RSS
 

Posts Tagged ‘Wald’

Buchrezension: Wald

20 Nov

Der Tag neigt sich seinem Ende zu. Der Herbst auch. Zwischen den hohen Stämmen ist es zwielichtig. Kalter Regen tropft ins Unterholz. Nicht eine Spur von auch nur einer Menschenseele.

Wie stark ist der Wald als mythischer Ort in unserer Kultur verankert? Kann man ihm die Bedeutung, die er einmal hatte, heute eigentlich noch beimessen?

Dies sind Fragen, die man sich stellen kann, wenn man sich die jüngste Arbeit des Fotografen Michael Lange anschaut.

Jedoch stellt man ziemlich schnell fest, dass er uns eigentlich nichts sagen oder zeigen will, der Wald. Er ist halt einfach da.

Und im besten Sinne ehrlich lakonisch sind Langes Fotografien von ihm. Doch es steckt auch noch etwas mehr in ihnen. Eine Art Meditation vielleicht.

Wie der Fotograf kürzlich selbst in einem Künstlergespräch mit dem Bildwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Schaden erzählte, habe er die Serie vor einiger Zeit als ganz persönliches Projekt begonnen.

Ein Jahr lang habe er niemandem von seinem Projekt erzählt, um das Thema ganz in Ruhe und nur mit sich selbst allein zu entwickeln.

Er lege Wert darauf, dass der Betrachter die Bilder nicht als dokumentarische Arbeit missverstehe. Es seien „einfach meine Bilder vom Wald“, so Lange.

Aufgeräumt wirken die Bilder und zugleich ungestellt. Ihre visuelle Struktur enthält eine kompromisslose Natürlichkeit ohne künstliche Brüche.

Die Art, wie sich in ihnen allein durch das subtile Wechselspiel von hellen und schattigen Partien räumliche Tiefe abzeichnet, zeugt von einer hohen ästhetischen Intelligenz.

Viel Detail steckt in Langes Waldbildern. Ein Reichtum, den der Fotograf durch die Verwendung eines digitalen Mittelformatsensors an einer Fachkamera erzielte.

Eine subtile Bewegungsunschärfe zeichnet sich ab, dort wo der Wind die Äste kitzelt. Sie gibt Aufschluss darüber, dass Lange jedes der Bilder einige Sekunden belichten musste, um der Dämmerung Zeichnung abzugewinnen.

In den Wäldern von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz fotografierte er, doch ist der eigentliche Ort irrelevant. Die Bilder beschreiben mit einer den Ort ignorierenden Selbstverständlichkeit das Phänomen Wald als einen Aspekt, in dem sich die Natur abbildet.

„Wald“* ist im Hatje-Cantz-Verlag erschienen, umfasst 72 Seiten und kostet neu 45 EUR.

Begleitend zum Buch ist auch die Ausstellung „Wald. Landschaften der Erinnerung“ sehenswert. Noch bis zum 23. Dezember werden Michael Langes großformatige Bilder im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie in der Niederlassung der Alfred-Ehrhardt-Stiftung in Berlin gezeigt.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
Comments Off on Buchrezension: Wald

Posted in Equipment

 

Inspirationsquelle Wald

08 Aug

Ich habe das Glück in einer Großstadt wohnen zu können, aber auch gleichzeitig sehr nahe am Wald. Nur 30 Minuten entfernt mit dem Fahrrad sind bereits ein paar meiner Lieblingsstellen, die zum Spazierengehen einladen.

In letzter Zeit habe ich den Wald aber auch mehr und mehr fotografisch entdeckt. Alle paar Meter verändert er sein Gesicht. Es gibt Stellen, da herrschen riesige Wurzelwerke, es gibt herrliche Lichtungen mit wildem Gras und dann wieder unglaublich dichtes Nadelgehölz. Am Wegrand stehen auf einmal riesige Farnblätter, größer als ich selbst und ein wenig weiter liegt etwas versteckt ein kleines Birkenwäldchen.

Durch seine Vielfältigkeit bietet der Wald mir unzählige Fotoideen. Nachdem ich angefangen hatte dort Fotos zu machen, sah ich auf einmal überall Bilder. Jetzt in den Ferien fahre ich fast täglich mit einem großen Rucksack voller Kleider und meiner Kamera hinein und entdecke jedes Mal etwas Neues.

Zudem ist der Wald sehr angenehm. Man atmet frische Luft und es ist ein wenig stiller als in der Stadt. So still, wie es eben in einem deutschen Wald sein kann. Entfernt hört man leider immer Flugzeuge oder andere Wanderer.

Auch an Abenteuern mangelt es nicht. Vor Kurzem stand auf einmal ein Wildschwein vor mir. Ich hatte gelesen, dass das sehr scheue Tiere sind, die man selten zu Gesicht bekommt, weil sie schnell Reißaus nehmen. Aber dieses Tier schien sichtlich unbeeindruckt von mir. Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr langsam an ihm vorbei. Es sah mir nach und verschwand dann wieder im Dickicht.

Bisher habe ich fast ausschließlich Selbstportraits gemacht. Ich genieße die Ruhe um mich herum, vermeide den Blick auf die Uhr und fotografiere einfach. Wenn ich eine schöne Stelle entdecke, dann setze ich mich kurz, betrachte sie eine Weile und überlege, wie ich mich darin darstellen könnte.

Dann suche ich mir passende Kleidung, stelle das Stativ auf, nehme den Selbstauslöser in die Hand und mache ein paar Aufnahmen, bis mir die Pose und der Blick gefallen. Oft entwickelt sich das Bild während des Ausprobierens. Immer wieder sehe ich auf das Display und korrigiere den Ausschnitt, die Kleidung oder die Pose.

Dieses Arbeiten ist unglaublich entspannend. Bin ich im Wald, ist mir die Zeit egal. Ich suche mir auch immer Tage, an denen es nicht wichtig ist, wann ich wieder nach Hause komme. Meist vergeht die Zeit auch angenehm langsam. Es ist wie ein Zauber.

Mehr Waldbilder gibt es hier und es werden sicher noch einige folgen.


KWERFELDEIN | Fotografie Magazin

 
Comments Off on Inspirationsquelle Wald

Posted in Equipment

 

Beth Wald talks about Nikkor Lenses

14 Sep

******************Copyright Nikon Corporation******************
Video Rating: 4 / 5

This video is a hands-on review on film lovers’ favorite all purpose macro lens of Nikon 60mm ƒ/2.8D AF Micro-Nikkor. The 60mm ƒ/2.8D AF Micro-Nikkor will NOT focus automatically with these models of D40 / D40X / D60 / D3000 / D5000. Enjoy. Music: Flamenco Sketches by Miles Davis
Video Rating: 0 / 5