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Die erste Fotografie der Welt

11 Jan

Habt Ihr Euch schon einmal gefragt, wie wohl die erste Fotografie der Welt aussah? Was sie zeigte und wer dabei hinter der Kamera stand? Dieser spannenden Frage bin ich nachgegangen, musste jedoch feststellen, dass die Antwort darauf gar nicht so einfach ist.

Die wahrscheinlich erste dauerhafte, bis heute erhaltene Fotografie zeigt den Blick aus einem Arbeitszimmer in Le Gras. Aufgenommen wurde sie von Joseph Nicéphore Niépce 1826/1827. Er arbeitete zusammen mit Louis-Jacques-Mandé Daguerre an einem Verfahren, die Bilder der Camera obscura für die Ewigkeit festzuhalten.

Niépce verstarb jedoch bereits 1833, weshalb das gemeinsam entwickelte und von Daguerre verbesserte Verfahren „Daguerreotypie“ getauft wurde. Daguerre stellte es am 19. August 1839 der Öffentlichkeit vor – offiziell die Geburtsstunde der Fotografie.

©  Joseph Nicéphore Niépce, 1826

Aber Moment mal! Der „Blick aus dem Arbeitszimmer“ entstand bereits 1826 oder 1827. Dass das genaue Datum nicht feststeht, zeigt vielleicht auch, dass die beiden Erfinder ihr Resultat noch nicht so beeindruckend fanden. Und sieht man sich das Bild an, dann erkennt man zugegebenermaßen auch recht wenig darauf.

Links das geöffnete Fenster, daneben das Taubenhaus, dahinter ein Baum. In der Mitte des Bildes das Dach und ganz rechts der Kamin. Aufgenommen wurde das Bild auf einer Zinnplatte von 20 × 25 cm Größe, die vor der Belichtung mit in Lavendelöl gelöstem Naturasphalt bestrichen wurde. Nach der etwa achtstündigen Belichtungszeit wurde die Platte mit Lavendelöl und Petroleum gewaschen und das Foto fixiert.

Zinnplatte mit erster dauerhafter Fotografie der Welt

Vielleicht hattet Ihr ja das Glück, die Platte in Mannheim anlässlich der Ausstellung „Die Geburtsstunde der Fotografie“ zu sehen? Wenn nicht, müsst Ihr nun nach Austin in Texas reisen. Wegen der hohen Empfindlichkeit wird sie dort in einer Box mit sauerstofffreiem Gas ausgestellt.

Aber natürlich gab es bereits vor diesem Bild viele Versuche, die Zeit einzufrieren und damit viele Fotografien, die wir nie zu sehen bekommen werden, da sie nur kürzeste Zeit existierten. Oder einfach Bilder, die lange unentdeckt blieben, wie dieses Blatt, das Thomas Wedgwood zugeschrieben wird.

© Thomas Wedgwood

Ihm gelang es bereits um 1800, Silhouetten durch Einwirkung von Licht auf Silbernitrat herzustellen. Sein eigentliches Ziel, die Bilder der Camera obscura festzuhalten, erreichte er jedoch nicht, da ihm die Bilder zu schwach schienen, um mit dem Silbernitrat wirken zu können. Hätte er sie ebenfalls wie Niépce acht Stunden lang belichtet, hätte es wahrscheinlich bereits 1800 die erste Fotografie mit Hilfe der Camera obscura gegeben.

Schon Johann Heinrich Schulze (1687 – 1744) entdeckte, das die Schwärzung von Silbernitrat durch Licht hervorgerufen wird. Und geht man noch weiter zurück, lassen sich die Anfänge der fotografischen Verfahren bis in die Antike zurückverfolgen. So findet man sogar bei Aristoteles Notizen zur Camera obscura.

Unter diesem Gesichtspunkt wird deutlich, dass es die erste Fotografie so nicht geben kann. Aber es ist spannend, den Weg ihrer Entdeckung zu verfolgen und diese frühen Bilder zu sehen.

Eines der ersten Selbstportraits dürfte von Robert Cornelius stammen, der sich sicher war, das sein Selbstportrait die erste Fotografie überhaupt war. So schrieb er auf die Rückseite: „The first light picture ever taken. 1839.“ Er lag mit seiner Annahme falsch, hielt sich so aber für die Ewigkeit fest.

© Robert Cornelius

Das älteste bekannte Bild, auf dem Menschen zu sehen sind, stammt von Louis-Jacques-Mandé Daguerre und ist ebenfals ein aus einem Fenster heraus aufgenommenes Bild. Entstanden ist die Aufnahme am 7. Januar 1839 und zeigt den Blick auf den Boulevard du Temple in Paris.

Links unten im Bild sieht man einen Schuhputzer mit Kunden, die wahrscheinlich bewusst plaziert wurden. Die sonst sehr lebendige Straße scheint durch die lange Belichtungszeit sonst vollkommen leer.

Boulevard du Temple ©  Louis-Jacques-Mandé Daguerre

Quellen:
• www.hrc.utexas.edu [Stand: 28.12.2013]
• www.uni-kiel.de [Stand: 28.12.2013]
• Stiegler, Bernd / Thürlemann, Felix: Meisterwerke der Fotografie. Stuttgart 2011.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Das erste Foto

10 Dec

Als ich vor ein paar Tagen ein Buch aus dem Regal holte, fiel mir ein Foto entgegen, das dort als Lesezeichen platziert war. Es zeigt den Rhein mit schiefem Horizont und einer Möwe im Zentrum.

Das Bild muss fünf Jahre alt sein. Es ist eines meiner ersten Fotos überhaupt, das ich mit dem Bewusstsein machte, Fotografie erlernen zu wollen. Mein Konzept: Möwen und Tauben mit altem Brot anlocken, um sie dann nach Möglichkeit scharf abzubilden.

Ich lieh mir dafür eine alte analoge Nikon von einem Bekannten. Er erklärte mir vorher noch die Blende, den ISO-Wert, die Belichtungszeit und schickte mich los. Dann stand ich da am Rhein und hatte alles wieder vergessen. Ich machte ein paar Aufnahmen, schmiss immer wieder Brot in die Luft und drückte auf den Auslöser. – Den hatte ich zum Glück nach kurzer Suche von allein wieder gefunden.

Voller Vorfreude lief ich nach dem 36. Klick zum nahegelegenen Schlecker, konnte drei Tage lang kaum schlafen, bis ich die Bilder abholen konnte und mein Ergebnis endlich in den Händen hielt.

Es war ernüchternd. Einige Bilder waren gar nicht erst entwickelt worden, da sie unter- oder überbelichtet waren. Auf der Hälfte der Fotos konnte man nichts erkennen, sie waren unscharf oder ich hatte es geschafft, meinen Ärmel irgendwie mit auf’s Bild zu bringen. Auf den wenigen, bei denen die Helligkeit passte, war kein Vogel zu sehen, weil ich nicht schnell genug war.

Von den 36 Bildern gab es genau zwei, auf denen man eine Möwe erkannte. Dies ist das eine. Wohin ich das andere in meinem Frust gesteckt habe, weiß ich leider nicht mehr. Ich weiß aber noch, dass ich mich herausgefordert fühlte. Ich wollte diese Kamera verstehen und damit die Bilder umsetzen, die mir vorschwebten. Heute bin ich froh über meinen Sturkopf.

Ich werde das – zugegeben – schon etwas zerkratzte und schmutzige Bild in ein Kästchen legen und mir immer ansehen, sobald wieder etwas nicht klappt und mich frustriert. Gerade freue ich mich über diesen wertvollen Fund unglaublich. Hätte ich damals geahnt, wie sehr ich dieses Foto später einmal zu schätzen weiß.

Könnt Ihr Euch noch an Euer erstes Foto erinnern? Zeigt und erzählt!


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Das erste Türchen des Adventskalenders

30 Nov

… öffnen wir morgen. Wir haben Euch ja schon vor ein paar Wochen verraten, dass es den Adventskalender, der sich im letzten Jahr großer Beliebtheit erfreut hat, wieder geben wird. Etwas auf die Folter gespannt haben wir Euch auch.

Aber mal ehrlich: Diese süße Ungeduld, die Spannung, was sich im ersten und auch im jeweils nächsten Türchen verbirgt, die sind es, die Adventskalender so großartig machen. Sich 24 Tage lang überraschen lassen und jeden Tag eine kleine oder große Freude erleben.

Wir legen auf die Freude noch etwas drauf und schonen zudem Eure Zähne, die in der Vorweihnachtszeit sicherlich mit genug Süßigkeiten zu kämpfen haben. Ab morgen stellen wir jeden Tag bis Weihnachten einen Künstler, einen Hersteller oder einen Service vor, der etwas für Euch in den Adventskalender gelegt hat.

Viele haben sogar mehrere Exemplare oder verschiedene Produkte zur Verfügung gestellt, die wir Euch in den Türchen ausführlich präsentieren und anschließend wieder unter allen Kommentatoren verlosen, an einigen Tagen gewinnen also mehrere Personen. Die genauen Gewinnspielregeln solltet Ihr Euch vor der Teilnahme noch einmal durchlesen.


Fotograf: Aileen Wessely | Modell: Sylwia K.

Wir waren selbst ganz überrascht, als wir nach der Vergabe aller Plätze einmal zusammengezählt haben: Der Gesamtwert der Produkte, Kunst und Dienstleistungen, die wir verlosen werden, hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Wow! Vielen Dank an alle Sponsoren, die das möglich machen und uns ihr Vertrauen schenken.

Auch parallel zu dieser Aktion erscheint morgens jeden Tag ein Artikel, ganz wie Ihr es von uns gewohnt seid. Wir wünschen uns sehr – auch für unsere Gastautoren, vorgestellte Künstler oder Interviewpartner – dass diese Artikel trotz Trubel im Adventskalender Beachtung finden.

Jetzt aber: Wir freuen uns auf morgen, mit Euch gemeinsam dem Fest entgegenzufiebern und uns mit tollen Partnern bei Euch dafür zu bedanken, dass Ihr jeden Tag mit Euren Kommentaren und eigenen Beiträgen dafür sorgt, dass es kwerfeldein gibt.

Die beiden wunderbaren Weihnachtsmänner da oben sind übrigens von Fabian Stürtz, der sie uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Danke, Fabian!


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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