ein gutes Bild sein könnte, egal, ob man einen persönlichen Bezug dazu hat oder nicht, gehört für mich auf jeden Fall zum Fotografieren dazu.

Vielleicht ist diese Motivauswahl auch eine gute Art, um der Ausgangsfrage näherzukommen: Vielleicht braucht ein gutes Foto ja nicht unbedingt ein gutes Motiv, aber einen Fotografen, der sein Motiv sehr gut aussucht.

Da kann man natürlich so Konsensmotive nehmen, die immer gehen (Katzenbabies!) und hat dann sicher ein populäres Foto, das sich weit verbreitet, aber ein gutes Foto ist es deswegen ja noch lange nicht, um auf dieses Manhattan-Bild zurückzukommen.

Mir sagt das irgendwie nicht viel, mal davon abgesehen, dass es natürlich ‘ne tolle Perspektive ist und es auf dem Cover mit der Typografie schick aussieht und journalistisch sicher eindrucksvoll ist. Aber ist das ein gutes Foto? Ich weiß nicht. Es ist eher so ein Kleinster-gemeinsamster-Nenner-Foto der Zeitgeschichte.

Normen: Mich haut das Manhattan-Foto auch nicht aus den Latschen, aber in dem Bewusstsein des ereignisreichen Zusammenhangs ist es durchaus ein gutes Foto. Das unterstreicht, dass ein gutes Foto oftmals mehrere Dinge braucht. Manchmal sagt uns das Motiv nichts oder es erscheint auf den ersten Blick trivial, sobald aber eine Entstehungsgeschichte bekannt ist, kann das Motiv eine interessante Wirkung auf den Betrachter haben.

Auf die gleiche Weise kann sich die Beurteilung eines Fotos auch im Laufe der Zeit verändern. Ein Foto, welches heute eher unbedeutend erscheint, kann für nachfolgende Generationen ein wichtiges Foto sein.

Am Ende steht auch hier der Betrachter und dieser kann im Laufe der Zeit ein und dasselbe Foto unterschiedlich bewerten. In meinen Augen zeigt das, wie schwierig es ist, ein Foto oder Motiv für gut oder schlecht zu halten.

Robert: Ganz genau.

Martin: Werden wir doch mal praktisch: Was ist für Euch ein schlechtes Motiv? Der Titel unserer Diskussion baut ja ein wenig darauf auf, was ein gutes Motiv ist.

Sebastian: Ich würde spontan sofort antworten: Jedes Motiv kann ein schlechtes Motiv sein, sofern der Fotograf keinen eigenen Bezug dazu hat. Das widerspricht natürlich erst einmal total der „Fotografie ist Handwerk“-These, aber ich denke wirklich, dass sich Gleichgültigkeit oder gar Widerwillen gegenüber einem Motiv auch in der Qualität der Arbeit widerspiegeln. Das ist die emotionale Seite.

Objektiv schlechte Motive sind meiner Meinung nach dagegen die, die schon eine Milliarde mal von allen Ecken und Enden abfotografiert wurden und eben die, bei denen das Motiv selbst eher der Star ist, weil es eben so geformt ist, wie es geformt ist oder an sich toll aussieht. Das objektiv schlechteste Motiv überhaupt ist für mich zuerst einmal ein anderes Foto ohne jeden Kontext, danach ein anderes Kunstwerk, das neutral abgelichtet wurde, dann irgendein Bauwerk, bei dem das Bauwerk der Eyecatcher ist. Generell vielleicht Dinge, in die der Fotograf selbst nichts reinlegt.

Robert: Damit, dass sich emotionale Gleichgültigkeit gegenüber dem Fotografierten auch im Ergebnis abbildet, gehe ich sofort mit, Sebastian.

Verbundenheit zum Fotografierten ist bei einem künstlerischen Ansatz vielleicht besonders wesentlich (weil es eben um die eigene Vision von etwas geht), aber sie ist auch für eine gute kommerzielle Arbeit essentiell.

Auf Deine Frage, Martin, antworte ich: Ein Motiv kann nicht an sich gut oder schlecht sein. Ich würde eher weiter gehen und sagen, dass es entweder eins ist oder eben keins, je nachdem, ob man für sich (aus der Perspektive des Fotografen bei der Aufnahme) in der Lage ist, einen Bezug herzustellen.

Ich denke, die Grundbedeutung des Begriffs Motiv in Malerei und Fotografie als dem Gegenstand des Bildes ist zudem ein wenig zu stark auf das fertige Bild und die Perspektive des Betrachters eingestellt und zu wenig auf die des Bildschöpfers.

Nicht zuletzt sind der Bezug des Fotografen zum Fotografierten und das Warum grundlegend für das Bild. Der Fotograf ist gewissermaßen Täter und weil die Entscheidung, das Foto zu machen stattgefunden hat, existiert es.

Nicht nur was abgebildet ist, sondern auch warum, ist eigentlich das Motiv.

Und ob es gut oder schlecht ist, wer soll das glaubwürdig beurteilen?


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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