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Nimm bloß nicht den Aufzug!

31 Jan
KarinEs folgt ein Beitrag von Karin Buerschaper. Im tatsächlichen Leben ist Karin 48jährige Hörgeräte-Akustik-Meisterin. Sie fotografiert seit ihrem 14. Lebensjahr und ist, mit wenigen Exkursionen in andere Lager, sowohl analog als auch digital der Marke Pentax treu geblieben.

Als an Architektur interessierte Hobby-Fotografin liebe ich das Stöbern auf Flickr und anderen Foto-Community-Seiten auf der Suche nach interessanten Plätzen und Orten.

Aufgrund einer entsprechenden Recherche kurz vor einer Reise nach Helsinki bin ich auf ein Foto eines Treppenhauses gestoßen, dass sich in dem 1930 fertiggestellten Warenhaus Stockmann befindet. Meine damalige Kamera Sony DSC-V1 bewältigte nicht ansatzweise das dazu notwendige Weitwinkel-Format, trotzdem war ich plötzlich infiziert.

Treppenhaus

Von da an hieß es nur noch: Nimm bloß nicht den Aufzug. Ich begann in meiner Heimatstadt Hannover zu recherchieren und war überrascht, wie viele wunderschöne Treppenhäuser ich plötzlich entdeckte. Dabei fasziniert mich nach wie vor ein Phänomen: einige Treppen sind besonders schön von den oberen Etagen fotografiert,

Treppenhaus 2

die anderen wirken nur, wenn man sie von unten betrachtet:

Treppenhaus 3

Selten findet sich ein Exemplar, bei dem beide Ansichten faszinieren. Hier ein schönes Beispiel aus Hannover:

Treppenhaus 4

Treppenhaus 5

Besonders wirkungsvoll sind i.d.R. runde und ovale Treppenhäuser. Hier leistet mit mein Sigma 10-20 mm mit meiner Pentax K20D gute Dienste. Aber auch eckige Treppenhäuser entwickeln bei entsprechender Betrachtungsweise ihren besonderen Reiz:

Treppenhaus 6

Und letztendlich ist auch einfach mal die frontale Ansicht attraktiv:

Treppenhaus 8

In meinem Flickr-Album befinden sich derzeit ca. 230 Fotos von Treppenhäusern. Regelmässig werde ich gefragt, wie ich meine Treppenhäuser finde.

Ich bin überzeugt, dass sich in jeder Stadt schöne Treppenhäuser finden. Schon die äußere Betrachtung eines Gebäudes erlaubt Rückschlüsse. Dankbar sind häufig Gebäude aus den 50er und 60ern. Hier erkennt man bereits von aussen z.B. an der elegant geschwungenen Dachtraufe das Augenmerk des Architekten.

Deshalb sind Bücher über die Nachkriegsarchitektur immer hilfreich. Auch erlauben die dunkleren Jahreszeiten durch die Innenbeleuchtung einen Blick in das Gebäude.

Wichtig ist grundsätzlich, die Erlaubnis des Eigentümers einzuholen. Generell biete ich an, die Fotos für Homepages etc. zur Verfügung zu stellen. Oft reagieren Pförtner oder zuständige Mitarbeiter erstaunt über mein Anliegen. Meist habe ich ein kleines Album mit einigen Treppenhaus-Fotos bei mir, um meine bisherigen Ergebnisse zu zeigen.

Und dann heißt es nur noch: jede Etage einzeln ablaufen! Permanent ein Blick nach oben und nach unten. Mit der Hand den Handlauf entlanggleiten, mal aus Edelstahl, mal aus poliertem Messing, mal aus warmem Holz. Den Übergang vom gerundeten Geländer bis zu dem Punkt, an dem das Geländer in den geraden Teil der Etage übergeht, erfühlen.

In der untersten Etage hilft nur: flach auf den Boden legen, entweder mich selbst oder zumindest die Kamera. In den oberen Etagen hilft mir mein Manfrotto-Stativ, bei dem die Mittelsäule von der Vertikalen in die Horizontale geklappt werden kann. Ansonsten heißt es: schwindelfrei und lange Arme.

Am Rechner zeigen sich dann schnell die Nachlässigkeiten der letzten Renovierung durch Maler und Verputzer. Hier hilft mir mein Fotoprogramm Fixfoto. Ich bin kein Photoshop-Junkie, der Bilder aus zahlreichen anderen Fotos zusammensetzt. Dies passt nicht zu meinen Treppen. Einige mal dezenter, mal kräftiger angebrachte Farbveränderungen reichen mir aus, ohne den Treppen die Seele zu nehmen.

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KWERFELDEIN | Fotografie Magazin

 
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