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Posts Tagged ‘Abenteuer’

Abenteuer Alltag

02 May

Ein Portrait

Ein Beitrag von: Diana D. Reinoso

Kürzlich habe ich mit jemandem darüber gesprochen, wie schwierig es mir erscheint, meine eigene Fotografie, meine Motivation und meine Ideen zu beschreiben. Es ist interessant, dass ich ausgerechnet ein paar Tage später damit begann, diesen Artikel für kwerfeldein zu schreiben.
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Die Abenteuer von Wolfgang dem Wolfshund

20 Dec

© John Stortz

Wer auf Reisen geht, der kann eine gute Begleitung gebrauchen. Der amerikanische Illustrator und Fotograf John Stortz fand seine Begleitung vor zwei Jahren in einem Tierheim: Einen weißen Wolfshund mit dem passenden Namen Wolfgang. Gemeinsam reisen sie seitdem quer durch die USA und erleben Abenteuer.

Dabei ist Wolfgang nicht nur ein treuer Begleiter, sondern auch ein prima Fotomodell. In Johns Bildern steht er vor beeindruckenden Landschaften, rennt über Baumstämme und trabt durch seichte Gewässer. Beim Anblick dieser Fotos möchte man selbst am liebsten gleich auf Wanderschaft gehen und einen ebenso tollen Freund finden.

Wolfshund springt über das Wasser und spiegelt sich darin.

Ein weißer Wolfshund steht im Wasser.

Ein Hund rennt über eine Wiese. Im Hintergrund eine Holzhütte.

Hund sitzt in einem Lichtschein vor dem Sternenhimmel.

Hund rennt auf die Kamera zu.

Ein Hund setzt zum Sprung an. Dahinter ein Waldsee.

Ein Hund ballanciert auf Baumstämmen.

Ein Hund sitzt auf einer Wiese vor einem Gebirge.

Ein Hund rennt über einen im Wasser liegenden Baumstamm.

Hund sitzt auf einer Straße.

Hund sitzt auf einem Baumstamm und sieht in die Landschaft.

Hund auf einer gelben Wiese im Nebel.

Hund in einem gefrorenen Wald.

Hund rennt einen Holzpfad entlang.

Hund sitzt im Wald. Durch die Baume bricht das Sonnenlicht.

Hund steht auf einem Fels und sie in die Flusslandschaft hinunter.

Wer die beiden weiter auf ihren Abenteuern begleiten möchte, kann Johns Bildern auf Instagram oder Tumblr folgen. Wer sich für Drucke oder die Illustrationen von John interessiert, sollte in seinem Shop vorbeischauen.


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Abenteuer Island – in zwölf Tagen um die Insel

25 Nov

Ein Beitrag von: Julia Wengenroth

Am 10. Juni war es endlich soweit: Ich erfüllte mir einen großen Traum und flog mit meinem Freund nach Island. Schon der Anblick der Insel von oben während des Anflugs ließ meine Freude ins Unermessliche steigen. Zwischen dicken Wolken konnte man die Ringstraße erkennen, grüne Täler und erstarrte Lavafelder.

In Reykjavik angekommen, mieteten wir uns einen Camper, der uns die nächsten zwölf Tage einmal um die Insel bringen und gleichzeitig unser Schlafplatz werden sollte.

Eine Straße vor wolkigem Himmel

Wasserfall

Am ersten Tag nahmen wir uns den Golden Circle vor. Die drei bekanntesten Sehenswürdigkeiten dort sind der Nationalpark Pingvellir mit seinem breiten Grabenbruch, der durch die auseinanderdriftenden Kontinentalplatten entstanden ist, der Geysir, eine emporschießende heiße Quelle und der donnernde Wasserfall Gullfoss.

Nach den fantastischen und surrealen Eindrücken des ersten Tages schliefen wir im Camper wie zwei Steine, obwohl die Sonne nachts nicht unterging und ein magisches Licht über dem Land lag.

Am nächsten Tag hatten wir uns etwas ganz Besonderes vorgenommen: Wir fuhren zum Skógafoss, einem Wasserfall, der über zerklüftete Felsen rauscht. Hier kam dann auch mein Graufilter erstmals zum Einsatz. Ich hatte mir den Big Stopper von Lee extra für diese Reise gekauft und war direkt nach den ersten Testaufnahmen mehr als begeistert.

Ein weißes Häuschen in karger Landschaft

Wasserfall

Als ich genug Bilder im Kasten hatte, machten wir uns auf die Suche nach einem abgestürzten Flugzeug. Schon zu Hause hatte ich davon gehört und wollte dieses Flugzeugwrack unbedingt finden. Wir hatten lediglich eine ungefähre Beschreibung seiner Position.

Das Problem war nur, dass wir irgendwann die befestigte Straße verlassen mussten. Wir bogen also mit unserem Camper an irgendeiner Stelle ab und fuhren kilometerweit auf unbefestigtem Untergrund und ohne Orientierungspunkte ins Nirgendwo.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, unzähligen Bodenwellen und Schlaglöchern sahen wir am Horizont etwas Weißes aufblitzen. Da war es, das Flugzeugwrack – die Douglas C117-D, ein Militärflugzeug der US Navy, das 1973 notlanden musste und seitdem einsam in dieser stürmischen Küstenlandschaft liegt.

Flugzeugwrack im schwarzen Sand.

Schwarzer Strand.

Dann ging unsere Reise weiter nach Dyrhólaey und Vík í Mýrdal. Als wir dort ankamen, hingen über dem Ort mit gerade mal 296 Einwohnern dunkle, schwere Wolken. Der heftige Wind peitschte uns den Regen ins Gesicht.

Obwohl ich ständig die Regentropfen von meinem Objektiv wischen musste, war die Stimmung perfekt für die Fotos, die ich machen wollte. Der schwarze Lavastrand mit den Reynisdrangur-Felsnadeln im Hintergrund war wunderschön und der Ausblick hoch oben vom Felsplateau atemberaubend.

Verlassenes Haus.

Ein weißes Häusschen auf schwarzem Strand.

Wir fuhren weiter die Ostküste entlang, vorbei an unwirklichen Mooslandschaften, riesigen Gletschern, versteckten Wasserfällen und wunderschönen Lupinenfeldern. Häufig sahen wir auch zurückgelassene Häuser, die ebenfalls wunderbare Motive darstellten.

Kurz vor der Stadt Seydisfjördur hielten wir am Wasserfall Gufufoss. Hier konnten wir in Ruhe einige Fotos schießen, denn der Ort war menschenleer.

Frau sitzt auf einem Stein vor einem Wasserfall.

Auf unserem Weg Richtung Norden machten wir noch einen Abstecher zum größten Wasserfall Europas, gemessen am Volumen – dem Dettifoss. Der Weg dorthin war so holprig, dass wir selbst bei 30 km/h das Gefühl hatten, dass unserem Camper jeden Moment das Fahrwerk wegbrechen würde.

Schmaler Wasserfall zwischen schwarzen hohen Felsen.

Mann mit roter Jacke vor einem Wasserfall.

Doch nicht nur der Dettifoss mit seinen gewaltigen Wassermassen war sehr beeindruckend. Auch der Selfoss, ein paar Kilometer oberhalb des Dettifoss, war die teils schwierige Wanderung dorthin absolut wert.

Breiter Wasserfall.

Einer der bizarrsten Orte war Mývatn und Krafla im Norden Islands. Krafla, eine aktive Vulkanzone, ist übersät mit Dampffontänen, brodelnden Schlammtöpfen, neonfarbenen Kratern und aquamarinblauen giftigen Seen. Die Gegend ist voll von Fliegen und Mücken, die der starke Schwefelgeruch anzieht.

Wanderer vor einem Berg aus rotem Sand.

Wir ließen es uns natürlich auch nicht nehmen, ein paar Stunden im milchig-blauen warmen Wasser des Naturbades Mývatn zu entspannen. Eine echte Alternative zur berühmten und sehr überfüllten Blauen Lagune in Reykjavík.

Mit dem Wetter hatten wir an diesem Tag großes Glück: Strahlender Sonnenschein mit Temperaturen um unglaubliche 26 Grad. In Island wahrscheinlich eine echte Seltenheit, da die Durchschnittstemperaturen im Juni eher bei zehn bis 14 Grad liegen. Das Wetter kann sich hier im Fünf-Minuten-Takt ändern.

Mann in milchigem Wasser.

Den letzten großen Wasserfall, den ich auf unserer Reise durch Island fotografieren wollte, war der Godafoss – der Wasserfall der Götter. Er trägt seinen Namen zu Recht und gehört zu den schönsten Wasserfällen des Landes.

Wasserfall

Unser Weg führte uns weiter zur Halbinsel Snaefellsnes. Dort besuchten wir in Búdir die älteste Holzkirche Islands. Die schwarz geteerte Kirche liegt neben dem Lavafeld Budahraun und wurde im Jahre 1703 erbaut.

Auch sonst hat Snaefellsnes viel zu bieten. Raketenartige Leuchttürme, dramatische Meeresklippen und grüne Fjorde bilden die faszinierende Landschaft der Halbinsel.

Schwarze Kirche

Felsige Küste

Die Reise nach Island war ein großartiges Erlebnis. Die Insel ist ein wundervoller Ort, um sich fotografisch auszutoben. Es war so beeindruckend, dass wir mit Sicherheit noch einmal nach Island reisen werden, um den Rest dieses Eilands zu erkunden.

Beim nächsten Mal nehmen wir uns das Hochland und die Westfjorde vor, denn auch dort gibt es sicher wieder fantastische Motive. Ich zähle schon jetzt die Tage.


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Kirgisistan – ein Abenteuer

13 Jun

Ein Beitrag von: Andreas Jacob

Kirgi-was? Das war immer die erste Frage, die ich hörte, als ich mich kurzfristig entschlossen hatte, mit zwei Freunden auf eine Skitour und zum Bergsteigen nach Kirgisistan zu fahren.

Ja, Kirgisistan, das bergige Land zwischen Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und China. Nachdem wir uns einen Dolmetscher und einen Fahrer besorgt hatten, war ich nur noch eins: Neugierig.

Das Land hat den nördlichsten Siebentausender der Welt und eine durchschnittliche Höhe von 1700 Metern über dem Meeresspiegel. Schnell kommt man bis auf 4000 Meter und muss immer den Schnee und die Lawinengefahr im Auge behalten.

Eine Straße führt durch die kirgisische Berglandschaft. Im Vordergrund weidet ein Esel.

Für unseren gemeinsamen Trip hatte ich mit meinen Freunden Bene und Fabi die beste Wahl getroffen, denn die zwei sind wirklich fit, was Ski- und Hochtouren betrifft.

Mit Turkish Airlines ging es zunächst von Salzburg nach Istanbul und von dort weiter nach Bischkek, der Hauptstadt von Kirgisistan. Bei unserer Ankunft wurden wir von Tilek, unserem Dolmetscher, und Vladimir, unserem russischen Fahrer, abgeholt.

Unsere Skier schnallten wir aufs Dach seines Mitsubishi Delica und fuhren 40 Kilometer auf der einzigen geteerten Straße in die Hauptstadt ins Gästehaus. Dort wurden wir mit frischen Pfannkuchen, Tee und Gebäck empfangen. So ist es dort üblich.

Drei Männer schauen auf eine Karte.

Bischkek war absolutes Neuland für mich. Obwohl die Sonne schien, kam mir diese Stadt mit ihren zahlreichen abbruchreifen Häusern grau und trostlos vor. Von den fast eine Million Einwohnern sah man kaum jemanden auf der Straße.

Als dann gegen Abend ein starker Wind den Staub aufwirbelte und die Straßen im Dämmerlicht lagen, war mein erster Eindruck gefestigt. Bei unserer späteren Rückkehr sollte sich mein Bild von Bischkek allerdings ändern.

Frauen mit kleinen Kindern stehen vor einem Reiterstandbild.

Am nächsten Tag fuhren wir in Richtung Osten zum Alabel-Pass, der auf 3184 Metern liegt. Etwa auf 2700 Metern fanden wir eine Brücke, auf der wir den Fluss überqueren konnten und schließlich einen Platz für unser Zeltlager. Bei frischen 0 °C aßen wir heiße Suppe und eine Scheibe Brot zu Abend.

Die Nacht war hingegen eher durchwachsen: Ständiger Lärm von alten LKWs, die den Pass hinauf schnauften, störte unseren Schlaf und das Thermometer fiel auf -5 °C.

Am nächsten Morgen aßen wir Müsli mit heißem Wasser zum Frühstück. Aber immerhin garnierte uns strahlender Sonnenschein die Mahlzeit. Blauer Himmel, weißer Schnee und absolute Traumhänge – Top-Bedingungen für unsere erste Tour!

Bei strahlendem Sonnenschein ist ein Mann auf Skiern durch den Schnee unterwegs.

Mit den Skiern unter den Füßen überwanden wir in zweieinhalb Stunden 1150 Höhenmeter. Unser Ziel war ein Gipfel mit 3450 Metern. Ein ordentlicher Wind machte es uns nicht besonders leicht.

Ein paar hundert Meter unter dem Gipfel deponierten wir unsere Skier und stiefelten die letzten Meter zu Fuß zum Gipfel. Die Aussicht war traumhaft und ich konnte die Freiheit fühlen.

Knackige 0 °C und der eisige Wind trieben uns jedoch schnell wieder zurück ins Lager, wo wir erst einmal damit beschäftigt waren, die Zelte für die Nacht zu sichern.

Ein Skiläufer bewegt sich über eine weite weiße Ebene.

Der am nächsten Morgen zugefrorene Fluss zeigte, dass die Temperaturen in der Nacht rapide gefallen waren. Der Schnee war wieder gut durchgefroren und wir konnten zum nächsten unbekannten Gipfel aufbrechen.

Bis dorthin waren es knapp 1000 Höhenmeter und es kamen – große Premiere für mich – sogar Steigeisen und Pickel zum Einsatz. Die Tour endete nicht wieder direkt am Auto.

Also mussten wir noch ein paar Meter auf der Straße zurücklegen. In unserer Bergsteigerkluft gaben wir für alle Vorbeifahrenden vermutlich ein seltsames Bild ab.

Zwei Männer in Bergsteigerkluft laufen durch eine Schneelandschaft eine asphaltierte Straße entlang.

Nach einem kurzen Mittagessen brachen wir die Zelte ab und fuhren weiter über den Alabel-Pass in Richtung Toktogul-See. Auf dem Weg machten wir an einem der zahlreichen Honigstände am Straßenrand halt und kauften drei Halb-Liter-Flaschen mit dem süßen Gold.

Bei unserer Ankunft im Gästehaus wurden wir mit Tee empfangen und dazu gab es etwas Fladenbrot und unseren Honig. Ein Bienenbein im Honig war ein untrügliches Merkmal dafür, dass wir ein frisches Naturprodukt aus der Region verzehrten.

Ein Jeep parkt vor einem niedrigen Haus mit Flachdach am Straßenrand.

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Klopfen an die Scheibe des Zimmers geweckt – Frühstückszeit! Ein ordentliches Bett für die Nacht und ein üppiges Frühstück im Sitzen waren eine wahre Wohltat.

Gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Toktogul-See. Unterwegs kamen wir an einem kirgisischen Friedhof vorbei. Nie zuvor hatte ich so wunderbare Gräber vor solch einer beeindruckenden Kulisse gesehen.

Steingräber auf einem kirgisischen Friedhof.

Nachdem wir uns dort ein wenig umgeschaut und aufgewärmt hatten, fuhren wir zurück zum Alabel-Pass und machten uns auf die Suche nach einem ruhigen Schlafplatz. Nachts wurde es zunehmend wärmer. Der Schnee weichte durch und wurde sulzig.

Selbst in der Ebene sackten wir deshalb am nächsten Morgen mit jedem Schritt einen halben Meter ein. Wir zogen zu einer Erkundungstour los. Nach zwei Stunden und knappen 100 Höhenmetern verließ uns jedoch der Mut.

Ein Mann kraxelt einen schneebedeckten Hang hinauf.

Aufgrund der Wärme war es einfach aussichtslos, hier eine Skitour zu machen. Also gingen wir zurück zum Camp und machten uns am Tag darauf auf zum nächsten Pass, dem Karakol Ashuu.

Unsere Route verlief vom Alabel-Pass über Susamir vorbei am Mausoleum des kirgisischen Riesen Kojomkul und durch ein bezauberndes Tal in den wunderbaren Ort Kizil-Oy. Dort verbrachten wir eine gemütliche Nacht und ich wurde mit den Bildern belohnt, von denen ich geträumt hatte.

Abendhimmel über einem durch eine schneebedeckte Berglandschaft fließenden Fluss.

Bei grauem Himmel starteten wir unsere Tour, nachdem wir uns zuvor an einer Tankstelle reichlich mit Chips, Schokoriegeln, Eistee und Cola für umgerechnet weniger als zehn Euro eingedeckt hatten.

Als wir von der Passstraße abbogen, setzte sich unser Weg für die kommenden Tage fast nur noch auf Schotterpisten fort. Kurz nach Suusamir kamen wir nach Kojomkul, den nach dem kirgisischen Riesen benannten Ort.

Kojomkul lebte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, soll 2,30 Meter groß gewesen sein und um die 160 Kilo schwer. Der Legende nach trug der Hüne sein verwundetes Pferd auf seinen Schultern zurück ins Dorf.

Portrait eines kigisischen Landbewohners.

Die Wolken, die uns an diesem Tag begleiteten, gaben dem Ort ein wirklich mystisches Flair. Dann tauchten wir ein in den Canyon, den der Fluss Kökömeren in die Landschaft gefräst hatte.

Nach einigen Fotostopps an einer verfallenen Holzbrücke und einer kleinen Ebene mit goldenem Gras und schwarzen Bäumen erreichten wir schließlich den Ort Kizil-Oy.

Zwei kirgisische Jungs spielen hinter einer Hütte.

Genau zu diesem Zeitpunkt riss der Himmel etwas auf und die tiefstehende Sonne schenkte mir bestes Fotolicht.

Der Wirt des Gästehauses bot uns eine russische Sauna an. Frisch gereinigt wurden wir dann zu Tisch gebeten, der sich unter dem Gewicht all der Leckereien wie Keksen, Gutterln, Trockenobst, Nüssen und Brot durchbog und wir bekamen ein herrliches Abendessen.

Ein wahrliches Candle-Light-Dinner, wenn auch aus eher pragmatischen Gründen. Denn Strom gibt es hier nicht immer und wenn doch, kann man sich nie sicher sein, wie lange.

Ein kleiner Junge schuat mit breitem Grinsen über eine Holzbrüstung.

Ausgeschlafen und frisch gestärkt begaben wir uns auf einen Rundgang durch Kizil-Oy. Tilek führte uns auch in eine Schule. Dort waren wir die Pausenattraktion und machten mit einigen Jungs einen Klimmzug-Wettbewerb. Und wir staunten nicht schlecht, wie fit sie sind!

Danach packten wir zusammen und reisten weiter zum Karakol-Ashuu. Solch eine Landschaft mit ihren einmaligen Farben habe ich noch nicht erlebt!

Steingräber erscheinen winzig vor einem gewaltigen Berg.

Die Dörfer wurden kleiner und ärmlicher. Nach rund fünf Stunden über teilweise haarsträubende Schotterpisten erreichten wir den Pass auf 2700 Metern Höhe. Ein großes Schneefeld machte das Weiterfahren unmöglich. So wurde die Straße unser Lagerplatz und wir bauten die Zelte auf.

Vorsichtshalber errichteten wir einen Schutzwall aus Steinen, denn unser Fahrer Vladimir meinte, es könne jederzeit ein Kirgise mit seinem Auto angerauscht kommen.

Asphaltierte Fernstraße durch eine Hochebene in Kirgisistan.

Unsere Tour auf einen knappen Viertausender war zwar nicht sonderlich schwer, wir mussten allerdings von unserem ursprünglichen Plan abrücken, da der andere Gipfel zu lawinengefährdet war.

So nutzten wir die Skier nur zum Anstieg und machten uns zuletzt zu Fuß durch Schnee und Steine auf den Weg zum Gipfel. Dieses Mal war der Wind noch heftiger und die anspruchsvolle Höhe war der Grund, warum wir uns zügig durch die Felsen zurück zum Lager arbeiteten.

Zwei Bergsteiger erklimmen einen Gipfel.

Obwohl wir an diesem Morgen mit reichlich Schnee auf dem Zelt aufwachten, war an eine Skitour nicht mehr zu denken. Wir waren einfach zu spät dran und der Winter war zu mild.

So entschieden wir uns, zum Issyk-Kul, einem warmen Salzsee, aufzubrechen. Die atemberaubende Landschaft und die Menschen, die wir auf dem Weg dorthin trafen, entschädigten die stundenlange Holperfahrt über Schotterpisten.

Ein LKW fährt eine steile Bergstraße hinauf. Die Ladefläche ist voll mit winkenden Kindern.

Der Issyk-Kul auf 1700 Metern Höhe ist nach dem Titicaca-See der zweitgrößte Alpinsee der Welt, bis zu 700 Meter tief und wird von rund 80 Gletschern gespeist.

Da er keinen Abfluss hat und das Wasser nur verdunsten kann, ist er leicht salzig. Zusätzlich wird er von unterirdischen, heißen Quellen gespeist, sodass er im Winter nie zufriert.

Vor der Kulisse einer schneebedeckten Bergkette liegt ein tiefblauer Gebirgssee.

Spät am nächsten Tag erst verging der anfängliche Regen und die Luft war unglaublich klar. Also spazierten wir mit Tilek durch den Ort und in das hiesige Sanatorium, in dem schon Juri Gagarin, der erste Kosmonaut, trainiert hatte.

Der Bau, der Park – alles war leer und wurde für den Sommer vorbereitet. Besonders wohl fühlte ich mich dort nicht.

Unsere Reise neigte sich langsam ihrem Ende zu und wir brachen nach Bischkek auf. Unterwegs machten wir jedoch noch einige Zwischenstationen.

Eine Herde steht am Hang eines grünen Hügels in der Ferne.

Die erste war der Fairy-Tale-Canyon, ein Gebiet, in dem verschiedene Erdarten vom Regen ständig neu ausgewaschen werden. Das Hinweis-Schild dorthin war mir schon auf dem Hinweg Richtung Barskoon aufgefallen.

Das Gestein dort gleicht eher einem riesigen, festen Erdhaufen, der mal ganz weiche und zwischendurch mal ganz harte Formen hervorbringt.

Gesteinsschichten zeichnen sich an einem Bergmassiv ab.

Mit genug Fantasie kann man darin verschiedene Märchenfiguren sehen. Die Landschaft präsentierte sich an diesem Tag ständig neu. Teilweise kam ich mir vor wie in Südamerika. Weite Ebenen lagen zwischen hohen, schneebedeckten Bergen.

Irgendwann bogen wir nach rechts Richtung kasachische Grenze ab. Ziel war ein kleiner, idyllischer Bergsee. Während ein Hirte seine Schafe und Pferde weiter trieb und uns den wunderbaren Platz zum Campen überließ, bauten wir unsere Zelte auf.

Zottige Schafe weiden vor einem gewaltigen Gebirgshang.

Am nächsten Tag brachen wir auf, um wieder in die uns inzwischen vertraute Hauptstadt zurückzufahren. Hatte sich Bischkek mir anfangs grau und verlassen präsentiert, so war in den vergangenen zwei Wochen alles grün geworden.

Überall spielten Kinder, Familien genossen die warmen Temperaturen und es schien, als wäre die Stadt zum Leben erwacht. Und so blieb sie mir in guter Erinnerung als wir Kirgisistan am Ende mit starken, bleibenden Eindrücken verließen.


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