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Posts Tagged ‘Anne’

Die Redaktion stellt sich vor: Anne Henning

18 Dec

Mädchen steht vor Lichtkegel in Fensterform.

Achtung, eine knappe Zusammenfassung: Anne. Denkt viel, liest oft, schreibt gern. Verkopft. Arbeitet dennoch bevorzugt mit den Händen. Bildhauerin. Fotografin. Über diese Beziehung wird im Folgenden nachgedacht.

Fotografie ist ein Fenster. Durch dieses Fenster blicken wir allein oder gemeinsam auf eine Wirklichkeit da draußen, ganz als sei der Träger unseres Bildes transparent und zeige die Welt dahinter. Für mich ist dieses Fenster aber nicht transparent. Es ist sichtbar. Es ist Oberfläche, es ist Material, es ist Haptik.

Diese Oberfläche interessiert mich genauso wie die Welt dahinter. Ich finde es großartig, Bilder anzuschauen, aber genauso wichtig ist es für mich, sie zu berühren. Dahinter steht ein längerer Entwicklungsprozess, denn vor zehn Jahren, als ich angefangen habe, mit Verstand zu fotografieren, war mir das Medium noch nicht so wichtig.

Anknüpfend an die alte Kinderkamera, die ich zu Grundschulzeiten hatte und mit der ich alles um mich herum festhalten konnte, habe ich mir mit 16 eine analoge Canon zugelegt und wieder angefangen zu fotografieren. Schnell bin ich vom Kleinbild ins Mittelformat gewechselt, das Rechteck forderte von mir immer zu viele Entscheidungen, die ich im Quadrat nicht mehr treffen musste.

Islandpferde auf grüner Wiese mit Belichtungsfehler.

Ich habe angefangen, Kunst auf Lehramt zu studieren und bin dadurch zum ersten Mal mit der Dunkelkammer in Berührung gekommen. In Berührung! Denn erst durch das eigene Entwickeln, das Fühlen von Fotopapier und den Geruch von Chemie habe ich angefangen, mich bewusster mit der Thematik der Materialität auseinanderzusetzen.

Was ist dieses Foto, dieses Fenster? Was kann es überhaupt darstellen und ist nicht alles Dargestellte nur ein Scheinbild der Wirklichkeit, nur Spuren auf lichtempfindlichem Material? Was ist das für eine Oberfläche? Und was ist Inhalt, was ist Träger?

Schwarzweißtportrait eines Mädchens mit gescannter bunter Blume im Haar.

Ich habe mich in den nächsten Jahren phasenweise von der Fotografie distanzieren müssen, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Ich studiere inzwischen in einer Bildhauerklasse an der Kunstakademie Düsseldorf und habe meine Antworten in der Bildhauerei gefunden. Hier gibt es keine Fenster oder Scheinbilder. Was ich aus Holz, Gips oder Metall baue, kann ich berühren, riechen, von allen Seiten betrachten.

Skulpturen kommen mir manchmal sehr viel ehrlicher als Fotografien vor und dennoch habe ich immer wieder das Gefühl, das beides wichtig ist und eigentlich gar nicht so unterschiedlich, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Ich musste nur genügend Gemeinsamkeiten finden, um mich auf beides einlassen zu können.

Ein Diptychon aus einem nach oben ragenden Baum und einer Holz-Filz-Arbeit.

Ein Gefühl oder eine Frage, die man sowohl durch ein Foto als auch durch eine Plastik beantworten kann.
Chemiefehler in der Dunkelkammer oder reißendes Holz, weil man es nicht lange genug getrocknet hatte – es sind beides Zufälle, die im jeweiligen Medium passieren, die wichtig sein können und manchmal sogar ähnliche Spuren hinterlassen.

Oder das Abfotografieren meiner dreidimensionalen Arbeiten, die auf Film ganz anders wirken als im Atelier, losgelöst von Zeit und Raum und manchmal ephemere Zwischenschritte festhalten, die es sonst gar nicht mehr gäbe.

Steine an dünnen Fäden aufgehangen.

Erst durch diese Schnittstellen habe ich den Wert des parallelen Arbeitens in beiden Medien schätzen gelernt und die Haptik als verbindendes Element für mich erkannt. Denn nicht nur in der Bildhauerei arbeite ich mit meinen Händen, auch in der Fotografie ist das möglich, es kommt nur darauf an, wie man ein Foto interpretiert. Ist das Fenster transparent oder sichtbar?

Für mich ist das ganz klar: Ein Negativ ist nicht nur eine Wiedergabe des aufgenommenen Moments in Komplementärfarben, es ist eine kleine Leinwand. Ich liebe es, nachträglich im Negativ zu arbeiten, durch Tesafilm, Flusen, Risse oder Löcher im Negativ entfaltet sich eine Art Vordergrund im Foto, es scheint, als schwebe das Element über dem Motiv, als habe das Bild eine neue Dimension erhalten und gewinne so an skulpturaler Qualität.

Und auch im Positiv reizt es mich, weiter zu denken. Analoge Bearbeitung durch Feuer, Stifte oder Hinzufügen von zusätzlichen Elementen verändert das Foto ganz ohne Photoshop.

Verkehrt herum stehendes Bild eines Mädchens auf einer Wiese, in die Risse gebrannt wurden.

Vielleicht liegt es an meiner täglichen Arbeit im Atelier, aber für mich gibt es so viele Schnittmengen zwischen Fotografie und Bildhauerei, dass es vor meinen Augen verschwimmt. Durch das Scannen meiner Negative verirren sich nachträglich bewusst oder zufällig Kleinigkeiten in meine Bilder, nehmen Raum ein, werden plastisch.

Das Weiterarbeiten am Foto, ob in der Dunkelkammer, am Negativ oder am Scanner, ist für mich wichtiger Teil des Prozesses, eben weil analoge Fotografie Material ist. Eben weil jedes Fenster auch eine Glasscheibe hat.

Hundebeine von hinten fotografiert und ein dunkles Loch in der Mitte.

Kürbispflanzen im Gras und viele Schnitte und Katzer im Bild.

Vor einiger Zeit fiel mir ein Zitat des italienischen Künstlers Lucio Fontana in die Hände. Eines, das seinen Balanceakt zwischen Malerei und Bildhauerei auf den Punkt definiert und mich nachhaltig beeindruckt hat:

Ich mache ein Loch in die Leinwand, um die überkommenen bildlichen Formeln hinter mir zu lassen, das Gemälde und die traditionelle Kunstauffassung und ich entfliehe im symbolischen, aber auch im materiellen Sinne dem Gefängnis der gatten Oberfläche.

Und im ganz Kleinen möchte auch ich meine Spuren unter der glatten Oberfläche des Fotos hinterlassen. Es ist mir wichtig, nicht nur festzuhalten, was ich sehe, sondern dies auch mit einer Handschrift, einem Fingerabdruck zu tun. Wie ich erzähle, ist genauso relevant wie das, was ich erzähle.

Mit inszenierter Fotografie kann ich wenig anfangen und auch sonst würde ich mich keinem klassischen Genre zuordnen. Ich denke, meine Arbeiten sind relativ verkopft, meistens stehen eine ganze Geschichte und einige durchdachte Nächte hinter einem Foto und selbst, wenn diese Geschichte manchmal auch nicht lesbar ist, habe ich sie doch erzählt und aus dem Kopf befreit.

Schöpfen kann ich dabei immer aus der Literatur. Lesen ist für mich die nahrhafteste Inspiration und dabei kann mich der Begleittext zu einem Bildband von Jannis Kounellis genauso versorgen wie die 70er-Jahre-Journale Peter Handkes*. Und in jedem Roman von Günter Grass finde ich ebenso gedankliche Anregung wie in Wolf Erlbruchs Kinderbüchern. Zwischen den Zeilen steht alles, man muss nur genau genug hinsehen.

Diptychon mit einem Schwarzweißakt und einer Person am Strand, mit ausgeschnittenem Loch in der Mitte.

In Kauf nehmen muss ich dafür, dass ich sehr langsam arbeite, dass ich mir viel Zeit lasse, eine Idee durchzudeklinieren, bevor ich den Film einlege und dann wird es doch ganz anders als geplant. Dass ich auch mal wochenlang nur Bilder denke, aber keine schieße.

Dass in so vielen Büchern Zettel kleben und auf so vielen Blättern Notizen stehen, dass ich sie unmöglich alle jemals umsetzen werde. Und dass ich die meisten meiner Fotos niemandem zeigen möchte, weil sie auch still und leise in einem Koffer liegend funktionieren.

Nur sehr selten entschließe ich mich, das eine oder andere Bild online zu zeigen, auszustellen oder gedruckt ins Atelier zu hängen. Vielleicht bin ich auch einfach zu kritisch. Aber ich arbeite daran.

Schwarzweißfoto eines Hand in die Wolle gecannt wurde.

Und wenn ich nicht daran arbeite, dann schreibe ich hier eben über Fotografie. Vorzugsweise über Phänomene, die mich aus dem heiteren Nichts gepackt haben und faszinieren. Gern über intermediale Positionen, da mich das auch in meinem Alltag beschäftigen. Oder über kunstwissenschaftlich angehauchte Themen, die ich hier zitieren und aufdröseln kann.

Ich hoffe, ich konnte und kann auch zukünftig kwerfeldein durch meinem Kopf bereichern. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Meine fotografische Entwicklung habe ich für das wunderschöne „I think we are alone now #3 – Magazin für analoge Fotografie“ nochmal etwas ausführlicher dargestellt. Das liebevoll gemacht Zine, über dessen letze Ausgabe hier auch schon berichtet wurde, kann ich aber ebenso für die anderen vier Beiträge sehr empfehlen. Bestellbar ist es für 4 € bei Weltschmerz Distro.

* Das ist ein Affiliate-Link zu Amazon. Wenn Ihr darüber etwas bestellt, erhält kwerfeldein eine kleine Provision, Ihr zahlt aber keinen Cent mehr.


kwerfeldein – Fotografie Magazin | Fotocommunity

 
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Interview: Anne Geddes on photography and philanthropy

29 Oct

We recently had the opportunity to sit down with one of the most recognizable names in photography – Anne Geddes. In our interview, recorded in partnership with CreativeLive, DPR’s Barney Britton talks with the photographer about how her career started, the transition from film to digital, and her efforts as a global advocate for children. See video

Articles: Digital Photography Review (dpreview.com)

 
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Meet The Photographers Who Write For Digital Photography School ~ Anne McKinnell

25 Feb

You’ve been reading their articles for months or years, have you ever wondered “Who are the photographers who write for dPS”? Today we meet Anne McKinnell, one of our brand new, fresh and minty smelling writers.

Gates of the Valley

1. How long have you been shooting?

About 6 years if you add it all together.

The first time photography was part of my life was in university 20 years ago. I wrote for the student newspaper and bought a used Canon AE1 so I could take photographs to go with my stories. I used to roll my own film, develop it, and make prints in my bathroom. After university I did some travel photography in eastern Europe.

Back then I lived in a darkness. My images were journalistic in style and focused on problems in the world, sad stories, homeless people, and I even had a whole series on graveyards. It is as if I lived in a world full of only bad things.

I photographed less often during the time I was building my career in software and working to pay for my house. When digital photography came out, I gave up on it all together thinking now anyone could make a perfect photograph.

A decade later I realized that digital photography does not mean anyone can make a perfect image. I renewed my interest in photography and purchased my first DSLR about 4 years ago.

self portrait2. Do you have a full time job or are you a full time photographer?

Well, about a year and a half ago I made a rather huge change in my life. I sold my house in Victoria, BC, closed my software consulting business, bought an RV and hit the road for the life of a nomadic photographer.

I decided that if I ever wanted to be a travel photographer I should just start living that life and see what happens. So I’m a full-time photographer now, it’s my second career, and I’m having a happier and more fulfilling life. I don’t make as much money as I used to but I’m happier.

3. If you had to limit yourself to one genre of photography, what would it be and why?

When I got back into photography four years ago I did it for a specific reason. Photography is the tool I use to become a happier person and so I decided to only photograph beautiful things and leave the darker side of life for other photographers.

I have a tendency to see and focus on all the negative things in the world. I wish I was one of those positive people who see the bright side of life, but I’m not. Being inspired by Dewitt Jones, I try very hard to focus on “what is right with the world” and I use photography to help me do that.  It really works and has changed my perspective greatly.

So my one genre of photography would have to be landscape and nature. When I see something in nature that is beautiful it reminds me that the world cannot be all bad. My favourite thing is to get out in nature and find beautiful things that inspire me and keep me sane. Seascapes at twilight is what really does it for me.

4. When did you start writing for dPS and why?

I’m new! I just starting writing for dPS a couple of months ago. I have always loved writing and I did a lot of teaching in my software business so it seemed natural to combine writing, teaching and photography this way. It also helps me bring my photography to a wider audience.

5. What do you shoot with and what’s your favorite lens?

I have a Canon 7D. My favourite lens is my 24-105L lens, probably because it’s my only L lens and it’s the perfect range for those times when I go out with only one lens. It’s extremely versatile. However I have to say that on a couple of occasions I have rented the 400mm f/5.6L for wildlife photography and I LOVE that lens.

6. What would be your number one tip to any new photographer?

Slow down. You have to change the way you go about photography to progress from making snapshots to making great images that have impact. Spend some time thinking about the scene and what you want to say about it. I like to spend a little time coming up with adjectives that describe the scene and then use those adjectives to decide what kind of image I want to make. For example, if I come up with adjectives like “peaceful, calm, blue” I might use a very different technique then if my adjectives are “dramatic, stormy, gritty.”

7. What’s your next big project?

I’m currently writing a series of eBooks for new photographers that will help them enhance their vision, exercise their creativity, and learn new tools and techniques along the way.

It’s a bit of an unconventional approach because I believe in learning a bit of everything at the same time. When you get your first DSLR it’s no fun to memorize your camera manual until you understand what every single button does without making any images. It’s no fun to study composition endlessly without trying some fun techniques too.

I think of it like a chemistry class in high school. Sure, you have to learn the formulas and memorize some stuff, but you also have to melt things and set stuff on fire or you’ll get bored and start to hate chemistry.

You need to learn a bit of each thing and progress in all areas simultaneously and that’s how I try to guide new photographers in my eBooks.

8. Where can people go to find out more about you and your work?

The best place is on my website where I have a blog about my travels and how I make each of my images. I also have two free photography eBooks available there.

My website: http://annemckinnell.com

I’m also on a bunch of social networks:

Google+: http://gplus.to/annemckinnell

Twitter: https://twitter.com/annemckinnell

Facebook: https://www.facebook.com/AnneMcKinnellPhotography

Pinterest: http://pinterest.com/annemckinnell/

Mono Lake Silhouette

Basin Head

Calm at Convict Lake

Walking on the ocean floor

Green Point Beach

Tybee Pier

Boneyard

Buttle Lake

Rebecca Spit

Post originally from: Digital Photography Tips.

Check out our more Photography Tips at Photography Tips for Beginners, Portrait Photography Tips and Wedding Photography Tips.

Meet The Photographers Who Write For Digital Photography School ~ Anne McKinnell


Digital Photography School

 
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Lee Anne Eslick Photography

13 Sep

I own all the rights to the photographs used in this video. Music is from www.videoblocks.com
Video Rating: 0 / 5

This six part series explores photography, and demonstrates ways in which you can improve on your skills. This first episode focuses on light, and how important a component it is in photography. Charlie explains landscape photography.
Video Rating: 4 / 5