Vom 13. Juni bis zum 13. August gibt es in Berlin Kreuzberg fotografisch einiges zu entdecken. Das internationale Fotofestival The BROWSE wird am Donnerstag eröffnet und zeigt in der STATION Berlin auf 5.000 m² Fläche über 70 Ausstellungen.
Inhaltliche Schwerpunkte sind die dokumentarische Fotografie, die Zukunft des Fotojournalismus und die Mobile Photography in Zeiten von Internet, Handy und Sozialen Netzwerken.
Besonders hervorzuheben ist dabei die Ausstellung „Time in Turkey“, die Fotoreportagen aus der Türkei von 25 preisgekrönten Fotografen wie Christopher Morris, Anthony Suau und Ed Kashi zeigt. Die türkische Zeitung Zaman hatte bereits 2010 international anerkannte Fotografen dazu aufgerufen, ihren Blick auf die heutige Türkei in Bildern teilen. Entstanden ist dabei diese Wanderausstellung, die nun erstmals auch in Deutschland zu sehen sein wird.
Aus der Ausstellung „Time in Turkey“, © Paolo Pellegrin
Das Projekt „OPEN THE SHUTTERS“ umfasst gleich drei große Ausstellungen und zeigt den Wahnsinn von Grenzkonflikten auf. Mit der Serie „Wall on Wall“ nimmt der deutsche Fotojournalist Kai Wiedenhöfer an dieser Ausstellung teil. 36 seiner Mauer-Panoramabilder aus acht Regionen der Welt werden auf der Rückseite der East Side Gallery ab dem 7. Juli auf einer Länge von 364 m plakatiert sein.
„Picturing Derry“ zeigt Bilder aus den späten 60er Jahren aus Nordirland. Mit der Serie „Broken Lights“ dokumentiert Emmanuel Ortiz das ehemalige Jugoslawien und die Balkankriege.
Aus der Ausstellung „Wall on Wall“, © Kai Wiedenhöfer
„From War to White House to Fashion“ heißt die Ausstellung von Christopher Morris und der Name verrät auch bereits, um was es geht: Morris fotografierte von 1970 bis 1990 als Kriegsfotograf auf dem Balkan, im Irak, in Afghanistan und in Tschetschenien.
Danach lichtete er als White House Photographer George Bush Junior und Barack Obama ab und heute arbeitet er als Modefotograf für die großen Modehäuser der Welt. Ein Werdegang, der neugierig macht. Christopher Morris wird auch persönlich in Berlin sein, wo er den drei-tägigen Workshop „Learning to see“ hält.
Aus der Ausstellung „From War to White House to Fashion“, © Christopher Morris
Aktuelle Bilder zeigt die Ausstellung „Wüste Demokratie“ von Robert King. Er dokumentiert die Kriegsverbrechen in Syrien und unterbricht seine Arbeit als Kriegsfotograf während des Fotofestivals. Ebenfalls von King ist die Ausstellung „KKKRIPS“ über den Ku Klux Klan.
Aus der Ausstellung „KKKRIPS“, © Robert King
Auch der große fotojournalistische Wettbewerb „World Press Photo“ zeigt seine Gewinnerbilder 2012 im Rahmen des Festivals im Willy-Brandt-Haus, nur zehn Minuten vom Festivalgelände entfernt. Zu sehen wird es hier auch das wegen seiner Nachbearbeitung umstrittene Foto „Gaza Burial“ des schwedischen Fotografen Paul Hansen geben.
Alle weiteren Informationen sowie eine Übersicht der gesamten Ausstellungen und Workshops findet Ihr auf der offiziellen Webseite des Festivals.
kwerfeldein – Fotografie Magazin
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