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Posts Tagged ‘Fotos’

Leica’s FOTOS app is now free for all after the $50/year ‘Pro’ subscription was removed

17 Nov

Last month, Leica quietly announced in the changelog of the version 2.2.0 update of its FOTOS mobile app that it was making all ‘FOTOS PRO’ features available for free to all users.

Previously, FOTOS was free to download, but held most of its premium functionality behind a $ 50 per year subscription plan. Now, in addition to being able to wirelessly capture, transfer, organize, edit and share images, anyone with FOTOS app can also make full use of the iPad version of the app, use the Adobe Lightroom integration (open the image in Lightroom Mobile’s develop module), transfer Raw images and use live view for video capture — all things previously hidden behind the $ 70 subscription.

While $ 50 in comparison to the cost of a new Leica might not be much, having access to these features without having to spend any additional money is a nice change of pace if you own one of the compatible Leica cameras:

  • Leica S (Typ 007)
  • Leica S3
  • Leica SL
  • Leica SL2
  • Leica M10
  • Leica M10-P
  • Leica M10-D
  • Leica M10 MONOCHROM
  • Leica M10-R
  • Leica Q
  • Leica Q-P
  • Leica Q2
  • Leica CL
  • Leica T (Typ 701)
  • Leica TL
  • Leica TL2
  • Leica D-Lux (Type 109)
  • Leica D-Lux 7
  • Leica V-Lux
  • Leica V-Lux 5
  • Leica C-Lux.

You can download, for free, the Leica FOTOS app for both Android and iOS devices in the Google Play Store and iOS App Store.

Articles: Digital Photography Review (dpreview.com)

 
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Leica FOTOS 2.0 app update adds Lightroom CC integration and new iPadOS features

22 Nov

In an update today, Leica released version 2.0 of its Leica FOTOS mobile app for Android and iOS. The app is offered in both Free and Pro versions, the latter of which includes iPad support and is targeted at users who want to get more things done on mobile.

Leica FOTOS 2.0 provides users with access to their own personal Leica Account and ‘seamless’ integration with Adobe Lightroom CC (iOS/iPadOS). Assuming the user has the paid version of the app, FOTOS 2.0 includes a dedicated button for accessing Lightroom, which brings with it the tools to edit DNG and JPG images on a smartphone or iPad.

FOTOS 2.0 likewise includes an iPad-specific update that adds new features made possible by iPadOS, the version of iOS recently released for Apple’s slates. With these, iPad users can use Split View and Slide Over for toggling between apps, plus there’s the Drag & Drop functionality for sharing images by swiping.

The mobile app connects with the user’s Leica camera using Bluetooth or WiFI. Once connected, the user can capture and transfer images from within the app, which also supports editing and direct sharing to social media platforms. Leica says it made a number of ‘refinements’ in FOTOS 2.0, offering things like faster gallery loading speeds and double the data transfer rates.

The Leica FOTOS 2.0 app supports the following camera models:

  • Leica S (Typ 007)
  • Leica SL/SL2
  • Leica M10
  • Leica M10-P
  • Leica M10-D
  • Leica Q/Q2
  • Leica TL/TL2
  • Leica CL
  • Leica C-Lux
  • Leica D-Lux
  • Leica V-Lux

Leica FOTOS 2.0 is available to download from the Apple App Store and Google Play now. The Pro version of the app requires a $ 49.99 purchase.

Articles: Digital Photography Review (dpreview.com)

 
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Varieté: Die wichtigsten Fotos der Redakteure 2014

17 Jan

Vaters Hände © Marit Beer

Noch ist es keine Tradition, aber wir sind auf dem besten Weg dahin, eine daraus zu machen: Inspiriert von den großartigen und vielfältigen Geschichten zu den wichtigsten Fotos unserer Leser haben auch die Redakteure von kwerfeldein in ihre Archive des letzten Jahres geschaut und stellen hier ihre wichtigsten Bilder vor.

 

Ein Mädchen aus Togo schaut in die Kamera.

Martin Gommel

Mitte Dezember 2014 war ich unzufrieden. Ich hatte genug von den Schlagzeilen über Flüchtlinge in Deutschland gehört, von den politischen Debatten und den Demonstrationen. Ich wollte aber keine Zahlen mehr. Ich wollte Menschen zu den Zahlen.

So schnappte ich mir meine Kamera und lief zur Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) hier in Karlsruhe. Vor dem Gebäude habe ich in den letzten Wochen viele Menschen kennengelernt, die aus Verzweiflung, Hungersnot, Krieg und vielen anderen Gründen zu uns nach Deutschland geflohen sind.

So traf ich auch das kleine Mädchen Nadia. Sie kam mit ihrer Mutter und ihrem Onkel auf mich zu und ich begann, mich ein wenig mit ihnen zu unterhalten. Ich hieß sie willkommen in Deutschland, stellte mich und mein Vorhaben vor.

Mit ein paar Gesten, ein wenig Englisch und der Hilfe des Onkels konnten wir gut kommunizieren. Nadias Mutter erzählte mir, dass ihr Heimatland Togo in Westafrika ist und sie war sofort damit einverstanden, als ich fragte, ob ich paar Aufnahmen von Nadia machen dürfe.

Nadia hatte mich seit des Beginns meiner Unterhaltung mit ihrer Mutter und ihrem Onkel nicht aus den Augen gelassen und die ganze Zeit über fixiert. So tat sie es auch, während ich in die Knie ging und durch den Sucher blickte. Dieses Verhalten überraschte mich, weil ich das von keinem anderen Kind ihres Alters kannte.

Wie ich von Nadias Mutter erfuhr, ist sie zwei Jahre alt. Sie hat in ihrem kurzen Leben sicherlich schon einiges erfahren, was nicht zu den schönsten Momenten eines Kinderlebens zu zählen ist.

Ich werde Nadia nie wieder sehen, da Flüchtlinge in der LEA nur für sehr kurze Zeit sind. Ich wünsche ihr das Beste und hoffe, dass sie in Deutschland ein neues Zuhause findet, das ihr Sicherheit gibt und sie wohlbehütet aufwachsen kann.

 

Eine Frau mit bunten Haaren im Gras liegend.

Katja Kemnitz

Ich fand es unglaublich schwer, dieses Jahr das für mich wichtigste Foto zu wählen, denn ich mag viele meiner Bilder ganz gern, aber wirklich wichtig ist mir kaum eines. Warum kann ich nicht so genau sagen. Es war einfach ein schweres Jahr mit Monaten, in denen ich mich schon fast in die Fotografie flüchtete und Monaten, in denen ich die Kamera nicht berührte.

Ich habe mich am Ende für das Portrait von Paula entschieden, denn es entstand in einer Zeit, die schön und wichtig für mich war. Ein Meet-up mit vielen Fotografen aus ganz Deutschland, Österreich und Luxemburg. Paula ist eine dieser Fotografen. Ich kannte sie vorher nicht und auch jetzt weiß ich noch viel zu wenig über sie, habe viel zu wenig mit ihr gesprochen. Aber das Bild verspricht mir, dass ich noch viele tolle Menschen kennenlernen werde, wenn ich möchte und dass es sich lohnt, auf andere zuzugehen.

 

Doppelbelichtung mit Orchideenblüten.

Aileen Wessely

Gefühlt habe ich noch nie so viel gearbeitet wie im letzten Jahr. Entsprechend wenig habe ich fotografiert und wenn, dann waren es meistens Polaroids. Gedanken dazu möchte ich seit Längerem schon aufschreiben und schaffe es hoffentlich auch noch, sie in eine sinnvolle Form zu bringen.

Bei einem Job im April war ich überfordert und unzufrieden mit der Vorbereitung und Kommunikation mit meinem Kollegen. An einem Tag hat er meine geballte Wut abbekommen; wobei ich so zorngeladen auch entsprechend schlecht darin bin, sinnvoll zu kommunizieren. Nach einer Aussprache haben wir uns aber doch wieder vertragen.

Mit der Orchidee, die zu der Zeit zuhause bei mir geblüht hat, hat das inhaltlich wenig zu tun, doch hat meine Stimmung zwischen aufgestauter Wut und freudiger Entspannung nach der Versöhnung dazu geführt, dass ich den Wunsch hatte, sie assoziativ in ein Bild zu bannen. So entstand ohne rationalen Zusammenhang, sondern geleitet vom Bauchgefühl eine vierteilige Serie von Doppelbelichtungen der Pflanze.

Ich möchte nicht sagen, dass das zweite Bild mir am besten gefallen würde, aber ich betrachte es seit der Entstehung der Bildreihe als den Höhepunkt: Während das erste Bild noch den chaotischen Zustand des Konflikts zeigt, bebildern die beiden letzten Bilder schon das Sich-Ausbreiten und langsame Abklingen nach der Auflösung. Dazwischen der Moment – geradezu Augenblick, Sekundenbruchteil – der Versöhnung, Synchronisation.

 

Vogelperspektive auf ein Meer aus Häusern zu Beginn der Abenddämmerung.

Robert Herrmann

Im Frühling 2014 verbrachte ich einen Monat in Istanbul. Es war mein erster Besuch in der türkischen Metropole und sehr schnell begann sie, mich zu faszinieren.

Große, laute, volle Städte üben eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Es steckt so viel Anmut in ihrem komplexen Durcheinander. Immer wenn ich eine Stadt besuche, die ich noch nicht kenne, versuche ich, die ihr zugrunde liegenden Muster zu entschlüsseln und zu verstehen.

Ich nutzte jeden Tag, um so viele Ecken Istanbuls wie möglich kennenzulernen und besuchte neben den touristischen Hotspots auch weniger attraktive Gegenden. Ziemlich schnell stellte ich fest, dass Istanbul in jeder Hinsicht unglaublich vielschichtig ist: strukturell, historisch, geografisch, kulturell, ethnisch, sozial.

Die Stadt scheint aus allen Nähten zu platzen. Überall wird hastig gebaut, immense Infrastrukturprojekte greifen tief in die Topografie und in die gewachsene Bau- und Gesellschaftsstruktur ein.

Byzantinisches Erbe und informelle Bauten teilen sich das Stadtbild mit neuen Wolkenkratzern, Symbolen für die Macht des Kapitals. Dass es in diesem wachsenden Konglomerat von inzwischen 14 Millionen Menschen zu Spannungen kommt, liegt da nicht fern.

Schnell entdeckte ich die Möglichkeit, vom höchsten Gebäude der Stadt, dem Istanbul Sapphire, einen Blick von oben auf den brodelnden Kessel zu bekommen.

Wie sich dieser gigantische Teppich dicht aneinander stehender Gebäude über die Topografie legte! Nirgends zuvor habe ich solch eine Stadtstuktur gesehen, die so organisch gewachsen und landschaftlich wirkte, obwohl doch allein von Menschenhand erschaffen.

 

Alte Hände berühren Pflanzen.

Marit Beer

Wenn ein Foto das wichtigstes des Jahres sein soll, dann kann es nur ein emotional gefärbtes Bild sein. In meinem Fall war die Wahl nach zwei Sekunden schon getroffen. „Fathers Hands“ ist natürlich das wichtigste Bild für mich.

Diese Hände brachten mir das Laufen bei, hielten mich, wenn ich taumelte, zogen mich aus allerlei Unsinn wieder heraus und gaben mir das Schönste, was ich heute besitze: die Fotografie.

Als letztes Jahr meine Mutter starb, da hatte ich große Angst um meinen Vater. Ich realisierte plötzlich, wie alt er geworden ist und wie nah wir alle dort am Abgrund stehen, wo wir all unsere Lieben niemals stehen haben wollen.

Das eindrucksvollste Bild, das ich bis heute im Kopf habe, ist, als er die Urne in den Händen hielt und als gebeugter Mann die Asche seiner Frau zu Grabe trug, während sich hinter ihm der Trauermarsch wie eine schwarze Blüte auffächerte. Und jetzt fangt bitte nicht alle an zu heulen!

Aber diese Hände, schaut sie Euch genau an. Vielleicht werden Eure Hände eines Tages auch so zerfurcht sein, alt und zerissen von Erinnerungen. Ich wünsche es Euch.

 

Diptychon zweier Baumstämme im Wald

Sebastian Baumer

Das Dyptichon mit den beiden toten Bäumen ist mein wichtigstes Foto des letzten Jahres. Es trägt keinen Titel im eigentlichen Sinne, hat aber einen kurzen Dialog, vielleicht einen Untertitel, der dazugehört, der lautet: „Vater, wo gehen all die toten Bäume hin?“ – „Ich weiß es nicht, mein Sohn.“

Die beiden Aufnahmen aus den Wäldern von Schweden sind nicht die besten Bilder im technischen Sinne, die ich letztes Jahr gemacht habe. Auch nicht im atmosphärischen, inhaltlichen oder sonstigen Sinne. Aber ich verbinde mit ihnen eine Richtung, in die meine eigene Fotografie im letzten Jahr gewandert ist: Eine Art konzeptuelle Naturfotografie. Ich mache derzeit Serien, die die Natur nicht einfach nur im Sinne einer Beobachtung dokumentieren, sondern eine Geschichte hineinlegen und/oder herauslesen wollen.

Die Intention dieser Art von Fotografie ist es, näher an die Natur heranzurücken und sie gleichzeitig mehr aus der Perspektive eines Geschichtenerzählers als eines Dokumentars zu betrachten. Und die zwei toten Bäume, von denen wir nicht wissen, wo sie hingehen, sind ein gutes Beispiel dafür.

 

Ein Mann steht vor einem Kaktus

Kat Kapo

Im Sommer 1987 saß ich mit meiner Großmutter im Garten. Vor uns aufgereiht war eine Artillerie an Schneckenhäusern. Nach einer Weile krochen die von der Sonne Gepeinigten aus ihren bunt gefärbten Häusern. So und mit anderen kleinen Zaubermitteln hat mir meine Großmutter die Natur näher gebracht. In Erinnerung bleiben mir diese gemeinsamen Erkundungen, Geheimnisse und Scherze.

Ich kannte meine Großmutter in gewisser Hinsicht halb und ganz. Einiges von ihr kenne ich nur aus Erzählungen. So auch die Zeit in ihrer Heimat Ostpreußen und die Flucht nach Deutschland nach dem Krieg; sie verbleibt viel mehr als trübe Erinnerung im Fotoalbum meiner Großmutter. Ich habe dieses Familienfotoalbum nach ihrem Tod erhalten, das Erlebnisse ab 1900 bis circa 1970 umfasst und das, wie ich finde, ein wahrer Schatz ist.

Letztes Jahr habe ich begonnen, zu einigen Bildern Geschichten zu schreiben und in einem Buch zu sammeln. Bei der Niederschrift lieh ich mir die Stimme meiner Großmutter. Alles in diesem Buch ist so wahr wie es wahr sein soll, doch vor allem sind Humor und Ernsthaftigkeit wichtige tragende Elemente.

Eine dieser Fotografien ist das Bild von Albert, dem älteren Bruder meiner Großmutter, auf einer Reise in Südamerika und im süffisanten Gespräch mit einem dort einheimischen Kaktus. Albert war ein Weltenbummler und schickte ihr Fotografien und Briefe von fremden Orten in die DDR. Meine Großmutter war dafür bekannt, dass sie diese und andere Geschichten regenbogenfarben und theatralisch nacherzählte.

Dieses Foto ist das erste gewesen, zu dem ich einen Text („Post von Albert“) schrieb. Es bildet somit auch den Auftakt zu einer Erzählreihe, die mich angeregt hat, über die Bedeutung kollektiver Erinnerungen und über Fotografie als Mittel zu deren Zementierung zu forschen. Die Bilder meiner Großmutter und Texte sind bis zum 7. Februar in einer Gruppenausstellung über das Zusammenspiel von Bildern und Worten in der Galerie imago fotokunst in Berlin zu besichtigen.

 

Eine Hand und ein Gesicht in einer Spiegelung

Chris Hieronimus

„Guilt“ ist für mich das wichtigste Foto des letzten Jahres, weil es ein sehr persönliches ist. Es ist ein Teilaspekt meiner Sicht auf die Welt. Der Begriff der Schuld steht stellvertretend für die Unfähigkeit der Menschen, mich eingeschlossen, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Im Blick auf Umwelt und Mitmenschen führen uns unsere Gedanken nur zu uns selbst zurück.

Oft nicht in der positiven Art und Weise, in unserem Gegenüber uns selbst zu erkennen, sondern letztlich in der Entscheidung, unser Selbstverständnis auf andere zu übertragen. Es fällt mir oft schwer, in der Menschheit mehr als nur den Kreislauf von Gewalt und Diskriminierung zu sehen.

Das Foto ist somit ein Appell an mich selbst, die guten Seiten menschlicher Gemeinschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Als Selbstportrait nimmt das Bild mich selbst in die Verantwortung.

 

Schwarzweißfoto einer Berglandschaft mit Löchern im Foto

Anne Henning

Letzen Sommer hatte ich endlich genug Zeit und Mittel, um zu reisen. Dieses Foto ist in Siglufjörður, einem kleinen Fischerdorf in Island entstanden.

Wir standen vor dieser gewaltigen und unwirklichen Bergkette, um uns herum nur Wind, Nebel, Eis, krächzende Möwen und die totale Freiheit. Es war kalt und diesig, die Wolken standen dicht und der Regen nieselte auf uns herab. Ich hatte keine Idee, wie ich mit dieser Lichtsituation umgehen sollte und habe einfach zweimal die Kiev mit offener Blende in diesen wahnsinnigen Himmel gerichtet.

Wochen später zuhause dann dieses Foto in den Händen zu halten, war ein wunderschönes Gefühl. Auch wenn es ganz anders aussieht, als der Himmel in diesem Moment eigentlich war, hat es dennoch diese kalte Stimmung und die unwirkliche Weite, die ich in dem Moment der Aufnahme gespürt habe.

Við bedeutet „wir“. Wir beide, zwei kleine Menschen, warmer Atem in kalter Luft, vor diesem rauhen Gebirge.


kwerfeldein – Fotografie Magazin | Fotocommunity

 
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Varieté: Eure wichtigsten Fotos 2014

10 Jan

Gleise, die über ein struppiges Feld in den Nebel führen.

Vor einer Woche hatten wir an dieser Stelle zum alljährlichen Zeigen Eurer wichtigsten Bilder des vergangenen Jahres aufgerufen. Wie man an der Größe unserer Auswahl erkennen kann, wurde die Redaktion von vielen verschiedenen Arbeiten und Geschichten angesprochen.

Gefühlt waren dieses Mal besonders viele sehr persönliche Arbeiten darunter. Dass Ihr die auch immer wieder traurigen, sehr intimen Entstehungsgeschichten, Gedanken und Hintergründe mit uns und der Öffentlichkeit geteilt habt, zeugt von Vertrauen, dem wir uns in diesem Umfang gar nicht bewusst waren. Herzlichen Dank dafür!

 

Zwei Jungen spielen mit zwei Reifen am Strand.

Georgie schrieb:

Auch einfache Dinge können Freude bereiten; mich hat bewegt, wie wenig die Kinder in Afrika haben und mit wie viel Fantasie sie spielen können. Das Bild wurde aufgenommen auf Zanzibar, im Dorf Nungwi im Juli 2014.

 

Stadtarchitektur mit einer Person.

Dirk schrieb:

Die Kurz-Doku „One Roll of Film“ hatte ich über Euch entdeckt – „One Day, One Roll“ habe ich daraus gemacht und bin am 2. November mit ein paar anderen Fotografen, die ich auch für diese Idee begeistern konnte, losgezogen und habe eine Rolle mit meiner Kiev 88 belichtet.

Es war ein Projekt, das sehr viel Spaß gemacht hat und nicht nur mir den bewussten Prozess des (analogen) Fotografierens einmal mehr anschaulich vor Augen geführt hat. Es war ein schönes Erlebnis, von der Planung bis hin zu den Resultaten. Auch, weil mein Vater Teil davon sein konnte und ich ihn kurzerhand zum Thema meiner 12 Aufnahmen gemacht habe. Danke an dieser Stelle an Euch für den Anstoß dazu!

 

Ein junger Mann geht an einer Reihe Kühe entlang.

Roland schrieb:

Mein wichtigstes Bild von diesem Jahr, weil es absolut nicht gestellt ist. Ich war an der Viehschau, einer Art Misswahl für Kühe in Heiden, einem Dörfchen in der Ostschweiz. Normalerweise ist der Hintergrund nicht so schön, weil die Bauten recht modern sind. Dieses Mal hatte es Nebel, was mir den Hintergrund ausblendete.

Weil es ein Volksanlass ist, hat es immer sehr viele Menschen, die im Weg rumstehen und so mit auf’s Bild kommen. Ich laufe also so die Reihen Kühe runter und sehe, wie dieser einzelne Knecht die eine Reihe raufgelaufen kommt. Ich habe sofort reagiert, mir die ideale Position gesucht und im richtigen Moment ausgelöst.

 

Gleise, die über ein struppiges Feld in den Nebel führen.

Alexander schrieb:

Mein Bild 2014 ist dieses hier. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass das das beste Bild ist, seit ich 2012 angefangen habe zu fotografieren. Es entstand gerade in einer Zeit, in der ich an einem fotografischen Tiefpunkt stand. Ich war unzufrieden mit mir selbst, da ich einerseits eigentlich gern Portraits mache würde, ich aber ziemliche Schwierigkeiten habe, Ideen zu finden und das Modell (in der Regel Freundinnen) anzuleiten. Mir das einzugestehen, war wirklich schwer. (Aileen, Du erinnerst Dich vielleicht an unseren E-Mail-Verkehr.)

Des Weiteren habe ich angefangen, analog zu fotografieren. Ich denke, dass die Qualität meiner Bilder erst einmal abnahm, da ich mit meiner angeeigneten digitalen schludrigen Arbeitsweise in die analoge Welt hüpfte. Das Ergebnis waren Fehlbelichtungen, keine EXIFs. Also habe ich Ansel Adams „The Negative“ gelesen und Excel-Tabellen auf dem iPhone erstellt, wie und wo ich belichtet habe und wie ich korrigiert habe. Dieses Bild steht repräsentativ für eine Art Neuanfang. Ein fotografischer Frühling Anfang Dezember.

 

Hinter einer Frau, die durch ein Fernglas schaut, steht ein Mann und schaut seltsam zu ihr.

Matthias schrieb:

Nein, kein Rückblick! Es ist ein Ausblick, ein Aufbruch zu neuen Ufern, die Ent-Deckung neuer Möglichkeiten. Ein Bild entstanden am Ende des Jahres, wohl sorgenvoll, darum: Lasst das Alte hinter Euch!

 

Am Horizont ein Deich, auf dem eine Person läuft, davor Strand und Wasser.

Stefan schrieb:

Die Lücken, die ich dieses Jahr in meinem Blog und in meiner Fotografie zugelassen habe, waren kein „kreatives Loch“ (das ich zunehmend für eines dieser Mysterien halte, die es vor der Erfindung des Internets nicht gegeben zu haben scheint). Sie waren eher organisatorisch bedingt. Unsere Abläufe in der Familie haben sich geändert, zum Kindergarten der einen kommt nun die Schule des anderen dazu. Das war ohne Einschränkung eine positive Zeit.

Die längste Lücke, die sich dabei fotografisch auftat, war im Oktober und November. Ende November flog ich dann für ein Wochenende nach Sylt. Mein Bild für Eure Leseraktion steht also für das Ende des vorangegangenen „Lochs“: Es waren nur drei Tage auf Sylt. Nur zwei lange Spaziergänge. Die Fotografie eigentlich Nebensache. Aber ich hatte das Gefühl, mein Speicher war leer und meine Augen waren wieder offen.

Sand wie Schnee, Wasser wie Eis.

 

Eine Frau mit Kamera, überlagert von Lichteinfall auf das Filmbild.

Dani schrieb:

Mich bewegt dieses Holga-Foto am meisten, weil ich es durch Alex, die hier abgebildet ist, geschafft habe, fremde Menschen um ein Foto zu bitten. Wir waren gemeinsam an der Ruhr-Uni-Bochum, weil ich ein neues Projekt ins Leben rufen wollte: „Ruhrzucker“. Unter diesem Titel will ich zukünftig immer wieder Menschen ablichten und auf Facebook veröffentlichen, die im Ruhrgebiet leben und den Pott zu dem machen, was er ist, einfach Zucker!

Ich hätte mich das allein nie getraut, aber mit Alex an meiner Seite hat es wunderbar funktioniert und während wir da am Uni-Center standen und auf fotowillige, interessante Menschen warteten, machte ich dieses Foto. Das war einer der schönsten Tage im Jahr 2014 und deshalb ist dieses Foto mein persönlicher Favorit.

 

Fotokollage eines Mannes mit chaotischen Überlagerungen.

Jürgen schrieb:

Meine Bilder sind immer mal wieder durch Literaturvorlagen inspiriert, so auch „Der Idiot“, ein Selbstportrait nach Dostojewski, das das irritierende Gefühl der Isolation und die dieses Gefühl begleitende tosende Stille verhandelt. Ich habe es deshalb nicht nur – mit mäßiger Resonanz – veröffentlicht, sondern auch vergeblich bei zwei Wettbewerben ins Rennen geschickt.

Es hat also meine Frustrationstoleranz auf eine ziemliche Probe gestellt und mich gelehrt, meine eigenen Argumente auch gegen starke Widerstände zu verteidigen und dabei z.B. das Gefühl der Isolation zu ertragen. Diese „Loyalität“ zum eigenen Schaffen empfinde ich mittlerweile als wichtigen Fortschritt.

 

Einige Personen an der Küste zum offenen Meer, an der ein Wald beginnt.

Hagen schrieb:

In einer Mitfahrgelegenheit gab mir Künstlerin Nina den Tipp, den Gespensterwald zu besuchen. Verraten hat sie nicht viel, zwei Tage später übertrafen die Steilküste, wunderschöner lichter Wald und saubere Strände meine Erwartungen. Ich war frisch verliebt in eine Yashica TLR, hatte den Belichtungsmesser neu justieren lassen und kämpfte noch motorisch mit dem spiegelverkehrten Bild auf der Mattscheibe.

Überall sah man Fahrräder und alte Menschen. Ich nahm diese Szene schnell von einer Bank aus auf, wartete kurz, bis der Mann im Hintergrund wieder die Kamera hob. Es war für mich einer dieser schrägen deutschen Momente: Graue Haare und abgerissene Bäume, kurze Hosen und lange Socken, sehen und gesehen werden. Übertroffen wurde das allerdings, als mich der Ruf »Hagen!« aus den Gedanken riss und Nina auf dem Gepäckträger eines jungen Burschen sitzend und winkend an mir vorbeirauschte. Sowas passt in kein Foto.

 

Eine in ein wehendes Tuch gehüllte Person vor Meer und Himmel.

Carsten schrieb:

Das Jahr 2014 hat für mich eine Sonderstellung, nach allem, was passiert ist. Es gab so viele Schatten, die von etwas Licht durchdrungen wurden. Eigentlich ergibt das ein schönes, stimmungsvolles Bild, würde man es malen.

Dunkelzeit

Eine der intensivsten Zeiten des Jahres hatte ich im Frühjahr. Nachdem meine Frau vor nun sieben Jahren nach langem Kampf an Krebs verstorben war – und ich seit dieser heftigen Zäsur in meinem Leben immer wieder mit Depressionen und Überlastungssymptomen zu tun habe – wurde bei meinem Kleinen ein Tumor am Hals diagnostiziert, der operiert werden musste.

Gleichzeitig wurde sein großer Bruder wegen dem gleichen Thema präventiv operiert, indem in einer großen und schweren Operation der komplette Dickdarm entfernt wurde. Ich hatte also gleichzeitig beide Kinder mit Krebsthema ergebnisoffen im Krankenhaus. Wieder einmal wurde mir vor Augen geführt, wie fragil das Leben ist und natürlich kamen all die Gefühle von vor sieben Jahren wieder. Es war eine emotionale, aber auch logistische Achterbahnfahrt.

„After­math“ bedeu­tet die schwere Zeit nach einem Ereig­nis oder auch Nach­wir­kung. Das ist eines mei­ner zen­tralen The­men, das ich auch immer wieder fotografisch berühre: Wie gehen wir mit den dunk­len und schwe­ren Kapi­teln unse­res Lebens um?

Das Bild ist in Herbst entstanden, während einer wunderschönen Zeit auf einer Insel. Es symbolisiert für mich alles: Das Gefangen-sein, den aussichtslosen Kampf gegen das Unvermeidliche, die Hoffnungslosigkeit, Liebe, Verzweiflung, Einsamkeit, Hoffnung, Atemlosigkeit, Schmerz. Eine endlose Liste. Aber es zeigt mir auch wieder einmal, dass auf die längste und schwärzeste Nacht irgendwann ein wundervoller Tag mit fantastischen Möglichkeiten folgt. Habt eine schöne Zeit!

 

Wasser fließt durch eine Schleuse, an und vor deren Wand eine Leiter und eine Straßenlaterne zu sehen sind.

Ariane schrieb:

Ich fuhr ein wenig lustlos nach Hirschhorn/Neckar, eine der Perlen des Odenwaldes. Aber so richtig beeindruckte mich weder der Ort mit seinen Fachwerkhäusern noch das schöne Wetter. Es gibt bekanntlich solche Tage, an denen einem nichts so recht gefällt.

Bei der Schleuse änderte sich das allerdings schlagartig, plötzlich flogen mir die Motive nur so zu. Bei dem hier gezeigten Bild habe ich nur oben ein Stück beschnitten und den Rest leicht mit Snapseed bearbeitet. Es brauchte nicht viel, um den malerischen Touch zu erzeugen, der mir immer ein wichtiger Aspekt in meiner Fotografie ist.

 

Eine geisterhafte Figur in einer Türöffnung, sonst Dunkelheit.

Sebastian schrieb:

Hmm, ist schwer, aber es ist dieses hier. Seit ein paar Jahren leide ich an Depression und die Fotografie ist ein Mittel gegen die Angst. Ichversuche, das wiederzugeben, was ich fühle und denke; es ist schwer. Seit einer gewissen Zeit kommt auch Schizophrenie dazu. Ich habe mit dem Bild versucht, das wiederzugeben, was ich sehe, es ist eine Art Spiegel für mich.

 

Ein Mann und eine Frau gehen vor einer knallroten Wand mit etwas Efeu vorüber.

Klaus schrieb:

Frühmorgens an einem heißen Sommertag. Karlsruhe, Nähe Messplatz. An diesem Samstag großer Flohmarkt und ich war schon seit 5.00 Uhr morgens vor Ort. Irgendwie hatten meine Augen von dem vielen Eindrücken eine Pause verdient. Ich stellte mich vor diese Wand und wartete.

 

Eine Frau wirft vor einer weißen Wand ein rotes Tuch in die Höhe.

Carla schrieb:

2014 war ein Jahr, das mich sehr verändert hat. Begonnen hat es mit einer großen Enttäuschung, einer Erkenntnis, die mich sehr verletzt hat. Die Erfahrung hat mich dazu gebracht, viele der Werte zu hinterfragen, die mir bis dahin sehr wichtig waren und bewegte mich dazu, meine Heimat Berlin für einige Zeit zu verlassen, um zu fliehen vor den Gedanken, die mich so traurig machten.

Doch was durch diesen Fluchtversuch passierte, war das Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte: In Paris, der Stadt, die ich mir als Ort für den Neustart erwählt hatte, verbrachte ich viel Zeit allein und wurde so von den Gefühlen, die ich bis dahin erfolgreich verdrängt hatte, eingeholt. Es war keine einfache Zeit. Ich habe viel nachgedacht, bin ich dunkle Löcher gefallen.

Doch eines Tages verwandelte sich die Trauer in eine Wut und ich hatte den starken Drang, etwas kaputt zu machen. Dinge durch die Gegend zu schmeißen. In der selben Zeit hatte ich begonnen, mich intensiver mit meiner Leidenschaft der Fotografie zu beschäftigen. Also nahm ich die Kamera in die Hand, bastelte mir aus einem Stuhl und ein paar Büchern ein Stativ, begann mich auszuziehen und die Klamotten und Tücher, die um mich herum lagen, durch die Gegend zu schmeißen und machte davon Bilder.

Das Foto, ich nenne es schlicht „La toile rouge“, „Das rote Tuch“, ist mein Lieblingsfoto aus der Serie, die dabei entstanden ist.

Es ist nicht nur die erste Serie an Selbstportraits, die ich gemacht habe, sondern beinhaltet auch das Element der durch Bewegung verschwommenen Bildabschnitte, die seitdem immer mal wieder in meinen Fotos auftauchen. Im zweiten Teil des Jahres 2014 ging alles wieder bergauf.

Warum? Vor allem, weil ich verstanden habe, dass Du selbst es bist, der darüber entscheidet, was negative Erfahrungen mit Dir machen. Sie können Dich zerstören und für immer unglücklich machen. Oder aber sie können Dich auch stärker machen als zuvor und Dir die Chance für einen Neuanfang geben, eine neue Liebe. Dieses Foto zeigt dieses Gefühl besser als es Worte je könnten.

 

Ein Bild mit einer sitzenden Person im Museum, im Hintergrund sind die Beine eines sitzenden Besuchers zu sehen.

Hans-Jörg schrieb:

Ich habe dieses Foto von außen durch die Fenster einer Galerie gemacht. Für mich ist es wichtig, da ich die Szene so einfangen konnte, wie ich sie beim Vorbeigehen im Augenwinkel wahrgenommen habe. Das Bild erinnert mich an einen Tag, an dem ich entspannt durch die Straßen gelaufen bin und gleich mehrere Aufnahmen gemacht habe, die mir gut gefallen.

 

Eine blau gekleidete Frau liegt im Wasser einer blauen Badewanne.

Jonas schrieb:

Dieses Foto entstand auf einem Fotografentreffen im Sommer. In einer abgeschiedenen Hütte in Bayern verbrachte ich eine Woche mit vielen bekannten und einigen neuen Gesichtern. Nachdem ich zuvor monatelang vor Büchern saß und für mein Examen lernte, symbolisiert dieses Bild für mich, wieder in die wirkliche Welt eintauchen zu können, den Kopf klar zu bekommen und mein Leben zu genießen.

 

Ein Kind spielt mit einem roten Plastikkorb und freut sich.

Sascha schrieb:

Ich habe im vergangenen Jahr viele tolle Sachen erleben und fotografieren dürfen. Ich hatte wundervolle Menschen vor der Linse, die ich portraitieren durfte. Ich konnte tolle Konzerte miterleben und dokumentieren und war auch auf mehreren Festivals unterwegs. Ich durfte VIPs und einen Helikopterflug mit Paul Kalkbrenner begleiten und Per Mertesacker auf dem Polizeipferd knipsen.

Ich war ein bisschen in Europa unterwegs und habe tolle Motive im Bereich der Straßenfotografie einfangen können. Und aus all den wundervollen Momenten im Jahr 2014 schießt mir sofort ein Bild in den Kopf, wenn Ihr nach dem Bild fragt. Dieses Bild steht für mich für vieles:

Es steht für meine erste Reise ausserhalb der EU. Es steht für meine inzwischen minimale Ausrüstung, für meine fotografischen Vorlieben und es steht für eine tolle Zeit. Es steht für Freiheit und die unbefangenen, vorurteilsfreien Augen der Kinder. Es steht für die Lebensfreude, unabhängig von den Lebensbedingungen. Es steht für Glück, Unbeschwertheit und Offenheit. Es steht für die wichtigen Dinge im Leben: Familie, Freunde und Freude.

Entstanden ist das Bild auf Bali. Meine Freundin und ich sind für einige Wochen mit dem Rucksack durch Indonesien gereist. Kurz bevor wir Bali verließen, um mit dem Schiff zu den Gilt-Inseln überzusetzen, machte ich die Aufnahme des jüngsten Familienmitglieds unserer Gastfamilie. Wir spielten nach dem Frühstück einige Zeit mit ihm, es war gar nichts Besonderes und doch war es in dem Moment die pure Lebensfreude für uns alle!

 

Ein Schloss ragt aus einem Wolkenmeer.

Niko schrieb:

Mein wohl wichtigstes Foto 2014 erinnert mich immer daran, den inneren Schweinehund zu überwinden und dass man dafür immer belohnt wird: Es war früh morgens und ich wollte einfach nicht aus dem Bett kommen, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, die Stadt oder besser gesagt die Nebeldecke über Salzburg im Herbst fotografieren zu wollen. Zehn Minuten nachdem der Wecker geläutet hat und ich nach langem Hin- und Herwälzen meinen inneren Schweinehund überwunden hatte, bin ich doch schließlich auf den Gaisberg gefahren.

Oben angekommen, traf ich noch weitere Fotografen, machte ein paar Langzeitbelichtungen und schoss dieses wunderschöne mystische Foto der Festung Hohensalzburg, die aus der Nebeldecke hinausragte. Zuhause angekommen, habe ich das Bild auf meine Facebookseite hochgeladen und habe dabei den Nerv vieler Salzburger getroffen. Oben war strahlender Sonnenschein und die Stadt versank den gesamten Tag über im Nebelmeer. Nur zu einer bestimmten Uhrzeit war die Festung zu sehen und ich durfte den Moment festhalten und wurde belohnt.

 

Portrait eines alten Mannes in Seemannskleidung.

Marcus schrieb:

An einem verregneten Dienstagmorgen wurde ein kleiner Traum für mich wahr. Das Telefon klingelte und ein kurzes Treffen mit dem berühmten Seemann aus Leipzig wurde zugesagt. Ich fuhr hin und der Seemann war kurz angebunden und hatte nur wenige Minuten Zeit. Ich stellte ihn in einen Hausflur und ließ ihn warten und warten, ohne ihm irgendwelche Anweisungen zu geben.

Endlich langweilte er sich und schenkte mir einen sehr unverfälschten, rauen Gesichtsausdruck. Für mich war dieses Foto ein Schritt in die richtige Richtung. Endlich weg von Modellen und oberflächlichen Beauty-Fotos hin zu den Straßen der Stadt und ihren gezeichneten Menschen darin. Und damit ist das Foto mein Lieblingsbild aus dem Jahr 2014!

 

Langzeitbelichtung von fliegenden Vögeln über einer Wasserfläche.

Christiane schrieb:

Ich bin immer wieder in den Mooren hier in der Umgebung unterwegs, Graugänse und Kraniche haben es mir angetan, aber es ist mir nie gelungen, die startenden Vögel so zu erwischen. Im November dann bin ich eines Morgens früh zu den Teichen in der Nähe unseres Hauses marschiert, laut schnatternde Gänse hatten mich gelockt. Ich habe mit Stativ und Kamera gewartet.

 

Langzeitbelichtung eines Bootes, das am Ufer eines Sees liegt.

Pete schrieb:

Das Foto ist Mitte des letzten Jahres entstanden und hat endgültig meine Begeisterung für Langzeitbelichtungen am hellichten Tage manifestiert. Die Ergebnisse meiner Langzeitbelichtungsexperimente hatten mich bis dato immer eher enttäuscht und ich war schon kurz davor, mich wieder anderen – in meinen Augen weniger experimentellen – Techniken zuzuwenden und dann kam dieses Foto.

Erstmals war es mir gelungen, dass Bild vor meinem geistigen Auge mithilfe der Mittel meiner Wahl auf eine Art und Weise real werden zu lassen, die mich wirklich begeistern konnte. Ein erhebendes Gefühl.

 

Zwei mit bunten, im UV-Licht strahlenden Punkten übersähte Personen, die sich küssen.

Franziska schrieb:

Mein wichtigstes Foto 2014 ist ganz zum Schluss des Jahres, im Rahmen meiner „Galaxy“-Serie entstanden. Für diese Serie habe ich mit Schwarzlicht experimentiert und es sind viele Fotos entstanden. Dieses jedoch ist so wichtig für mich, da ich nie gedacht hätte, dass es so sinnlich und ausdrucksstark wird.

Ich wollte unbedingt dieses Motiv fotografieren und einen Tag vor dem Shooting hatten wir erst ein Modell. Daher kannten sich die Modelle dann nicht und ich war wirklich überrascht, dass sie vor der Kamera so toll harmoniert haben und alles mitgemacht haben! So ist mein wichtigstes Foto 2014 entstanden.

 

Affe im Zoo, vor dem sich viele Besucher drängen.

Christoph schrieb:

Ihr habt nach dem wichtigsten, nicht nach dem besten Foto gefragt. Daher habe ich eines ausgewählt, das weder gestalterisch noch technisch perfekt ist, das aber für mich sehr viel der Ambiguität und Komplexität unseres Verhältnisses als Mensch zu unserer Umwelt und unseren Mitgeschöpfen ausdrückt.

Es ist im August im Berliner Zoo entstanden und zeigt einen Menschenaffen, der sich seiner ausweglosen Situation vollständig bewusst war, dessen Stolz es ihm aber nicht erlaubt hat, zu resignieren und seine Pflichten als Clanchef und Beschützer aufzugeben. Menschen, die sich so verhalten, ehren wir gelegentlich mit bewegenden Artikeln, Fotoreportagen oder gar Preisen.

 

Feldweg im Nebel.

Daniel schrieb:

Im September paddelte ich mit zwei großartigen Freunden den Krutynia Kajak Trail in Masuren (Polen). 140 km trieben wir auf dem Fluss durch dichte Wälder, Sümpfe und bäuerliche Landschaften. Immer wieder mündete die Krutynia in mächtig große Seen, in deren Mitte die Weite der Landschaft körperlich erfahrbar wurde. Als ich am vierten oder fünften Tag gegen sechs Uhr morgens aufwachte, war meine Laune jedoch im Keller.

In der Nacht waren die Temperaturen weit in den einstelligen Bereich gefallen und der Nebel hatte sich schwer in die Senke gelegt, in der wir unser Zelt aufgeschlagen hatten. Nach gefühlten zwei Stunden Schlaf und bis ins Mark durchgeforen, entschloss ich mich, aufzustehen und gegen die Kälte anzuwandern. Packte die Fotoausrüstung zusammen und machte mich auf den Weg in die Dämmerung des Morgens.

Immer tiefer führte mich ein sandiger Pfad in einen dichten Wald. Links und rechts des Weges röhrten die Hirsche, die sich gerade in der Brunft befanden. Nach einiger Zeit lichtete sich der Wald und führte an ein paar Feldern vorbei, auf denen die Silhouetten von Pferden zu erkennen waren. Ein alter Holzzaun, der beinahe zusammenfiel, rahmte den Weg ein, der geradewegs auf eine Art Tor aus Büschen zulief.

Ich stellte meine Kamera auf das Stativ und machte das Foto. Etwa eine Stunde später erreichte ich wieder die Krutynia, die Sonne kam heraus und tauchte diese großartige Landschaft zuerst in ein tiefes Rot, dann in die schönsten Pastelltöne und schließlich in ein hartes Tageslicht.

 

Ein am Tisch sitzender Mann mit nacktem Oberkörper.

Manuel schrieb:

2014 war zweifellos das Jahr, in dem meine meisten Bilder entstanden sind. Ich habe so viel experimentiert wie noch nie und wagte endlich den (für mich) großen Schritt hin zur analogen Fotografie. Worüber ich besonders froh bin, ist die Tatsache, dass ich wieder öfter vor meine eigene Kamera getreten bin, eine Besinnung zurück zu den Wurzeln sozusagen.

Nach einer langen Zeit in der ausschließlich mein Partner mein Modell der Wahl war, fühlte sich das nahezu befreiend an. Dieses Selbstportrait vereint meine Wurzeln mit meinem derzeitigen Stil, der sich durch deutlich minimalistischere Kompositionen von meinen früheren Arbeiten abhebt.

 

Verschlungene Äste eines Baumes.

Seitdem der Baum mir aufgefallen ist, habe ich ihn mehrfach fotografiert. Mir gefallen die wirren Richtungswechsel seiner Äste und seine Narben vom Beschneiden. Er zeigt sehr schön, dass das Leben nicht geradeaus verläuft. Um die Äste besser freistellen zu können, habe ich für dieses Bild neun Aufnahmen bei offener Blende zu einem Panorama zusammengefügt.

 

Welche Arbeiten haben Euch besonders gut gefallen? Wenn Ihr nicht genug bekommen könnt, dann gießt Euch einfach noch eine weitere Tasse Tee oder Kaffee auf und schaut noch einmal in den Kommentaren zum Aufruf vorbei.


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Die 32 wichtigsten Fotos 2014

05 Jan

Veschiedene MEnschen auf unterschiedlichsten Fahrzeugen in der Wüste

Liebe Leser. Auch, wenn Artikel mit Rückblick auf 2014 so langsam zu nerven beginnen, lieben wir sie doch alle. Jedes Magazin und jese Seite mit einem großen Output macht sie und meistens strotzt das, was in den komprimierten Zusammenfassungen zu finden ist, nur so vor einer kreativen Dichte, dass wir gezwungen sind, entweder hastig drüberzuscrollen und weiterzuklicken oder: Uns Zeit zu nehmen.

So möchte ich Euch heute dazu einladen, alle hundertachtzig geöffneten Tabs zu schließen, die Uhr wegzulegen und einmal ganz langsam diese Bilder zu betrachten. Alles andere werdet Ihr wieder vergessen, was zum einen unbefriedigend und zum anderen verschwendete Zeit ist.

Nun aber zu den Bildern. Ich habe mir einen ganzen Tag Zeit genommen, um die Fotos aus dem unfassbar großen Artikelbestand des letzten Jahres herauszulösen, gesondert zu betrachten und in eine in sich möglichst stimmige Reihenfolge zu bringen.

Bevor Ihr nun runterscrollt, möchte ich eine Sache hervorheben: Was ihr nun seht, sind Bilder, Eindrücke und Arbeiten, in die keine Minuten, keine Stunde, sondern Tage, wenn nicht sogar Wochen an Arbeit gesteckt wurden. Um sie zu träumen. Zu planen. Und schlussendlich zu machen.

Gerade deshalb sind sie es wert, mit viel Zeit angesehen und auch gewürdigt zu werden.

Milan 81 © Charles Traub
Aus dem Artikel: Italien in den 80ern

Pärchen in bunter Kleidung am Canyonlands Nationalpark.
Aus dem Artikel: Touristen

Dianna beim schminken.
Aus dem Artikel: Dianna

Ein seltsamen Gefährt gefolgt von drei Fahrrädern und einem kleinen Jungen in der Wüste.
Aus dem Artikel: Burning Man: Willkommen zuhause

Drei Männer vor einer Industrielandschaft.
Aus dem Artikel: Zuhause zwischen schwarzen Hügeln

Ein Schmetterlingsflügel in Nahaufnahme
Aus dem Artikel: Die Flügel der Schmetterlinge

Deep © Mario Nevado
Aus dem Artikel: Ein Orchester aus Farben

Ein Mann steht auf der Straße, ein Radfahrer im Hintergund.
Aus dem Artikel: Die Stärke der Fragilität

© Greg Ponthus
Aus dem Artikel: Greg Ponthus’ Traumbilder

Ein Baby wuschelt durch die Haare einer Frau.
Aus dem Artikel: Bedingungslose Liebe

Zwei Männer kämpfen gegeneinander, einer springt dabei gerade in die Luft.
Aus dem Artikel: Alltag in Indonesien

Zwei Frauen im Wasser. Die Gesichter sind über der Wasseroberfläche und nicht zu sehen.
Aus dem Artikel: Faszination für Unterwasser-Fotografie

Ein Tintenfisch fliegt über einer Bergkette im Nebel.
Aus dem Artikel: Meeresbewohner am Himmel

Ein Heißluftballon schwebt auf eine riesige schwebende Landmasse zu.
Aus dem Artikel: Parallelwelten

Blick aus einem Zelt heraus auf einen See und Berge.
Aus dem Artikel: Der morgendliche Blick aus dem Zelt

Ein Hund rennt über eine Wiese. Im Hintergrund eine Holzhütte.
Aus dem Artikel: Die Abenteuer von Wolfgang dem Wolfshund

Wolf © Laura Zalenga
Aus dem Artikel: Grimm kompakt

Durch die Tür eines Autos ist ein Mensch im Schnee zu sehen.
Aus dem Artikel: Die Reisen des Richard Gaston

Xiaolangdi Dam #3 | Yellow River, Henan Province, China, 2011
Aus dem Artikel: Des Wassers Weite

© Jim Kazanjian
Aus dem Artikel: Unmögliche Architekturen

© Kevin McElvaney
Aus dem Artikel: Agbogbloshie

Eine junge Frau mit Kopftuch trägt Boxhandschuhe und hält diese in Pose zur Kamera.
Aus dem Artikel: Frauen in Kabul

Ein Junge hat Wurzeln anstelle von Händen.
Aus dem Artikel: Albträume

Zwei Katzen-Tatzen auf den Augen einer Frau.
Aus dem Artikel: Vor meinem inneren Auge

Ein weißer Hund auf weißem Teppich
Aus dem Artikel: Das Selbst und die Bilder

Straßenfotografie von Todd Gross: Ein älterer Herr zeigt auf einen vorbeilaufenden Mann mit Hut – an der Wand ein Poster, das "What Is Sexy" zeigt.
Aus dem Artikel: New York City: Straßenfotografie von Todd Gross

Ein Eichhörnchen wartet an der Tür
Aus dem Artikel: Wilde Nachbarn: Eichhörnchen auf dem Balkon

Tanszene draußen.
Aus dem Artikel: Auf der Schwelle – Leben im Frauenhaus

Fingerspiel und Mann
Aus dem Artikel: Fotografie mit flimmernden Fäden

Landschaft einer Industrieanlage.
Aus dem Artikel: Den Regenbogen vorhersagen

Immortal Junkies  © Vesa Pihanurmi
Aus dem Artikel: Das Licht der Dämmerung

Drei Kinder pflücken Äpfel.
Aus dem Artikel: Sommerzeit

Das Auslesen dieser Bilder hat mic,h wenn ich ehrlich bin, vor allem eines gemacht: Stolz. Auf das, was wir als Magazin in Kollaboration mit vielen Fotokünstlern erreicht haben. Daher möchte ich allen, die das möglich gemacht haben, danken. Insbesondere meinen tollen Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion. Ihr seid die Besten.


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Fotos kaufen

25 Jun

Ein Beitrag von: Anne Henning

Es ist großartig. Gute Bilder von guten Fotografen sind nur einen Klick entfernt. Tagtäglich verfolgen wir die Portfolios und Streams unserer Lieblingskünstler und lassen uns inspirieren, begeistern, nähren. Kurzum – wir konsumieren.

Ab und an schreiben wir vielleicht einen Kommentar unter ein Bild oder klicken es zu unserer digitalen Favoritenliste dazu. Diese Online-Sammlung unserer schönsten Bilderschätze wächst ständig. Aber wie oft schauen wir uns unsere alten Favoriten wirklich noch einmal an, wie lange schauen wir uns überhaupt Bilder an, die uns gefallen, bevor wir weiterklicken und das nächste konsumieren? Ich glaube, meistens weniger und kürzer als gute Fotos es verdienten.

Manchmal bin ich dieser Klickerei, dieser digitalen Bilderflut, absolut überdrüssig. Und dann kam letztes Jahr dieser Moment, als es in mir Klick gemacht hat.

Ich habe schon einige kleinere und größere bildhauerische Arbeiten von Künstlern und Kommilitonen gekauft oder getauscht und auch zwei ziemlich gute Rüdiger-Beckmann-Drucke hängen an meinen Wänden. Eine geschenkte Leinwand eines befreundeten Malers und auch ein paar fotografische und plastische eigene Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen hängen um mich herum. Ich liebe den Dialog, den Kunstwerke miteinander eingehen, indem man sie in denselben Raum hängt oder stellt.

Sie wirken ganz anders, je nachdem, an welcher Wand und über welcher Skulptur sie hängen. Sie entfalten eine neue Präsenz und beeinflussen sich gegenseitig. Und auch, wenn mein relativ überschaubares WG-Zimmer schon aus allen Nähten platzt, hat es letztes Jahr wieder in mir drin geklickt und ich wusste:

Ich möchte ein Foto von Nastya Kaletkina kaufen!

Ich verfolge ihre Arbeiten seit längerer Zeit und finde sie fantastisch, surreal, betörend. Letztes Jahr im Februar habe ich dann dieses Foto gesehen. Eine halbnackte Frau liegt auf einem Bett. Um sie herum sind scheinbar wahllos Äpfel, Eier oder andere runde Kleinigkeiten verstreut. Halb fokussiert, halb verwackelt, schwarzweiß. Merkwürdig. Irgendwie nicht greifbar; ich verstehe dieses Bild nicht, doch fühle mich auf einen merkwürdige Art und Weise von ihm angezogen.

Eine Frau liegt auf einem Bett und ist von Äpfeln umgeben.

In mir wächst schlagartig der Wunsch, genau dieses Bild in meiner analogen Favoritensammlung an der Wand zu haben. Es nicht nur digital auf kleinem Monitor zu sehen, es laden zu müssen und am Ende doch wieder den Tab zu schließen. Ich will es real, hier an meinen eigenen vier Wänden. Gerahmt, groß, echt. Zum Anfassen und immer wieder Ansehen. Also nehme ich Kontakt auf.

Nach einigen Mails mit englisch-russischen Sprachbarrieren erfahre ich, wie es der Zufall so will, dass Nastya im Oktober nach Deutschland kommt, um in Düsseldorf an einer Ausstellung teilzunehmen. Sie wird diesen Akt mit Äpfeln auch ausstellen, ich darf das Original von da aus mitnehmen, habe Vorfreude, aber muss mich noch ein paar Wochen gedulden.

In der Zwischenzeit entdecke in im Luxad in Berlin einen wunderschönen Bilderrahmen. Mit Nastyas Bild im Hinterkopf muss ich das gute Stück einfach mitnehmen, dann habe ich immerhin schon den Rahmen, auch wenn ich auf den Druck noch warten muss. Ein Rahmen mit Geschichte für ein Bild mit Geschichte. Da die Bilderrahmen Einzelstücke aus recyceltem Holz sind und in ihrer Größe sehr individuell, möchte mein Rahmen auch das abenteuerliche Bildformat von 28 x 27,5 cm.

Bilderrahmen bei Luxad

Man schaut in den Verkaufsraum von Luxad und sieht einen Haufen Bilderrahmen.

Wie erwartet, ist die Kommunikation etwas holprig und meine exakten Formatwünsche vielleicht auch etwas unpräzise, sodass Nastya im Oktober mit dem falschen Format nach Deutschland kommt. Die Ausstellung ist dennoch wundervoll, es ist spannend, die Fotografin kennenzulernen, etwas über die Entstehungsgeschichte des Fotos zu erfahren und aufregend, das Bild an der Wand zu sehen, das ich von ihr kaufen werde.

Endlich hat es eine Oberfläche, hat den Computer verlassen und hängt dicht vor mir in einer kleinen Galerie in Düsseldorf. Das Schwarz ist viel dunkler als in der digitalen Version, alles wirkt noch verschwommener und surrealer. Leider ist die Qualität des Drucks nicht sonderlich gut, sonst hätte ich es mir vielleicht anders überlegt und es trotz falscher Größe gekauft. Aber auch so bin ich mir absolut sicher: Dieses Bild möchte ich haben.

Blick auf die Ecke eines alten mintgrünen Bilderrahmens.

Nachdem Nastya wieder in Moskau ist und ich ihr meine genaue Wunschgröße mitgeteilt habe, passiert erst einmal länger gar nichts. Wir sind beide zu beschäftigt für die zähe E-Mail-Kommunikation, sodass sich die Odyssee um meinen Druck noch viele Wochen ins neue Jahr trägt. Anfang 2014 meldet Nastya sich plötzlich und fragt nach meinem Wunschpapier. Hahnemühle, natürlich, denn nach dem halben Jahr Warterei kann mir das Papier nicht dick und haptisch genug sein.

Es dauert noch ein paar Tage, dann liegt der Akt mit Äpfeln in Moskau frisch gedruckt und wartet auf die Reise nach Köln. Vielleicht hätten wir es an dem Punkt einfacher haben können, aber nachdem wir eine monatelange E-Mail-Kommunikation, eine Ausstellung mit einer Version im falschen Format und dutzende Übersetzungsprobleme hatten, musste auch die Reise nach Deutschland abenteuerlich sein.

Ein einfacher Paketversand kam also nicht in Frage. Wir entschieden uns dafür, das Bild von Flughafen zu Flughafen zu schicken. Nastya wollte es in Russland irgendjemandem mitgeben, ich sollte es in Deutschland entgegennehmen. Doch das war gar nicht so einfach, wir haben drei Versuche gebraucht, bis Nastya am Schalter in Moskau wirklich jemanden gefunden hat, der bereit war, den gut verpackten Druck per Handgepäck nach Düsseldorf zu bringen.

Eine Mappe mit kyrillischen Buchstaben.

Nervös und doch voller Vorfreude stand ich also endlich vor ein paar Wochen am Düsseldorfer Flughafen, mit einem kleinen Schild in der Hand, auf der Suche nach einer wildfremden Frau mit Foto im Handgepäck. Die Odyssee ist gut ausgegangen, wir haben uns gefunden und mussten beide sehr lächeln bei der Übergabe. Und auch Nastya freute sich sehr über das gelungene Ende dieses Abenteuers.

Wir sehen ein Bild in einem Bilderrahmen.

Der merkwürdige Akt mit Äpfeln hängt nun an meiner Wand. Auch, wenn ich ihn nach über einem Jahr immer noch nicht ganz verstanden habe, immer noch Neues in ihm entdecke, ist das nun kein Problem mehr, denn ich habe jetzt alle Zeit der Welt, ihn zu betrachten. Kein Klicken, kein Laden, keine Pixel.

Nastyas Druck hängt, liebevoll signiert, in dem alten Holzrahmen, die Glasscheibe habe ich weggelassen, so wird er mit den Jahren vielleicht vergilben, aber dafür bin ich ihm ganz nah, kann über das Papier fahren und mich an diesem Kunstwerk mit der langen Reisegeschichte immer wieder erfreuen.

Umgeben von Erinnerungen an Ausstellungen drei meiner Lieblingsbildhauer, meinem Lieblingskinderbuch und einer schwebenden Wachsarbeit einer befreundeten Künstlerin, hat er genau diese Symbiose und Präsenz im Raum entwickelt, die ich an Drucken so liebe.

Ein Bild hängt in einem Bilderrahmen an der Wand. Daneben sind noch andere Bilder zu sehen.

Drucke sind das kleine gallische Dorf der Fotografie-Szene, denn das allermeiste setzt sich nur digital fort. Doch Drucke sind widerstandsfähig und haben eine betörende Wirkung, wenn sie erst einmal den Weg in den Bilderrahmen gefunden haben. Darum kann ich jedem nur empfehlen, sich Bilder zu kaufen, die einem am Herzen liegen, die begeistern, die einem nicht aus dem Kopf gehen. Die man sieht und bei denen es Klick macht.

Durch deren Kauf man den Künstlern und Künstlerinnen ein wunderschönes Kompliment macht und ihre Arbeiten auf eine sehr ehrliche Art und Weise belohnt. Die Mühe, das Geld, die Warterei, all das ist es wert, sie raus aus der digitalen Favoritenliste rein in die eigenen Vier Wände zu holen.

Und wie sieht es bei euch aus, welche fotografischen Schätze haben den Sprung von eurer Favoritenliste bis an die Wand geschafft?


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Facebook und Fotos: Wie ist die Rechtslage?

26 Mar

Ein Beitrag von: Sebastian Deubelli

Für Inhalte wie Fotos und Videos, die unter die Rechte an geistigem Eigentum (sog. „IP-Inhalte“) fallen, erteilst du uns durch deine Privatsphäre- und App-Einstellungen die folgende Erlaubnis: Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebührenfreie, weltweite Lizenz zur Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest („IP-Lizenz“). Diese IP-Lizenz endet, wenn du deine IP-Inhalte oder dein Konto löschst, außer deine Inhalte wurden mit anderen Nutzern geteilt und diese haben die Inhalte nicht gelöscht.

Auch über einen Monat nach der abweisenden Berufungsentscheidung des Kammergerichts Berlin (Urteil vom 24. Januar 2014, 5 U 42/12) sind das die Nutzungsbedingungen zur sogenannten IP-Lizenz, die Facebook damit auch weiterhin zur Grundlage eines jeden Nutzungsvertrages machen will und sich somit insbesondere sehr weitgehende Nutzungsrechte an jedem hochgeladenen Foto zusichern lässt.

Doch spulen wir zurück und sehen uns an, was bisher geschah:

Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. hatte vor dem Landgericht Berlin mit Urteil vom 6. März 2013 (16 O 551/10) eine Entscheidung erwirkt, die neben einiger anderer Klauseln auch die eingangs genannten Nutzungsbedingungen zur IP-Lizenz im Verkehr mit Verbrauchern für unwirksam erklärt hatte.

Hiergegen legte die Facebook Ireland Ltd. Berufung ein, die nun vor dem Kammergericht Berlin zurückgewiesen wurde. Im Klartext: Nach deutschem Recht dürfen diese Klauseln nach Auffassung der Berliner Richter nicht mehr verwendet werden.

Die Entscheidung liegt mittlerweile im Volltext als PDF vor.

Die Revision wurde nicht zugelassen.

Doch was sind nun die Folgen aus dieser Entscheidung insbesondere aus der Sicht von Urhebern und anderen kreativen Rechteinhabern?

Bereits einleitend möchte ich aufkommenden Optimismus gerade unter denjenigen Lesern, die ihre Brötchen mit der Fotografie verdienen, dämpfen. Bereits in der erstinstanzlichen Entscheidung des Landgerichts Berlin heißt es:

Die Beklagte wird verurteilt (…) nachfolgende oder mit diesen inhaltsgleiche Bestimmungen in Verträge über die Teilnahme an einem sozialen Netzwerk mit Verbrauchern, die ihren Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland unterhalten, einzubeziehen, sowie sich auf die Bestimmungen bei der Abwicklung derartiger Verträge zu berufen: (…)

Das bedeutet, dass sich die Entscheidung nicht auf Facebook-Nutzer bezieht, die keine Verbraucher sind, sondern im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit Bilder bei Facebook hochladen.

Facebook lässt sich Nutzungsrechte einräumen

Somit bleibt es vorerst dabei, dass Inhalte, die von Berufsfotografen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit (also insbesondere beim Betreiben einer Unternehmensseite) bei Facebook hochgeladen werden, den Nutzungsbedingungen zur IP-Lizenz unterliegen dürften.

Bedenklich an den Nutzungsbedingungen ist insbesondere, dass Facebook sich ein übertragbares und unterlizensierbares Nutzungsrecht einräumen lässt, das es ermöglichen würde, hochgeladenen Inhalt in gewerblichem Umfang und entgeltlich weiterzugeben – sprich: zu verkaufen.

Berücksichtigt man, dass jeden Tag verschiedenen Statistiken im Netz nach rund 350 Millionen Bilder bei Facebook hochgeladen werden, was aktuell einen Bildbestand von über 240 Milliarden Bildern bedeuten dürfte, erhält man einen ersten Eindruck davon, welche Relevanz ein derartiger Bilderpool hätte, würde man die Aufnahmen unter Berufung auf die Nutzungsbedingungen kommerziell verwerten.

Zum Vergleich: Getty Images bringt es derzeit auf rund 70 Millionen Bilder. Sicherlich stellt nur ein kleiner Teil der Bilder bei Facebook Material dar, das aufgrund der Qualität zur kommerziellen Verwertung geeignet wäre.

Geht man aber davon aus, dass etwa 5 % der Facebook-Nutzer gewerblich unterwegs sind und somit qualitativ verwertbare Aufnahmen hochladen, kommt man immer noch auf 12 Milliarden Bilder. Doch auch, wenn diese Möglichkeiten aktuell auf dem Papier gegeben wären, möchte ich auch klar hervorheben, dass aktuell noch kein Fall bekannt wurde, in dem Facebook eine derartige Verwertung vorgenommen hätte.

Auch wurden bislang noch nicht einmal derartige Pläne publik. Möglich wäre es dennoch.

Wie geht man als Fotograf nun mit der etwas zweideutigen Situation um?

Einerseits will man natürlich seine Bilder auch bei Facebook in ordentlicher Auflösung und ohne unschöne Wasserzeichen darstellen, zumindest wenn – wie wohl bei den meisten – der Facebook-Account als Bestandteil des Unternehmensmarketings Verwendung findet. Und man potentielle Kunden von seiner fotografischen Arbeit überzeugen möchte.

Hier besteht etwa die Möglichkeit, die Bilder auf der eigenen Unternehmenswebsite oder dem eigenen Blog in hoher Auflösung und ohne Wasserzeichen zu zeigen und im Rahmen der Facebook-Seite darauf zu verlinken.

Das Bild wird dann auf Facebook als (zugegeben kleines) Miniaturvorschaubild gezeigt. Der Betrachter erhält aber dennoch die Möglichkeit, das Bild auf der eigentlichen Website in voller Pracht zu sehen, falls ihm der Miniatur-Teaser auf Facebook zusagt.

Egal, wie man sich hier entscheidet, möchte ich jedem, der mit seinen Bildern sein Geld verdient, nahelegen, sich zumindest einmal kurz mit dieser Situation auseinanderzusetzen und einen Weg zu finden, mit dem er sich wohlfühlt. Zwei weiterführende Interviews zur Thematik findet Ihr hier und hier.

Abschließend bleibt mit Spannung zu erwarten, wie Facebook nun auf die Entscheidung des Kammergerichts Berlin reagieren wird. Bisher sind die Nutzungsbedingungen unverändert. Doch selbst, wenn diese modifiziert würden, gehe ich aktuell nicht davon aus, dass die Passage zur IP-Lizenz ersatzlos gestrichen würde.


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Varieté: Eure wichtigsten Fotos 2013

19 Jan

Vor einer Woche haben wir zum Abschluss unserer verschiedenen Jahresrückblicke Euch befragt: Zeigt uns Euer wichigstes Foto 2013. Fast 200 Fotos und Geschichten habt Ihr eingereicht, die wir angeschaut und gelesen haben.

Das hat nicht nur an sich schon Spaß gemacht, sondern es war auch spannend, in der Masse der Einsendungen bestimmte Themen immer wieder zu finden, die Ihr auch in der finalen Auswahl unserer zwölf Favoritenbilder entdecken könnt: Familie, Freunde, Reisen.

Eure wichtigsten Bilder sind oft gar nicht die, die Ihr für die gelungendsten oder perfektesten haltet. Sondern sie sind Euch wichtig, weil sie mit Freunden und Familie entstanden sind oder auf sinnstiftenden, den Horizont erweiternden Reisen.

Von Euren warmen Worten schneiden wir uns gern eine Scheibe ab: Besinnt Euch auf das, was wirklich wichtig ist, umgebt Euch mit Menschen, die Ihr liebt, schaut Euch unsere wunderbare Welt an und haltet diese wertvollen Momente in Fotos fest.

 

© Robert Mehlan

Robert Mehlan schrieb:

Ich war wieder mal mit meiner Fotoausrüstung zum Oktoberfest-Shooting unterwegs. Karussell, Achterbahn, Zelte und die üblichen Motive. Eigentlich war ich mit der Ausbeute total unzufrieden, denn es waren mal wieder Bilder nach dem Motto „Mutti knipst…!“ Alles schon da gewesen, alles schon gesehen. Ein Freund von mir machte noch kurz vor Schluss eine paar Bilder, ich hatte eigentlich schon eingepackt.

Dann sah ich diese Szene kurz vor Ende des Oktoberfestabends. Aus der Hand mit meinem 70-200mm IS II. Absoluter Treffer. Und dieses Bild wird durchweg positiv aufgenommen. Ende kommenden Jahres wird es sogar zentraler Bestandteil einer Oktoberfestdekoration in einem der führenden Modehäuser in Salzburg. Habe dann gleich mit ein paar weiteren Kassenhäuschen eine tolle Serie machen können. Ist alles innerhalb von 15 Minuten entstanden.

 

© Marijan

Marijan schrieb:

Zur richigen Zeit am richtigen Ort: Diese Militärparade anlässlich des 25. Jubiläum der „Maldives National Defence Force“ entdeckte ich nur durch Zufall. Als ich die Soldaten marschieren sah, rannte ich ein paar Meter voraus und suchte eine geeignete Stelle, um sie in Szene zu setzen. Ich wählte eine untersichtige Perspektive und drückte ab.

Nach ein paar Sekunden war alles vorbei. Als ich auf das Display der Kamera schaute, wusste ich, dass da ein tolles Bild entstanden ist. Durch die offene Bildgestaltung und die kleine zierliche grüne Palme wirkt das Bild für mich perfekt. Zur richtigen Zeit eben am richtigen Ort!

 

© Normen Gadiel

Normen Gadiel schrieb:

Hallo ihr Lieben, also dies ist mein wichtigstes Foto zum einen, weil die Menschen auf dem Foto zu meinem Freundeskreis gehören und es deshalb persönlich eine hohe Bedeutung hat und zum anderen, weil es für mich nur so vor Lebensfreude strotzt. Der Moment hätte für mich kaum besser sein können und ich kann mich auch nach langer Zeit an diesem Foto sattsehen, was bei mir nicht sehr oft vorkommt. Deshalb ist dies mein Foto 2013.

 

© Martin Kaluza

Martin Kaluza schrieb:

Dieses Bild entstand bei einer Exkursion in den Nationalpark De Hoge Veluwe. Wir hatten viel Bewegung an der frischen Luft, tolles Wetter und ich hatte einen kreativen Flow und Austausch mit den anderen Fotografen. Zudem hatte ich ausgiebig die Gelegenheit, meine frisch umgebaute Infrarot-Kamera zu testen. Es war ein rundum perfekter Tag mit sehr gelungenen Infrarot-Fotografien. Der „Astronaut“ hinten rechts ist übrigens ein anderer Teilnehmer dieser Exkursion.

 

© David Uzochukwu

David Uzochukwu schrieb:

Mein wichtigstes Bild letztes Jahr war dieses hier. Es hat mir gezeigt, dass die Bilder, die mir am besten gefallen werden, ungeplant entstehen – dann, wenn ich einfach aus einem Gefühl heraus zur Kamera greife und nicht einmal darüber nachdenke, was ich eigentlich mache.

 

© Robert Brodatzki

Robert Brodatzki schrieb:

Nachdem ich euren Artikel gelesen habe, war mir sofort klar, welches mein persönlich wichtigstes Foto im letzten Jahr war. Es entstand im November im Rahmen eines Gruppenprojekts mit meinem Pfadfindertrupp.

Das Foto ist angelehnt an das bekannten Motiv „Raising the Flag on Iwo Jima“, welches 1945 von den Amerikanern für Kriegspropaganda benutzt wurde. Unsere Nachbildung dreht die ursprüngliche Botschaft des Originals um. Wir wollen nämlich ausdrücken, dass wir GEGEN Krieg sind und Pfadfinder sich FÜR den Frieden einsetzen.

Dieses Bild erinnert mich an eine sehr intensive Woche und den starken Teamgeist, der sich in dieser Woche in unserer Gruppe gebildet hat. Ohne diese Truppe wäre dieses Foto nie entstanden.

 

© Jonas Hafner

Jonas Hafner schrieb:

Für das letzte Jahr hatte ich mir vorgenommen, ein paar neue Dinge auszuprobieren. Ich hatte immer ein bisschen Angst vor Ganzkörperportraits und so habe ich mich Monat für Monat ein bisschen näher an dieses Thema rangetastet.

Auf einem sommerlichen Meet-Up in Österreich, wo ich zusammen mit vielen wundervollen Menschen eine Woche lang in den Bergen fotografierte, entstand schließlich dieses Bild. Ich verbinde mit diesem Foto eine wirklich schöne Zeit und sehe darin zugleich die Fortschritte, die ich dieses Jahr gemacht habe.

Für mich zeigt dieses Bild, dass der Mensch zwar die Natur verändert, aber auch seinen Platz in ihr hat. Titel: Aufbäumen

 

© Resa Rot

Resa Rot schrieb:

Dieses Bild entstand an einem warmen Oktobernachmittag in einem kleinen, verlassenen Waldstück. Ich beschäftige mich seit letztem Jahr mehr und mehr mit Aktaufnahmen und suchte nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, den Körper zu inszenieren, ohne den Menschen bloßzustellen und eben „nur“ auszuziehen. In diesem Bild fand ich eine für mich gelungene Umsetzung, die mich motivierte, auf diesem Weg zu bleiben. Daher ist es meine persönlich wichtigste Fotografie des Jahres 2013.

 

© Stefan Stammbach

Stefan Stammbach schrieb:

Ich weß nicht, ob es mein wichtigstes Bild ist, aber es ist im Moment mein liebstes. Ich war im Sommer für fünf Wochen in Island unterwegs und dieses Bild war eines der ersten Bilder, welches ich nach der Ankunft mit der Fähre schoss.

Ich war bei einem Freund von einem Freund, welcher mir auf meiner Karte alles markiert hatte, was ich besuchen soll. Er meinte dann, ich solle noch rasch ans Ende der Halbinsel fahren, da habe es eine Vogelwarte. Da entstand dann das Bild. Das war erst der Anfang meiner Reise und ich war vom ersten Tag schon komplett weggeblasen von dem Land.

 

© Petra Holländer

Petra Holländer schrieb:

Ich weiß nicht, ob ich EIN wichtigstes Foto habe, aber dieses hier bedeutet mir auf jeden Fall viel. Es entstand spontan auf einer Fototour mit Freunden und ich mag es besonders gern, weil es einerseits so gelungen ist, wie ich es im Sinn hatte und anderseits weil das Bild mehr für mich verkörpert, als zu sehen ist.

Es ist die Art von Fotos, die ich öfter machen möchte. Ich will öfter hinaus in die Natur, ich möchte die Verbindung von Mensch und Natur abbilden, spontan eine gute Idee haben, etwas erschaffen und einfach nur leben, die Natur atmen.

 

© Steffen Fischer

Steffen Fischer schrieb:

Dies ist mein wichtigstes Foto im Jahr 2013. Das Bild entstand ziemlich spontan in unserem Hausflur mit natürlichem Licht, das durch die Fensterscheibe kam. Mir bedeutet dieses Bild sehr viel, weil es zeitlos schön ist und in unserer perfekten Welt durch seine Unschärfe zu etwas Besonderem wird. Die auf diesem Bild abgebildete Person ist im übrigen die Frau, der ich im Jahr 2013 mein Eheversprechen gab.

 

© Jürgen Adorf

Jürgen Adorf schrieb:

Warum dieses Bild für mich wichtig ist, erklärt sich schon durch den Titel „Vater“ und steht auch im Bildtext beschrieben. Wirklich überraschend war allerdings die überwältigende Resonanz auf dieses Werk und erst dieses Feedback hat es zu meinem „wichtigsten“ Foto des vergangenen Jahres gemacht.

Es hat mich diese Amsel ein Jahr lang begleitet, nachdem mein Vater verstarb. Sein größter Wunsch war gewesen, einmal ohne jedes Fluggerät fliegen zu können, und ein einziges Mal, in einer vom Glück begünstigten Nacht, hat er im Schlaf genau diesen Traum geträumt, und zwar so unmittelbar, dass er das sehnlichste Gefühl fortan aus eigenem Erleben kannte. Was für eine Gnade! In meinen Träumen begegne ich ihm gelegentlich. Aber nur ganz, ganz selten in seiner menschlichen Gestalt.

 

Nach diesem Rückblick mit Euren wichtigsten Fotos des letzten Jahres freuen wir uns umso mehr auf ein fotografisch produktives 2014.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Die wichtigsten Fotos 2013

02 Jan

Liebe Leser, ich möchte heute einen fotografischen Rückblick auf das vergangene Jahr werfen. Dafür habe ich nochmals alle Artikel durchgeschaut und die Fotos herausgezupft, die für mich persönlich ganz besonders wichtig waren.

Vielleicht habt Ihr den einen oder anderen dieser Artikel verpasst und werden nun darauf aufmerksam. Nehmt Euch ruhig etwas Zeit dafür, in aller Ruhe die fotografischen Arbeiten durchzusehen. Es sind sehr viele Bilder geworden, die alle nicht nur technische, sondern insbesondere inhaltliche Dichte auszeichnet.

Nazis © Andreas Herzau
Aus dem Artikel: Was ist guter Fotojournalismus?

05-Pffft © Elke Vogelsang
Aus dem Artikel: Schnauuuze!!!

© Sabina Abakovic
Aus dem Artikel: Marianne

© profan und morphium
Aus dem Artikel: Gedanken zu kombinierten Bildern

© Ken Hermann
Aus dem Artikel: Ein explosives Projekt

© Laura Zalenga
Aus dem Artikel: Die Redaktion stellt sich vor – Laura Zalenga

© Maximilian Rempe
Aus dem Artikel: Für eine Handvoll Dollar

Vertrauen © Hermann Hirsch
Aus dem Artikel: Der Fuchs: bejagt, verdrängt und wunderschön

swansneck © Marina Refur
Aus dem Artikel: Phantásien. (One-way)

© Mike Peters
Aus dem Artikel: Was für mich wichtig ist

© Peter Kool
Aus dem Artikel: Straßenfotografie und Präsenz

© Stavros Stamatiou,2
Aus dem Artikel: Vom Lesen des Lichts

© Jarek Kubicki
Aus dem Artikel: Die surrealen Gesichter des Jarek Kubicki

© Helen Warner
Aus dem Artikel: Entzückungen einer Tagträumerin

© Alain Labliole
Aus dem Artikel: Im Gespräch mich Alain Laboile

© Kirsty Mitchell
Aus dem Artikel: Kirsty Mitchells Wunderland

© Frank Machalowski
Aus dem Artikel: Tierwald

© Andreas Franke
Aus dem Artikel: Die versunkene Welt

©  Aliza Razell
Aus dem Artikel: Die Büchse der Pandora

© Alessandro Polia
Aus dem Artikel: Verbunden

© Christoph
Aus dem Artikel: Ergebnisse der Leseraktion: Bearbeitungsexperimente

© Jesús Pastor
Aus dem Artikel: Amador Rabal, Totengräber

Windy Sleepwalk © Alex Bamford
Aus dem Artikel: Schlafwandeln im Mondlicht

© Andrea Penisto
Aus dem Artikel: War das Absicht?

© Hermann Hirsch
Aus dem Artikel: Der Frühling: Neues Leben überall

© Gabriele Galimberti
Aus dem Artikel: Toy Stories

© Rupert Vandervell
Aus dem Artikel: Stille und Isolation

Fighting Ladies © Paul Russell
Aus dem Artikel: Nein, nein, nein – ja!

© Ljuba Gonchar
Aus dem Artikel: Sanft, zart und mit viel Gefühl

100 yards from september ground zero © Justin Vogel
Aus dem Artikel: Mit der Straßenfotografie Geschichten erzählen

© Kramer O'Neill
Aus dem Artikel: Es ist nur schwer zu erkennen

Moewen © Jana Mänz
Aus dem Artikel: Rügen, eine Winterreise

Parrot ©  Julian Schulze
Aus dem Artikel: Linie gefällig?

Ich hoffe, dass Euch der Rückblick gefallen und das Betrachten der Bilder Eurer Inspiration gedient hat. Bei geneauerem Hinsehen könnte Euch das eine oder andere Bild ja auch direkt als Sprungbrett zu einer Bildidee behilflich sein, oder?

In diesem Sinne beginnen wir das angebrochene Jahr 2014 mit genauso viel Elan und Ideen wie 2013. Wir freuen uns darauf – und haben jetzt schon einige neue Perlen für Euch in petto.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Photocircle: Mit Fotos soziale Projekte unterstützen

15 Jun

In meinem Posteingang landen täglich viele Anfragen. Ich sehe mir jede an, auch wenn ich meist leider nicht genug Zeit finde, ausführlich zu antworten. Oft stelle ich die Links und Hinweise dann einfach in unserer Linksammlung, den browserFruits, vor. Photocircle möchte ich jedoch einen eigenen kleinen Artikel widmen, weil ich die Idee richtig gut finde und mich das Konzept überzeugt.

Was ist die Idee? In Kurzform: Viele Fotografen profitieren auf Reisen von den Portraitierten, können aber selten etwas zurückgeben. Wer bei Photocircle sein Foto zum Verkauf anbietet, unterstützt im Verkaufsfall ein Projekt aus vielleicht genau der Region, in der es entstand. Photocircle stellt das Konzept in einem schönen, kurzen Video vor:

Jeder Fotograf entscheidet selbst über die Marge seines Bildes und den Spendenanteil. Die Mitgliedschaft bei Photocircle ist dabei völlig kostenlos. Wenn Ihr Euch also gerade an Eure letzte Reise erinnert, bei der Ihr dieses eine großartige Foto gemacht habt, schaut Euch die Seite doch etwas genauer an und regististriert Euch.

Aber auch, wenn Ihr keine Fotos habt oder einreichen wollt, lohnt sich ein Blick, denn die Galerie zeigt qualitativ sehr hochwertige Bilder aus der ganzen Welt. Dafür, dass das auch so bleibt, sorgt eine Jury, die die Bilder vor der Veröffentlichung sichtet.

Nach dem Kauf eines Bildes auf Leinwand, Alu-Dibond oder Acrylglas könnt Ihr selbst entscheiden, welchem Projekt der Spendenanteil zukommen soll und Ihr seht auch, wieviel Geld noch zur Beendigung des Projektes fehlt.

Durch die Projektunterstützung konnte Photocircle zum Beispiel bereits einer Familie in Myanmar Jungschweine und einer Familie im Niger Ziegen zum Aufbau einer Tierzucht kaufen. In Bangladesh konnten sie fünf Mädchen den Besuch der Grundschule ermöglichen. In Indonesien haben sie die Patenschaft für einen Orang-Utan-Waisen übernommen. In Berlin unterstützt Photocircle die Kulturloge und die Schülerpaten Berlin. In Indien, Brasilien, Ägypten, Kolumbien und Haiti Patenkinder.

Die angebotenen sozialen Projekte werden von Partnerorganisationen wie zum Beispiel Plan international, der UNO-Flüchtlingshilfe oder der Deutschen Aids-Stiftung durchgeführt.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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