Ein Beitrag von: Justus Ullrich
Vor einiger Zeit stellte ich meine erste Serie „Just be CRAZY“ fertig. Die Idee zum Projekt kam mir, als ich auf dem Weg zur Schule war. In der Straßenbahn sah ich viele ernste Gesichter. Ich fragte mich, wie ich mit Hilfe meines Hobbys, der Fotografie, auf so ernste Gesichter ein Lächeln zaubern könnte.
Ganz nach dem Zitat von Peter Bamm: „Albernheit ist eine Erholung von der Umwelt“, plante ich mein Projekt. So entstand nach kurzer Zeit der erste Lichtaufbau. Wenig später machte ich das erste Foto zur Serie.
„Just be CRAZY“ besteht aus über 30 Fotografien, die ich von Menschen aller Generationen von sieben bis 80 Jahren angefertigt habe. Schon während des Fotografierens haben alle Beteiligten ihre ernsten Mienen verloren und wir hatten viel Spaß.
Am Tag des Shootings erklärte ich den Menschen, die ich porträtieren wollte, das Konzept der Serie. Dann bat ich die Personen, auf einem Hocker Platz zu nehmen und erklärte bei Interesse noch den Lichtaufbau.
Nachdem ich die Fotos angefertigt hatte, übertrug ich sie gleich auf meinen Mac und ließ die Porträtierten am Auswahlprozess teilhaben. Ich freue mich jedes Mal, wenn Menschen eine ganz andere Seite vor der Kamera zeigen als die, die man sonst von ihnen kennt. In der Nachbearbeitung wurden bei allen Fotos die Kontraste in Photoshop angehoben und die Farbwerte geändert.
Die Fotos machte ich alle mit einer Canon 60D und einem Tamron f/2.8 17-50mm. Für „Just be CRAZY“ entwarf ich einen relativ simplen Lichtaufbau: Als Hauptlicht platzierte ich einen Studioblitz von oben mit einem zirka 1m großen Durchlichtschirm, von rechts beleuchtete ich ebenfalls mit einem Durchlichtschirm, von links hellte ich das Modell mit einem weißen Reflektor auf.
Einige Menschen setzten zudem ihre albernsten Gesichter nur für wenige Sekunden auf. So musste ich im richtigen Moment auf den Auslöser drücken! Auch wenn ich auf Planung und bewusste Gestaltung Wert lege, möchte ich, dass auf den Fotos das Individuelle und die Spontanität der Fotografierten Platz haben.
Zu der Fotografie kam ich hauptsächlich durch meinen Vater, der noch eine Canon 350D besaß, mit der ich meine ersten Erfahrungen sammelte. Allerdings möchte ich nicht ausschließen, dass auch der Spiegelreflexkamera-Trend bei Jugendlichen dazu beitrug.
Doch schon bald war ernsthaftes Interesse in mir geweckt und ich fing an, mich mit Hilfe des Internets und Büchern in die Marterie einzuarbeiten. Bei der Durchführung von „Just be CRAZY“ bekam ich hauptsächlich Tipps aus dem Internet. Mittlerweile durfte ich bereits bei einigen Shootings dabei sein und eine Menge von verschiedenen Fotografen lernen.
Zu meinen fotografischen Vorbilder zähle ich: Marisa Fernandes, Edgar Berg, Moritz Paul, Cintia Barrosso Alexander, Jan Hinkel, Ondro Ovesny, Katja Kuhl und viele andere. Wenn ich alle aufzählen müsste, würde ich wahrscheinlich über 120 Namen nennen.
kwerfeldein – Fotografie Magazin
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