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Posts Tagged ‘Fotografieren’

Fotografieren in der DDR

10 Dec

Ein paar Junge Leute auf Mofas und Motorrädern.

Ein Beitrag von: Felix M. Steiner

Als ich im Juli einen Vortrag von Dieter Demme höre, ist dies eher Zufall. Ein wenig Zeit und völlige Ahnungslosigkeit vom Thema „Fotografieren in der DDR“ bewegen mich schlussendlich doch, mir den Vortrag anzusehen. Reden und Vorträge seien nicht sein Metier, sagt Demme schon im Juli während des Vortrags und wird dies später im Interview wiederholen.
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Konzerte fotografieren

20 May

Ein Sänger steht vor einer Menge Fans und singt ins Mikrofon.

Ein Beitrag von: Marc Mennigmann

Ich habe das ungeheure Glück, dass ich mir aussuchen kann, welche Band ich fotografiere und welche nicht. Und weil das so ist, suche ich mir natürlich nur die Bands aus, mit deren Musik ich auch etwas anfangen kann. Denn bestenfalls ist der Konzertfotograf während des Konzerts ein Teil der Band, was nur geht, wenn er sich auf das einlässt, was auf der Bühne passiert.
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Mystische Tiefen – Fotografieren in Klammen

13 Dec

Ein Beitrag von: Pia Steen

Steil geht es den schmalen, holprigen Pfad den Berg hinauf. In der Ferne höre ich bereits das tosende Rauschen des wilden Baches und die Vorfreude steigt. Nur noch einige Höhenmeter bis zum Eingang der Klamm. Was nun folgt, ist Faszination pur für mich. Schillerndes Wasser, bunte Felsformationen, reißende Strudel, große und kleine Gumpen, überall plätschert und gurgelt es. Ein Paradies für detailverliebte Fotografen!

Ich werde immer wieder gefragt, was Klammen eigentlich sind. Eine Klamm ist nichts anderes als eine enge Felsschlucht, in der sich ein Fluss oder Bach befindet. Entstanden sind diese Abgründe angeblich nach der Eiszeit, als sich das Schmelzwasser über Jahrtausende seinen Weg in den Fels gegraben hat.

© Pia Steen© Pia Steen

Klammen gibt es Tausende. Tiefe, weniger tiefe, breitere, engere, längere und kürzere. Man findet sie hauptsächlich in der Nähe von Gebirgen wie beispielsweise den Alpen. Im Laufe der Jahre wurden in die Felsschluchten Holzstege geschlagen, um die Abgründe für Touristen begehbar zu machen.

Doch so faszinierend das Fotografieren in den nassen Schluchten ist, es birgt auch einige fotografische Herausforderungen. Mit ein paar simplen Tipps und ein wenig Erfahrung macht das Fotografieren in den nassen Abgründen aber jede Menge Spaß.

© Pia Steen

Weniger ist mehr

Bei meiner ersten größeren Klammtour war ich bereits nach dem langen Aufstieg zum Klammeingang völlig erschöpft. Ich hatte meine komplette Fotoausrüstung eingepackt, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Ein Fehler, wie ich schnell feststellen musste. Jedes Gramm, das man zusätzlich tragen muss, kann auf den teils anspruchsvollen Touren zur Qual werden.

Daher habe ich meine Ausrüstung bei meinen Klammgängen mittlerweile auf das Nötigste reduziert. So habe ich beispielsweise nicht mehr alle Objektive dabei, sondern nur noch drei Linsen. Ein Superweitwinkel 17-40mm für die engen Stellen in der Schlucht, meine Standardlinse 28-70mm für die meisten Gegebenheiten und ein Teleobjektiv 70-300mm für Plätze, an die ich nicht näher herankomme oder bei denen ich Details herausstellen möchte.

Auch Graufilter habe ich in den recht dunklen Abgründen bisher noch nicht gebraucht. Ein Polfilter, um Spiegelungen zu entfernen, reicht vollkommen. Dazu ein Stativ, Akkus, ausreichend Speicherkarten und einen Fernauslöser. Neben der Tagesverpflegung wie Getränke und Snacks war es das an fotografischem Equipment.

© Pia Steen© Pia Steen

Eng, enger, Klammstege

Wer schon einmal in einer Klamm war, der weiß, wie eng die Stege in den nassen Tiefen oftmals sind. Bei entgegenkommenden Personen muss man sich regelrecht aneinander vorbeiquetschen. Besonders mit einem Fotorucksack und einem Stativ bestückt ist das keine große Freude. Immer wieder muss man sein Stativ abbauen, um andere Leute vorbeizulassen. Dabei geht einem die komplette Komposition verloren.

Zudem sind die Holzstege sehr empfänglich für Vibrationen. Häufig sieht man noch nicht mal die Besucher der Klamm, spürt aber bereits ihre Schritte auf den Holzbalken. Gerade bei nötigen Langzeitbelichtungen ist das ärgerlich und lässt das Bild trotz Spiegelvorauslösung gern verwackeln.

Mein Tipp: Die Klammen nicht am Wochenende besuchen! Denn dann herrschen dort regelrechte Völkerwanderungen. Unter der Woche hat man meist alle Zeit der Welt und ist so gut wie allein in der Schlucht. So stören weder entgegenkommende Personen, noch die dadurch entstehenden Vibrationen auf den Stegen.

© Pia Steen© Pia Steen

Überall Wasser

In den mystischen Tiefen ist es nicht nur wesentlich kälter als draußen, sondern auch deutlich nasser. Unter einem tobt das wilde Wasser und spritzt hinauf, von den steilen Felswänden tropft das kalte Nass auf einen herab. Eine Regenjacke ist daher ein nützliches Utensil auf der Klammtour. Ich habe es mir allerdings mittlerweile angewöhnt, eine Watthose aus Neopren mitzunehmen.

Die ist zum einen schön warm, wasserdicht und der größte Vorteil: Ich bin wesentlich flexibler, was meinen fotografischen Standort angeht. Häufig kann man in den Klammen direkt ans Wasser gehen. Mit einer wasserfesten Watthose kann ich mich bauchnabeltief in den eiskalten Fluss stellen.

So bin ich nicht an die engen Stege gebunden und habe wesentlich mehr Gestaltungsspielraum beim Komponieren der Bilder. Für weniger tiefe Stellen reichen auch Neoprenschuhe und eine kurze Hose.

© Pia Steen© Pia Steen

Aber nicht nur ich will vor dem Wasser geschützt sein. Auch die Kamera und vor allem die Frontlinse werden durch die Gischt immer wieder sehr nass. Die Folge sind hässliche Wasserflecken auf den Fotos. Um dem entgegenzuwirken, habe ich es mir angewöhnt, immer sofort den Objektivdeckel auf die Linse zu schrauben, sobald ich nicht mehr durch den Sucher schaue.

Zudem trage ich immer ein weiches Mikrofasertuch bei mir, mit dem ich den Polfilter nach dem Komponieren des Bildes vorsichtig abtupfe, um anschließend schnell den Auslöser zu drücken, bevor die Linse wieder nass wird.

© Pia Steen© Pia Steen

Vorsicht, rutschig!

So schön das Plantschen mit Watthose im kalten Nass auch ist, das Fotografieren mit einem Stativ auf den teils rutschigen Felsen ist eine Herausforderung. Bevor ich zu einer in meinen Augen schönen Stelle eile, um meine Kamera aufzubauen, taste ich mich vorsichtig durch das Wasser. Denn so schön die Felsen aussehen, so glitschig können sie sein.

Ein falscher Schritt und man landet samt Ausrüstung im Wasser. Ich missbrauche bei meinen Spaziergängen durch den Bach mein Stativ gern als Wanderstock, um mich abzustützen. Bin ich mit meinem finalen Standort zufrieden, baue ich es auf. Dabei achte ich darauf, dass ein Stativbein exakt gegen den Strom ausgerichtet ist. So hat es gegen die teils starke Strömung etwas mehr Halt.

© Pia Steen© Pia Steen

Auch hier ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Gestell nicht genau auf einem rutschigen Stein steht. Sobald ich merke, dass es keinen absolut sicheren Stand hat, verrücke ich es so lange, bis es bombenfest steht. Vor manchen Felsen musste ich allerdings schon kapitulieren. Selbst auf allen Vieren kriechend ist es teilweise unmöglich, Halt zu finden. Dann sollte man sich lieber nach einem anderen Plätzchen umsehen.

Trotzdem kann es immer passieren, dass sich plötzlich etwas an der Kamera oder am Stativ löst und die teure Ausrüstung baden geht. Ich habe mir daher angewöhnt, meinen Kameragurt immer lose in der Hand zu halten. So erzeuge ich keine Vibrationen bei der Belichtung, habe aber im Falle einen Sturzes eventuell noch die Möglichkeit, die Kamera festzuhalten. Ein Bad im Wasser bedeutet meist nicht nur den sicheren Tod der Technik – auch kann die teils starke Strömung das teure Equipment schnell davonspülen.

© Pia Steen

Die Licht- und Schattenseite der Klamm

Die meisten Leute zieht es bei strahlendem Sonnenschein in die Berge und Klammen. Mich hingegen erst, wenn es ordentlich bewölkt ist oder sogar regnet. Auch, wenn es in den Abgründen recht schattig und dunkel ist, führen einzelne Sonnenstrahlen zu unerwünscht starken Kontrasten.

Das Wasser und die feuchten Felswände reflektieren das Licht extrem. Solch helle Bereiche – neben den teils sehr dunklen Felsspalten – lassen das Bild unruhig wirken und sehen nicht schön aus. Ein bewölkter Himmel sorgt hier für gleichmäßiges, weiches Licht.

© Pia Steen© Pia Steen

Trotzdem hat man in den Tiefen immer das Problem von Hell-Dunkel-Kontrasten zwischen den einzelnen Felsstrukturen. Eine Mehrfachbelichtung hilft hier, um den Dynamikumfang der Schlucht zu bändigen. Für das Wasser mache ich eine extra Belichtung.

Dabei ist es mir wichtig, dass es noch ein wenig Struktur behält. Einen Richtwert gibt es hier nicht. In erster Linie hängt die Belichtungszeit von der Fließgeschwindigkeit des Wassers ab und von der Helligkeit der Klamm. Um mehr Schärfentiefe zu erzeugen, greife ich gern auf Fokusstacking zurück und mache mindestens eine Aufnahme sowohl vom Vorder- als auch vom Hintergrund.

© Pia Steen© Pia Steen

Tod dem Todholz

Eine Klamm sieht niemals gleich aus. Nicht nur die Jahreszeiten lassen das Wasser und die Felsen anders leuchten, auch verändert sich ständig ihre Form. Plötzlich liegen Felsbrocken dort, wo vorher keine waren. Andere hingegen sind verschwunden.

Auch kann es vorkommen, dass nach einem Sturm oder starken Regenfällen die Klamm voller hässlichem Todholz ist. Überall liegen umgestürzte Bäume und Tausende von Ästen in der Schlucht. Das hat mir schon manche Klammtour vermiest, da ich das Gestrüpp nicht sonderlich fotogen finde und es ungern auf meine Fotos bannen möchte.

Generell empfiehlt es sich nicht, den Schluchten nach starken Regenfällen einen Besuch abzustatten. Das Wasser steht dann so hoch, dass man selbst mit Watthose nicht in den Bach kann.

Gestalterisch gelten bei der Klammfotografie die gleichen Regeln wie in der Landschaftsfotografie. Beim Bildaufbau suche ich mir gern einen schönen Felsen oder besonders hübsche Steine für den Vordergrund. Für den Hintergrund bieten sich Wasserfälle oder ein besonders schöner Einblick in die Schlucht an.

© Pia Steen© Pia Steen

Hier bietet es sich auch an, Details herauszustellen. Das Hauptmotiv, beispielsweise ein Wasserfall, sollte nicht direkt mittig platziert werden, sondern zum Beispiel im goldenen Schnitt.

Gern gehe ich mit meiner Kamera so tief wie möglich an das Wasser heran. Das erzeugt eine schöne Dynamik. Ist es mir nicht möglich, nah an den Bach zu kommen, achte ich beim Fotografieren in den Abgrund darauf, dass der Steg, auf dem ich stehe, nicht zu sehen ist. Das erfordert oft Millimeterarbeit.

Auf den Holzwegen bietet sich wegen des hohen Geländers deswegen ein Stativ mit Mittelsäule an. Im Wasser oder auf den Felsen hingegen kann die Mittelsäule auf Grund des flachen Standorts aber auch stören. Ich persönlich bevorzuge das Arbeiten ohne Mittelsäule. Zur Not spreize ich das Stativ auf dem Geländer ein, um so ohne störende Elemente in die Tiefe fotografieren zu können.

© Pia Steen© Pia Steen

Augen offen halten

Bereits auf dem Weg zur Klamm entdeckt man oft schon hübsche Fotomotive. So finden sich in den Bergen gern seltene Blumen oder zauberhafte Wasserfälle. Es lohnt sich auf jeden Fall, bereits beim Aufstieg die eine oder andere Weggabelung zu erkunden.

Auch, wenn einen die tollen Motive in den Klammen gern dazu verleiten, die Wege zu verlassen und irgendwo rauf oder runter zu klettern, so sollte man doch nicht vergessen, dass man sich in den Bergen befindet und nicht auf Spielplatz. Gutes Schuhwerk, Kondition und Trittsicherheit sind Voraussetzung für solche Touren.

© Pia Steen

Hin und wieder sind einige Klammabschnitte aus Sicherheitsgründen wegen Renovierungsarbeiten gesperrt oder im Winter komplett geschlossen. Nicht selten kam es schon zu tödlichen Unfällen in den Schluchten aufgrund von Missachtung diverser Sicherheitshinweise oder wegen Selbstüberschätzung.

Auch ich ertappe mich immer wieder beim Überlegen, wie ich am besten wohin klettern kann, um eine noch bessere Perspektive zu erhalten. Dass es dabei direkt neben mir mehrere Meter tief in den Abgrund geht, vergesse ich in diesem Moment.

© Pia Steen© Pia Steen

Viele wunderschöne Klammen findet man übrigens unweit von München. Im Salzburger Land liegen die mystischen Tiefen quasi aneinandergereiht, eine schöner als die andere. Ich hoffe, ich konnte Euch mit meinen Tipps einen kleinen Einstieg in das Fotografieren von Klammen eröffnen und Eure Neugierde auf das Erkunden der wunderschönen Klüften wecken.


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Treppen fotografieren

03 Jul
Nils Eisfeld Der folgende Beitrag stammt von Nils Eisfeld aus Dresden. Nils ist Student und beschäftigt sich seit drei Jahren intensiv mit der Fotografie. Seine Hauptsujets sind vor allem Urbex- sowie Architekturfotografie, dabei ist er speziell von Treppen begeistert. Mehr seiner Arbeiten seht ihr auf Flickr und 500px.

Man quält sich Stufe für Stufe, die Hände kleben am Geländer, die Füße sind schwer, man keucht und schwitzt. Und das nur, um zur Arbeit, in die Schule oder zur Vorlesung zu kommen. Jeder von uns begeht täglich Treppen, aber nur selten wandert der Blick und betrachtet das möglicherweise Faszinierende.

Was ist so faszinierend am Fotografieren von Treppen?

Mein erstes Treppenbild entstand eher aus Langeweile und ohne große Erwartungen. Umso begeisterter war ich vom Ergebnis und seiner eindrucksvoller Wirkung. In meinen Augen unterscheidet sich jede Treppe von der anderen.

Dabei sind die Form- und Farbgebung, die Höhe oder der Lichteinfall von Bedeutung. Auch verändern Treppen mit dem Alter ihr Gesicht, was einen ganz eigenen Reiz hat.

Des Weiteren bestimmen andere Eigenheiten die Wirkung einer Treppe. So zum Beispiel, wie das Geländer gestaltet und welcher Fußboden im Treppenhaus vorhanden ist.

Lampen im Treppenauge tragen oft einiges zur fotografischen Gestaltung bei. Runde und ovale Treppen wecken schnell Assoziationen an die magischen Spirale und die Unendlichkeit.

Eckige Formen haben schnell den Charakter eines einfachen Treppenhaus, bis auf einige wenige Ausnahmen, die aufgrund spezieller Merkmale doch sehr fotogen sind.

Treppen: 5

Ganz besonders reizvoll sind abstrakte Formen. Die Möglichkeiten an Treppenformen sind schier unendlich, bei genauerer Betrachtung begegnet einem die eine oder andere Überraschung. So fand ich unter anderem Nieren-, Tropfen- und Glühbirnen-Formen.

Gelegentlich wird die Freude auch getrübt, weil in die Treppe ein Fahrstuhl integriert ist. In manchen Fällen ist aber auch das sehr fotogen und hat seinen eigenen Reiz.

Wie findet man solche schönen Treppen?

Öffnet Ihr Eure Augen für diese Kunstwerke, werdet Ihr schnell bemerken, dass es in Eurer unmittelbaren Umgebung eine Fülle von Treppenmotiven gibt. Prinzipiell spielt das Alter eines Gebäudes keine Rolle.

Ein besonderes Augenmerk gilt jedoch der Architektur der 50er Jahre, denn in dieser Zeit wurden viele sehr schöne Treppen gebaut, die tatsächlich bautechnische und optische Kunstwerke sind.

Der Schnitt von Gebäuden ist sehr aufschlussreich. Runde Formen bzw. Anbauten versprechen meist auch eine runde Treppe. In abstrakter moderner Architektur verbergen sich oft ebenso abstrakte Treppenformen.

Des Weiteren lohnt sich ein Blick auf die Fenster. Schräg angeschnittene Fenster sind ein sicheres Indiz für eine vorhandene Treppe. Hinter großen, bis zum Boden reichenden Fenstern befinden sich meist große und breite Treppenhäuser.

Auch die Funktion des Gebäudes gibt Hinweise auf die mögliche Art der Treppe. So haben zum Beispiel Schulen und Universitäten meist sehr große, ausladende Aufgänge, da sie eine Menge Menschen „transportieren“ müssen. Ähnlich verhält es sich in Verwaltungs- und Bürogebäuden, Kinos, Hotels, Museen und Einkaufszentren.

Innerhalb von Kirchen und Türmen sind oft schmale, aber hohe Treppen zu finden. Treppen in Restaurants und Cafes sind meist klein aber fein.

Wie fotografiert man eine Treppe?

Auch ohne großen Aufwand und Technik lassen sich eindrucksvolle Bilder von Treppen umsetzen. Als Erstes sollte man allerdings sicherstellen, dass der Besitzer bzw. Eigentümer des Hauses nichts gegen das Fotografieren einzuwenden hat. Eine höfliche Bitte wird selten abgewiesen.

Eine einfache Kamera mit Weitwinkel genügt prinzipiell. Von Vorteil ist sicherlich ein Stativ, da die Belichtungszeiten in Innenräumen lang werden können. Was sich sehr gut macht, ist ein Stativ mit Ausleger. Damit kann man das Treppenauge von oben schön mittig erfassen.

Für die Perspektive von unten ist es hilfreich, die Kamera auf den Boden zu legen. So bildet man meist sogar noch eine Windung mehr ab.

Sehr zu empfehlen sind (Ultra-)Weitwinkel-Objektive. Damit bekommt man auch die erste Windung mit auf’s Bild, allerdings auch die Zwischenräume, also Fenster und Türen, die manchmal den abstrakten Bildeindruck zerstören.

Fischaugen sind genauso zu befürworten, haben aber einen ganz eigenen Bildcharakter.

Bei Ulatraweitwinkel- und Fisheye-Objektiven solltet ihr auf eure Füße aufpassen, denn schnell sind diese mit auf dem Bild. Den Bereich von 12mm bis 50mm Brennweite empfinde ich als ideal.

Natürlich gibt es auch immer Ausnahmen zur Regel. So gibt es sehr hohe Treppen mit engen Treppenaugen, bei denen sich ein leichtes Teleobjektiv anbietet. Eventuell sogar mit geringer Schärfentiefe, was einen netten Effekt erzeugt.

Es lohnt sich auch, einen Zwischenstopp einzulegen und nicht nur die Extreme Oben und Unten zu betrachten. Auch seitliche Perspektiven bringen spannende Motive hervor. Dadurch werden für den Betrachter Formen wie die S, Z und 2 sichtbar.

Auch sollte man die Details einer Treppe nicht außer Acht lassen. Strukturen einzelner Stufen, verzierte Geländer und gemusterte Fußböden sind oft ein Motiv wert.

Bearbeitung

Ich werde oft gefragt, wie ich meine Bilder bearbeite. Meist hält sich das aber in Grenzen: Ich erhöhe etwas den Kontrast, um Formen zu betonen und eventuell auch etwas die Sättigung. Prinzipiell behalte ich aber den Original-Farbton bei.

Ab und an kommt es auch vor, dass ich etwas an der Treppe retuschiere. Mal muss ein Stück abblätternde Farbe oder eine störende Deckenleuchte entfernt werden, um den reinen Bildeindruck nicht zu zerstören.

Des Weiteren sieht man oft (an einer Bildachse) gespiegelte Treppen. Das wirkt ganz besonders abstrakt.

Abschließend möchte ich auf ein paar Freunde aus meinem Bekanntenkreis und von Flickr hinweisen, die sich ebenfalls mit dem Fotografieren von Treppen befassen. Die Liste derer ist sehr lang, also fühlt euch frei, Links in den Kommentaren zu ergänzen.

Es ist noch nicht lange her, da hat Karin hier auch einen Artikel über das Fotografieren von Treppen geschrieben. Ich bin selbst ein großer Fan von Karins Fotos und an ihre Sammlung heranzureichen, ist wirklich schwierig.

Des Weiteren möchte ich hier Matthias Haker empfehlen. Er ist ein sehr guter Freund, mit dem ich oft zusammen unterwegs bin und dabei (nicht nur) Treppen fotografiere, was mir sehr viel Freude bereitet.

Die Treppenfotos von folgenden Fotografen finde ich auch sehr sehenswert:

  • Shadow
  • Sureshut
  • Frank Seltmann
  • Coastwalker

Tipp:Noch bis zum 16. Juli 2011 nehme ich am Browse Fotofestival mit einer kleinen Ausstellung teil. Wenn ihr Lust habt und gerade in Berlin seid, schaut doch mal rein. 😉


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Das Entscheidende ist der Blick: Über das Fotografieren auf der Straße

28 Jun
Alexander PiniDies ist ein Artikel von Alexander Pini (fotocommunity). Er ist IT-Projektleiter und fotografiert seit vier Jahren. Sein fotografisches Interesse gilt fast ausnahmslos der Straßenfotografie.

Ich habe in den letzten Jahren viele Erfahrungen „auf der Straße“ gemacht und möchte hier mal die aus meiner Sicht wichtigsten Erkenntnisse weitergeben.

Zunächst habe ich mich nur mit größeren Brennweiten getraut loszuziehen, deutlich über 50mm. Dadurch konnte ich mich meistens schön im Hintergrund halten und hatte dennoch die gewünschten Motive auf dem Bild.

Der Nachteil einer großen Brennweite ist jedoch, dass man neben dem eigentlichen Motiv von der Atmosphäre der Straße häufig wenig darstellen kann. So habe ich mich nach und nach an kleinere Brennweiten gewagt und musste dadurch selbst direkt ins Getümmel.

Dies kostet anfangs zwar ein wenig Überwindung, macht mir jetzt aber auch viel mehr Spaß. Inzwischen nutze ich nur noch (Fest-)Brennweiten zwischen 30mm und 50mm, Crop-Faktor der Kamera schon einbezogen.

Wichtig für ein gutes Straßenfoto ist, dass man sich die Gegend zunächst einmal anschaut, ohne gleich die Kamera im Anschlag zu haben. So erkennt man schnell, welche Ecken für Fotos gut geeignet sind.

Jetzt kommt natürlich noch der Mensch ins Spiel, der sich nicht immer genau dort entlang bewegt, wo man es gerne hätte. Straßenfotografie bedeutet deshalb auch, Geduld zu haben. Ich kann nur empfehlen, sich an einer gut geeigneten Stelle mit der Kamera in Bereitschaft zu postieren und darauf zu warten, dass zur Umgebung passende Menschen in den Bildausschnitt hinein laufen.

Man hat dadurch sehr schön die Möglichkeit, die vermeintlich schnell und eher zufällig entstandenen Bilder zu komponieren. Ein weiterer Vorteil des längeren Ausharrens vor einem Motiv ist, dass die Menschen sich durch die Kamera nicht bedroht fühlen, da sie ja diejenigen sind, die dem Fotografen ins Bild laufen.

Dieses Vorgehen ist aus meiner Erfahrung wesentlich zielführender, als einfach durch die Stadt zu laufen und die Kamera schnell auf alle scheinbar interessanten Motive zu richten.

~

Da es in der Straßenfotografie in der Regel darum geht, auch die Umgebung der Menschen zu zeigen, sollte die Blende nicht zu klein gewählt werden. Ich nutze meistens einen Blendenwert von 8 oder höher. Natürlich kann man auch mit einer ganz offenen Blende schöne Fotos machen, aber der typische Street-Charakter geht dabei durch die geringe Tiefenschärfe häufig verloren.

Ausserdem gilt: Je unauffälliger, desto besser. Dies gilt sowohl für den Fotografen (Kleidung etc.), als auch für die Kamera. Ich fotografiere mit einer Canon EOS 400D und träume von einer kleinen Leica M9. Allerdings bin ich der Meinung, dass in der Straßenfotografie, anders als z.B. in der Modefotografie, die Kamera nicht so entscheidend ist.

Das Entscheidende ist der Blick für eine gute Szene und somit ein gutes Bild.

Über eine bessere und meistens auch teurere Kamera sollte man erst nachdenken, wenn einem die Grenzen seiner jetzigen Ausrüstung bewusst werden.

Ich fotografiere nur in schwarzweiß, denn dadurch wird das Bild auf das Wesentliche konzentriert und nicht durch Farben abgelenkt.

Für die Nachbearbeitung verwende ich fast auschließlich Lightroom. Da mir starke Kontraste sehr gefallen, gehört die Kontrastanpassung für mich immer dazu – auch unter Zuhilfenahme vieler selbstdefinierter Lightroom-Presets.

Natürlich muss ich viele Bilder auch noch leicht zurechtschneiden. Das sind dann aber auch schon alle meine Bearbeitungsschritte. Für mich ist es wichtiger, mehr Zeit zum Fotografieren zur Verfügung zu haben als diese für die Nachbearbeitung aufzuwenden. Gerade bei der Straßenfotografie kann man auf aufwändiges Nachbearbeiten aus meiner Sicht auch gut verzichten.

Sehr wichtig bei der Straßenfotografie ist auch noch die rechtliche Seite. In Deutschland gilt, dass man von Menschen, die man in der Öffentlichkeit fotografieren will, immer eine Erlaubnis benötigt. Ausgenommen davon sind (im Wesentlichen) Menschenmengen und Versammlungen.

Für mich bleiben also die Möglichkeiten, entweder vor dem Fotografieren zu fragen oder nachdem das Foto gemacht wurde. Im ersten Fall ist fast immer die Spontanität der Szene verloren, das kommt für mich deshalb gar nicht in Frage.

Im zweiten Fall ist die Person oft schon weiter weg, ich müsste also hinterher laufen und evtl. sogar wieder ein Bild löschen, das ist für mich auch nicht wirklich eine Lösung. Allerdings spielt für mich weniger die rechtliche Seite als die Ethik die entscheidende Rolle, wieso ich auf nicht explizit freigegebene Personenaufnahmen verzichte.

Solange man mit seinen Bildern keine kommerziellen Zwecke verfolgt (so wie ich), ist das Schlimmste, was rechtlich passieren kann, dass ich ein ins Netz gestelltes Bild herausnehmen muss. Ich halte es aus ethischen Gründen aber durchaus für problematisch, Menschen für meine (wenn auch künstlerischen) Zwecke ohne deren Wissen zu verwenden.

Bei mir hat das dazu geführt, dass ich mich vor allem auf Szenen konzentriere, in denen Menschen eher als grafisches Element beteiligt und nicht klar zu identifizieren sind. Auch sehr interessant – und juristisch völlig unkritisch – ist das Fotografieren von menschlichen Schatten, von Personen im Gegenlicht oder vor sehr hellen Hintergründen, die dazu führen, dass auf dem Bild fast nur noch ein Schatten zu erkennen ist. Ich bin eher durch Zufall auf diese Technik gestoßen, mache aber immer wieder gerne solche Bilder.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Schaut euch viele unterschiedliche Bilder an – in Fotocommunities, Blogs, Büchern. Dadurch bekommt ihr Anregungen, die ihr selbst in abgewandelter Form umsetzen könnt.


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