Ein Beitrag von: Maite Pons
Als ich meine ersten Schritte in die Welt der Kreativität machte, überwältigte mich die Unsicherheit. Ich hatte das Gefühl, ich würde alles falsch machen. Ich fühlte mich völlig verloren und weil ich keine großartigen Ideen hatte, fühlte ich mich fürchterlich klein und wie eine Versagerin.
Ich setzte mich ungeheuer unter Druck. Meine negative Einstellung nährte mich und ließ die Verunsicherung Entscheidungen für mich treffen. Wenn ich jetzt daran denke, verstehe ich mehr und mehr, dass es mein negativer Ansatz in Bezug auf die Situation war, in der ich mich befand, der mich so fühlen ließ.
Viele Menschen haben ein romatisches Bild von der Arbeit eines Künstlers, für den „Inspiration“ alles zu sein scheint. Das ist nichts als eine Idealisierung, die Realität ist ganz anders. Man lernt schnell, dass Worte wie „Organisation“, „Arbeit“ und „Disziplin“ viel nützlicher sind, um weiter zu kommen.
Schließlich fing ich an, organisierter und ernsthafter zu arbeiten. Doch ein entscheidender Moment war für mich, als ich mich eines Tages aus heiterem Himmel entschied, mich nie wieder hinter Ausreden zu verstecken wie „Ich habe keine gute Kamera“, „Ich kenne niemanden“, “Ich finde keinen Stylisten und kein Modell“ und am typischsten: „Ich habe keine Inspiration“.
Nachdem ich beschlossen hatte, mich all der Ausreden zu entledigen, begann alles, etwas flüssiger zu laufen. Nach nur wenigen Monaten bemerkte ich, wie sich meine Arbeit positiv veränderte und ich sah ganz deutlich, dass alles nur eine Frage der Tatkraft und der Art, die Dinge anzugehen, ist.
Egal, in welche Richtung – geh weiter und folge dem Weg. Mit diesem Gedanken im Kopf habe ich mich seither Situationen gestellt, vor denen ich mich früher fürchtete, die mich schlichtweg einschüchterten.
Und lustig ist: Wenn ich zurück schaue, kann ich gar nicht glauben, dass diese Dinge mich damals verängstigten oder gar einschüchterten, denn jetzt finde ich sie absolut normal und stelle mich ihnen völlig unbeschwert.
Ich habe gelernt, dass man Neues ausprobieren muss, um weiterzukommen. Die Angst, etwas zu versuchen und daran zu scheitern, kann jeden lähmen. In diesen Gedanken konnte ich mich hineinsteigern. Damals war ich sicher, ich hätte kein Talent und ich konnte nicht aufhören, mich an Fotografen und Künstlern zu messen, die viel besser waren als ich.
Ich verstand nicht, dass diese Menschen, die ich so verehrte, ihre Karriere ja auch irgendwie begonnen haben mussten.
Zu Beginn hatten auch sie Dinge getan, die sich von denen, die sie jetzt tun, stark unterschieden. Und sicher hatten ihre ersten Arbeiten nichts mit dem zu tun, was sie in Zukunft einmal erreichen würden. Ich bin sicher, es gibt alte Arbeiten, die sie jetzt in Verlegenheit bringen würden.
Aller Anfang mag schwer sein, aber ich glaube fest an den Erfolg. Hast Du erst einmal begonnen, ist der schwierige Teil vorbei und Du musst nur noch weiter gehen. Der Anfang ist schwer, weil er mit Selbstmisstrauen erfüllt ist und weil man über nichts Gewissheit haben kann.
Für gewöhnlich glaubt niemand wirklich an Dich, wenn Du eine künstlerische Karriere beginnst, keiner nimmt es ernst. Andere denken, dass es nur eine Phase ist und werden Dir empfehlen, es als Hobby zu behandeln.
Wie viele von uns müssen jene ungläubigen Gesichter hinnehmen, wenn sie den Leuten erzählen: „Ich bin Fotograf“? Doch das Schlimmste ist, dass wir uns damit am meisten selbst quälen, ohne es zu merken.
In meinem Fall klebte meine negative Einstellung förmlich an mir und ließ mich glauben, ich würde nie im Leben etwas erreichen können. Und das Schlimmste ist, dass sie mich auf den Gedanken brachte, ich würde bloß meine Zeit verschwenden.
Es ist nicht so, dass ich jetzt immer hundertprozentig sicher bin. Die Dinge laufen ganz und gar nicht immer perfekt. Nur habe ich jetzt eine wesentlich positivere Einstellung. Das macht die Dinge einfacher. Ich denke nicht mehr, dass ich meine Zeit verschwende. Nein, ich investiere sie in etwas, das ich liebe und mit Freude tue.
Alles, was ich tue, bringt mich in irgendeiner Weise weiter. Wohin, weiß ich manchmal auch nicht so genau. Und das ist absolut in Ordnung. Das gehört dazu. Und ich denke wirklich, dass es die Sache wert ist.
Sicher, es gibt auch immer noch schlechte Tage, an denen mich Zweifel überkommen. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass ich diese Worte jetzt niederschreibe und sie in Zukunft wieder lesen kann, immer dann, wenn ich wieder Perspektive brauche.
Ich habe auch ein paar Tricks gegen Momente der Niedergeschlagenheit. Einer davon: Ich schaue mir meine alten Arbeiten an, um zu sehen, dass ich ja schon weit gekommen bin.
Meine Schlussfolgerung ist: Der Schlüssel zum Erfolg ist Selbstvertrauen. Egal, ob man nun Fotograf, Regisseur, Musiker oder Schriftsteller ist. Ich meine damit nicht absolute Gewissheit, sondern genug Glauben an sich selbst, um sich wirklich für das einzusetzen, was man tut und vor allem, Hoffnung zu haben für seine Projekte und Träume.
Dieser Artikel wurde für Euch von Robert Herrmann aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.
kwerfeldein – Fotografie Magazin | Fotocommunity
You must be logged in to post a comment.