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Posts Tagged ‘Bilder’

Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder

19 Oct

Frau hinter einem Vorhang.

kwerfeldein publiziert eine mehrteilige Serie über Betrachtungen zur Fotografie. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: Warum machen wir bestimmte Bilder? Welche Bilder machen wir nicht und warum? Was motiviert Menschen dazu, sich mit Fotografie zu beschäftigen? Und was ist eigentlich gute Kunst? In diesem Teil beschäftige ich mich damit, warum einige Menschen im Netz über die Bilder anderer FotografInnen wettern und was die Kritik über die Persönlichkeit der Kritiker aussagen kann.
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Bilder der Entfremdung von Wolfram Hahn

09 Jul

Ein Kind schaut Fernsehen.

Wolfram Hahn ist ein in Berlin lebender Fotograf, dessen Arbeiten soziologische Studien über den modernen Menschen sind. Er beschäftigt sich unter anderem mit der Bedeutung neuer Medien für Menschen. Ihn interessiert, ob sich die Art und Weise, wie wir miteinander in Kontakt treten, verändert hat.
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Die filmischen Bilder von Valentin Astier

22 Jan

© Valentin Astier

Der französische Fotograf Valentin Astier arbeitet als Vorsatzmaler für Spezialeffekte und seine Bilder sind dadurch stark inspiriert. Der filmische Einfluss ist nicht zu übersehen. Während seines Studiums lernte er die Grundlagen der Fotografie, begann jedoch erst danach, seine fotografische Arbeit zu entwickeln. Seine Fotos zeichnen sich durch dichte Atmosphären und Stimmungen aus.

Ich interessiere mich für das, was ein Bild erzählen kann, welche Gefühle es in mir durch seine Komposition, das Licht, die Farben, die Textur auslöst. Meine Arbeit als Vorsatzmaler in Spezialeffekten erlaubt mir, meinen Bildern eine filmische Sensibilität zu geben.

Mein übergeordnetes Ziel ist die Schönheit des Bildes und ich liebe es gleichermaßen, Bilder aufzunehmen und sie zu bearbeiten. Farbkorrektur ist ein untrennbarer Teil meiner Arbeit, bei der ich die Atmosphäre ändern und ein völlig neues Gefühl in meine Bilder bringen kann.

Valentin arbeitet nach Möglichkeit nicht an speziellen Projekten und versucht, sich nicht auf bestimmte Themen festzulegen. Er lässt sich gern überraschen von den Dingen, die ihn umgeben und von den Stimmungen, die sie vermitteln.

Natürlich sind einige Themen in meiner Arbeit dennoch wiederkehrend. Ich staune über die Natur und die Landschaft. Ihre Weite schüchtert mich ein, ihre Schönheit übertrifft alles und ihre Ruhe besänftigt mich. Aber auch Städte und Architektur faszinieren mich. Der Kontrast dieser beiden Welten, die sich gegenüberstehen und doch aufeinander reagieren, fasziniert mich. Implizit oder nicht, ich lasse das Konzept der Beziehung vom Menschen und seiner Umgebung immer mit einfließen.

Zwei Männer unterhalten sich, einer lehnt an einer Mauer.

Blick von oben in ein schneebedecktes Dorf.

Eine Straße führt durch einen nebligen Wald.

Ein Waldsee.

Haus an einem Wasserfall.Blick auf einen See.

Ein Mann geht durch eine dunkle Straße.

Eine Frau am Fenster.

Menschen am Strand.

Ein Mann mit Hund am See.

Ein Mann bewacht eine Tür.Ein Campingwagen unter dem Sternenhimmel.

Nebel über dem See.

Eine Frau vor einer Brüstung.

Wichtig ist Valentin auch eine starke Selektion seiner Aufnahmen. Ihn befremden Fotografen, die jeden Tag eine scheinbar endlose Anzahl an neuen Fotografien veröffentlichen und findet, dass man sich damit selbst benachteiligt, viel Qualität verliert – vor allem aber würde die Intention des Fotografen verwässert werden.

Mehr von Valentin könnt Ihr auf seiner Webseite sehen. Oder Ihr folgt ihm einfach auf Facebook, Tumblr oder Flickr.


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Das Selbst und die Bilder

11 Aug

Ein Beitrag von: Georgia Ponirakou

Vor einigen Jahren habe ich damit angefangen, mit einer alten Zenit-Kamera zu fotografieren, die mir mein Vater gegeben hat. Ich entwickelte eine Leidenschaft dafür und kaufte mir etwas später eine SLR von Nikon. Schnell entdeckte ich, dass Filmentwicklung teuer ist – obwohl sie sicherlich ihren Wert hat.

Ein Rücken auf Sand

In meinem Schreibtisch und meinem Kühlschrank liegen noch immer Filme, die auf ihre Zeit warten. Gleichzeitig wurde aber der Kauf einer digitalen Kamera für mich eine Notwendigkeit und so habe ich diese Investition getätigt.

Es ist schwierig, herauszufinden, was man im Leben sucht. Dasselbe gilt für die Fotografie. Ich rede, als wäre ich ein Experte oder Psychologe, was ich allerdings gar nicht bin. Ich rede über meine Fotografie:

Ein Selbstportrait hinter einer Scheibe

Die meisten Menschen sind schüchtern, aber wenn ich sie kennenlerne, wenn ich mit ihnen rede, dann öffnen sie sich langsam und werden sie selbst. Ich möchte Bilder von Gefühlen von Menschen machen und von der Abwesenheit dieser Gefühle. Ich mache Fotos von Erinnerungen und von der Gegenwart. Es ist ein endloses Verstecken und Suchen. Fotografie ist für mich ein Mittel, Gefühle einzufangen und geheime, wundervolle Gedanken.

Ein Foto von einem Katzen- und einem Menschengesicht

Ich mache auch viele Selbstportraits. Tatsächlich ist das am schwierigsten. Nach einer Zeit von großem Stress und Sorge wollte ich herausfinden, was in mir ist, das mich immer so unentspannt sein lässt. Auch wenn ich noch nicht zu einer Antwort gelangt bin, sind mir Selbstportraits dabei eine große Hilfe. Sie haben mir geholfen (und tun es noch immer), wann immer ich mich ausdrücken oder einfach nur selbst beobachten wollte.

Meine Bilder haben keine bestimmten Symbole oder schwierig zu interpretierende Bedeutungen, sie sind lediglich ich. Mein Glück, meine Trauer, meine Hässlichkeit, meine Schönheit, meine Menschlichkeit, meine Grausamkeit, die Art wie ich ruhe oder schlafe, ein Schnitt in meinem Bein, ich als Gespenst. Das Selbst ist dort irgendwo verborgen.

Ein Foto eines nackten Mannes im Spiegel

Wenn ich ein Selbstportrait mache, denke ich mir vorher eine Geschichte aus und das ist nicht immer leicht. Ich muss mit mir arbeiten, mich davon überzeugen, dass ich eine andere Person bin. Ich muss alles vorbereiten und einrichten, zwei, drei oder vier Rollen zu selben Zeit übernehmen.

Es ist jedes Mal eine Herausforderung, mich selbst in Bezug zu den Dingen um mich herum zu setzen, zu der Stimmung um mich und der in mir. Es ist wie die richtige Farbe zu finden bei der Komposition eines Gemäldes oder die richtigen Worte beim Schreiben eines Gedichtes.

Ein weißer Hund auf weißem Teppich

Die meiste Zeit erfinde ich diese wundervollen Ideen, aber dann gibt es auch Momente, in denen ich unproduktiv bin und dann muss ich mich selbst zwingen: Das ist wohl das Geheimnis bei dem, was man tut, niemals Stillstand. Trägheit ist ein Zustand, den man als Fotograf vermeiden muss. Aber das ist natürlich nur meine Meinung.

Selbstportraits scheinen von außen ein bisschen narzisstisch, aber das sind sie nicht. Ich versuche, mich nicht immer als schön und ideal abzubilden, weil ich das nicht bin. Ich bin schmutzig, traurig, nachdenklich, unsicher, manchmal zerbrechlich, manchmal arrogant. Verschiedene Aspekte von mir, das will ich entdecken und ich weiß, dass das am Ende wohl wieder nicht gänzlich funktioniert.

Eine Sache vor der ich wirklich Angst habe, ist es, in einer Masse zu sein. Es gibt ein Foto, das die Einsamkeit um mich zeigt, wenn ich durch die Straßen von Athen gehe. Die Menschen sind so ernst, gehetzt. Fast wie wilde Tiere in einem modernen Dschungel. Deswegen bevorzuge ich es, meine Modelle selbst in Szene zu setzen. Ich kann nicht einfach auf der Straße fotografieren, weil der Lärm mich erschöpft, die Rhythmen zu intensiv sind, die Menschen sind wie Monster in einem Wettrennen.

Ein Selbstportrait hinter einer Scheibe

Manchmal erreiche ich leicht, was ich will, indem ich meine Subjekte in Szene setze, manchmal ist es aber auch Spontanität. Insgesamt versuche ich wohl, mich selbst zu finden in den Leuten, die ich treffe und liebe, in den Gegenständen, einem Kleid, einem Spiegel, einem Fenster, einem Haustier.

Auch die Natur spielt dabei eine Rolle. Sie ist so vage und endlos, so rein und jenseits von uns, ich kann Märchen sehen, die vor mir stattfinden. Ich trauere um tote Tiere, die ich sehe und das ist ein weiteres Thema, das mich verletzbar macht: Tod.

Ein Selbstportrait in Schwarzweiß

Als ich jünger war, habe ich mir oft gewünscht, dass ich ein Talent hätte wie Malen. Aber darin war ich nicht gut. Meine Lieblingsmaler sind Klimt, Chagall und Schiele. Auch habe ich versucht, ein Instrument zu spielen. Ich habe mich an klassischer Gitarre versucht, aber ich hatte nicht den Willen. So bin ich zur Fotografie gekommen.

Ich weiß nicht, ob ich Talent dafür habe. Was mir aber wichtiger ist, ist, dass ich meinen Horizont erweitere, ich versuche, meine Lieblingsmusik und meine Lieblingskünstler und alles mit Seele in meine Bilder zu legen. Was ich sehe, das ist unterschiedlich zu dem, was andere Menschen sehen und das lässt mich Bilder machen: Ich mache Geschichten, Puzzles und Märchen.

Selbstportrait in einer Holzkonstruktion

Ich versuche, meinen Kopf auf Trab zu halten, meine Fantasien abzubilden, wenn ich müde bin und nicht schreiben kann. Es ist wie ein Tagebuch schreiben. Jedes Bild ist ein Moment in meinem Leben und vielleicht meiner früheren Leben.

Ich bin ein Skeptiker, der nach Wissen sucht und Fotografie ist solches Wissen: Sie führt uns zu Wahrheit und Lügen. Es ist, als ob wir die Zahlen hätten und die Gleichung lösen müssten, eine Gleichung, die nicht immer einfach ist. Oder vielleicht doch? Wie faszinierend ist das?

Dieser Artikel wurde von Sebastian Baumer für Euch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.


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Varieté: Eure geliebten ungeliebten Bilder

21 Jun

Vor einer Woche haben wir Euch dazu aufgerufen, uns Eure geliebten, aber viel zu wenig beachteten Bilder zu zeigen. Wir Redakteure haben uns all Eure Kommentare angesehen und unsere persönlichen Lieblinge herausgesucht. Herausgekommen ist eine Auswahl, bei der wir uns wirklich fragen: Wie können diese Fotos denn nur so wenig Beachtung gefunden haben?

Oft sind es Bilder, die durch Zufall entstanden; ungeplant und ohne Konzept, aber an denen Emotionen hängen. Gefühle, die wir zum Teil sehr gut nachempfinden konnten und weshalb uns die Auswahl alles andere als leicht von der Hand ging. Denn unter den Kommentaren sind noch einige weitere Perlen, die wir nicht alle zeigen können.

Deshalb wie immer der Aufruf: Schnappt Euch eine Tasse Tee und seht Euch alle Einreichungen an.

Eine Katze sitzt auf einer Mauer und schaut durch ein Gitter.

Anette Siegelwachs schrieb:
Auf Reisen liebe ich planlose Spaziergänge, sich treiben zu lassen und überraschen zu lassen von dem, auf was ich treffe. An dem Tag, als das Bild entstand, zog es mich in enge Gassen, die wie leergefegt vor mir lagen. Ein Teil der Häuser zerfallen. Dann, ganz plötzlich, fiel mein Blick auf zwei Katzenaugen hinter Gittern und mit einem Mal, als sich unsere Blicke trafen, hatte ich das Gefühl, die Zeit bleibe stehen. Nichts rührte sich. Stille. Eins. Ein Moment, der mich ungemein fesselte und für mich so vieles zum Ausdruck brachte.

 

Ein Mann steht auf der Straße, den Rücken zur Kamera. Er hält einen Koffer in der Hand.

Florian Wenzel schrieb:
Das Foto ist bei meinem 52 Wochen Projekt entstanden. Das Bild passt nicht so gut zu meinen restlichen Fotos, was wahrscheinlich ein Grund dafür ist wieso es weniger Beachtung bekommen hat. Für meine Verhältnisse habe ich in dem Foto auch mehr auf die Symetrie geachtet, als ich das in meinen anderen Bild mache. Mir ist dieses Foto wichtig, weil es meine derzeitige Situation beschreibt. Ich weiß nicht wohin mich mein Weg führen wird, ich habe keinen Plan. Diese Ungewissenheit ist das, worüber ich mir tag täglich den Kopf zerbreche.

 

Durch ein Autofenster sieht man einen Stier.

Christiane schrieb:
Das Foto ist im letzten Jahr auf der Autobahn zwischen Madrid und Málaga entstanden. Für mich ist das Bild der Ausdruck des Gefühls, auf fremden Straßen unter heißer Sonne ins Ungewisse und Neue unterwegs zu sein, kurz gesagt von (Urlaubs)Freiheit und Glück. – Dazu kommt sicher auch, daß der Osborne-Stier auch Erinnerungen an wunderbare große Ferien in meiner Schulzeit weckt.

 

Zwei Pferde stehen auf einer Wiese und sehen in entgegengesetzte Richtungen.

Oliver schrieb:
Als ich die Szene sah, dachte ich sofort: Das wird ein spannendes Bild. Ich bin von größerer Entfernung auf die beiden Pferde zugelaufen und habe immer wieder abgedrückt, weil ich Sorge hatte, die beiden könnten sich durch meine Annäherung gestört fühlen und ihre Position ändern. Haben sie aber zum Glück nicht. Es war das erste und einzige Mal in meinem Leben, dass ich schon vor dem Abdrücken wusste, wie das Ergebnis aussehen sollte.

Es konnte jedoch niemand bisher meine Begeisterung darüber teilen. Ich glaube, dass ich Dinge in die Szene hineininterpretiere, die andere nicht sehen oder für unspannend halten. Zudem ist das Bild evtl. zu undramatisch – kein HDR, kein schwarz-weiß, kein spektakulärer Himmel … Mir gefällt es jedoch in seiner Symmetrie und Undramatik.

 

Eine Person am Meer steht klein am Horizon zentriert im Bild.

Kati schrieb:
Ich war das erste Mal alleine im Urlaub, in Belgien und habe auch einen Tag in Oostende am Strand verbracht. Es war Mai, nicht das beste Wetter und deshalb waren ziemlich wenig Leute unterwegs. Dieses Bild entspricht auch genau meiner damaligen Stimmung: nach einigen Tagen allein unterwegs habe ich mich doch ziemlich klein, verlassen und verloren gefühlt…

Vielleicht mögen es die meisten Menschen deswegen nicht, weil sie mit etwas konfrontiert werden, worüber man nicht so gerne redet oder nachdenkt, was aber genauso zum Leben gehört.

 

Eine Frau hält einen Tierschädel vor ihre Brust.

Lisa-Marie Kaspar schrieb:
Es war ein kühler Tag im März als ich mit meiner kleinen Schwester zu den Magnolienbäumen gegangen bin. Sie waren teilweise schon geöffnet, aber nicht ganz. Der Frühling hatte gerade erst angefangen. Wir haben viele Bilder gemacht, später hat uns auch noch eine Katze zugesehen und sich auf das ein oder andere Bild geschlichen. Besonders dieses hier liegt mir am Herzen. Ich weiß nicht mal genau warum. Ich liebe das schwarz-weiß, die Körnung, die Dunkelheit darin. Womöglich ist das aber genau das, was die meisten Menschen nicht mögen. Es ist kein gestochen scharfes Bild, das vor Farben und Leben sprüht. Aber für mich ist es genau das, was es ausmacht.

 

© Armin Oehmke

Armin Oehmke schrieb:
Dieses Bild ist vor gar nicht so langer Zeit entstanden, und ich weiß, dass es völlig unscharf ist. Für mich transportiert es gerade deshalb fast ausschließlich Emotionen, man wird nicht so sehr von kleinen Details abgelenkt, da diese fast vollkommen verschwimmen.

Entstanden ist es an einem Wundervollen Frühlingsnachmittag, an dem schon sommerliche Temperaturen herrschten. Eigentlich waren wir mit Shooten schon fertig, doch auf dem Rückweg entdeckten mein Model und ich eine winzige Lichtung in der sich nur ein einziger dicker weicher Lichtstrahl bündelte. Wir beschlossen noch ein paar Bilder zu machen, um den Film voll zu bekommen, worauf ein zweiter und noch ein dritter Film folgte. Doch leider scheint außer mir dieses Bild niemandem so recht gefallen zu wollen.

 

© Jonas Hafner

Jonas Hafner schrieb:
Mein geliebtes ungeliebtes Bild entstand im Oktober letzten Jahres. Ich hatte mir an jenem Tag vorgenommen einige Ganzkörperportraits auszuprobieren. Für das Bild band sich das Model die Haare zu einem Zopf zusammen, der anschließend ihr Gesicht verdeckte. Das Sonnenlicht traf vor allem ihre Hände und so entschied ich mich in der späteren Nachbearbeitung für die farblose Variante, um den Kontrast noch zu verstärken.

Warum die Resonanz auf dieses Bild so gering ausfiel, lässt sich nur vermuten. Vielleicht ist das Bild zu trist, zu dunkel, zu still oder einfach langweilig? Vielleicht verbinden die Leute mit meiner Fotografie auch schlicht und ergreifend etwas anderes und vielleicht ist genau das der Grund, warum ich dieses Bild so mag. Es ist einfach anders.

Irgendwie ist es trotzdem ein schönes Gefühl, wenn ein Bild nicht den Erwartungen gerecht wird. Man hat gerade deswegen das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein…

 

© Alexander Görisch

Alexander Görisch schrieb:
Mir gefällt an diesem Bild das Zusammenspiel von dem Namen des Geschäfts ‘Denkstein’ die Tatsache das sich die Person auf den Kopf greift (denken) und noch dazu eine Glatze hat (Stein). Ich denke das dieses Zusammenspiel vielen nicht auffällt, für mich sind das die interessanten Zufälle der Street-Fotografie.

 

Wir denken, die Auswahl zeigt wieder, dass es nicht auf Likes ankommt. Viel positives Feedback heißt nicht gleichzeitig, dass ein Bild gut ist. Und keins nicht, dass es schlecht ist. Es heißt einfach nur, dass es manchmal weniger Menschen auf den ersten Blick anspricht. Auf den zweiten würden sie sich vielleicht auch verlieben, aber oft klicken auch wir einfach viel zu schnell weiter.


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Bilder meiner fünfjährigen Tochter

31 May

Meine Tochter besitzt eine Kamera, die ich ihr vor längerer Zeit geschenkt habe. Es handelt sich dabei um eine Kodak EasyShare Sport* in orange, die ich vor Jahren von Kodak für meine Reise nach New York City gesponsort bekam. Für meine Tochter ist die Kamera genau richtig, da sie viel aushält, wasserdicht und einfach zu bedienen ist.

Durch die Blitzautomatik sind alle Bilder hell genug und meine Tochter liebt es, von Zeit zu Zeit damit zu fotografieren. Meine Frau und ich haben ihr bisher keine „Foto-Regeln“ beigebracht und wollen es auch dabei belassen. So macht sie einfach Fotos von allem, was sie fotografieren will. Mit ihren fünf Jahren hat sie großen Spaß dabei, alles auszuprobieren (und lacht sich oft schlapp über die Lustigkeit mancher Aufnahmen).

Als ich heute mit ihr zusammen auf der Kamera alle gemachten Fotos durchzippte, war sie ganz stolz darauf. Ich musste sofort daran denken, hier eine kleine Auswahl der Bilder zu zeigen und fragte sie. Meine Tochter war einverstanden und freute sich darüber.

Die Hand eines Kindes.

Eine angeblitzte Hand.

Ein großes Plus.

Eine Puppe auf dem Sofa.

Eine Leiter und ein Fuß.

Blick auf zwei Füße.

Etwas Rotes.

Etwas rosa und gelb.

Etwas Grünes.

Ein paar Körbe.

Ich habe darauf verzichtet, die Fotos zu beschneiden oder auf andere Weise zu „verbessern“ – das wäre aus meiner Sicht nicht angemessen. Schließlich handelt es sich nicht um meine eigenen Aufnahmen.

Kurze Info: Ich habe meiner Tochter erklärt, dass hier vielleicht Leute kommentieren werden. Eine Auswahl der Kommentare werde ich ihr vorlesen. Nur, dass Ihr Bescheid wisst.

* Das ist ein Affiliate-Link zu Amazon. Wenn Ihr darüber etwas bestellt, erhält kwerfeldein eine kleine Provision, Ihr zahlt aber keinen Cent mehr.


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Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt

25 Jan

Ich möchte Euch ein Buch über Fotografie vorstellen, das über 250 Seiten hat, in dem aber nur 19 Fotos abgebildet sind. Wer zurecht erst einmal findet, dass das etwas mager klingt, sei beruhigt: Beim Lesen entstehen unendlich viele Fotos im eigenen Kopf.

Was ist das nun für ein Buch? Es handelt sich um „Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt“*, geschrieben von Deutschlands einzigem professionellen Daumenkinographen Volker Gerling. Im Jahr 2012 habe ich ihn bereits interviewt. Damals endete unser Gespräch damit, dass Volker sagte, er arbeite gerade an einem Buch über seine Wanderschaften.

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Hier ist es nun, wenn man so will. Das vorliegende Buch ist in weiten Teilen das Tagebuch, das Volker Gerling auf seiner ersten Wanderschaft von Berlin nach Basel geführt hat. Versehen mit einigen nachträglichen Anmerkungen und Einzelbildern aus Daumenkinos, die an verschiedenen Stellen erwähnt werden.

Nachdem Volker im Sommer 2002 bereits monatelang den Menschen auf den Straßen und Plätzen Berlins seine Daumenkinos als Wanderausstellung auf seinem Bauchladen gezeigt hatte, beschloss er, im Sommer 2003 auf Wanderschaft zu gehen. Sein Plan für dieses dreimonative Vorhaben: Von Berlin über Leipzig, Regensburg und München nach Basel reisen. Zu Fuß, ohne Geld. Unterwegs neue Daumenkinos machen.

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Anfangs läuft er zwar euphorisch, aber auch etwas ängstlich, was ihn erwarten wird, los. Relativ schnell ist er erschöpft, weil er an das stundenlange Gehen mit dem Gepäck noch nicht gewöhnt ist. Doch schnell macht er die ersten Begegnungen mit gastfreundlichen, interessanten oder auch einfach nur seltsamen Menschen. Sie geben ihm Verpflegung mit auf seine Reise und während sie seine Daumenkinos durchblättern, kann er das Leuchten und die Faszination in ihren Gesichtern beobachten.

In 36 Kapiteln kann man Volkers Reise nachvollziehen und immer mal wieder auf das hintere Vorsatz blättern, auf dem die Route quer durch Deutschland abgebildet ist. In jedem Kapitel hat mich immer wieder aufs Neue erstaunt, was für Begegnungen er hat. Wie viele Menschen neugierig auf diesen fremden Mann sind, ihm ihre Geschichten erzählen oder ihm einfach mit etwas Wasser aushelfen.

Manchmal ist er auch allein, zweifelt an allem und steigt einmal sogar als Tramper für ein paar Kilometer in ein Auto. Diese Spritztour endet aber mit dem Gefühl, dem eigenen Ich zu schnell vorausgeeilt zu sein und nun erst einmal warten zu müssen, bis man vollständig an Ort und Stelle ist. Wenn man monatelang zu Fuß unterwegs ist, bewegt man sich in einem ganz anderen Tempo.

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Warum beschreibe ich das hier alles, obwohl es nur wenige Fotos zu sehen gibt und es auch nicht darum geht, eine Anleitung zum Fotografieren zu lesen? Weil der Blick in Volkers Tagebuch meiner Meinung nach für mein fotografierendes Ich viel wertvoller ist als jede normale Anleitung und jeder Fotoband es sein könnte.

Man erfährt einige der innersten Gedanken von jemandem, der sich für ein paar Monate der Welt relativ schutzlos ausgeliefert hat, um ihr seine Fotos zu zeigen. Seine Fotos, die in den Händen der Betrachter zu kleinen Filmen werden, zu Ausschnitten des Lebens, die sich beliebig wieder und wieder sehen oder auch anhalten oder ganz langsam, Bild für Bild, betrachten lassen.

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Hier erfahre ich aus erster Hand, wie anstrengend, aber auch wunderschön – für sich selbst ebenso wie für die Menschen, die man trifft – es sein kann, sich ganz seinen Bildern zu verschreiben und der Aufgabe, sie anderen zu zeigen.

Volker hat für sich beschlossen, dass es das Beste für ihn und seine Bilder ist, mit ihnen auf Wanderschaft zu gehen. Mich regt die Lektüre seiner Erfahrungen also dazu an, mich zu fragen, was das Beste für mich und meine Bilder ist. Wie sollten sie entstehen? Wie sollte ich sie der Welt zeigen? Und muss ich dafür vielleicht auch einfach mal aus meinem bequem eingerichteten Alltag heraus?

Was aus dieser Überwindung, dem Schritt hinaus, entstehen kann, erfährt man im Epilog zur Wanderschaft. Dem möchte ich hier natürlich nicht vorgreifen, nur soviel: Die Begegnungen und Begebenheiten seiner ersten Wanderschaft wurden zu den Ausgangspunkten neuer Wanderungen und Treffen mit Fremden nach vielen Jahren. Verbindungen zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Volker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag MetrolitVolker Gerling, Bilder lernen laufen..., Verlag Metrolit

Wem kann ich „Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt“ nun besonders empfehlen? Allen, die sich manchmal fragen, ob Bildermachen allein schon alles ist. Allen, die manchmal das Gefühl beschleicht, dass ihre Bilder nicht allein vom Tutorialslesen besser werden. Allen, die sich für die Geschichten und Gedanken hinter Bildern interessieren.

Informationen zum Buch

„Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt“*
Autor: Volker Gerling
Verlag: Metrolit
Seiten: 256
Abbildungen: 20, schwarzweiß
Sprache: Deutsch
Maße: 21 x 12,8 x 2 cm
Einband: Hardcover, gebunden
Preis: 18,99 €

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Buchrezension: Wie Bilder wirken

22 Aug

Wieder einer dieser unzähligen, unsäglichen Ratgeber, die Meisterhaftigkeit versprechen, in Wahrheit aber nur des Lesers Bestes wollen: Sein Geld? Um dann so schnell zu veralten, dass der Wald weint, dessen Bäume dieser Redundanz zum Opfer fallen?

Nun, dass wir dieses Buch schon zwei Mal in unserer Adventskalenderaktion verlost haben, will etwas heißen. Also schauen wir doch einmal, was sich unter seinem quadratischen Deckel verbirgt.

Wer den Blick durch den Schachtsucher auf die Mattscheibe einer 6×6-Mittelformatkamera kennt, versteht zunächst einmal die seichte visuelle Anspielung auf dem Cover. In fetten Lettern lesen wir spiegelverkehrt den Titel „Wie Bilder wirken“*.

Der Autor George Barr, Arzt und künstlerischer Fotograf in Personalunion, hat seine Bilder bereits mehrfach veröffentlicht und führt seit Langem einen Blog, in dem er über Fotografie schreibt und das Wissen weitergibt, das er sich über die Jahre angeeignet hat.

Mit diesem Buch geht es ihm aber nicht, wie man vermuten könnte, darum, mehr Augäpfel für seine eigenen Bilder zu gewinnen. Viel mehr hat er eine Sammlung von Bildern anderer Fotografen, die ihn selbst inspiriert haben, zusammengestellt und sich gewissermaßen auf kuratorisches Terrain begeben.

Wie Bilder wirken © George Barr

Wie Bilder wirken © George Barr

Jedes der 52 vorgestellten Fotos wird auf je einer Seite präsentiert und auf der gegenüberliegenden schildert Barr zunächst seine eigene Sichtweise und erläutert, was für ihn die Güte des Bildes ausmacht.

Auf der folgenden Doppelseite kommt dann der jeweilige Autor zu Wort und schildert in Ich-Form seine Sicht auf und Motivation für das präsentierte Bild, stellt sich anschließend mit einer kurzen Biografie vor und verrät, welche technischen Mittel er verwendet hat.

Im Folgenden nun eine kleine Auswahl der im Buch vorgestellten Bilder. Allen voran Joe Cornishs „Traigh Eias Barra“. Das Bild ist eine landschaftsfotografische Perle und eine kompositorische Wohltat, aufgenommen an einem schottischen Strand.

Wie Bilder wirken © George Barr

Mitch Dobrowners „Shiprock Storm“ zeigt die überwältigende Schönheit eines natürlichen Phänomens – eine Wolke scheint hier sanft auf dem schroffen Gipfel eines steilen Berges zu liegen.

Das Bild visualisiert durch die Nuancen in seinen Kontrasten und Tonwerten zwei sehr gegensätzliche Elemente in einem zarten symbiotischen Moment.

Wie Bilder wirken, George Barr

Kim Kauffmans „Fugue“ fasziniert dadurch, dass das Bild nicht eindeutig als ein Foto anmutet. Zu sehr scheinen hier die Grenzen zwischen Foto und Zeichnung zu verschwimmen.

In Wahrheit handelt es sich gewissermaßen um die zeitgenössische Interpretation eines Photogramms, einen kameralosen Direktscan gefalteter Papierbögen.

Wie Bilder wirken © George Barr

Gelungen finde ich, wie George Barr mit seiner Auswahl an vorgestellten Bildern ein weites Spektrum aufspannt, sowohl unter technischen Gesichtspunkten betrachtet als auch im Bezug auf ihre Genres – von Architektur und Stillleben über Portrait und Landschaft bis zu abstrakter Fotografie wie Konzeptionskunst ist alles vertreten.

Das Buch demonstriert die vielfältige Einsatzfähigkeit des Mediums Fotografie und die meisten der präsentierten Bildbeispiele sind in der Tat qualifiziertes Augenfutter.

Dazu kommt, dass man es nicht unbedingt linear durchlesen muss. Da es prima in visuelle Häppchen portioniert ist, lässt es sich auch ohne Weiteres bequem durcheinander lesen wie ein Blog.

Fazit: „Wie Bilder wirken“* ist also kein Nullachtfünfzehn-Ratgeber und kann jedem etwas geben, der qualitätvolle Inspiration für das eigene Schaffen sucht. Neu kostet das Buch 39,90 €.

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Die flackernden Bilder der Jone Reed

08 May

Als ich Jone Reeds Bilder vor ein paar Tagen das erste Mal sah, wusste ich, dass sie zu den Fotografinnen gehören wird, die ich weiterhin beobachten werde. Denn ihre Bilder sprechen. Sie schütteln und liebkosen mich. Bild an Bild werden sie zu einem Film ihrer Selbst.

Ich denke, das ist es, was mich immer wieder in diesem Bildermeer aufhorchen lässt: Ein Mensch, der seine Sprache gefunden hat, ist ein Mensch, dem man zuhören sollte.

© Jone Reed

Jone Reed fing im Jahr 2005 ernsthaft mit der Fotografie an. Wie viele andere auch bestanden die Anfänge aus nichts Ernstem, wie sie selbst sagt und auch jetzt, so meint sie, ist es noch nicht Ernstes, denn es soll vor allem Spaß machen und ein kreatives Ventil zur Selbstfindung sein.

Diese Aussage nehme ich ihr auch unumwunden ab. Man sieht ihren Bildern an, dass sich hier etwas entwickelt. Dass sie sich Stück für Stück an sich selbst herantastet, auskundschaftet, was da in ihr ist und wie sich die Umgebung in ihre Welt interagieren lässt.

© Jone Reed

© Jone Reed

Was sie umgibt, das ist ihre Familie. Die gebürtige Lettin lebt mit ihrer kleinen Tochter und ihrem Mann, die auch immer wieder einmal auf den Bildern zu finden sind, in London. Was sie inspiriert, ist das, was um sie ist.

Ein Blick, ein fremdes Gesicht, ihre Stimmung, die Vergangenheit oder zufällige Gesprächsfetzen lösen in ihr Bilder aus. Sie sucht nicht danach, diese Bilder kommen zu ihr, wie sie selbst sagt.

© Jone Reed

Sie fotografiert alles digital, bearbeitet es so lange, bis ihr Gefühl stimmt und sich eine Art innere Zufriedenheit einstellt. Dann weiß sie, ist auch das Publikum draußen für dieses Bild bereit und wird es unter Umständen vielleicht verstehen oder berührt sein.

Denn das ist es, was sie möchte: Die Bilder sollen einen Eindruck hinterlassen, einwirken oder wie ein flackerndes Bild auf der Innenseite unserer Augenlider warten, bis es Zeit ist, zu verstehen.

Wenn Ihr noch mehr sehen wollt – wovon ich ausgehe – dann schaut mal auf Ihrem Flickr-Stream vorbei.


kwerfeldein – Fotografie Magazin

 
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Dynamische Bilder: kreativ Blitzen

02 Sep

Ein dunkler Raum, in dem nur schwaches Umgebungslicht vorhanden ist, tanzende Leute. Und ein kleiner Aufsteckblitz soll das alles so beleuchten, dass es dynamisch wirkt und nicht einfach nur angeblitzt? Es gibt eine Methode, in solch einer Situation zu blitzen, die Spaß macht, aber genau so wie die Technik des Mitziehens auch viel Ausschuss mit sich bringt.

Selbst neue, leistungsfähige Digitalkameras stoßen bei solch extremen Lichtverhältnissen manchmal an ihre Grenzen. Stellt man in einer Situation wie oben beschrieben einen hohen Iso-Wert ein, macht die Blende möglichst weit auf und blitzt mit einem Aufsteckblitz, erhält man mit Glück noch scharfe Bilder. Nämlich dann, wenn der Aufsteckblitz genug Licht liefert, um mit einer entsprechend kurzen Verschlusszeit die Bewegungen der tanzenden Personen ‘einzufrieren’.

Allerdings bleibt dann keine Zeit, auch das Umgebungslicht, das in dunkler Umgebung viel schwächer ist als der Blitz, mit einzufangen. Das Ergebnis ist ein Foto, auf dem der Vordergrund durch den Blitz stark aufgehellt und oft sogar überbelichtet ist, der Hintergrund jedoch sehr dunkel und im Extremfall sogar schwarz ist. Wir kennen das wohl alle zum Beispiel von Partyfotos, die mit einer kleinen Kompaktkamera gemacht sind.

Für stimmungvolle Fotos ist das Einfangen der Tanzbewegungen sowie das Einbeziehen des Umgebungslichtes jedoch notwendig. Hier kommt eine Technik zur Anwendung, die, genau wie das Mitziehen, ein wenig Übung erfordert, aber auch tolle und überraschende Ergebnisse liefern kann.

Ziel ist es, die tanzenden Personen mit Hilfe des Blitzes einmal ‘einzufrieren’, um nicht nur verwischte Bewegungen auf dem Foto zu erhalten. Nach dem ‘Einfrieren’ der Bewegungen soll dann der Verschluss noch offen bleiben, um dem schwachen Umgebungslicht die Möglichkeit zu geben, auf dem Sensor sichtbar zu werden.

Der Iso-Wert wird für diese Technik je nach vorhandenem Umgebungslicht auf etwa 800 – 1600 eingestellt. Als Verschlusszeit eignet sich etwa 1/3 Sekunde. Am Blitz wird keine besondere Einstellung vorgenommen. Er soll einfach am Anfang der Belichtung auslösen.

Schwierig ist bei nur schwach vorhandenem Umgebungslicht das Fokussieren. Hier kann schon durch fehlfokussierte Bilder ein gewisser Ausschuss entstehen.

Nun wählt man seine Position so, dass aus Richtung der Kamera (fast) nur der eigene Blitz als Lichtquelle dient. Hinter sich darf man also keine helle Lichtquelle haben. Man fokussiert, im Fall der tanzenden Leute am besten im Modus, der die Schärfe permanent nachzieht, und drückt ab. Jetzt löst der Blitz aus und erhellt die Personen, die somit auf dem Sensor abgebildet werden. Nach dem Blitz geht jedoch der Verschluss noch nicht zu.

Jetzt kommt das Umgebungslicht ins Spiel. Da die tanzenden Personen aus Richtung der Kamera nicht mehr angeleuchtet werden, können sie sich weiter bewegen, ohne auf dem Sensor Spuren zu hinterlassen. Bewegt man jetzt die Kamera (mit einer Festbrennweite) oder zoomt (mit einem Zoomobjektiv), solange der Verschluss noch offen ist, fängt man das Umgebungslicht als verwischte Streifen auf dem Sensor ein, die am Ende die Dynamik im Bild ausmachen. Werden die Personen durch eine schwache Lichtquelle aus Richtung der Kamera nach Auslösen des Blitzes noch leicht angestrahlt, entstehen dynamische Bewegungsspuren wie im Bild oben gezeigt.

Der Ausschuss bei dieser Technik ist deswegen nicht zu unterschätzen, da durch das Bewegen der Kamera oder das Zoomen oft helle Streifen zum Beispiel durch das Gesicht verlaufen. Es ist also auch dem Zufall überlassen, ob ein Foto gelingt oder nicht.

Wir freuen uns auf Eure Ideen und Bilder von kreativem Blitzeinsatz!


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