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Fenster: Ausstellungstipps, Ausgabe 4

09 Jun

So langsam macht sich die Sommerpause bemerkbar: Es gibt weniger intessante Ausstellungen und unsere eigenen Köpfe schweben auch mehr in den Wolken der Sommerurlaubsplanung. Trotzdem können wir Euch heute vier Ausstellungen in Berlin, Wien und Köln ans Herz legen.

Ein Mann steht auf einem Felsvorsprung und schaut in die Weite.

Berlin

Tipp von Marit Beer

Wer unser Magazon aufmerksam verfolgt, dem müssen wir Bastian Kalous eigentlich nicht mehr vorstellen. Und wer noch einen weiteren Hinweis braucht, dem sei das Wort Polaroid zugeworfen.

Noch bis zum 14. Juli zeigt der Sofortbildshop „Istantland“ in seinen neuen Räumlichkeiten in der Mulackstrasse 22 in Berlin einige seiner Arbeiten. Und da man Nützliches mit Schönem gern verbindet, bin ich diese Woche direkt mal vorbei gegangen. Und diese neuen Räumen sind schön! Auf zwei Etagen zeigen weiß getünchte Wände bayrische Bergseen und Gebirgsketten in himmlischen Farben.

Und wer vom Beine-in-den-Bauch-Stehen schon ganz fertig ist, der kann sich in olivfarbene und bequeme Sessel sinken lassen. Am besten im unteren Geschoss, da, wo der Raum so klein ist, dass nur ein Sessel reinpasst und sonst nichts. Dort kann man verweilen und die Bilder an der Wand aus anbetungswürdiger Pose bewundern.

Wer Bastian Kalous auch persönlich treffen möchte, der sollte sich zum Ausstellungende nach Berlin begeben. Das genaue Datum, zu dem er aus dem bayrischen Exil in die Hauptstadt kommt, steht allerdings noch nicht fest und wird beizeiten auf der Facebookseite der Ausstellung bekannt gegeben.

Nebenbei kannst Du Dich übrigens nett mit dem Besitzer unterhalten, Dich über die neuesten Entwicklungen bei Impossible erkundigen und vielleicht auch einen dieser unglaublich teuren Filme kaufen.

 

Frauen auf einer Bank.

Eine Frau tanzt auf einer Party zwischen Männern.

Wien

Tipp von Katja Kemnitz

Ich weiß nicht, ob man die Galerie WestLicht in Wien überhaupt noch jemandem empfehlen muss, denn ich finde fast jede Ausstellung so interessant, dass ich es jedes Mal bedaure, etwa 900 km weit weg zu wohnen.

Seit dem 6. Juni läuft zum Beispiel die Ausstellung „Women are beautiful“ mit Arbeiten von Garry Winogrand, die 85 Straßen-Fotografien aus den 1960er und 70er Jahren zeigt. Und wie der Name schon sagt, hat Garry Winogrand in seiner Serie Frauen dokumentiert.

Ein Portrait einer Zeit des Aufbruchs: Die Ausübung neu gewonnener – und neu erkämpfter – innerer und äußerer Freiheiten brachte in den Nachkriegsjahrzehnten einen Wandel im Selbstbild der Frau. Winogrands Serie dokumentiert, wie die gesellschaftliche Veränderung im öffentlichen Leben Form annimmt.

Seine Kamera folgt den Frauen durch die Straßen von Manhattan, durch die Parkanlagen und auf High-Society-Partys und beobachtet, wie sie mit selbstbewusster Eleganz den öffentlichen Raum für sich beanspruchen und sich soziale Transformation in Körpersprache, Auftreten und Habitus manifestiert.

Garry Winogrand gilt als manischer Fotograf, der keine Straße entlang gehen konnte, ohne einen Film zu füllen. Als er 1984 starb, hinterließ er etwa 2500 unentwickelte Filme. Die Serie „Women are beautiful“ hat Garry jedoch noch selbst editiert und auch als Buch herausgebracht*. Der Band ist jedoch eine absolute Rarität und daher kaum zu bezahlen.

 

Eine Reihe indischer Gummibäume, auf deren großen Wurzeln zwei Männer sitzen.

Skeen & Co: Indische Gummibäume. 1031, ca. 1870er Jahre, Albuminabzug, 221 x 280 mm,
Museum für Ostasiatische Kunst Köln, P 388

Ein historischer Tempel, in dem eine Säule schief über einem Durchgang lehnt.

Antonio Beato: Hipostyle Halle, großer Tempel und schiefe Säule, Karnak,
ca. 1870er Jahre, Albuminabzug, 283 x 226 mm, Museum für Ostasiatische Kunst Köln, P 564

Kolorierte Aufnahme einer asiatischen Frau, die mit Bällen jongliert.

Anonym: Mit Temari-Bällen jonglierende Frau, ca. 1890er Jahre, Albuminabzug, handkolo-riert, 266 x 206 mm, Museum für Ostasiatische Kunst Köln, P 132

Köln

Tipp von Aileen Wessely

Das Museum für ostasiatische Kunst zeigt noch bis zum 7. September seine Ausstellung „Von Istanbul bis Yokohama: Die Reise der Kamera nach Asien 1839-1900“. Sie feiert das 100-jährige Bestehen des Museums und zeigt 350 historische Fotografien der Sammlung, aufgenommen von europäischen und einheimischen Fotografen.

Diese Fotografien wurden von den Gründern des Museums, Adolf Fischer (1856-1914) und seiner Frau Frieda (1874-1945), auf gemeinsamen Ankaufreisen gesammelt, die sie nicht nur nach Ägypten, Indien, Ceylon, Birma und Singapur, sondern auch nach Japan, China und Korea führten.

Sie stammen zumeist aus kommerziellen Fotostudios, die sich nach der Öffnung des Suez-Kanals gern in der Nähe der großen Häfen ansiedelten, die den Globetrottern die Bilder als fertige Souvenirs anboten. Die populären Dampferrouten werden in der Ausstellung rekonstruiert, mit den Fotografien illustriert und auch zu anderen Objekten der Sammlung in Beziehung gesetzt.

Die Fotografien bezeugen nicht nur das hohe künstlerische Niveau der frühen Fotopioniere, sie machen aus heutiger Sicht auch die romantische Verklärung und den unwiederbringlichen Verlust alter, gewachsener Kulturen im vorderen Orient sowie in Ost- und Südostasien deutlich.

Zur Ausstellung erscheint auch ein Katalog in deutscher und englischer Sprache, der für 34 € im Museum erhältlich ist.

Adresse: Universitätsstraße 100, 50674 Köln
Öffnungszeiten: Di – So 11 – 17 Uhr, Mo geschlossen, 1. Do im Monat 11 – 22 Uhr
Eintritt: 9 € / ermäßigt 5 €

 

Kennedy auf seiner Triumphfahrt durch Berlin, 1963.

Ulrich Mack: Kennedys Triumphfahrt, Berlin 1963

Köln

Tipp von Aileen Wessely

Auch das Forum für Fotografie feiert: Nicht sich selbst, sondern das Doppeljubiläum von 100 bzw. 90 Jahren von Leica. Vor 100 Jahren entwickelte Oskar Barnack das Ur-Modell der Leica, das erstmals eine handliche Kleinbildkamera, ganz aus Metall gefertigt, mit Schlitzverschluss und neuem Bildformat von 24 x 36 mm war.

Vor 90 Jahren beschloss Ernst Leitz die Serienfertigung der Leica mit dem von Max Berek entwickelten Objektiv mit den nun historischen Worten „Es wird riskiert!“ Damit wurde die Leica zum Meilenstein der Geschichte der Fotografie; sie trieb ihre Entwicklung wie nur wenige andere voran und gilt als Basis des modernen Fotojournalismus.

Die Ausstellung „Meisterwerke berühmter Leica-Fotografen“ wurde von Knut Kühn-Leitz, dem Enkel von Ernst Leitz, zusammengetragen. Zu sehen sind ikonische Aufnahmen von Meistern wie unter anderem Henri Cartier-Bresson, Elliot Erwitt, Thomas Hoepker, Sebastiao Salgado und Aufnahmen der Ur-Leica von Oskar Barnack.

Es erscheint zusätzlich eine Biografie über Ernst Leitz, die als Bildband mit Texten verschiedener Autoren konzipiert ist, die die unternehmerischen Risiken und technischen Herausforderungen beleuchten, denen er sich erfolgreich gestellt hat. So wird gleichzeitig auch die Erfolgsgeschichte der Leica nachgezeichnet.

Ausstellungsdauer: 7. Juni – 13. Juli 2014
Adresse: Schönhauser Str. 8, 50968 Köln
Öffnungszeiten: Mi – Fr 14 – 18 Uhr, Sa 12 – 18 Uhr, So 12 – 16 Uhr
Eintritt: Erwachsene 2 €, ermäßigt 1 €

 

Habt Ihr weitere Empfehlungen für andere Leser? Welche Fotoausstellung hat Euch kürzlich begeistert, die noch geöffnet ist? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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Fenster: Ausstellungstipps, Ausgabe 3

10 May

Wieder haben wir fünf Empfehlungen für Euch, quer über Deutschland verteilt. Die Auswahl fällt uns zwar immer wieder schwer, aber es ist schön, dass wir Euch über die einzelnen Ausstellungen in unserem neuen Format mehr erzählen können als früher. Schwerpunkt heute: Dokumentarische Portraits und Reportage.

Berlin

Tipp von Marit Beer

Zu Ehren Harald Hauswald und zu seinem 60. Geburtstag zeigt die Galerie Friedrichshain Berlin Fotografien aus den Jahren 1976 bis 2014. Er gilt als „kritischer Chronist der Endzeit der DDR“ und ist Mitbegründer der Ostkreuzagentur.

Wer das Ostberlin nicht kannte und gern kennenlernen möchte, dem empfehle ich unbedingt, diese Ausstellung zu besuchen. Die Bilder handeln vom Leben der einfachen Bürger, abseits der großen Ereignisse. So portraitierte er Eckensteher, Hooligans, Hausbesetzer oder Künstler.

Er war ein Teil von ihnen und kannte sich in den maroden und grauen Hinterhöfen Ostberlins aus. Denn bevor er seinen erlernten Beruf als Fotograf ausübte, war er als Telegrammbote oder Heizer in der Stadt unterwegs.

Zu sehen noch bis zum 20. Juli, an diesem Tag findet die Finissage um 19 Uhr statt.

Fotogalerie Friedrichshain, Helsingforser Platz 1, 10243 Berlin
Tel.: (030) 296 16 84, fotogalerie@kulturring.org
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa 14.00 – 18.00 Uhr, Do 10.00 – 18.00 Uhr

 

Günther Uecker © Lothar Wolleh

2. Vatikanischen Konzil © Lothar Wolleh

Magdeburg

Tipp von Katja Kemnitz

Lothar Wolleh portraitierte in den sechziger und siebziger Jahre über einhundert international bekannte Maler, Bildhauer und Aktionskünstler. Jede Aufnahme zeigt den jeweiligen Künstler im Zusammenhang mit seinem Werk.

Das Kunstmuseum Magdeburg zeigt eine Auswahl der Künstlerportraits. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Roncalli-Haus Magdeburg, statt. Dort sind weitere Arbeiten von Lothar Wolleh zu sehen, die zwischen 1962 und 1965 in Verbindung mit dem 2. Vatikanischen Konzil entstanden sind.

 

Indien Wüste Thar © Günter Pfannmüller

Äthiopien © Günter Pfannmüller

Frankfurt

Tipp von Katja Kemnitz

Bereits 1992 zog Günter Pfannmüller los und reiste von Land zu Land für sein Projekt „Auf der Suche nach Würde“. Mit einem riesigem mobilen Tageslichstudio portraitiert er die Menschen auf seinem Weg und versuchte so, die Repräsentanten der letzten traditionell lebenden Kulturen zu bewahren. Entstanden sind seitdem mehrere Bildbände*.

Die Galerie BRAUBACHfive aus Frankfurt präsentiert die Schwarzweiß-Fotografien aus dem Projekt noch bis zum 31. Mai 2014. „In Search of Dignity zeigt, dass die Würde des Menschen unantastbar, aber keineswegs unsichtbar bleibt.“

 

© Till Mosler

© Till Mosler

Köln

Tipp von Aileen Wessely

Im Rahmen der Filmreihe „Im Land der Morgenfrische. Filme aus Nordkorea“ zeigt das Allerweltskino ebenfalls eine Fotopräsentation mit Arbeiten von Till Mosler. Der 39-jährige Kölner Hobbyfotograf interessiert sich insbesondere für Ostasien und stellt hier eine Auswahl von Arbeiten aus vier Reisen der letzten elf Jahre nach Nordkorea vor.

Dabei war er in unterschiedlichen Gegenden zu verschiedenen Jahreszeiten unterwegs und konnte alltägliche ebenso wie seltene Eindrücke festhalten. Diese bieten die Möglichkeit, die Lebensweise und das Bild über die dortigen Menschen, unabhänig von der Meinung der Medien hierzulande besser zu vermitteln. Der schnelle Wandel dieser Länder, ihre geschichtlichen Hintergründe, Kulturen und Menschen reizen Till Mosler als Fotograf sehr.

Ich versuche, dort den täglichen Alltag der Menschen unabhänig von der öffentlichen Meinung neutral zu dokumentieren. Die schnellen Wandel und teils existierenden Parallelwelten in Momentaufnahmen bildlich fest zu halten. So manches enstandene Motiv ist heute bereits Geschichte oder hat sich gänzlich gewandelt.

© Till Mosler© Till Mosler

© Till Mosler

Zu Nordkorea und seinen Menschen konnte ich durch die Reisen und Erfahrungen ein spezielles Verhältnis (was sich in manchem von der gängigen, teils einseitigen Meinung in der Presse unterscheidet) entwickeln. Es sind Menschen wie Du und ich und ich versuche, ihre Lebensweise und Denkweise in ihrem System und Lebensumfeld zu verstehen.

Seine Bilder sind auf E6 Kleinbildfilm entstanden und werden am Freitag, den 16. Mai um 22 Uhr digital präsentiert. Auch an den anderen Spieltagen sind Bilder von Till Mosler im Foyer des Filmhaus Kinos zu sehen. Das Filmprogramm umfasst 13 Filme, die vom 15. bis 18. Mai gezeigt werden und sonst nicht in Deutschland zu sehen sind. Daher: Anschauen!

 

© Tommaso Bonaventura, Alessandro Imbriaco
Esszimmer der Familie Fava – Palizzi Marina, [Provinz] Reggio Calabria, 2011. Der 22-jährige Student Celestino Fava wurde am 29. November 1996 gemeinsam mit seinem Freund Antonino Moio in einem bewaffneten Hinterhalt getötet. Die Täter des Doppelmordes wurden nie gefunden. Die ermittelnden Beamten konnten lediglich vermuten, dass Celestino sterben musste, weil er Augenzeuge des Hinterhalts wurde, der seinem Freund, möglicherweise als Vergeltungsaktion, gegolten hat. Nach Celestinos Ermordung verschanzten sich seine Eltern, Annamaria und Antonio, 11 Jahre lang in ihrer Wohnung in Palizzi und verließen kaum noch das Haus.

Mannheim

Tipp von Aileen Wessely

Seit dem 27. April ist im Zephyr – Raum für Fotografie die Ausstellung TAT / ORT. (Un)heimliche Spuren der Mafia“ erstmals in Deutschland zu sehen und läuft noch bis zum 20. Juli 2014. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, das ebenso aus Dokumentationsfotos besteht wie aus einer dreijährigen Recherche, die als ausführliche Erklärung zu jedem Bild zu lesen ist.

Besonders ist hier das Zusammenspiel von Bild und Text: In den Fotos ist nichts Offensichtliches zum Thema Mafia zu sehen. Was sie damit zu tun haben, welche besonderen Orte sie zeigen, wird erst durch die Hintergrundinformationen ersichtlich. So zeigt sich, worum es geht: Wie gleichzeitig unsichtbar und allgegenwärtig die Mafia und ihre Spuren sind.

© Tommaso Bonaventura, Alessandro Imbriaco
Ansicht der „Case Rosse“, Mailand, 2011. „Case Rosse“ [rote Häuser] ist ein Komplex von sechs Hochhäusern des sozialen Wohnungsbaus zwischen Viale Sarca und Viale Fulvio Testi an der nördlichen Peripherie Mailands. Dieses Gebiet steht seit Jahren vollständig unter der Kontrolle des ‘Ndrangheta-Clans der Porcino, der hier seinen Geschäften, dem Drogen- und Waffenhandel sowie der Schutzgelderpressung nachgeht.

Man sieht also Fotos von Landschaften, Städten, Wohnungen, Gerichtssälen, Büros, Beweisgegenständen, Autowracks, Erpressungsschreiben oder Gedenkorten. Diese ergeben so etwas wie eine Landkarte einer parallelen Welt der Mafia, die über unserer eigenen liegt. Sie zeigt sich in Geschehen und Spuren, die man zu lesen wissen muss.

Es gibt auch ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Ausstellung: Ein Künstlergespräch, verschiedene Vorträge, eine begleitende Filmreihe, öffentliche Führungen und museumspädagogische Angebote für Lehrer und Kinder. Die beleuchten das Thema teilweise inhaltlich, teilweise auch mit fotografischem Schwerpunkt.

 

Habt Ihr weitere Empfehlungen für andere Leser? Welche Fotoausstellung hat Euch kürzlich begeistert, die noch geöffnet ist? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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Fenster: Ausstellungstipps, Ausgabe 2

17 Apr

Eigentlich wollten wir erst in der nächsten Woche die neue Ausgabe unserer Ausstellungstipps veröffentlichen. Aber da wir jetzt schon so viele neue Empfehlungen für Euch haben, verkürzen wir den Abstand ganz einfach und hoffen, dass ein paar für Euch spannende Veranstaltungen dabei sind!

Familie Ostkreuz © 2014 Birthe Templin

Berlin

Tipp von Robert Herrmann

Für die meisten von Euch ist es sicherlich nichts Neues, dass auch wir Redakteure fotografieren. Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um also einmal eine Empfehlung in eigener Sache abzugeben.

Wer zu Ostern in Berlin ist und die eiergesättigten Festtage mit einer Prise Kultur würzen möchte, sei eingeladen, sich die Gruppenausstellung „~Familie“ im Kunsthaus Bethanien anzuschauen.

Wir sind elf Fotografen, die sich ein Jahr lang unter der Leitung von Thomas Meyer an der Ostkreuzschule für Fotografie mit dem Thema Familie auseinandergesetzt haben. Was bedeutet heutzutage Familie? Wie bestimmt sie unser Leben? Wo findet sie im öffentlichen Raum statt? Herausgekommen sind ganz unterschiedliche Arbeiten, von ganz privat bis ironisch distanziert. Von sehr nah bis völlig abseitig.

Die Vernissage findet am Donnerstag den 17. April ab 19:00 Uhr statt.
Ort: Kunstquartier Bethanien, Projektraum, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin-Kreuzberg
Dauer der Ausstellung: 18. – 20. April 2014, täglich von 14 bis 20 Uhr
Der Eintritt ist frei.

 

Hilao Moyizo Village, 2011 © Jimmy Nelson

Hilao Moyizo Village, 2011 © Jimmy Nelson

Tipp von Aileen Wessely

Der Fotograf Jimmy Nelson hat unter dem Titel „Before They Pass Away“ ein epochales Werk über die letzten indigenen Völker dieser Erde geschaffen. Und der Titel ist Programm, denn es geht darum, den Rest der Welt aufzurütteln, denn diese Kulturen werden höchstwahrscheinlich aussterben, wenn alles so weitergeht.

Besonders gefällt mir diese große Serie, da sie sehr, sehr viele Völker umfasst, die Nelson überall auf dem Globus aufgesucht und fotografiert hat, ohne dabei einen dokumentarischen Ansatz mit einem Schema X anzusetzen, um ja alle Kulturen irgendwie gleich darzustellen. Jimmy Nelson ist nicht objektiv, sondern ganz und gar subjektiv. Und leidenschaftlich.

Er wählt immer wieder unterschiedliche Darstellungs-, Portrait- und Inszenierungsformen. Einzelportraits vor schwarzem Hintergrund, Gruppenaufnahmen in der weiten Landschaft oder im überbordenden Wald. Gruppensitzungen in den typischen Behausungen ebenso wie aus dem Alltag heraus festgehaltene Szenen und Portraits.

Die Farbigkeit ist es, die mich bei seinen Arbeiten positiv erschlägt, über sie transportiert sich für mich ganz klar die Faszination. Noch bis zum 21. Juni 2014 ist die Ausstellung in den Berliner Galerien Camera Work und CWC Gallery gleichzeitig zu sehen, die gemeinsam den erforderlichen Platz für die vielen Bilder zur Verfügung stellen.

 

Francesca Woodman, Untitled , New York, 1979/2001 Schwarz-Weiß-Silbergelatineabzug auf Barytpapier / Black-and-white gelatin silver print on barite paper 14,7 × 14,8 cm / 25,3 × 20,2 cm © Courtesy George and Betty Woodman, New York / SAMMLUNG VERBUND, WienFrancesca Woodman, Untitled , Providence, Rhode Island, 1976/1999 Schwarz-Weiß-Silbergelatineabzug auf Barytpapier / Black-and-white gelatin silver print on barite paper 14 × 14,4 cm / 25,2 × 20,2 cm © Courtesy George and Betty Woodman, New York / SAMMLUNG VERBUND, Wien

Wien

Tipp von Marit Beer

Anfang des Jahres brachte die Sammlung Verbund die erste deutschsprachige Monografie von Francesca Woodman heraus, die einen neuen Blick auf ihre Arbeiten eröffnet und demnächst auch hier auf kwerfeldein in Form einer Rezension vorgestellt wird.

Die Vertikale Galerie in der Verbund-Zentrale in Wien zeigt noch bis zum 21. Mai 2014 ihr zu Ehren eine Ausstellung, mit 80 Fotografien aus den Beständen der Sammlung Verbund. Die Ausstellung ist jeden Mittwoch um 18 Uhr und jeden Freitag um 16 Uhr im Rahmen einer kostenlosen Führung zu besichtigen. Es wird darum gebeten, sich telefonisch oder per E-Mail vorher anzumelden.

Francesca Woodman, Self deceit #1 , Rome, Italy, 1978/1979 Schwarz-Weiß-Silbergelatineabzug auf Barytpapier / Black-and- white gelatin silver print on barite paper 9 × 9 cm / 24,7 × 20,2 cm © Courtesy George and Betty Woodman, New York / SAMMLUNG VERBUND, WienFrancesca Woodman, Untitled , Rome, Italy, 1977–1978/2006 Schwarz-Weiß-Silbergelatineabzug auf Barytpapier / Black-and-white gelatin silver print on barite paper 15,1 × 14,9 cm / 25,1 × 20,2 cm © Courtesy George and Betty Woodman, New York / SAMMLUNG VERBUND, Wien

Leider habe ich bisher selbst noch nicht den Weg von Berlin nach Wien geschafft, wünsche mir dies aber um so mehr, weil ich die Arbeiten Francesca Woodmans sehr schätze. In meinem Bücherregal türmen sich die Publikationen, die ihren Namen tragen. Ich habe hier schon einmal ihre Arbeiten besprochen und weiß, dass sie viel Einfluss auf Fotografen unserer Zeit hat.

Wer also in Wien oder der näheren Umgebung ist, dem empfehle ich unbedingt, diese Ausstellung zu besuchen, vor allem, weil Ausstellungen dieser Künstlerin relativ rar gesät sind.

 

Sonnenstraße © Frank Gaudlitz

Provisional Installations © Sebastian Keitel

Köln

Tipp von Aileen Wessely

Fünf Räume, vier Fotografen und drei Kontintente. Das ist das Konzept der aktuellen Gruppenausstellung in den Kunsträumen der Michael-Horbach-Stiftung, die am 10. April eröffnet wurde und noch bis zum 10. Juni 2014 zu sehen ist.

Frank Gaudlitz zeigt Arbeiten aus seiner Arbeit „Sonnenstraße“, für die er 2500 km quer durch Südamerika zurücklegte und den wichtigsten Orten von Alexander von Humboldts Forschungsreise von 1802 folgte. In wirklich beeindruckenden, großformatigen Schwarzweiß-Arbeiten erlebt man die südamerikanische Landschaft und farbige Portraits zeigen die Einwohner in ihren Häusern.

Um das Wie und Wo des Wohnens geht es auch in der Arbeit „Provisional Installations“ von Sebastian Keitel, der in sehr großformatigen, bunten und eindringlichen Bildern die Interieurs von Slumhütten aus Dhaka zeigt. Für die Arbeit „Water Gypsies“ besuchte die Fotografin Maria M. Litwa zwei Siedlungen von muslimischen Flussnomaden, ebenfalls in Dhaka.

Water Gypsies © Maria M. Litwa

© Bill Perlmutter, Galerie Hilaneh von Kories© Bill Perlmutter, Galerie Hilaneh von Kories

Nach so viel für unsere Augen Exotisches von fernen Kontintenten ist es dann besonders spannend, im Kontrast Bill Permutters Arbeiten im zuhinterst gelegenen Raum zu betrachten. Als amerikanischer Soldat reiste er in den 50er Jahren durch das Nachkriegseuropa und brachte vielseitige Beobachtungen von den Straßen der Stadte mit – wiederum in schwarzweiß.

Die Vernissage musste ich leider ohne die zwei Bilder und vier Bücher, die ich zu gern gehabt hätte, verlassen, weil ich gerade keine Summe im mittleren vierstelligen Bereich bei mir hatte, aber viele der ausgestellten Arbeiten gibt es auch zu erschwinglichen Preisen in regulären Buchausgaben zu erstehen und das Anschauen allein lohnt sich auch allemal.

Die Kunsträume sind mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 13 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

 

Fischer. Weligama, Südküste, Sri Lanka, 1995, © Steve McCurry / Magnum Photos

Fischer. Weligama, Südküste, Sri Lanka, 1995, © Steve McCurry / Magnum Photos

Bettlerin, Bombay, Indien, 1993.  © Steve McCurry / Magnum Photos

Bettlerin, Bombay, Indien, 1993. © Steve McCurry / Magnum Photos

Erfurt

Tipp von Katja Kemnitz

Selbst, wem der Name Steve McCurry nichts sagt – mindestens eines seiner Bilder hat wahrscheinlich jeder schon einmal gesehen. Das Foto „Afghan Girl“ ist eines der beeindruckendsten Portraits des Magnum Fotografen und wird zurecht oft afghanische Mona Lisa genannt.

Dieses und viele weitere farbgewaltige Bilder kann man noch bis zum 22. April 2014 in der Kunsthalle Erfurt sehen. McCurry dokumentierte zahlreiche Kriege und Konflikte, vor allem in Asien und im mittleren Osten. Die Ausstellung verspricht einen umfassenden Überblick über sein Werk.

Nachdem seine Bilder bereits Station in Wolfsburg und Hamburg gemacht haben, hoffe ich sehr, dass sie nach Erfurt auch bald in meine Gegend kommen werden. Wer die Chance hat, sie zu sehen, sollte sie unbedingt nutzen.

 

Welche Ausstellungen haben Euch kürzlich begeistert? Lasst es uns und alle anderen Leser in den Kommentaren wissen!


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Fenster: Ausstellungstipps, Ausgabe 1

26 Mar

Wir Ihr vielleicht schon mitbekommen habt, gibt es unsere Ausstellungseite nicht mehr. Wir haben uns gedacht, dass es viel persönlicher und sinnvoller ist, wenn unsere Redakteure Euch einmal im Monat Ausstellungen empfehlen, die sie entweder selbst besucht haben oder unbedingt besuchen möchten.

 

Fließender Sand, 1933-1936 © Alfred Ehrhardt, bpk Alfred-Ehrhardt-StiftungEine geriffelte Fläche wird allmählich von einer feinbreiigen Sandschicht überzogen, 1933-1936 © Alfred Ehrhardt, bpk Alfred-Ehrhardt-Stiftung

Berlin

Zwei Tipps von Marit Beer

Noch bis zum 27. April 2014 zeigt die Alfred Ehrhardt Stiftung 70 Drucke aus der Serie „Das Watt“ vom gleichnamigen Künstler. Diese Ausstellung empfehle ich jedem, der sich in großformatigen Bildern verlieren mag. Die Schwarzweiß-Abzüge stammen aus dem 1930ern Jahren und zeigen die Gezeitenzone in ihren schönsten Formen.

Auf der Ausstellungsseite heißt es dazu:

Breitet man Alfred Ehrhardts Fotografien abstrakter Sandformen im Watt vor sich aus, drängt sich der Gedanke „Chaos und Struktur“ auf. Der hier vom Künstler gewählte Bildausschnitt offenbart die immanente Schönheit des sich in so vielfältigen Formen darstellenden Naturgeschehens, während die Zusammenschau der Formvariationen die Verbindung von Mikro- und Makrokosmos erstellt. Er bringt System in die Strukturen und Ordnung in das Chaos der Natur, als wolle er die Welt mit seiner Technik begreifbar machen.

Vor Ort kann man auch im Erstlingswerk von 1937 und der in Neuauflage erschienenen Publikation „Das Watt“* schmökern. Diese wurde übrigens 2004 von Martin Parr und Gerry Badger in „The Photobook. A History“* lobend erwähnt. Auch können als Andenken einige Postkarten mit Wattmotiven für 1 € erworben werden oder aber man nimmt sich das kleine aber umso hübschere Leporello mit, das kostenlos ausliegt.

 

© Wolfgang Krolow, Berlin-Kreuzberg, 1981

Und wer sowieso in Berlin-Mitte ist, der sollte sich danach gleich in die Argus-Galerie in der Marienstraße 26 begeben. Diese zeigt bis zum 24. Mai 2014 Kinderwelten von namenhaften Fotografinnen und Fotografen aus aller Welt. Mit dabei unter anderem Arbeiten von Sibylle Bergemann, Arno Fischer oder René Friede.

Ich habe mir die Ausstellung zwar noch nicht anschauen können, klebte aber mit meiner Nase schon an der Scheibe und bewunderte die vielen Schwarzweiß-Drucke. Deswegen unbedingt die Öffnungszeiten beachten, denn leider hat die Galerie sonntags und montags geschlossen. Der Eintritt in beide Ausstellungen ist übrigens frei.

 

IV.18.4 Werksstudenten 1926 © Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, bereitgestellt von der FEROZ Galerie Bonn

Bonn und Köln

Zwei Tipps von Katja Kemnitz

Bereits seit Januar gedenkt die FEROZ Galerie mit einem großen Zyklus dem vor 50 Jahren verstorbenen deutschen Fotografen August Sander. In acht Ausstellungen werden insgesamt 619 Porträts des Künstlers aus den sieben Bänden des Gesamtwerks „Menschen des 20. Jahrhunderts“ sowie dem einführenden Werk „Antlitz der Zeit“ gezeigt. Vorträge und Veranstaltungen zu August Sander runden das Programm ab.

Julian Sander, Gründer der Galerie und Urenkel des Künstlers, über die Ausstellung:

Ich habe den August-Sander-Zyklus ins Leben gerufen, um eine schon lang existierende Idee zu verwirklichen. Ich möchte mit diesem Projekt die Geschichte von August Sander mit Blick auf seine Menschlichkeit erzählen. Jene Eigenschaft, die ich für die bedeutendste Quelle für sein Lebenswerk halte.

II.8.19 Konditor 1928 © Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, bereitgestellt von der FEROZ Galerie BonnIII.14.1 Junge Mutter, bürgerlich 1926 © Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, bereitgestellt von der FEROZ Galerie Bonn

Es lohnt sich also in diesem Jahr, die Galerie mehrmals zu besuchen, denn jeden Monat wechseln die Portraits. Die nächste öffentliche Vernissage findet am Donnerstag, den 4. April statt. Die Ausstellungstermine im Überblick:

Buch I „Der Bauer“: 4. – 28. März
Buch II „Der Handwerker“: 1. April – 9. Mai
Buch III „Die Frau“: 16. Mai – 13. Juni
Buch IV „Die Stände“: 20. Juni – 29. August
Buch V „Die Künstler“: 5. September – 17. Oktober
Buch VI „Die Großstadt“: 24. Oktober – 21. November
Buch VII „Die letzten Menschen“: 28. November – 24. Dezember

Die Galerie befindet sich in der Prinz-Albert-Str. 12, nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Der Eintritt ist frei.

Wem es nicht möglich ist, die Galerie Feroz regelmäßig zu besuchen, empfehle ich die Ausstellung „August Sander: Meisterwerke und Entdeckungen“ der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln. Hier wird nicht das Gesamtwerk, aber ein sehr großer Teil der Arbeiten Sanders gezeigt.

Sie läuft noch bis zum 3. August 2014 im 1. OG der Photographischen Sammlung, Im Mediapark 7, Köln. Der Eintritt kostet 4,50 € und montags ist er sogar frei.

 

© Stephan Vanfleteren, bereitgestellt von Galerie Hilaneh von Kories

© Stephan Vanfleteren, bereitgestellt von Galerie Hilaneh von Kories

Hamburg

Tipp von Aileen Wessely

Die von uns immer wieder gern empfohlene Galerie Hilaneh von Kories zeigt noch bis zum 6. Juni 2014 die aktuelle Serie namens „Façades & Vitrines“ des belgischen Fotografen Stephan Vanfleteren. Dieser war in den letzten zehn Jahren in belgischen Dörfern und Städten unterwegs, um skurrile und schöne Fassaden und Schaufenster zu dokumentieren.

Mich für meinen Teil sprechen hier die wunderbar ausgewählten Zufallscollagen des Lebens an, die Schriften, Farben, Formen und Reklamemalerei mit den Zeichen des Verfalls vermischen. Verblichen, abgeblättert, verschmutzt, abgescheuert sind die einst leuchtenden Aushängeschilder und haben doch immer noch einen einzigartigen Charme.

Man kann aber auch stärker an der Oberfläche kratzen als ich, die ich zugegebenermaßen in die Bilder an sich verguckt bin. Das Sujet ist natürlich nicht zufällig gewählt, sondern greift ein hochaktuelles Thema auf: Die Verdrängung der kleinen, feinen Läden, in denen oft immer der wohlbekannte Inhaber hinter dem Ladentisch stand, zum Beispiel durch große Einkaufsmeilen, Internetshops und schlichtweg moderner ausgestattete Konkurrenz.

Die Galerie Hilaneh von Kories findet Ihr in der Stresemannstraße 384a, 22761 Hamburg. Sie ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr geöffnet.

 

© Michael Kenna, bereitgestellt von Bernheimer Fine Art Photography© Michael Kenna, bereitgestellt von Bernheimer Fine Art Photography
© Michael Kenna, bereitgestellt von Bernheimer Fine Art Photography© Michael Kenna, bereitgestellt von Bernheimer Fine Art Photography

München

Tipp von Aileen Wessely

„Light on Asia“ heißt es am anderen Ende von Deutschland, wo die in München angesiedelte Galerie Bernheimer Fine Art Photography wunderbar stille Eindrücke aus Asien zeigt, eingefangen vom Fotografen Michael Kenna.

Die Ausstellungsräume sind großzügig und gemütlich – nicht so furchtbar erdrückend anonym weiß wie viele andere – gestaltet und laden so ganz besonders dazu ein, sich in den Landschaftsaufnahmen zu verlieren. Und das kann man ganz vortrefflich in den einerseits feinen Helligkeitsabstufungen und andererseits satten Kontrasten der Schwarzweißarbeiten.

Spannend finde ich auch deren Format: Nur 20 x 20 cm groß sind die meisten der 50 ausgestellten Fotografien. Während es sonst scheint, dass Kunst umso künstlerischer und wichtiger wird, umso größer man sie an die Wand bringt, wird hier selbstbewusst gezeigt, dass es auf die Bilder ankommt. Beruhigend.

Die Ausstellung ist noch bis zum 26. April 2014 zu sehen. Bernheimer findet Ihr in der Brienner Straße 7 unweit des Münchner Hauptbahnhofes. Die Galerie ist dienstags bis freitags und samstags von 10 bis 18 Uhr bzw. von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

 

© Guido Baselgia, bereitgestellt von Galerie Andres Thalmann© Guido Baselgia, bereitgestellt von Galerie Andres Thalmann
© Guido Baselgia, bereitgestellt von Galerie Andres Thalmann© Guido Baselgia, bereitgestellt von Galerie Andres Thalmann

Zürich

Tipp von Aileen Wessely

Fantastisch surreale Schwarzweiß-Fotografien gibt es außerdem in der Schweiz zu sehen. Die Galerie Andres Thalmann zeigt noch bis zum 3. Mai 2014 die Arbeiten von Guido Baselgia. Dieser war mit seiner Fachkamera in verschiedenen Ecken der Welt unterwegs, um mit dem Licht der Gestirne zu spielen.

Entstanden ist ein Zyklus von teilweise fast abstrakten Bildern, die Landschaften, Meere, Himmel zu besonderen Tageszeiten zeigen. Vielen von ihnen gemein sind sichtbare Bahnen von Sonne, Mond und Sternen auf dem Himmel. Mal leuchtend grell, mal unterbrochen von Wolkenbewegungen. Bilder, die einen spüren lassen, wie der kleine Planet, auf dem wir im All sitzen, sich bewegt und alles andere drum herum auch.

Obwohl ich sonst so sehr starke Kontraste und eine ausgeglichene Belichtung mag, bin ich von mir selbst überrascht, dass mich auch und gerade die Arbeiten, die sich zum Beispiel ausschließlich im Bereich sehr dunkler Grautöne bewegen, so ansprechen. Vielleicht, weil es hier einfach passt und nicht (wie leider so oft) beliebig ist.

Leider ist Zürich zu weit für mich, aber das Buch dazu – „Falllicht“*, erschienen im Verlag Scheidegger & Spiess – gibt es zum Glück auch und ist nun auf dem Weg zu mir. Etwas neidisch bin ich trotzdem auf alle Schweizer und die, die die Ausstellung in der Galerie in der Talstrasse 66, Zürich sehen können. Geöffnet dienstags bis freitags und samstags von 11 bis 18.30 Uhr bzw. von 11 bis 16 Uhr.

 

Welche Ausstellungen haben Euch in der letzten Zeit so richtig begeistert? Ergänzt unsere kleine Liste gern in den Kommentaren. Vielleicht habt Ihr ja auch ein paar Geheimtipps fernab der großen Städte für andere Leser.

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