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Posts Tagged ‘Erik’

Was ich von Skater Erik Koston lernte

15 Jun

Da ich in meinem Freundeskreis Skater habe und auch früher eine Weile das Griptape plagte, wurde ich neugierig, als in meiner Facebook-Timeline ein Videoportrait über Erik Koston geteilt wurde. Ich sah es mir an und während des Schauens hatte ich paar mal Gänsehaut. Denn das Gesagte in Verbindung mit den wunderbaren Bildern sprach zu mir auf einer emotionalen Ebene: Leidenschaft.

Wenn man ein Leben lang einer geliebten Sache folgt und ihr treu ist, dann entsteht eine Beziehung zur Tätigkeit, die nicht mehr von der Person zu trennen ist. Im Video spricht Erik Koston, professioneller Skaterboarder, genau darüber. Er erzählt davon, wie er in der Schule ständig ans Skaten dachte und sich heute fragt, wie lange er im Alter von 37 seiner Leidenschaft noch folgen kann.

Ich mag es, Menschen dabei zuzuhören, wie sie über die Passion ihres Leben sprechen, wie sie ihr folgten und was daraus enstand. Das spricht zu mir deshalb, weil ich als Fotograf genau dasselbe tue – oder es zumindest versuche. Ich kann viel von solchen Menschen lernen, denn sie machen auf ihrem Weg ganz eigene Erfahrungen und finden Worte für vieles, was ich sehr gut nachempfinden kann.

So ein Moment ist folgender (ich werde nicht zu viel vorwegnehmen): Erik spricht darüber, dass das Skaten mittlerweile zu ihm gehört, wie ein Körperteil: Wie seine Hand. Er würde sich nie von seiner Hand trennen. Ist das nicht eine sehr treffende Metapher?

Des Weiteren liebe ich es, Menschen wie ihm bei der Tätigkeit zuzusehen. Denn meistens sieht das leicht, mühelos und flüssig aus. Erik macht hier ein paar Flips, da ein paar Grinds und es kommt einem beim Zusehen so federleicht, so ganz natürlich vor.

Nun, das ist es auch, aber: Alles, was leicht aussieht, ist die Folge jahrelanger Wiederholung. Von Abertausenden Fehlern (bei Erik: Stürzen). Täglich. Immer wieder. Nur, wer dran bleibt, kommt irgendwann da an, wo Erik Koston heute ist.

Erik Koston ist für mich in dieser Hinsicht ein Vorbild. Sein Tun motiviert mich, weiter täglich auf der Straße mein Ding zu machen. Auch, wenn die Ergebnisse manchmal noch weit von dem entfernt sind, wo ich mal ankommen möchte.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Im Gespräch mit Erik Johansson

02 Feb

Zum ersten Mal bin ich über die tollen Fotomontagen von Erik Johansson vor ein paar Jahren in einem Magazin gestolpert. Später fand ich seine Arbeiten im Internet wieder und stellte fest, dass er sich in der Zwischenzeit sogar noch weiter verbessert und an verblüffendere Ideen gewagt hatte.

Höchste Zeit also, Erik hier allen vorzustellen, die ihm bisher in den Weiten des Internets noch nicht über den Weg gelaufen sind. Im Interview erzählt er von seiner Herangehensweise, der Wichtigkeit der Ideen und vom Lernen durch Ausprobieren.

Hallo Erik. Danke, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst. Zuerst, erzähl uns doch mal ein bisschen was über Dich: Wer bist Du, was machst Du?

Ich bin ein Fotograf und Retusche-Künstler aus Schweden. Ich fange nicht Momente ein, sondern Ideen. Für mich ist die Fotografie nur ein Weg, um Material zu sammeln, aus dem ich dann die Ideen aus meinem Kopf realisieren kann.

Obwohl ein einziges Foto aus Hunderten von Ebenen bestehen kann, möchte ich immer, dass es so aussieht, als könnte es genau so aufgenommen worden sein. Jedes neue Projekt wird so zu einer neuen Herausforderung und mein Ziel ist es, sie alle so realistisch wie möglich umzusetzen.

Wie bist Du überhaupt zur Fotografie und den komplexen Kompositionen, die Du kreierst, gekommen?

Ich wurde 1985 in der Nähe der kleinen Stadt Götene mitten in Schweden geboren. Soweit ich mich überhaupt zurückerinnern kann, habe ich es immer geliebt, zu zeichnen. Möglicherweise liegt das an meiner Großmutter, die Malerin war. Ziemlich früh habe ich mich außerdem für Computer interessiert und bin durch Computerspiele in andere Welten geflüchtet. Im Alter von 15 Jahren habe ich dann meine erste Digitalkamera geschenkt bekommen, die regelrecht eine neue Welt für mich geöffnet hat.

Da ich ans Zeichnen gewöhnt war, fühlte es sich sehr seltsam an, schon fertig zu sein, nachdem ich ein Foto aufgenommen hatte; es war einfach nicht der gleiche Prozess, etwas zu erschaffen. Da ich mich ja auch für Computer interessierte, war es ein ziemlich natürlicher Schritt für mich, damit anzufangen, mit den Fotos herumzuspielen und so etwas herzustellen, was man mit der Kamera nicht aufnehmen kann. Es war ein toller Weg, so zu lernen, Lernen durch Ausprobieren.

Im Jahr 2005 bin ich dann nach Göteborg gezogen, um Technische Informatik an der Chalmers University of Technology zu studieren. Während meiner Studienzeit habe ich mein Interesse an der Retusche wieder aufgenommen. Ich hatte viele Ideen, die ich umsetzen wollte und sah es einfach als Problemlösung an, diese Umsetzungen so realistisch wie möglich zu gestalten.

Wie kommst Du auf neue Ideen, was inspiriert Dich?

Ich versuche immer, möglichst originelle Ideen zu entwickeln und mag dabei perspektivische Illusionen besonders. Ich denke, dass es vor allem darum geht, die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dabei kann ich Inspiration aus allen Dingen um mich herum beziehen. Das kann alles sein, angefangen von Dingen, die ich im Alltag sehe bis zu den Werken von anderen Künstlern und Fotografen. Wobei ich wohl mehr von Malern als von Fotografen inspiriert bin.

Auf dem schwedischen Land aufzuwachsen, hatte dabei einen besonders großen Einfluss auf meinen visuellen Stil. Eine Menge der Umgebungen auf meinen Fotos sind nahe den Orten aufgenommen, die ich kenne, rund um mein Elternhaus mit weiten, offenen Landschaften und kleinen, roten Häuschen. Inspiration ist einfach überall und das ist nur der Anfang.

Wenn Du erst einmal eine Idee hast, was kommt als nächstes? Wie wird aus der gedanklichen Skizze ein echtes Bild?

Der erste Teil besteht aus der Planung. Wenn ich am Anfang eine bloße Idee habe, von der ich denke, dass sie gut genug für eine Umsetzung ist, muss ich als nächstes die Orte finden, von denen ich Fotos brauche, um das Bild zusammenzusetzen. Das kann beliebig lange dauern zwischen ein paar Tagen und mehreren Monaten, manchmal sogar Jahren, wenn es schwer ist, den perfekten Ort zu finden oder wenn es einfach gerade die falsche Jahreszeit dafür ist.

Das ist auch der wichtigste Schritt, weil er das Aussehen und auch das Gefühl des Fotos bestimmt, es ist ja mein Ausgangsmaterial. Ähnliches Licht und Perspektive sind dabei auch extrem wichtig, um ein realistisches Ergebnis zu erhalten, wenn die Fotos kombiniert werden. Diese Phase beinhaltet auch das Lösen von Problemen wie der realistischen Umsetzung von Reflexionen, Materialien und anderen Dingen.

Der zweite Schritt ist dann das eigentliche Aufnehmen und Sammeln des Materials. Ich benutze nie Stock-Fotos in meinen eigenen Projekten, ich möchte immer die vollständige Kontrolle über meine Fotos behalten und auch das Gefühl, alles daran selbst gemacht zu haben.

Das schränkt mich natürlich insoweit ein, dass ich nicht alle Ideen, die ich habe, auch umsetzen kann, aber manchmal sind diese Grenzen gut, um die eigenen Arbeiten überhaupt zu definieren. Nur etwa eine von zehn Projektideen setze ich dann auch um. Viele sind auch einfach ein bisschen zu komplex.

Der letzte Schritt ist dann das Zusammenfügen der Fotos. Eigentlich ist das sogar der einfachste Schritt, wenn ich in den ersten beiden Schritten anständig gearbeitet habe. Das ist wie ein Puzzle: Ich habe alle Teile und muss sie nur noch zusammenfügen.

Hast Du Ratschläge für die, die nun auch gern atemberaubende Kompositionen machen wollen?

Diese Bildmontagen zu machen, ist wirklich als würde man malen. Der Unterschied besteht darin, dass die Fotos Deine Farben sind und der Computer Deine Leinwand. Ich glaube daran, dass der beste Weg, das zu lernen, ist, es selbst auszuprobieren.

Dabei lernst Du es vielleicht nicht auf die schnellste oder „richtigste“ Art und Weise, aber Du lernst die verschiedenen Werkzeuge kennen, die Dir zur Verfügung stehen und was Du damit machen kannst. Gut zu werden, erfordert eine Menge Geduld und Übung. Aber denk immer daran, dass die Idee an sich ebenso wichtig ist wie ihre Umsetzung.

Es gibt nicht wirklich einen Plan, wie man es macht. Es geht einfach darum, es so echt wie eine Aufnahme aussehen zu lassen, es wie die wirkliche Welt wirken zu lassen. Für mich war der Realismus immer sehr wichtig und es ist eine Herausforderung, eine Skizze in einem Foto Realität werden zu lassen. Am Ende ist es die eigene Vorstellungskraft, die die Grenzen setzt. Versuche, anders über unsere Welt zu denken.

Meinst Du, dass es wichtig oder erforderlich ist, eine spezielle Ausrüstung zu haben, um großartige Bilder zu machen? Was sind Deine wichtigsten Werkzeuge?

Nein, definitiv nicht. Alles, was man braucht, ist eine anständige Kamera und Bearbeitungssoftware. Die wirkliche Herausforderung besteht darin, gute Ideen zu entwickeln. Natürlich taugt eine besonders gute Kamera für wirklich nette, große Drucke, aber man muss keine außergewöhnliche Ausrüstung haben, um die Art von Arbeiten zu machen, die ich mache.

Ich habe gelesen, dass Du keine Tutorials gibst, aber Du hast ein sehr interessantes Video über die Entstehung eines Bildes gemacht. Wie stehst Du zum modernen Austausch von Wissen über das Internet?

Ich liebe es, mein Wissen mit anderen zu teilen! Aber zu diesem Zeitpunkt möchte ich mich darauf konzentrieren, mehr eigene Projekte in Fotos umzusetzen und an Auftragsprojekten zu arbeiten. Es gibt später noch genug Zeit, um Tutorials zu machen. Erst einmal möchte ich, dass die Leute für eine Weile selbst nachdenken.

Im letzten Frühjahr bist Du nach Berlin gezogen. Wie gefällt’s Dir hier?

Es ist fantastisch! Ich liebe Berlin und die schier unerschöpflichen Möglichkeiten, hier verschiedene Dinge zu machen. Es ist eine wirklich sehr inspirierende Umgebung für mich. Als Selbstständiger bin ich ja auch nicht so abhängig von bestimmten Orten und mochte Berlin einfach schon immer.

An welchem Punkt siehst Du Dich selbst jetzt und was möchtest Du in der Zukunft machen?

Inzwischen arbeite ich einerseits an persönlichen, aber auch an Auftragsprojekten. In 2011 habe ich außerdem angefangen, Straßenillustrationen zu machen und seit 2012 habe ich mir vorgenommen, den Schritt zu bewegten Bildern zu machen und auch ein Buchprojekt in Angriff zu nehmen.

Vielen Dank, Erik!

Ich habe das Interview mit Erik auf Englisch geführt und anschließend ins Deutsche übersetzt.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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4 with permission of the photographer Erik Bolding.wmv

05 Sep

4 with permission of the photographer Erik Bolding

 
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