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Posts Tagged ‘Tochter’

Bilder meiner fünfjährigen Tochter

31 May

Meine Tochter besitzt eine Kamera, die ich ihr vor längerer Zeit geschenkt habe. Es handelt sich dabei um eine Kodak EasyShare Sport* in orange, die ich vor Jahren von Kodak für meine Reise nach New York City gesponsort bekam. Für meine Tochter ist die Kamera genau richtig, da sie viel aushält, wasserdicht und einfach zu bedienen ist.

Durch die Blitzautomatik sind alle Bilder hell genug und meine Tochter liebt es, von Zeit zu Zeit damit zu fotografieren. Meine Frau und ich haben ihr bisher keine „Foto-Regeln“ beigebracht und wollen es auch dabei belassen. So macht sie einfach Fotos von allem, was sie fotografieren will. Mit ihren fünf Jahren hat sie großen Spaß dabei, alles auszuprobieren (und lacht sich oft schlapp über die Lustigkeit mancher Aufnahmen).

Als ich heute mit ihr zusammen auf der Kamera alle gemachten Fotos durchzippte, war sie ganz stolz darauf. Ich musste sofort daran denken, hier eine kleine Auswahl der Bilder zu zeigen und fragte sie. Meine Tochter war einverstanden und freute sich darüber.

Die Hand eines Kindes.

Eine angeblitzte Hand.

Ein großes Plus.

Eine Puppe auf dem Sofa.

Eine Leiter und ein Fuß.

Blick auf zwei Füße.

Etwas Rotes.

Etwas rosa und gelb.

Etwas Grünes.

Ein paar Körbe.

Ich habe darauf verzichtet, die Fotos zu beschneiden oder auf andere Weise zu „verbessern“ – das wäre aus meiner Sicht nicht angemessen. Schließlich handelt es sich nicht um meine eigenen Aufnahmen.

Kurze Info: Ich habe meiner Tochter erklärt, dass hier vielleicht Leute kommentieren werden. Eine Auswahl der Kommentare werde ich ihr vorlesen. Nur, dass Ihr Bescheid wisst.

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Liebeserklärung an eine Tochter

25 Feb

Ein Beitrag von: Martina Fenske

Ich liebe meine Tochter. Und ich liebe die Fotografie. Folglich wurde die Kombination aus beidem zu einer Leidenschaft mit regelrechtem Suchtpotenzial. Seit zwei Jahren arbeite ich, angeregt durch Martina Mettners Buch „Mutterblicke“*, an einem Projekt mit meiner Tochter. Ein Projekt, das mich schon manches gelehrt hat.

Seit jeher begeistern mich Portraitfotos, vor allem ältere, recht nahe Schwarzweiß-Aufnahmen. Mit Vorliebe studiere ich die Ausdrücke eines Gesichtes und das Licht, das die Züge betont. Es ist in gewisser Weise auch meine Art zu fotografieren geworden. Wo immer ich mich auf der Suche nach Motiven befinde, ziehen mich Gesichter magisch an. Somit liegt es auf der Hand, dass ich vor allem meine Tochter portraitiere.

Emotionen © Martina Fenske

Irgendwie ist es fast schon seltsam, aber ich ertappe mich oft dabei, dass es Ganzkörperaufnahmen eher selten in die engere Auswahl schaffen. Immer wieder sind es ähnliche Ausschnitte, die meine Aufmerksamkeit fesseln.

Dabei gebe ich bewusst weniger internes Familienleben preis, wie Sally Mann es beispielsweise zeigt. Meine Fotos sind selten Momente aus dem Alltag, sondern meist eher geplante Aufnahmen.

Gern arbeite ich mit Zöpfen, die an vergangene Zeiten erinnern, da dies zu beabsichtigten Assoziationen führt. Die Wahl der Location kann sehr unterschiedlich ausfallen.

© Martina Fenske

Bei sehr kaltem und unschönem Wetter gibt es gelegentliche Shootings im Studio, wobei ich dies nur als letzte Option wähle, da es die Bewegungsfreiheit meiner Tochter und meine spontane Kreativität einengt.

Mittlerweile arbeite ich am liebsten mit einer Lichtqualität, wie ich sie bei bedecktem Himmel hinter großen Fensterscheiben oder am Waldrand bzw. im Wald habe. Mir gefallen klare Konturen und schöne Schattenverläufe, was bei zu diffusem Licht so nicht möglich wäre.

Ich habe keine Hemmungen, mit ISO 1600 oder mehr zu arbeiten, gibt es doch den Fotos die altertümliche Anmutung, die sie haben sollen.

© Martina Fenske© Martina Fenske

Wie schon erwähnt, habe ich eine echte Schwäche für Schwarzweiß-Fotos, weshalb die meisten Aufnahmen auch so gehalten sind, da hierbei der Blick auf das Wesentliche fällt – die Art, wie das Licht das Gesicht umspielt.

Vor Ort greife ich nur gelegentlich ein, lasse meine Tochter spielen und einfach Kind sein. Manchmal drängt sie mich regelrecht zu neuen Versuchen und erstaunt mich mit einer perfekten Umsetzung. Ein andermal kippt die Motivation plötzlich in bodenlose Unlust mit allen dazugehörenden Emotionen, die eine mittlerweile 5-Jährige nur zu bieten hat. Auch das gehört dazu.

Motivation

Noch hat das Projekt keinen Namen. Doch mit jedem Blick durch den Sucher entdecke ich Neues an meiner Tochter, blicke ich tiefer in meine eigene Seele und komme der Wahrheit über mich und meine fotografische Motivation ein Stück näher.

Anfangs war ich hauptsächlich davon angetrieben, schöne Portraits fürs Familienalbum anzufertigen. Natürlich immer fröhlich lächelnd. ?Nicht, dass dies zu schlechten Ergebnissen geführt hätte, aber es war zu wenig von meiner Tochter und auch von mir – schließlich sind unsere Gene ziemlich ähnlich – darin zu sehen.

© Martina Fenske© Martina Fenske

Also fing ich an, sie nachdenklich, traurig, frech, trotzig zu fotografieren. Und nicht immer gleich das Handtuch zu werfen, wenn unerwünschte, echte Emotionen sichtbar werden.

Mittlerweile löst nicht mehr jedes Bild die großmütterlichen Begeisterungsstürme aus wie zu Beginn, aber so ist es eben mit der Wahrheit: Sie gefällt nicht jedem. Ich bin der Wahrheit über mich selbst dadurch näher gekommen. Erkenne immer mehr, dass ein Teil von mir eher tiefgründig, sensibel, introvertiert, ja fast schon melancholisch ist.

© Martina Fenske

Meine Tochter zeigt mir viel von mir selbst, ob es mir gefällt oder nicht. In den Fotos kann ich dem eine Gestalt geben, was ich zu sehen beginne und kann lernen, auch Vorteile in Charakterzügen zu sehen, die in unserer westlichen Gesellschaft nicht gerade en vogue sind.

Durch das Fotografieren – oder doch durch meine Tochter? – bin ich weiter gekommen. Davon profitiere ich als Persönlichkeit und als Fotografin bei meinen Auftragsarbeiten. Mich selbst zu kennen ist unerlässlich, will ich den Fotos einen unverwechselbaren Anstrich verleihen.

© Martina Fenske

Ich denke, ich bin auf einem guten Weg, mich mit meinem Hang zur Melancholie, meiner Introversion – die mir bei größeren Aufträgen oft im Weg steht – auszusöhnen und diesen Wesenszügen sanften Ausdruck zu geben. Wohin das Projekt sonst noch führen wird? Ich bin gespannt. Denn manchmal überkommt mich die Sehnsucht, andere an meinen Fotos, Empfindungen und Ansichten teilhaben zu lassen.

Ansichten, die alles andere als objektiv sind – die Blicke einer Mutter eben.

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